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SD-Abschaltung von ARD & ZDF könnte sich verzögern

Die ursprünglich für 2019 anvisierte Beendigung der Ausstrahlung der TV-Sender von ARD & ZDF in Standard-Auflösung via Satellit wird möglicherweise verschoben. Diese Option hat jetzt die Kommission zur Erhaltung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) in ihrem 19. Bericht (PDF) ins Spiel gebracht, der die Grundlage für die Finanzplanungen des Öffentlich-Rechtlichen Sender bildet. Den Auslöser für die mögliche Verlängerung des HDTV/SD-Simulcast und somit auch höhere Kosten sieht die KEF bei den Privatsendern:

Die Kommission ging ursprünglich davon aus, dass die Phase des Simulcast per Satellit auf zehn Jahre begrenzt werden kann, dass also die SDTV-Ausstrahlungen mit dem Jahr 2019 zu Ende gehen werden. Im Dezember 2012 hat jedoch das Bundeskartellamt von den beiden kommerziellen Sen- dergruppen ProSiebenSat1 und RTL die verbindliche Zusage entgegengenommen, ab 2013 bundes- weit auf die Grundverschlüsselung ihrer in SDTV-Qualität ausgestrahlten Free-TV-Programme zu verzichten. Die Sendergruppen werden die unverschlüsselte SDTV-Verbreitung für einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren aufrechterhalten, während ihre HDTV-Programme als Teil des HD+-An- gebotes verschlüsselt übertragen werden. Zuschauerinnen und Zuschauer, welche die privaten Programme empfangen wollen, ohne dafür zu bezahlen, könnten also auch weiterhin ein Empfangsgerät nutzen, das nur SDTV-Programme verarbeiten kann. Nach Beendigung der SDTV-Ausstrahlung der öffentlich-rechtlichen Programme wären diese von solchen Zuschauerinnen und Zuschauern dann nicht mehr zu empfangen. Zu vermuten ist allerdings, dass die Ende 2019 in den Haushalten vorhandenen Empfangsgeräte sowohl SDTV- wie auch HDTV-Programme verarbeiten können. Die Kommission wird die weitere Entwicklung verfolgen, um zu einem frühestmöglichen Termin die Kosten der Satellitenausstrahlung durch Beendigung des Simulcast zu verringern.

Derzeit besteht in der Sache allerdings noch kein Handlungsbedarf. Die aktuelle Finanzplanung umfasst den Zeitraum 2013-2016 und erst für die nächste Gebührenperiode 2017-2020 wäre die fortgesetzte SD-Ausstrahlung über 2019 hinaus zu berücksichtigen. Ohnehin machen die Programmverbreitungskosten via Satellit nach der Analog-Abschaltung und den weggefallenen Kabeleinspeisegebühren nur noch einen relativ kleinen Anteil am Haushalt der Sender aus. Bei der ARD z.B. liegen die Gesamtaufwendungen laut KEF im Jahr 2014 bei 6.465,6 Millionen EUR. Davon entfallen gerade einmal 25.2 Millionen EUR (0,39 Prozent) auf die SD-Ausstrahlung via Satellit.

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