XXL-TEST: Samsung GQ65LS03T "The Frame" (2020) - visuell talentiertes digitales Kunstwerk?

Visuell starker Ultra HD QLED-TV und digitales Kunstwerk - schon seit der Generation 2019 glänzt "The Frame" mit einem QLED-Panel für optimierte Farb- und Kontrastwiedergabe.. Und schon seit Beginn der "The Frame" Baureihe kann man den TV in ein Kunstwerk verwandeln, entweder mit eigenen Fotos und Bildern, die vom Smartphone oder Tablet zugespielt werden können, oder mittels dem Samsung "Art Store". Nun ist der Samsung "The Frame" 2020 im 65 Zoll-Format zum Test in der Redaktion eingetroffen. Grund genug für uns, sich die interessante Mischung - digitales Kunstwerk und hochwertiges Fernsehgerät - genauer anzuschauen. Direkt bei Samsung kostet der alternativ auch in 32, 43, 50, 55 und 75 Zoll lieferbare QLED-Ultra HD-TV in der 65 Zoll-Variante 2143,56 EUR. Die krummen Preise liegen an der Mehrwertsteuer-Senkung. The Frame 2020 wird noch, was im aktuellen Portfolio eine Seltenheit ist, mit der separaten One Connect Box ausgeliefert, in der Anschlüsse und die Tunereinheit untergebracht sind. Ein 5 Meter langes, beinahe unsichtbares Kabel zur Verbindung des Displays mit der One Connect Box wird mitgeliefert. Zudem kann man sich verschiedene Rahmen in unterschiedlichen Farben zum Preis von 77,01 EUR pro Stück bestellen. 

Mit One Connect Box

Kennzeichen des Konzepts sind auch im Jahrgang 2020 der Art Mode mit vielen Unterfunktionen, der den TV in ein Kunstwerk verwandelt, und die magnetisch haftenden Rahmen, die wir schon kurz erwähnt haben. Der 2020er The Frame verfügt zudem über Adaptive Picture, hier passt sich das Bild automatisch der Umgebung an. The Frame setzt nicht auf Full Array LED Backlight wie in den QLED 4K-TV-Baureihen Q95T, Q90T und Q80T, sondern setzt auf die Dual LED-Technologie mit einem zusätzlichen Satz an Warmlicht-LEDs aus den QLED-TV-Serien Q60T und Q70T. Im TV arbeitet ein 100 Hz Panel, die aufwändige Antireflex-Beschichtung bleibt den Top-QLED-Serien vorbehalten.

An Bord befindet sich der Quantum Prozessor 4K, der für ein ansprechendes Upscaling auch niedriger auflösender Bildinhalte verantwortlich ist. Typisch für Samsung ist die Unterstützung von HDR10, HDR10+ und HLG. Immer noch fehlt Dolby Vision. Bezüglich des Dimmings spricht Samsung vom "Supreme UHD Dimming". Them Frame 2020 verzichtet auf die neuen 2020er Audiofunktionen OTS (Object Tracking Sound) und Q-Symphony. Das 2.2 Kanal-Lautsprechersystem kommt auf 40 Watt Leistung (nach RMS). Adaptive Sound Plus sowie der Active Voice Amplifier sind an Bord.

Der TV hat Alexa und Bixby als Sprachassistenten integriert, und er lässt sich in ein Smart Things-Netzwerk aus kompatiblen Samsung-Komponenten einfügen. Zudem ist es möglich, The Frame 2020 über die Smart Things-App zu steuern. Weiter verbaut ist ein Triple-Tuner (DVB-T2, DVB-C, DVB-S2), allerdings nur in einfacher Form (kein Doppeltuner). 

Verarbeitung

Relativ tief - hier im Detail im unteren Bereich

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Und hier im mittleren Bereich

Material der Rückseite

Standfuß im Detail

Die Optik ist beinahe Bauhaus-mäßig schlicht. The Frame 2020 ist verhältnismäßig tief, dafür ist hinten alles plan, perfekt für die Befestigung an der Wand. Dank der attraktiv gestalteten Rückseite kann man den Ultra HD-TV auch problemlos frei im Raum aufstellen. Zwei gut zum TV passende einzelne Standfüße eignen sich zur Unterbringung auf einem Rack oder einem Sideboard.

Oberfläche

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Als Kunststoff besteht die  mitgelieferte One Connect Box. Das Gehäuse wirkt aber trotzdem relativ hochwertig.

Anschlüsse

Kabelführung am Display, das durch ein hauchdünnes Kabel mit der One Connect Box verbunden wird

Anschlüsse hinten

Hinten befinden sich 4 HDMI-Slots, Ethernet-Slot, ein CI+ Einschub, die Anschlüsse für den Tuner (einfach, DVB-C/DVB-T2/DVB-S2) sowie ein optischer Digitalanschluss. Auch die Buchse für die One Invisible Connection zum Display ist hinten zu finden. 

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2 x USB 2.0

An einer Seite der One Connect Box gibt es noch zwei USB-Slots, die aber lediglich dem Standard 2.0 entsprechen.

Erste Installation

Dieses Mal haben wir uns für die klassische Erstinstallation mittels Fernbedienung und On Screen Display entschieden. Alternativ lässt sich die erste Installation auch mittels der Smart Things App durchführen. Wer sehen möchte, wie diese Variante abläuft, dem empfehlen wir einen Blick in den Test des Samsung 2020er QLEDs Q90T. Hier haben wir Screenshots bezüglich der Einrichtung mittels OSD erstellt. Die Smart Things App kann man natürlich später trotzdem verwenden. Was man mit der App machen kann, haben wir im weiteren Verlauf des Tests mit sehr zahlreichen Screenshots dokumentiert. 

Die Einrichtung beginnt mit der Sprachwahl und mit Bedienhinweisen per Hilfetext

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Hier wird bereits auf die Smart Things App hingewiesen. Voraussetzung für die komplette Verwendung der App ist ein Samsung-Konto

Erklärung der nächsten Schritte

Hier werden alle angeschlossenen/verfügbaren Quellen angezeigt

DVB-S2 Signal erkannt

LNB-Einstellungen

Drahtlose Verbindung mit dem Heimnetzwerk

Geschäftsbedingungen, Datenschutzrichtlinien, TV-Funktionen

Auch innerhalb der Einrichtung mittels Remote/OSD braucht man ein Samsung-Konto, um alle Dienste verwenden zu können

Zwei Sprachassistenten, der Samsung-eigene Assistent Bixby und Amazon Alexa, sind installiert

Identifikation der angeschlossenen Geräte

Netzbetreiber einrichten

Verknüpfung von Amazon Prime Video (optional)

Einrichtung des Smart Hubs. Hier hat der Anwender die Möglichkeit, sich die Anordnung nach persönlichen Vorstellungen zu gestalten

Erklärungen zum "intelligenten Modus"

Test der Fernbedienung

Nun kommen wir zur nächsten Funktion von "The Frame": Als digitales Kunstwerk zu dienen

Test erfolgreich abgeschlossen

Wie bei modernen TV-Geräten üblich, begleitet auch The Frame (2020) den User durch den kompletten Prozess der ersten Inbetriebnahme. Dazu gehören die Einbindung ins Netzwerk (drahtlos oder kabelgebunden), der Sendersuchlauf des bevorzugten Signals (DVB-T2, DVB-C, DVB-S2) sowie zahlreiche Datenschutzbestimmungen, denen man zustimmen muss. Auch ist, um alle Funktionen der Samsung Smart-Plattform verwenden zu können, ein Samsung-Konto erforderlich. 

Art & Gallery-Funktionen

The Frame ist auch Kunstwerk, zahlreiche Bilder kann man im Art Store erstehen. Sinnvoll ist aber ein Abo und nicht der Kauf einzelner Bilder (Preis-Leistung)

Für 4,99 EUR/Monat verschafft man sich Zugang zur "größten Kunstsammlung der Welt auf einem TV"

Zur Sammlung können auch eigene Fotos vom Smartphone hinzugefügt werden

31 Tage lang kann man eine Probemitgliedschaft nutzen

Verschiedene Kategorien

Durch die Kategorisierung ist es einfach, das Gewünschte schnell zu finden

Viele Kunststile und auch Photographien sind verfügbar

Sortierung nach den hauptsächlich vorkommenden Farben

Es finden sich Kunstwerke aus weltberühmten Museen

Sortierung nach Künstlern 

Natürlich kann man die Helligkeit des gewählten Kunstwerks noch nach eigenem Gusto feinjustieren

The Frame kann automatisch ausgeschaltet werden, wenn im Raum keine Bewegung stattfindet

Das Maß an Bewegungsempfindlichkeit kann festgelegt werden

Automatisches Abschalten, wenn kein Licht im Raum ist

The Frame 2020 ist nicht nur QLED Ultra HD-TV, sondern auch Kunstwerk. Verschiedene Bilder, die man für die Anzeige auf dem Display nutzen kann, sind verfügbar. Um zu diesen Zugang zu bekommen, kann man eine kostenlose Probezeit im Samsung Art Store buchen, nach Ablauf der Probezeit sind 4,99 EUR monatlich fällig. Die Kunstwerke werden nach verschiedenen Suchkriterien angezeigt (z.B. Name des Künstlers, Stilrichtung etc.). The Frame lässt es zu, dass die Helligkeit für die Anzeige vom Anwender eingestellt worden kann. Weiterhin ist es auch möglich, den TV automatisch auszuschalten, wenn kein Licht im Raum festzustellen ist und wenn keine Bewegungen vorhanden sind. Das hilft beim Energiesparen. Natürlich kann man auch eigene Bilder vom Smartphone oder Tablet zur Kunstsammlung hinzufügen und diese auf dem Display anzeigen lassen. 

Smart Things-App

Auch, wenn wir The Frame (2020) mittels Remote und OSDs installiert haben, kann man mittels der Smart Things App nach erfolgter Erstinstallation den QLED-Fernseher bedienen, auch die gesamten Art-Funktionen. Möchte man im Ambient-Modus (hier passt sich der TV der Umgebung im Raum an) ein eigenes Bild erstellen, um dieses auf dem Screen einzufügen, braucht man die App zwingend. Hier einige Screenshots:

Erklärung zum Anwendungsbereich der Smart Things-App. Wie man sieht, aber nicht unbedingt auf die Funktionen eines TVs abgestimmt

Anmelden mit dem Samsung-Account

Beginn der Einrichtung

Auswahl des Standorts

Zahlreiche Alternativen beim Raumnamen

Verbindungsaufbau Smartphone - TV

Auf dem TV wird ein von der App generierter Code für die Verbindung eingegeben

Nun wird der TV im Samsung-Account eingebunden

Unser The Frame (2020) ist verbunden

Nachdem The Frame 2020 nun in unserem Samsung-Account registriert ist und eine Verbindung zwischen der Smart Things-App und dem TV besteht, wenden wir uns nun den Möglichkeiten zu, die einem die App an die Hand gibt. Direkt zugreifen von der App aus kann man z.B. auf den Universal Guide. 

Unten links erscheint, was gerade läuft, dazu kommen Tipps aus den Mediatheken und der direkte Link zum Universal Guide

Direkt kann man hervorgehobene Inhalte aus den Mediatheken starten, hier aus der ZDF-Mediathek

Universal Guide in der Übersicht

Die App kann man auch als Fernbedienung verwenden. 

Mit etwas Übung kann man die App als Remote verwenden. Gerade oben zu sehen: Die Kanalwahl-Funktion

"4D-Pad"

Hier die Optionen

Des Weiteren ist es möglich, den gesamten Art- und auch den Ambient-Modus des The Frame mit Hilfe der App zu bedienen. 

Sofort kann man in den Kunstmodus wechseln

Übersicht 

Nachdem der Prozess des Durchsuchend abgeschlossen ist, kann man auch eigene Bilder/Fotos vom angeschlossenen Smart Device hinzufügen

The Frame greift auf die Mediathek des Smartphones zu

Die ausgewählten Bilder werden auf den TV hochgeladen

Wer für 4,99 EUR/Monat (ein Probemonat gratis) Mitglied im Art Store wird, bekommt eine gute Auswahl an Bildern und Photographien 

Karteireiter "Automotive"

Wenden wir uns dem Ambient Mode zu.

Erklärung des Ambient Mode

Entspannen oder Informieren

Auch ein eigener Hintergrund kann erstellt werden

Dazu nimmt die Kamera des Smart Devices ein Foto des TVs auf

Insgesamt bietet die Smart Things App einen großen Funktionsumfang. Zuerst kann man den TV in ein Netzwerk aus anderen Smart-Things-kompatiblen Devices einbinden. Dazu kann eine Soundbar ebenso wie ein Kühlschrank oder eine Waschmaschine gehören. Nachdem The Frame im Samsung-Account registriert ist, hat man auch die Option, auf zahlreiche Smart TV-Funktionen zuzugreifen. Zur Verfügung steht der Universal Guide, zudem kann direkt aus der App heraus der Zugriff auf die Mediatheken der TV-Sender erfolgen. Natürlich sind viele weitere Funktionen verfügbar, aber aufgrund der Tatsache, dass wir The Frame testen und nicht den Umfang der App beleuchten, zählen wir hier nur Beispiele auf. Weitere Möglichkeiten umfassen den direkten Zugang zum Art Store (nach Probemonat 4,99 EUR monatlich) sowie die Option, selbst Bilder vom Smart Device auf den TV zu laden. Aus diesen kann man dann z.B. auch Collagen erstellen. Wer die App als Ersatz für die Fernbedienung verwenden möchte, kann dies ebenfalls tun. 

Handhabung

Wir starten hier mit eigenen Screenshots vom Smart Hub 2020.

Smart Hub 2020

Netflix-Thumbnails

Umfangreiche Sport-Angebote bei DAZN

Apple TV-Angebot

JOYN-Angebot

Samsung Sportworld

Natürlich kommt man auch direkt in den "Art Store"

Die zur Verfügung stehenden Apps, die Auswahl beginnt mit Empfehlungen der Redaktion

Auch Disney+ ist verfügbar, ebenso Apple TV und JOYN

Sortierung nach Gruppeninhalt oder Genre

The Frame setzt auf den aktuellen Samsung Smart Hub. Direkt aus dem laufenden Betrieb kann man hier beinahe alles komfortabel managen. Die mitgelieferten Remote ist leider absolut unpassend in Weiß gehalten. Zum dunklen The Frame würde sie besser in schwarzer Variante oder aber in dunklem Anthrazit passen. Von der Handhabung her ist die kleine Fernbedienung ordentlich, es muss aber jedem klar sein, dass aufgrund der sehr wenigen Tasten vieles mit erweiterter Interaktion durch Remote-Menüs auf dem TV passiert.

Fernbedienung

Das ist anfangs gewöhnungsbedürftig. Die beiden Wipptasten für Lautstärke und Kanalwechsel sind zwar etwas klein, nach kurzer Einübung kommt man aber gut damit zurecht. Sehr gut gefallen uns Reichweite und Arbeitswinkel der Fernbedienung. Auch aus der Distanz erweist sich die Verbindung TV-Remote als sehr zuverlässig. The Frame setzt überdies alle Befehle sehr schnell um. Während andere TVs sich etwas Zeit lassen, z.B. beim Kanalwechsel der Fernsehsender, ist The Frame hier sofort zur Stelle.

Der Smart Hub 2020 bietet, wie auch die Version 2019, einen zügigen Zugriff z.B. auf Schnelleinstellungen für Bild und Ton. Die adaptiven Modi sind an- und abschaltbar, sind sie abgeschaltet, kann man auf die manuell verfügbaren Betriebsarten zugreifen. Überdies, so wie wir es auch von den Betriebssystemen anderer TV-Anbieter kennen, ist es möglich, schnell die Quelle zu wechseln, hierbei kann man auch auf nahezu alle VoD-Portale zugreifen. Apple TV, Disney+, JOYN und DAZN z.B. sind bei Samsung direkt als Apps verfügbar (entsprechende Abonnements vorausgesetzt). Überdies ist The Frame auch zu Apple AirPlay 2 kompatibel. 

Bild- und Toneinstellungen: Screenshots

Für Bild und Ton gibt es einen intelligenten Modus, den man aktivieren oder deaktivieren kann. Hier die Übersicht

Adaptiver Bildmodus aktiv

Bildmodi, wie üblich bei Samsung sind es vier zur Auswahl

Bild: Unter "Experteneinstellungen" fallen sämtlich Parameter zur eigenen Justage, demnach auch Helligkeit, Kontrast oder Schärfe

Hier findet man die Frame Interpolation

Weitere Experteneinstellungen

Weißabgleich

Farbraumeinstellungen

Ton-Einstellungen

Ton: Experteneinstellungen

Video- und Audio-EQ halten zahlreiche Parameter bereit, insgesamt aber finden sich z.B. bei Panasonic umfangreichere Justageparameter. Samsung bietet z.B. nur vier Bildmodi an (als Alternative zur adaptiven Bildsteuerun), tut dies aber laut eigenen Angaben bewusst, um den Anwender nicht zu verwirren. 

Bild Tuner, DVB-S2

Das Tuner-Bild des Samsung gefällt durchweg. Bei 720p und 1.080i Material zeigt sich eine ausgezeichnete Bildschärfe, die man trotzdem als nicht zu scharf, sondern als natürlich bezeichnen kann. Aktuelle Sendungen und Serien auf ARD und ZDF, die in HD aufgezeichnet wurden, sehen richtig gut aus. Allerdings sind wir keine Fans des adaptiven Bildmodus, der automatisch die optimalen Parameter auswählen soll. Zugegeben, schlecht ist das Ergebnis bestimmt nicht. Aber für uns als Film-Liebhaber und Freunde des authentischen Looks sind die Farben zu kräftig und der Kontrastumfang leicht überzogen. Daher schalten wir die automatische Bildsignal-Bearbeitung aus und wechseln manuell in den sehr ausgewogenen Film-Modus.

In diesem Bildfeld läuft The Frame zur großen Form auf: Natürliche Farben, facettenreich dargeboten, und ein fein sowie glaubwürdig herausmodellierter Kontrastumfang schon bei SDR-Inhalten. Gesichter gibt der TV akkurat durchzeichnet wieder. Das Upscaling auf die native 4K Panelauflösung gelingt The Frame exzellent. Der verbaute Quantum 4K Prozessor 2020 erledigt seine Arbeit enorm gut - kaum Rauschen, sehr gute Detailtreue.

Ebenso lobend können wir uns  über die Frame Interpolation äußern, die ein authentisches, zugleich aber ein nahezu rückenfreies Bild bereitstellt. Wo findet man eigentlich die Frame Interpolation? Man geht in die Bild-Experteneinstellungen, dann in die "Bildschärfeeinstellungen". Dort gibt es dann wieder die Unterpunkte "Bildschärfe auto" oder "Benutzerdefiniert". Bei "Benutzerdefiniert" kann man die "Unschärfeminderung" sowie "Judderminderung" jeweils von 0 bis 10 justieren. Als weiterer Punkt kommt die "LED Clear Motion" für weiter optimierte Bewegungswiedergabe hinzu. In dieses Submenü hat Samsung zudem noch den Rauschfilter gepackt.

Das Panel an sich rauscht ebenfalls praktisch gar nicht. Selbst dann, wenn man sehr nahe am TV ist, erscheint das Bild enorm sauber und klar. Wenn man dann SDR-Inhalte betrachtet, so gibt es ja hier, z.B. auf SAT 1 oder RTL, Inhalte, die in HD produziert werden, dann aber in 576i ausgestrahlt werden, wenn man nicht HD+ Kunde ist. Diese Sendungen sehen allerdings auch in 576i recht ordentlich aus. Klar, Schärfe und auch die Detaillierung allgemein sind nicht ganz mit 720p oder 1.080i Inhalten vergleichbar, aber aus etwas Distanz sieht das Bild durchaus ordentlich aus. Grundsätzlich ist das vom Samsung Gebotene als sehr angenehm zu bezeichnen.

Sogar die Homogenität der Hintergrundbeleuchtung ist ordentlich. Das ist insofern einen Überraschung, weil The Frame nicht das aufwändige Full LED Backlight verwendet, das Samsung 2020 ab der Q80T Serie einsetzt. Hier muss eine einfachere Backlight-Technologie herhalten, und zieht man dies mit ins Kalkül, sind die Ergebnisse wirklich prima. Der Schwarzwert ist generell absolut in Ordnung. Neue Maßstäbe für LCD-basierte TVs darf man hier natürlich nicht erwarten. Aber noch vor wenigen Jahren hätte The Frame mit dieser Performance viel Staub aufgewirbelt. 

Bild Ultra HD Blu-ray, Mord im Orientexpress

Jerusalem, rund um die Klagemauer: Leichtes Ruckeln bei der Kamerafahrt direkt zu beginn ist festzustellen. Im Filmmodus überzeugt uns die authentische Farbgebung, der laufende kleine Junge kommt bewegungsstabil und detailreich heraus. Das Blau seines Hemdes wirkt realistisch. Die kurz sichtbaren kochenden Eier im Topf detailliert The Frame hervorragend, das blubbernde heiße Wasser kommt plastisch heraus. Nun bekommt Hercule die Eier serviert. Dabei ist der Meisterdetektiv auch von vorn sichtbar, und der Samsung detailliert den Charaktertischen Schnurrbart ebenso gut wie den Stoff seiner Weste. Auch die Uniform des Hotelangestellten mit den goldenen Knöpfen sieht sehr echt aus.

Als Poirot nun zur Klagemauer kommt, ist dort Hektik ausgebrochen. Nicht jedoch beim Samsung. Dieser bringt Ordnung in jede Bildebene und modelliert zudem die einzelnen Steine exakt heraus. Die Frame Interpolation stellt im "Auto" Modus eine solide Bewegungswiedergabe unter praktisch allen Bedingungen sicher. Mit akkurater Abstufung werden die Grauschattierungen in den Schwarzweiß-Sequenzen berücksichtigt. Auch hier wird wieder deutlich, dass The Frame durchaus einen prima Schwarzwert anbieten kann. Die Kontrastwechsel zwischen den spärlich beleuchteten Schwarzweiß-Sequenzen und dem aktuellen Geschehen im hellen Sonnenlicht gelingen The Frame hervorragend. Die maximale Displayhelligkeit liegt so hoch, dass der erweiterte Kontrastumfang des vorliegenden HDR10 Materials nicht nur im abgedunkelten Raum, sondern auch bei normalem Lichteinfall sehr gut präsentiert werden kann.

Wer lieber mit zurückhaltender Darstellung liebäugelt, wird bei dieser UHD BD vielleicht feststellen, dass The Frame, typisch Samsung, auch im ausgewogenen Filmmodus stark auf eine enorme Bilddynamik setzt. Wer aber das betrachten von Filmen als intensives Erlebnis versteht, wird sich sofort mit der Auslegung des Samsung anfreunden können. Der Blick durch den Torbogen hinaus aufs Wasser, nur kurz im Bild, erregt unsere Aufmerksamkeit: Denn hier beweist uns der TV, wie plastisch er darstellt.

Wir springen ins 6. Kapitel, in den Speisewagen des Orient Express. Plastisch, scharf und klar - das sind hier die Eindrücke vom Bild. Die teuren Kristallgläser modelliert The Frame ausgezeichnet heraus. Braun-, Grau- und Schwarztöne sind in Vergleich zu Samsungs Top-QLEDs minimal zu hell hinsichtlich der Ausrichtung in der Gesamt-Balance. Wieder exzellent: Der edle blaue Anzug von Poirot kommt ungemein authentisch heraus. Als der Blick ins gesamte Innere des Speisewagens fällt, überzeugt The Frame einmal mehr mit einer sauberen visuellen Staffelung bis in hintere Bildebenen. 

Bild Blu-ray, Upscaling von 1.080p auf 2.160p

Wir haben die aktuelle Ausgabe von "ID4" (Teil 1) auf Blu-ray zur Hand genommen. Aus mehreren Gründen:

  1. Wie schlägt sich der QLED-TV bei deutlichem Tageslichteinfall (Mittags, 12 Uhr, überwiegend sonniges Wetter) in dunklen Sequenzen?
  2. Ist der Intelligent Mode hier eine Empfehlung wert?
  3. Wie sieht es generell mit der Wiedergabe einer Quelle aus, deren Master aus dem Jahr 1996 stammt?

Wir haben uns angeschaut, wie The Frame direkt die erste Sequenz im All, mit den Bildern von der Mondoberfläche, wiedergibt - und zwar am helllichten Tage. Hier schöpft der Samsung genug Leuchtkraft aus seinem Panel, um auch unter ungünstigen Rahmenbedingungen eine gute Differenzierung bezüglich des Kontrastes in dunklen Bildbereichen zu offerieren.

Klar, der kürzlich getestete Q90T ist hier dank Full Array Backlight nochmals besser, aber zu verachten ist die Performance von The Frame 2020 definitiv nicht. Zudem punktet der Samsung mit einer guten Blickwinkelstabilität. Hinzufügen muss man aber, dass The Frame nicht die hoch wirksame Antireflexions-Beschichtung der QLED Top-Baureihen besitzt und man so mit mehr sichtbaren Reflexionen rechnen muss. Nun sehen wir uns die Eingangssequenz nochmals im abgedunkelten Raum an. Hier stellen wir mehrere Dinge fest:

  1. Der Schwarzwert ist wirklich ordentlich
  2. Hier nutzt der intelligente Bildmodus wirklich etwas. Waren wir bei der Ultra HD Blu-ray und beim TV-Tuner (neues HD-Material der Sendeanstalten) nicht so wirklich überzeugt, so punktet diese Betriebsart bei dieser BD tatsächlich: Mehr Kontrast-Differenzierung, mehr Schärfe, weniger Rauschen: Ein voller Erfolg. 
  3. Die Bewegungswiedergabe (Alien-Raumschiff fliegt von vorn nach hinten durchs Bild) ist prima, es kommt nur zu geringfügigem Ruckeln

Insgesamt hinterlässt The Frame bei dieser BD einen wirklich überragenden Eindruck. Klar, im intelligenten Bildmodus sind die Farben etwas zu kalt - das ändert sich, wenn wir aus dem intelligentesten Bildmodus herausgehen und manuell den Film-Bildmodus anwählen. Dafür aber sinken dann Bildschärfe und Kontraststärke, und das Rauschen nimmt zu. Mit tadelloser Detaillierung wird der Inhalt auf 2.160p hochskaliert, zudem generiert der Samsung ein plastisches Bild, das auch in den hinteren Ebenen noch relativ scharf Einzelheiten präsentiert.

Das erkennt man z.B., als die Kamera weit ins Labor zur Erforschung extraterrestrischer Signale hineingeht. Auch komplexe Farbsituationen bekommt The Frame unter Kontrolle, und kontrastierende Bilder stellt er ohne störendes Überstrahlen dar. In dunklen Innenräumen wie in der US-Kommandozentrale, in der aber zahlreiche Bildschirme flackern, kann man die Talente des Samsung besonders gut nachvollziehen. Auch, als die Tochter des US-Präsidenten im Bett sichtbar wird, überzeugen Detailtreue und Farbdynamik von The Frame wieder.

Richtig gut gelingt die Sequenz, als der durchs All fliegende Satellit am Alien-Raumschiff zerschellt. Der durchs Schwarz fliegende Satellit erscheint sehr detailreich und plastisch. Gerade dieser kurze Abschnitt eignet sich für Samsung-Promotoren optimal, um die Vorteile der intelligenten Bild-Steuerung tu demonstrieren. Kurz darauf spielt David mit seinem Vater in einem Park Schach. Komplett andere Bedingungen, Sonnenlicht, Öllichter Tag. Und wieder punktet The Frame mit einem plastischen, scharfen, aber nicht künstlich überschärft wirkenden Bild. Nur die Farben sind, wie schon zuvor erwähnt, etwas zu kalt. Die Frame Interpolation agiert wiederum gekonnt und auf einem Niveau, der zum sonstigen Eindruck bestens passt. 

Ton

Das eingebaute Soundsystem hinterlässt einen ordentlichen Eindruck. Sicherlich darf man keine Wunder im tieffrequenten Bereich erwarten, lediglich Anflüge von Bass sind hier wahrzunehmen. Doch das ist bei der Konkurrenz nicht anders. Stimmen sind bei "Mord im Orientexpress" stets sauber verständlich und gut eingearbeitet ins tonale Gesamtgeschehen. Dynamische Unterschiede kommen teilweise gut zum Ausdruck, nur manchmal wirkt die Akustik etwas vordergründig und monoton. Die Pegelfestigkeit reicht für die Praxis locker aus.

Werden die Pegel höher, mischt sich ein leicht blecherner Einschlag hinzu, aber das ist keinesfalls bedrohlich und auch bei der Konkurrenz festzustellen. Bei "Independence Day" wird sogar der Music Score recht ordentlich wiedergegeben, und man bemerkt gewisse Anwandlungen von Räumlichkeit, gerade dann, wenn man nicht zu weit vom Fernseher entfernt sitzt. Stimmen bringt The Frame auch bei ID4 gut zur Geltung, sie sind tadellos verständlich, wirken aber zugleich nicht aufgesetzt. 

Konkurrenzvergleich

LG Nano917NA (knapp 2.000 EUR): Der LG wirft seine exzellente visuelle Ausstattung in die Waagschale: Filmmaker Mode, Dolby Vision IQ sowie eine große Auswahl an Bildprogrammen. Für den Samsung spricht der exzellente intelligente Modus, der gerade bei älteren Blu-rays hervorragend funktioniert. Hier bietet die Konkurrenz (AI Picture) zwar Ähnliches, aber das Samsung-Programm agiert besonders gekonnt und steigert Schärfe und Klarheit, während Rauschen effektiv herabgesetzt wird. Der LG kontert mit sehr angenehmer Farbwiedergabe gerade im Filmmaker Mode, das prädestiniert ihn für lange Filmabende. Ebenso werden dank Full Array LED Backlight Kontrastdetails noch effektiver erkannt. Dafür stellt der Samsung grundsätzlich, auch ohne den Intelligenten Bildmodus, schärfer dar. Während LG alle Anschlüsse ins Display integriert, liefert Samsung bei The Frame die One Connect Box mit. Zudem sieht sich The Frame nicht nur als TV, sondern auch als digitales Kunstwerk fürs anspruchsvolle Wohnambiente. Hier entscheidet der Anwender, was er möchte.

Sony XH9505: Den Sony hatten wir in der 55-Zoll-Variante im Test. Die größere 65 Zoll-Version kommt auf knapp 1.650 EUR Marktpreis. Das ist ein guter Kurs für den hochwertigen Ultra HD-TV mit Full Array LED Backlight. Der Sony unterstützt kein HDR10+, dafür aber Dolby Vision (ohne IQ). Der Filmmaker Mode fehlt auch beim Sony, dafür offeriert der X1 Ultimate Bildprozessor ein überragendes, scharfes und klares Upscaling. Klanglich ist der Sony prima, aber auch der Samsung versagt hier nicht. Der Android-basierte XH95 lässt sich recht komfortabel handhaben, auch hier braucht man nur eine kurze Phase der Eingewöhnung. 

Fazit

The Frame 2020 führt die Linie der Vorgänger weiter. Nicht nur ein Ultra HD-TV mit tadellosem Bild, auch ein flexibles Kunstwerk im Wohnzimmer möchte er sein. Das gelingt auch in der aktuellen Generation wieder überzeugend. Natürlich ist The Frame kein Massenprodukt, sondern geht gezielt in eine bestimmte Nische - ästhetisch anspruchsvolle Menschen, die ihre Liebe zur Kunst auf moderne Art und Weise ausleben möchten und zu diesem "digitalen Kunstträger" noch einen bildstarken Ultra HD-TV suchen, werden hier fündig. Die Optik im Bauhaus-Stil passt optimal. Hinten ist The Frame zudem absolut plan und eignet sich perfekt für die Befestigung an der Wand.

Das QLED-Panel stellt eine dynamische und facettenreiche Farbwiedergabe sicher. Für die nicht einmal besonders aufwändige Hintergrundbeleuchtung sind Schwarzwert und Homogenität der Hintergrundbeleuchtung richtig gut. Hier werden auch durchaus anspruchsvolle Bildliebhaber sehr zufrieden sein. Das sehr geringe Panelrauschen und die ausgezeichnete maximale Panel-Helligkeit sind weitere Vorzüge, die für Samsungs QLEDs typisch sind. Dazu gehört auch, dass keine Gefahr durch Einbrenneffekte besteht. Das Handling ist prima, nach kurzer Eingewöhnung kommt man ohne Hürden mit The Frame 2020 zurecht. Wer möchte, kann den ganzen TV nicht nur über die Smart Things App steuern, sondern sogar über die App die erste Einrichtung vornehmen. Alternativ passiert das durch Remote und OSD-Screens mit Hilfetexten.

Akustisch erfüllt der TV normale Ansprüche ohne Schwierigkeiten, wer aber häufiger Filme oder Dokumentationen sowie Konzerte anhören möchte, sollte zusätzlich eine Soundbar erstehen. Kritikpunkte: Kein Dolby Vision an Bord, nur USB 2.0 (und das nur 2 x) an der Smart Connect Box und eine farblich nicht zum Hauptgerät passende Fernbedienung. 

Sehr hochwertige Mischung aus leistungsstarkem QLED Ultra HD-TV und digitalem Kunstwerk - das ist The Frame 2020

Ultra HD-TV Oberklasse
Test 14. August 2020

Test: Carsten Rampacher
Fotos: Philipp Kind
Datum: 14. August 2020

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