TEST: LG 65NANO917NA - hervorragender Ultra HD-TV mit Dolby Vision IQ und Filmmaker Mode
Der 65 Zoll Ultra HD-TV LG 65NANO917NA ist für 1.999 EUR erhältlich und gehört bereits zur 2020er Generation. Wer den schicken NanoCELListen aktuell ersteht, bekommt gleich noch 9 Monate Sky Ticket dazu - also ein günstiger Zeitpunkt, sich jetzt für einen neuen Hightech-TV zu entscheiden. Die Ausstattung ist üppig und umfasst alles, was das Herz begehrt - außer dem Top-Prozessor Alpha 9 der 3. Generation, dieser sitzt nur in den 8K-NanoCell-Modellen. In unserem Testkandidaten arbeitet demnach der Alpha 7 Prozessor der 3. Generation. Der TV ist sehr ansprechend verarbeitet, sieht nicht ganz so nobel aus wie LGs OLEDs, die im Design stets Maßstäbe setzen. Gute Materialqualität und geringe Spaltmaße zeichnen den NanoCell aus.
Bautiefe, die beim NanoCell höher ausfällt als bei den LG-OLEDs - zumindest im oberen Bereich
Rückseite komplett
Verarbeitung der Rückseite bei genauem Hinsehen
Rahmen unten
Rahmen oben
Standfuß
Standfuß im Detail
Im Datenblatt fehlt es an nichts. Der TV verfügt über ein 4K NanoCell IPS TV-Panel mit Full Array Dimming. LG verspricht ferner einen breiten Blickwinkel. Der schon angesprochene Alpha 7 Prozessor der dritten Generation sorgt für ein breites Spektrum an Funktionen, die von künstlicher Intelligenz profitieren: AI Sound, AI Picture und die AI Brightness Control.
Filmmaker Mode an Bord
Zahlreiche Bildmodi inklusive ISF für dunkle und hellere Räume sowie der Filmmaker Mode
Der TV besitzt bereits den Filmmaker Mode, der ein so authentisches Film-Bild generieren soll, wie es sich die Regisseure wünschen. Zu diesem Zweck werden Zusatzschaltungen wie z.B. die Frame Interpolation bewusst deaktiviert, um das Bild so "rein und pur wie möglich" zu präsentieren. Weitere Bild-Modi wie ISF Day/Night sowie der HDR Effekt-Modus, der aus SDR-Material laut LG einen Quasi-HDR-Effekt holen soll, sind ebenfalls vorhanden. An HDR-Normen wird sogar das brandneue Dolby Vision IQ (hier wird der Helligkeitssensor des TVs in die dynamische Dolby Vision HDR Einstellung mit eingebracht) unterstützt. Zudem HDR10 und HLG, nicht aber HDR10+. Das eingebaute Lautsprechersystem bietet Support für Dolby Atmos. Dank AI Sound ist es möglich, den TV unter dem Miteinbeziehen des Mikrofons in der Magic Remote akustisch einzulesen, was innerhalb von kürzester Zeit anhand von Testtönen erledigt ist. Man kann unter verschiedenen Arten der Optimierung wählen. Der TV bietet das Betriebssystem webOS 5.0. Google Assistant und Amazon Alexa sind integriert. Gegeben ist auch die Kompatibilität zu Apple AirPlay 2 und Apple Home Kit.
Anschlüsse seitlich mit 4 x HDMI 2.1 und 2 x USB
Weitere Anschlüsse: Für den Tuner, optischer Digitalausgang, LAN und USB IN3
Die HDMI-Terminals entsprechen dem Standard 2.1, für Gamer interessant ist die AMD FreeSync- und die HGiG-Unterstützung.
Magic Remote (2020)
Die Bedienung geht leicht von der Hand. Im Lieferumfang enthalten ist die gegenüber früheren Modellen praktisch unveränderte Magic Remote. Sie liegt dank der ergonomischen Form sehr gut in der Hand. Was wir vermissen, ist eine Beleuchtung für den Einsatz im Dunkeln. Der LG läuft unter webOS 5.0 - wer mit der Bedienung früherer webOS-Versionen vertraut ist, muss sich nicht umstellen. Und wer zum ersten Mal mit webOS arbeitet, gewöhnt sich relativ schnell ein.
webOS 5.0
Schnell navigiert man zum gewünschten Punkt. Direkt z.B. aus dem Live TV Betrieb kann man z.B. zu YouTube wechseln
Zudem ist es möglich, die Reihenfolge in der unteren Bar umzustellen
Der LG ist sauber verarbeitet und sieht schick aus. Die Ausstattung ist umfangreich, die Bedienung recht einfach. Das Betriebssystem webOS 5.0 agiert überdies zuverlässig und überzeugt durch meist recht kurze Reaktionszeiten. Nur manchmal muss man ein, zwei Sekunden warten.
Die folgenden Screenshots geben einen Überblick über die vorhandenen Optionen und Einstellungsmöglichkeiten, auch einen Einrichtungsassistenten inklusive akustischer Anpassung an den Raum per Mikrofon in der Magic Remote bietet der LG NanoCell TV:
Die Erstinstallation wird mit der OK-Taste gestartet
Internetverbindung einrichten
Wie gestaltet sich der TV-Empfang?
Sendersuchlauf (Satellit)
Abschluss der Einrichtung
webOS 5.0 (LG Content)
Rakuten mit Thumbnail-Vorschau in der Leiste
Hier mit Netflix
und YouTube
Einstellungsmenü des LG NanoCell TVs
Die Bildeinstellungen gelten immer für den jeweiligen Bildmodus
Auch ein Weißabgleich ist möglich
Der Weißabgleich kann sehr präzise vorgenommen werden
Farbverwaltungssystem
Für Primär- und Sekundärfarben
Toneinstellungen, näheres zur AI-Abstimmung im Abschnitt "Klang"
Festlegung, wie der TV montiert ist
Einstellungen zur Barrierefreiheit
EPG
Home Dashboard
Bild
Sehr zahlreiche und zudem gute Bild-Modi
Der versierte Bildexperte findet in der "erweiterten Steuerung" zahlreiche weitere Einstellparameter. Rechts erscheinen immer Texte zur Erläuterung
Zwei unterschiedliche Rauschunterdrückungen
Wir wollten wissen: Funktioniert der Filmmaker Mode beim NanoCell-Modell auch so überzeugend wie beim LG Ultra HD-OLED CX9LA? Und dazu noch bei einer konventionellen Blu-ray? Für die erste Testreihe legten wir "Mission Impossible - Fallout" in den Player und schauten den gesamten Film, der sich in ordentlicher Qualität hinsichtlich der BD präsentiert. Der LG gefällt uns mit einer guten Bewegungswiedergabe. Gerade im Finale, während des Hubschrauberflugs und des Duells in schwindelerregenden Höhen, fällt auf, dass es nur zu geringfügigem Ruckeln kommt. Klar, der erfahrene Filmfreund sieht es, aber nur in vertretbarem Ausmaß. Zur Erklärung: Bei Verwendung des Filmmaker Mode, dessen Aufgabe es ist, ein Bild zu schaffen, wie vom Regisseur beabsichtigt, ist die Zwischenbildberechnung inaktiv. Die ordentliche Darstellung von schnellen Bewegungen und Kamerafahrten auch z.B. bei rasanten Verfolgungsjagden zieht sich durch den gesamten Film.
Der NanoCell erfreut ansonsten durch seinen erstaunlich guten Schwarzwert. Zahlreiche Sequenzen des Actionfilms spielen auch in der Dunkelheit, seien es Verhöre in beinahe dunklen Räumen, sei es draußen Nacht. Der TV schafft es stets, auch in hinteren Bildebenen noch Struktur ins Bild zu bringen, und wohlgemerkt handelt es sich um SDR- und nicht um HDR-Inhalte. Wer genau hinschaut, bemerkt allerdings, dass es sich nicht um einen OLED-TV handelt. Denn es sind schon kleinere Hot Spots, trotz Direct LED Backlight und recht präzisem Local Dimming, zu erkennen. Dieses absolute homogene Schwarz eines OLEDs, herrührend aus der Tatsache, dass beim OLED jedes einzelne Pixel leuchtet und ein Backlight obsolet ist, schafft der NanoCell schlichtweg aufgrund der technologischen Rahmenbedingungen nicht.
Der Blickwinkel ist dafür ebenfalls überzeugend. Auch, wenn man schräg vor dem TV sitzt, verfälscht der NanoCell weder Kontrastwerte, noch kommt es zu Farbverlusten. Wie ist es um die Farbwiedergabe bestellt? Hier attestieren wir dem NanoCell TV ein ausgezeichnetes Ergebnis, gerade wenn man den farblich authentischen Filmmaker Mode verwendet. Nur ab und zu scheint das Rot minimal zu ausgeprägt zu sein. Ansonsten überzeugt uns der Ultra HD-TV durch feine Farbübergänge, auch innerhalb von Gesichtern oder bei der Durchzeichnung eines Panoramabildes der Landschaft. Auch kritische Grüntöne gelingen dem LG erstaunlich gut. Wir erinnern uns noch sehr wohl an die Zeiten, als TVs mit auf der LCD-Technologie basierender Technik kaum ein natürliches Grün zustande brachten. Der LG zeigt, wie es geht: Satt, aber nicht übertrieben, zudem Fein nivelliert.
Der LG macht nicht den Fehler vieler TVs, ein überschärfstes Bild zu generieren. Er hält sich gerade im Filmmaker Mode sichtbar zurück. Das sorgt für einen angenehmen Bildeindruck auch bei längerer Betrachtung. Das Bild des LG ist als sehr homogen zu bezeichnen, augenfreundlich, was sicherlich auch mit Verdienst des Filmmaker Modes ist. Denn hier soll ein maximal natürliches, nicht synthetisch-überscharfes Bild im "Gamer-Style" geboten werden. Der User, so ist die Mission des Filmmaker Mode, fühlt sich wie im Kino - das setzt der NanoCell-TV erstaunlich gut um. Die Plastizität des Bildes kann sich ebenfalls sehen lassen, auch in den hinteren Bildebenen lässt die Schärfe kaum nach. Gezielte Schärfe-Unschärfe-Effekte - vorderste Bildebene im Fokus, nach hinten wird das Bild gewollt unschärfer - arbeitet der LG vorzüglich heraus. Vergleichen wir die Plastizität mit LGs OLEDs, so wird aber klar, dass diese nochmals eine kleine Schippe drauflegen, was dem erfahrenen Filmliebhaber auch auffallen dürfte. Für alle anderen Anwender ist bereits das, was unser Testkandidat bereitstellt, außergewöhnlich gut. Schon drei oder vier Jahre alte, damals exzellente LCD-basierte TVs haben hier keine große Chance gegen den 2020er NanoCell.
Panelrauschen kommt kaum vor, hier liegt ein Vorzug eines LCD-basierten Panels gegenüber einem OLED-Display. Gut, moderne OLED-Displays zeigen beileibe kein gut sichtbares Rauschen mehr, hier muss man schon genau hinschauen. Der NanoCell aber rauscht selbst bei genauer Betrachtung nicht. Leichtes Rauschen, das sichtbar ist, rührt vom Scaling her. Der Alpha 7 Prozessor arbeitet sehr gut, aber was das Scalingrauschen angeht, agiert der Alpha 9 Prozessor noch überzeugender: Hier findet Scalingrauschen praktisch nicht mehr statt.
Modi der Frame Interpolation
Natürlich darf sich der LG NanoCell TV natürlich auch bei der Darstellung seiner nativen UltraHD-Auflösung beweisen. Mit gleißend hellen Panorama-Aufnahmen in Jerusalem, kurzen Schwarz/Weiß-Sequenzen und Nachtaufnahmen bei Schneesturm ist die Ultra HD Blu-ray "Mord im Orient-Express" sicher keine leichte Aufgabe. Insbesondere in den dunkelsten Bereichen holen die OLED-Pendants aus gleichem Hause in der Regel noch deutlich mehr heraus als konventionelle LCD-Geräte. Dennoch erwarten wir, und das bestätigt sich auch in den folgenden Absätzen, durch die Local Dimming-Technologie sehr gute Kontrasteigenschaften und eine klare Staffelung des Bildes.
Zunächst aber präsentiert der 65-Zöller die Mittagssonne über der Altstadt Jerusalems. Hier entwickelt der NanoCell eine ausgeprägte Helligkeit, bringt aber noch Struktur in die sehr hellen Bereiche hinein und begrenzt die wirklich gleißend hellen Hot Spots sehr gut. Benachbarte Bereiche werden nur sehr geringfügig "in Mitleidenschaft" gezogen und so bleiben beinahe alle Details im Material erhalten. Der Kameraschwenk, der sich von der Sonne abwendet und im Anschluss eine Draufsicht auf die Besucher der Klagemauer zeigt, offenbart auch direkt ein unerwartet plastisches Bild mit einem sehr räumlichen, dreidimensionalen Eindruck. Unerwartet nur deshalb, da LCD-Geräte häufig die unterschiedlichen Bildebenen weniger sauber voneinander differenzieren als OLED-TVs. Der LG verrichtet seine Arbeit hier aber tadellos und präsentiert auch eine sehr gute Objektplastizität der einzelnen Elemente im Bild. Die vielen bewegten Objekte bereiten dem Fernseher darüber hinaus keine Probleme, die Kanten bleiben ruhig und sauber. Auch bei HDR-Material lässt sich der oben ausführlich beschriebene Filmmaker Mode selbstverständlich einsetzen und daher haben wir direkt damit gestartet. Wieder präsentiert sich eine hohe Farbauthentizität und ein sehr kino-gerechter Look. Dass hier keine Frame-Interpolation stattfindet, zeigt sich in vereinzelten Szenen, insbesondere solchen mit dem bereits gerade angesprochenen Kameraschwenk, dann schon. Gerade bei langsamen, länger andauernden Kamerafahrten fällt dem Kenner der 24p-Judder auf.
TruMotion - Modi und Einstellungen für den Modus "Benutzer"
Da es ja durchaus, und das völlig zurecht, eine große Anhängerschaft der Zwischenbildberechnung bzw. Frame Interpolation gibt, wollen wir diese nun zuschalten. Erfreulicherweise setzt der Filmmaker Mode zwar standardmäßig LGs TruMotion auf "Aus", erlaubt aber problemlos das manuelle Zuschalten der Technologie innerhalb der Bildeinstellungen. Die verschiedenen Stufen "Cinema Clear", "Natürlich" und "Flüssig" entsprechen auch der Intensität, wie stark die Zwischenbildberechnung auf das Bildmaterial appliziert wird. Cinema Clear stellt einen guten Mittelweg für diejenigen dar, die auf den Film-Look nicht vollends verzichten wollen, dafür aber immer noch leichten Judder und zitternde Kanten in Kauf nehmen. Tatsächlich gefällt uns der Modus sehr gut, da die einzelnen bewegten Objekte deutlich ruhiger erscheinen, die Darstellung aber weiterhin sehr natürlich wirkt. "Natürlich" greift dann ein wenig stärker ein, hier kann man bereits von einer sehr ruhigen Darstellung ohne ausgeprägtem Zittern sprechen. Artefakte gibt es hier noch keine, allerdings bleibt der originale Look nicht vollends erhalten und erste Anzeichen des berüchtigten Soap Opera-Looks machen sich bemerkbar - dennoch immer noch eine sehr gute Wahl, wenn man eine gleichmäßige Bewegungswiedergabe und hohe Schärfe bevorzugt. Bei "Flüssig" greift die Zwischenbildberechnung dann voll und es sind keine unsauberen Kanten mehr wahrnehmbar, auch der Kameraschwenk gelingt absolut gleichmäßig. Das Bild wirkt hier allerdings doch anders als im Original, beinahe glatt gebügelt und sehr clean ist das Geschehen, auch tritt an der ein oder anderen Stelle ein Artefakt auf. Mit der Einstellung "Benutzer" kann man die Frame-Interpolation auch präzise feintunen und auf die eigenen Bedürfnisse hin optimieren.
In den folgenden Szenen präsentiert der LG Fernseher ein sehr scharfes und detailreiches Bild. Das gilt sowohl bei gut ausgeleuchteten Szenen, z.B. im Gesicht Hercule Poirots bei der Vermessung seiner Frühstückseier oder als der Detektiv im Nadelstreifenanzug zur Klagemauer schreitet, als auch bei dunkleren Sequenzen. Selbst im Schneesturm bleibt der TV weitgehend rauschfrei und liefert eine gute Durchzeichnung der dunklen Bereiche der Berge. Auch im Zug gelingt die Darstellung der Holzvertäfelung sehr solide. Nicht völlig wegzudiskutieren sind die bereits bei der Blu-ray Wiedergabe festgestellten Hot Spots, die durch die Hintergrundbeleuchtung trotz lokalem Dimming der LEDs auftreten und natürlich in dunklen Szenen deutlicher auffallen. Abseits davon halten sich Halos aber dennoch sehr in Grenzen und das gesamte Bild wirkt sehr kontraststark, plastisch und authentisch.
Einrichtung des TV-Empfangs (während der Erstinstallation)
Gute Leistungen auch beim DVB-S2 Tuner (Das Erste, 720p). Hier wählen wir den Kino-Bildmodus, die Frame Interpolation ist zudem aktiviert. Wir wählen den Modus "Natürlich", der zum TV-Content gut passt. Die allgemeine Rauschunterdrückung und die MPEG-Rauschunterdrückung stellen wir auf die Stufe "niedrig", was Rauschen eliminiert, aber nicht zu dominant hinsichtlich negativer Nebenerscheinungen auftritt. Der LG stellt erneut ein sehr angenehmes Bild bereit, die Panoramawirkung z.B. bei Landschaftsaufnahmen ist prima. Wer direkt vor dem Bild sitzt, wird eine leichte Weichzeichnung des Bildes sehen, die aber aus normaler Distanz nicht mehr auffällt. Gar nicht so schlecht ist der Auflösungsverbesserer "Super Resolution" in den Stufen niedrig oder mittel. Man sieht Konturen und Details etwas besser, ohne aber dass sich zu viel Rauschen hinzuaddiert. Das Hochskalieren des niedriger auflösenden Inhalts gelingt dem LG sauber, selbst kleinere Details sind recht scharf zu erkennen. Im Hintergrund sieht man ab und zu kleinere Rauschmuster, die aber nicht zu stark in Erscheinung treten.
Klang
Noch ist die AI-Akustikabstimmung auf "Aus". Wir haben uns dann für die Abstimmung "Standard" entschieden
Weitere Toneinstellungen
LGs TVs zeichnen sich stets durch ein vernünftiges Soundsystem aus. Das ist auch beim aktuellen Testgerät nicht anders. Dank der AI-Akustikabstimmung inklusive Messung durch das Mikrofon in der Fernbedienung erweist sich der TV schon als gut gerüstet. Wir haben die ausgewogene AI-Abstimmung "normal" gewählt. Nach erfolgter AI-Optimierung kann man nach wie vor die weiteren DSPs z.B für Kinosound oder auch für eine besonders gut verständliche Stimmwiedergabe wählen. Natürlich unterstützt der TV auch Dolby Atmos.
Recht pegelfest und vor allem fast ohne den störenden, beengenden nasalen Einschlag, den viele TV-Lautsprechersysteme aufweisen, kann uns der NanoCell bei "Fallout" (Modus "Kino" mit optimierter räumlicher Wirkung) überzeugen. Sogar die Weitläufigkeit ist prima. Gut, hier wäre zu ergänzen, dass man sich schon idealerweise nicht zu weit weg vom TV aufhalten sollte. Dann aber fühlt man sich als Zuhörer gut eingebunden ins Geschehen. Die Pegelfestigkeit des Soundsystems reicht für die Ansprüche des Alltags locker aus. Schaut man Nachrichtensendungen oder Talkshows, ist der Modus "Klare Stimme III" sehr empfehlenswert. Stimmen klingen trotz der Verstärkung nach wie vor natürlich, die Verständlichkeit ist sehr hoch.
Konkurrenzvergleich
Sony KD-55XH9505: Der Sony erweist sich als hartnäckiger Konkurrent, der allerdings weder Dolby Vision IQ unterstützt noch mit dem Filmmaker Mode ausgestattet ist. Dafür stellt er etwas schärfer dar, ohne ins Unnatürliche abzudriften. Der Sony hat überdies insgesamt beim Upscaling knapp die Nase vorn, während der LG bei nativen Ultra HD-Quellen noch eine Idee harmonischer wirkt. Beide Konkurrenten bringen Full Array LED Backlight mit, die Helligkeitsverteilung ist in beiden TVs gut, aber nicht perfekt. Beide TVs sind übrigens zu Apple AirPlay 2 und Apple Home Kit kompatibel.
Panasonic TX-55HXW904: Der Panasonic ist ein echtes Schnäppchen und kostet nur knapp 1.100 EUR. Da kann man es verschmerzen, dass weder Dolby Vision IQ noch der Filmmaker Mode an Bord ist. Apple AirPlay2 und Apple Home Kit unterstützt der Panasonic nicht. Die ISF-Modi sind den Panasonic OLEDs vorbehalten. Insgesamt gibt es einen visuell ausgewogenen Ultra HD-TV mit einem sauberen Upscaling zum sehr interessanten Kaufpreis.
Fazit
LG beeindruckt in der Generation 2020 mi TVs, die eine erstklassige Ausgewogenheit an den Tag legen. Der 65NANO917NA macht da keine Ausnahme und erweist sich als gediegen verarbeiteter TV mit exzellenter Ausstattung. Gegenüber den 8K-NanoCell-Modellen und den OLEDs des Hauses müssen nur hinsichtlich der Prozessoren-Bestückung kleine Abstriche gemacht werden. In unserem Testmodell arbeitet der Alpha 7 Prozessor der dritten Generation und nicht der größere Alpha 9 Prozessor. Ansonsten überzeugt der TV mit einem äußerst angenehmen Bild, gerade dann, wenn man den 2020 neu hinzugekommenen Filmmaker Mode verwendet. Schon bei klassischen Blu-rays lässt der LG nichts anbrennen und gefällt mit ausgezogenem Kontrast, natürlicher Schärfe und geringem Panelrauschen. Der DVB-S2 Tuner leistet sich ebenfalls keine Schwäche. Der reichhaltige Video-EQ gefällt, und auch die akustischen Eigenschaften sind tadellos.
Sehr ausgewogener Ultra HD NanoCell-TV mit äußerst angenehmem Bild

Test LG 65NANO917NA
Ultra HD-TVs 65 Zoll Obere Mittelklasse
Test 09. Juli 2020
Test: Carsten Rampacher, Vincent Rampacher
Fotos: Philipp Kind
Datum: 09. Juli 2020
Tags: Fernseher • LG • NanoCell • TV