XXL-SPECIAL: KEF-Portrait - britische Innovationskraft und Ingenieurskunst seit den 1960er Jahren
KEF, Lautsprecherhersteller aus Großbritannien, ist in Deutschland im Vertrieb der GP Acoustics GmbH mit Sitz in Essen. Das heutige Portfolio besitzt eine enorm große Spannweite - von der ultrakompakten LSX, einem vollaktiven Streaming-Lautsprecherpaar mit drahtloser Verbindung untereinander, bis hin zu den Monumenten des Lautsprecherbaus namens Blade und Muon. Gerade letztere, mit 160.000 EUR Paarpreis in anderen Shären unterwegs, belegt, zu was KEFs Ingenieure fähig sind. In diesem großen Special portraitieren wir die Marke KEF und beginnen jetzt mit der bewegten sowie interessanten geschichtlichen Entwicklung.
Geschichte und Gegenwart - die KEF Story inklusive Produkt-Portfolio
Nirgendwo anders ist man der Marke und ihrer Geschichte näher als im firmeneigenen Museum in Maidstone/GB, das wir 2019 besuchen durften. Dort sind Lautsprecher aus allen Dekaden der "Kent Engineering Foundry", die 1961 vom Elektroingenieur Raymond Cooke gegründet wurde, zu finden. Der Fokus lag bei KEF von Anfang an auf unkonventionellen Konzepten. Man war stets bereit, ausgetretene Pfade zu verlassen und neue Wege zu gehen, immer im Sinne des bestmöglichen Klangs. Neue Formen oder neue Materialien halfen bei der Umsetzung.
Schon in den ersten Jahren nach der Gründung von KEF entwickelte man aufwändige 3-Wege-Lautsprechersysteme, deren Membran-Materialien für die damalige Zeit schon auf einem High-Tech-Level waren, das höchst beachtlich war. Die KEF K1 wurde demnach ein enormer Erfolg, und danach folgte ein Kompaktlautsprecher.
KEF Celeste
Sehr erfolgreich agierten die Briten mit dem Celeste, ein Lautsprecher, der ein faires Preisniveau mit kompakten Abmessungen und einem fairen Kaufpreis zu verbinden wusste. KEF-Gründer Cooke, der im Jahr 1966 erneut eine Partnerschaft mit der Britischen BBC einging, war ständig dabei, neue Materialien ausfindig zu machen, und landete z.B, auch bei Neopren, was u.a. für die Herstellung von Taucheranzügen verwendet wird. Noch in den 60er Jahren entwickelte KEF verschiedene neue Chassis und brachte diese in die Serienproduktion ein. Boxen wie die Concord, die Concerto oder die Cresta brachten enormen Erfolg. Der Mut, neu und anders zu sein, gipfelte bereits im Jahr 1973 in Form des computergestützten Konzepts des "Total Speaker Designs".
Reference 104 (Mitte)
1973 kam die erste KEF Reference Serie auf den Markt. Das erste Modell überhaupt war die Reference 104, und schon 1975 wurde ein hoch entwickeltes Computersystem von Hewlett Packard im Firmensitz in Maidstone installiert. Die Lautsprechermodelle Corelli, Cantata und Calinda wurden mittels des "Total System" Konzeptes realisiert.
Entwicklung am PC
Schalltoter Raum
Messung im großen Raum
Kurzer Ausflug in die heutige Zeit - das, was man damals revolutionär begründete, nämlich die Entwicklung am PC, wurde natürlich stetig weiter entwickelt. Heute definieren KEFs Experten am PC gleich zu Beginn der Entwicklung eines neues Lautsprechers die Eigenschaften in Form von Targets (Zielen) für die Konstruktion der einzelnen Teile. Später dann entwerfen KEFs Ingenieure, ebenfalls am PC, die "echten" Bauteile mittels extrem leistungsstarker CAD/CAM-Programme. Nachdem die Konzeption am PC fertiggstellt wurde, fertigt man klassisch Prototypen. Diese werden in der KEF-Zentrale in einer Kammer, die einen schalltoten Raum darstellt, hochpräzise durchgemessen, und auch in einem großen Raum führt ein erfahrenes Team exakte Messungen durch.
Zurück zur Geschichte.
Ein besonders bahnbrechendes Design gab es im Jahr 1977 zu bewundern, mit dem Modell 105. In den Jahren danach kamen weitere Reference-Modelle auf den Markt, 1978 die Modelle 103 und 101, und 1979 ein verfeinertes 105/2-Modell. Und man nahm sich neue Marktsegmente vor: 1988 war das Geburtsjahr der ersten KEF Custom Installation Lautsprecher. Im selben Jahr feierte eine Innovation ihre Geburtsstunde, die uns bis heute begleitet: Das nach dem koaxialen Prinzip arbeitende Uni-Q-Chassis, bis heute ständig weiterentwickelt, immer das kompromisslose Prinzip der Punktschallquelle fokussierend. Neodym/Eisen/Boron-Magnete, NASA-Material, für die Magnete der Hochton-Treiber - Hightech pur. Die Reference 105/3 wurde enorm erfolgreich. Alle KEF-Schlüsseltechnologien, Uni-Q, Coupled-Cavity Bass Loading und computeroptimierte Frequenzweichen beispielsweise kommen in der Reference Serie zusammen.
1992 wechselte KEF den Besitzer, und man öffnete sich einem erweiterten Produktportfolio. 1994 und 1996 erscheinen Lautsprecher der Q-Serie mit der mittlerweile dritten Uni-Q-Generation auf dem Markt. Die Boxen waren, für den AV-Einsatz in Mehrkanalanlagen, magnetisch geschirmt. Zur Erinnerung: Damals waren noch CRT-TVs/Monitore beinahe überall im Einsatz. Die Modelle Q 100 Center-Lautsprecher, das Modell 90, das neue Modell 200c und die Reference-Modelle One, Two, Three und Four waren weitere Schallwandler dieser Ära. KEF führte ebenfalls ein neues Home Theatre System in er gehobenen Einsteigerklasse auf dem Markt ein. Mehr und mehr wurde KEF auch für leistungsstarke aktive Subwoofer bekannt.
KEF KC62 mit zahlreichen Anpassungsmöglichkeiten
Der KC62 ist ultrakompakt und extrem leistungsfähig
Die heutigen Modelle KUBE 8b, KUBE10b und KUBE 12b wurden allesamt von uns getestet und wir waren begeistert vom exakten, kräftigen Bass auch schon beim Modell mit dem kleinsten Gehäuse und Treiber. Das ultrakompakte Hightech-Modell KC62 kam 2021 neu hinzu und brillierte in unserem Test. Für höchste Ansprüche gibt es im heutigen Portfolio zudem den Reference 8b Aktivsubwoofer und ideal fürs Heimkino aufgrund seiner enormen Kraftentfaltung ist der KF92.
Zurück in die 90er Jahre. Am Ende des Jahres 1994 hatte KEF drei neue Lautsprecher auf den Markt gebracht, die für einen der spektakulärsten Erfolge in der Firmengeschichte verantwortlich waren. Diese Lautsprecher hießen schlicht und einfach "Coda". Unmengen an Testsiegen und Awards sorgten hier für Freude.
Im Jahre 1996 verstarb bedauerlicherweise der Firmengründer Raymond Cooke, dessen Spirit KEF aber bis in unsere heutige Zeit beflügelt. Noch in den 90ern kam die vierte Uni-Q-Generation auf den Markt, ebenso das Reference Model 4. Zusätzlichen Aufschwung bekam KEF dadurch, dass das Thema Home Theatre in den 90er Jahren immer populärer wurde. Subwoofer wie 20B und 30B sowie die schon erwähnte Coda-Serie sorgen für durchschlagenden Erfolg.
KEF Maidstone
Die heutigen Muon- und Blade-Serien waren beileibe nicht die einzigen Ausflüge von KEF in neue Sphären. Denn von 1997 bis 2000 baute KEF den Über-Lautsprecher "Maidstone", der bis heute noch tief beeindruckt durch enorme Üppigkeit beim Materialeinsatz, durch den modularen Aufbau und durch das Design mit hohem Wiedererkennungswert.
KEF XQ One
Die 2000er Jahre bis heute stehen für äußerst beliebte Systeme wie z.B das KHT-2005 Subwoofer-/Satellitensystem, mit Mini-Uni-Q-Treiben in den Satelliten. Im Jahre 2000 folgte auch wieder eine neue Generation der Reference-Serie. Komplexe, gerundete Gehäuse und aufwändige Chassis-Technik waren hier kennzeichnend. Das große Modell 207/2 wurde mit vielen Auszeichnungen bedacht. Aber auch die progressiv gestaltete und akustisch sauber ausgelegte XQ-Serie startete 2002.
Das Projekt "Muon" warf schon im Jahre 2006 erste Schatten voraus. So wurde der Prototyp eines hoch entwickelten Flaggschiff-Lautsprechers in München auf der High End präsentiert. In dieser Form kam er allerdings nie auf den Markt. Vielmehr beauftragte man den bekannten Designer Ross Lovegrove, eine unverkennbare Formensprache für den neuen geplanten Lautsprecher der Superlative zu entwerfen, das war die Geburtsstunde eines Lautsprechers, wie es ihn noch nie zuvor gab: Der Muon.
Noch heute ist die aktuelle Muon-Version eine 2 Meter hohe Ausnahmeerscheinung und kostet 160.000 EUR/Paar. Die gesamte Edition ist auf 100 Paare limitiert. Natürlich ist eine hoch entwickelte UniQ-Version mit an Bord. Von Grund auf neu konzipiert wurde in einem Upgrade im Jahr 2014 die Frequenzweiche. Von allen konstruktiven Verbesserungen verspricht sich KEF noch mehr Dynamik, Klarheit und noch mehr Detailschärfe. Die Muon ist ein Vierwege-Lautsprecher, der Frequenzen von 25 Hz bis 60 kHz wiedergibt, 90 dB Wirkungsgrad (2,83V/1m) und für Verstärkerleistungen bis zu 400 Watt pro Kanal ausgelegt ist. Sie wiegt pro Stück imposante 115 kg.
2009 gab es mit der "Concept Blade", wiederum auf der High End in München, dann gleich den nächsten Highend- und Hightech-Speaker, deutlich preisgünstiger als die aktuell 160.000 EUR pro Paar kostende Muon. Eine weitere Generation der beliebten Q-Serie mit komplett neu und weiter entwickelten Komponenten konnte im Jahre 2010 bestaunt werden. Als optimale Ergänzung zu den mittlerweile praktisch überall verwendeten Flachbildschirmen wurde die KEF T-Serie mit minimalistischen Design und extrem flachen Gehäusen ins Leben gerufen.
KEF LS50 Meta
2011, zum 50-jährigen Firmenjubiläum, kam die LS50, ein extrem kompakter, aber leistungsfähiger Monitor mit Uni-Q-Chassis der neuesten Generation auf den Markt. Schon die LS50 brachte audiophile Hörer aufgrund ihrer enormen akustischen Leistungsfähigkeit trotz extrem kompakter Abmessungen zum Staunen. 2020 kam die LS50 in der zweiten Generation, mit revolutionärer Meta-Absorptiontechnologie.
Blade, Blade Two, Muon
Zurück ins Jahr 2011. Im selben Jahr wurde aus der "Concept Blade" die Blade, wie wir sie heute kennen, und die einige Zeit später noch die kleinere, aber nicht minder faszinierende "Blade Two" zur Seite gestellt bekam. 2013 kamen die Kopfhörer der M-Serie auf den Markt, und in den letzten Jahren entwickelte KEF stets Produkte, die auch dem neuen Trend zu drahtloser Signalübertragung gerecht wurden, wie z.B. Wireless Speaker wie die KEF LS50 Wireless, seit 2020 in der zweiten Generation erhältlich. Zusammen mit der LS50 Meta ein tolles "Team der Innovationen", zu dem es auf der KEF-Website viele ausführliche Informationen gibt. Die KEF LS50 Wireless II ist ein wahres Universaltalent: Einrichtung per App, Steuerung per App, Zugriff z.B. auf Spotify Connect und Tidal Connect, sowie die Kompatibiität zu Apple AirPlay 2, zu MQA sind beispielhaft. Ebenso das Anschlussangebot inklusive HDMI-ARC.
Zudem gibt es bereits seit längerer Zeit die ultrakompakte KEF LSX, enorm klangstark und optisch frisch gestaltet. Bei KEF selbst kann man die talentierte LSX gleich kaufen. Mit dem Mu3 präsentierte KEF Anfang 2021 den ersten True Wireless Sound In-Ear-Kopfhörer mit dem typischen, klaren und angenehmen KEF-Sound, den man direkt bei KEF erwerben kann.
KEF R-Serie der aktuellen Generation
Wenden wir uns noch kurz der Entwicklung der klassischen passiven Lautsprecher und der Subwoofer zu. Seit Herbst 2018 gibt es die KEF R-Serie in der aktuellen Generation, schon die Vorgänger-Generation prägte ihre Ära durch das elegante Design und bestechende akustische Eigenschaften. Ein Mehrkanal-Set der aktuellen R-Serie konnte in unserem Preview absolut begeistern. Verschiedene Stand-, Regal- und Centerlautsprecher sind ebenso Bestandteil der R-Serie wie Dolby Atmos Aufsatz-Module.
Reference 1, Reference 3, Reference 5
Im Jahre 2014 kam die bis dato letzte Generation der Reference-Serie mit der von uns auch getesteten Reference 5 als großem Standlautsprecher. Mit dem extrem eleganten, schlichten Design und der bis ins Detail durchdachten Technik ist die ebenso wie die Blade und die Muon in Maidstone von Hand zusammengesetzte Reference-Baureihe auch im Jahre 2021 noch eine der besten Boxenserien auf dem deutschen Markt. Und im Mittelklasse-Segment äußerst erfolgreich ist die Q-Serie, die auch sehr gern für Mehrkanal-Anwendungen verwendet wird. KEF-typische Spezialitäten wie das Uni-Q-Chassis finden sich natürlich auch in der Baureihe "Q" - James Bond-Fans werden sich freuen.
Was baut KEF heute? Der Überblick
- KEF Muon: Absoluter Spitzenlautsprecher mit hoch entwickelten Technologien, auf 100 Paare limitiert.
- KEF Blade & Blade Two: Großer und etwas kleinerer Ausnahmelautsprecher, optisch mit hohem Wiedererkennungswert, handgefertigt in Maidstone, mit innovativen Lösungen für bestmöglichen Klang.
- Reference-Baureihe: Standboxen,, Regallautsprecher, Center und Subwoofer von höchster Qualität, made in Maidstone/GB, Hightech-Uni-Q. Chassis und Flachmembran-Basstreiber, edelstes Finish.
- R-Serie: Boxen, die sich perfekt für den Stereo- und den Mehrkanal-Einsatz anbieten. Sehr elegant, für die Preisklasse technisch äußerst aufwendig. Durch den homogenen, feinen Klang arbeiten sie perfekt mit vielen Verstärkern zusammen.
- Q-Baureihe: Bestes für die Mittelklasse, so könnte hier die Maxime lauten. Uni-Q-Treiber, langhubige Basschassis und sauber konzipierte Frequenzweichen treffen auf eine klassische, zeitlose Formgebung. Perfekt auch für Mehrkanal-Anwendungen.
- T-Serie: Elegant, schick, ideal zum Flachbildschirm zu kombinieren.
- KEF LS50: Ganz gleich, ob passiv als LS50 Meta oder aktiv als LS50 Wireless II, immer verbinden sich modernste technische Merkmale mit bestmöglicher Ausstattung, enormer akustischer Kompetenz und ultrakompakten Abmessungen - das Ganze im edlen Gewand.
- KEF LSX: Äußerst klein bauendes, akustisch aber groß aufspsielendes Boxen-Paar, drahtlose Verbindung untereinander, flexible Streaming-Eigenschaften und Uni-Q-Treiber.
- KEF Subwoofer: Vom KUBE 8b bis zum Reference 8b findet hier jeder die passende - oder "bassende" tieffrequente Begleitung.
- Einbau-Lautsprecher: Für alle möglichen Anwendungen der richtige Einbaulautsprecher - von den exklusiven Reference-Einbau-Speakern über exzellente THX-Kino-Lautsprecher bis hin zur Beschallung für den Flur, die Eingangshalle oder die Kellerbar: Nichts ist unmöglich, sogar passende (passive) Bass-Einheiten gibt es.
- KEF Mu3 True Wireless In-Ear-Kopfhörer: Hochklassiger KEF-Sound gepaart mit erstklassigem Tragekomfort und moderner Technik.
Spezielle KEF-Technologien (Auswahl)
12. Generation des Uni-Q-Treibers
Uni-Q im Detail bei der KEF LS50 Meta
Uni-Q in der Blade
Uni-Q in der Reference 3
- KEF Uni-Q-Treiber: Kompromisslos dem Prinzip der Punktschallquelle folgend, freuen wir uns aktuell über die 12. Generation des koaxialen Treibers aus Maidstone. Der Hochtöner sitzt in der Mitte des Mitteltöners beziehungsweise Tiefmitteltöners, was zu perfekten Gruppenlaufzeiten führt. Das heißt: Alle Schallanteile kommen zur absolut gleichen Zeit beim Hörer an. Mit der Zeit wurden natürlich die Materialien für die Membranen stets ausgetauscht und optimiert. Heute ist das aktuelle KEF Uni-Q-Chassis eines der leistungsfähigsten auf dem Weltmarkt.
LS50 Meta
- Meta-Absorptionstechnologie (MAT) in KEF LS50 Meta und LS50 Wireless II: Was genau ist MAT? KEF hat ein synthetisches Material entwickelt, das alle unerwünschte Frequenzen, die von der Rückseite des Lautsprechers abgestrahlt werden, absorbiert. Verzerrungen werden auf ein Minimum herabgesetzt und Audio-Ablenkungseffekte verhindert. MAT ist eine äußerst komplexe labyrinthartige Struktur, innerhalb der jeder der Kanäle einen Bereich spezifischer Frequenzen effizient absorbiert. Werden sie miteinander kombiniert, wirken die Kanäle wie ein "akustisches schwarzes Loch", das 99% des unerwünschten Schalls absorbiert. Schon bestehende konventionelle Technologien haben nur eine Absorptionsquote von rund 60 % ermöglicht.
Uni-Core-Technologie
- Uni-Core Technologie (Subwoofer KC62): Diese zum Patent angemeldete Technologie soll extrem kompakte Abmessungen eines Subwoofers mit einer ungeheuer hohen Leistungsfähigkeit verbinden. KEFs Entwicklungsabteilung entwickelte ene Lösung zur Serienreife, bei der zwei Treiber räumlich eng im kompakten Gehäuse untergebracht werden können, und zwar ohne Beeinträchtigungen in der Spitzenleistung. Bei der Uni-Core-Topologie sorgen zwei Force-Cancelling-Treiber durch konzentrisch angeordnete, sich überlappende Schwingspulen für Bass-Spitzenleistung auf kleinstem Raum. Außerdem ermöglicht es Uni-Core, dass ein einziger Motor beide Membranen antreibt. Die Spulen sind auf jedem Konus unterschiedlich groß, was bedeutet, dass die Spulen bei der Rückwärtsbewegung der Konen den gleichen Platz im Gehäuse einnehmen können. Insgesamt bedeutet dies wiederum, dass das physische Gehäuse extrem kompakt sein kann und das Volumen im Vergleich zur Verwendung herkömmlicher Treibertechnologie deutlich reduziert wird. Der eingesparte Platz ermöglicht es den Treibern überdies, weitaus mehr Auslenkung zu haben als bei einem gleich großen Force-Cancelling-Design, wodurch mehr Leistung und Tiefe auf viel weniger Raum erzielt werden können.
- P-Flex Sicke, auch bekannt als "Origami-Sicke" (KC62): Die P-Flex-Sicke ist eine komplett neue, zum Patent angemeldete Treibersicke. Sie widersteht dem akustischen Druck im Inneren des Gehäuses, ohne die Empfindlichkeit einzuschränken, was ein Problem bei herkömmlichen Sicken ist. Um dies zu erreichen, ist die Sicke in einer einzigartigen Weise gefaltet, die von der japanischen Kunst des Papierfaltens inspiriert ist, was ihr den Spitznamen "Origami-Sicke" einbrachte. Genau dieses spezielle Design hält dem inneren Luftdruck stand, ohne übermäßige Masse hinzuzufügen. Daher kann sich der Treiber so zu bewegen, wie es das Audiosignal erfordert. Das Ergebnis ist eine tiefere Bassausdehnung und eine präzisere, detailliertere Basswiedergabe sowie eine Reduzierung von Verzerrungen.
- Smart Distortion Control Technologie (KC62): Dieses ebenfalls zum Patent angemeldete, ohne Sensor antretende Bewegungsrückkopplungssystem hilft, selbst kleinste Anomalien zu korrigieren, die auftreten können. Dazu misst das System den Strom in der Schwingspule, alle nichtlinearen Verzerrungen werden erkannt und entsprechend korrigiert. Das führt zu einer präziseren, weniger verfärbten Bass-Performance. Der neue Ansatz reduziert die Interaktion zwischen Signal, Verstärker und Treiber, was das Potenzial für Verzerrungen drastisch verringert.
Schnittmodell der Blade
- Separate Basskammern (Blade). Die Tieftöner sind beim Highend-Modell in getrennten Kammern montiert. Dies erhöht die Frequenz der internen stehenden Wellen weit über den Übernahmepunkt hinaus und reduziert den Bedarf an Dämpfungsmaterialien, welche die Bassqualität beeinträchtigen.
All diese Einstellungen (KEF LS50 Wireless II) werden von der Music Integrity Engine gemanagt
- KEF "Music Integrity Engine™": Hiberbei handelt es sich um eine KEF-eigene Entwicklung zur digitalen Klangverarbeitung - die Music Integrity Engine (MIE) - ist die Intelligenz z.B. vom Subwoofer KC-62 oder auch, natürlich in angepasster Form, von den KEF LS50 Wireless II Aktivlautsprechern. Insgesamt wird das Verhältnis zwischen Verstärker, Treibern und Gehäuse optimiert, während unterschiedliche EQ-Einstellungen eine nahtlose Integration in jeden Raum ermöglichen.
Die Produktion in Maidstone/England
Genaue Dokumentation: So sieht die Box, hier eine Blade Two, nach der Fertigstellung aus
Äußerst hochwertige Frequenzweiche
Uni Q-Treiber
Gehäuse der Reference 1
Gehäuse der Blade Two
Die Serien Muon, Blade und Reference werden von Hand in Maidstone gefertigt, und in der Produktion ist in einer Halle alles, was benötigt wird: Gehäuse, Treiber, Frequenzweichen, Anschlussterminals. Mit größtmöglicher Sorgfalt geht in Maidstone jeder Experte seiner Arbeit nach - und das Bestmögliche ist gerade gut genug: Das gilt nicht nur für Gehäuse und Treiber, sondern auch für alle Frequenzweichen, gerade in den KEF Luxus-Baureihen, die in Maidstone produziert werden. Auf den Weichen finden sich KEF-eigene Bauteile, die exklusiv für die Luxus-Serien des Hauses entwickelt wurden.
Special: KEFs Einbaulautsprecher
Die KEF Einbaulautsprecher definieren sich als eine Art „Chamäleon des Klangs“ und stellen somit die ultimative Allround-Lösung dar. Es spielt keine Rolle, ob man eine High-End-Heimkino Konfigurationen oder ein Multiroom-System für das ganze Haus realisieren möchte: Die Einbaulautsprecher von KEF fügen sich perfekt in jedes Interieur und jedes Surrounding ein. Als sorgfältig durchdachte Kombination aus Design und technologischem Können, bieten alle KEF Einbau-Lösungen maximale Flexibilität in Verbindung mit exzellenter Klangqualität. Gerade die Reference-Topmodelle besitzen durch die extreme akustische Präzision, die enorme Pegelfestigkeit und die verbauten Hightech-Komponenten eine Ausnahmestellung auf dem Markt. Im vergangenen Jahr portraitierten wir zahlreiche KEF-Händler:
- Lifelike in München
- Hartmann XXL in Bad Windsheim
- HiFi Im Hinterhof in Offenbach (hat nichts mit dem Berliner Geschäft zu tun)
- HiFi Im Hinterhof in Berlin
Praktisch jeder dieser anerkannt guten und erfahrenen Händler hat uns bestätigt, dass gerade zahlreiche Einbaulautsprecher-Serien von KEF extrem nachgefragt sind, und die Nachfrage, gerade, wenn man neu baut oder renoviert, steigt immer weiter.
Die gesamte Produktpalette bietet eine enorme Vielfalt. Wir haben uns die drei THX-zertifizierten Topmodelle für eine kurze Beschreibung herausgesucht.
Ci5160REF-THX
Uni-Q-Treiber
Der Ci5160REF-THX (10.000 EUR/Stück) ist das Topmodell der Einbaulautsprecher und wird mit einem massiven Schalldämpfer aus Aluminium gefertigt, durch den Vibrationen effektiv verhindert werden. Mittels dieser Maßnahme wird eine perfekte Plattform für die Demonstration der Fähigkeiten der 160-mm-Aluminiummembran des Koaxial-Uni-Q-Chassis mit der sogenannten "Tangerine Waveguide" und gleich vier 160-mm-Tieftönern geboten. Aufgrund der Option, sowohl Bi-Wire- als auch Bi-Amplifier-Anschlüsse zu unterstützen, erfüllt der Ci5160REF-THX das Leistungsversprechen aller Lautsprecher der R-Reihe von KEF. Die verwendeten Komponenten stammen allesamt original aus der Reference Serie, und sind für den Einsatz als Einbaulautsprecher speziell optimiert worden. Daher der deutlich höhere Preis im Vergleich zum Ci5160RL-THX (3.000 Euro, mit Komponenten aus der R-Serie).
Ci3160RL-THX
Rückansicht
Auch das kleinere Modell Ci3160RL-THX besitzt einen massiven Schalldämpfer aus Aluminium, um störende Vibrationen zu verhindern. Die Einpunktschallquelle Uni-Q mit der sogenannten Tangerine Waveguide sowie zwei 160-mm-Tieftönern stellen hier die Bestückung dar. Bi-Wiring und Bi-Amping werden anschlussseitig unterstützt.
Dann gibt es noch eine weitere Spezialität: Der pro Stück 1.000 EUR kostende Ci3160RLB-THX ist ein Subwoofer für den Wandeinbau. Zertifiziert nach THX-Ultra 2 und THX Select 2, liefert der mit drei Basschassis ausstaffierte Ci3160RLB-THX tiefe, nachdrückliche Bässe, und das auch bei deutlich gehobenen Lautstärken, wie sich herausstellte.
Fazit
KEF-Kino in der Firmenzentrale, Maidstone/GB
In den 1960er Jahren in Großbritannien gegründet, war KEF quasi schon seit der Geburtsstunde ein Innovator der Lautsprecher-Technik. Mit den Jahren wurde diese Fokussierung auf das Integrieren modernster und zuvor nicht realisierter Technologien weiter intensiviert. Meilensteine wie die computergestützte Lautsprecher-Entwicklung, der revolutionäre Uni-Q-Treiber, die Entwicklung der Meta-Absorptionstechnologie oder hoch entwickelte DSP-Algorithmen sorgten dafür, dass KEF einen enorm hohen Bekanntheitsgrad und ein hervorragendes Standing genießt. Das heutige Produktprogramm umfasst klassische passive Lautsprecher, zahlreiche extrem leistungsstarke Einbaulautsprecher, mit moderner Technik bis an den Rand gefüllte Aktiv-Streaming-Lösungen, kraftvolle Subwoofer und einen eleganten True Wireless In-Ear-Kopfhörer. Legenden wie Muon, Blade oder Reference werden in Handarbeit im Stammwerk gefertigt und sind bei HiFi-Enthusiasten auf der ganzen Welt heiß begehrt. Daher sieht die Zukunft glänzend aus: Mehr denn je sind Innovationen gefragt, und die Briten sind in der Lage, diese im Gegensatz zu zahlreichen anderen Anbietern auch zu liefern.
Special: Carsten Rampacher
Redaktion: Philipp Kind
Datum: 01. September 2021
Tags: Aktive Lautsprecher • Aktivlautsprecher • KEF • Lautsprecher • Passivlautsprecher • Stereo • Subwoofer