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Filmkritik: "Everest" - Tödliche Naturgewalten in 8000 m Höhe

Everest

Der Mount Everest ist schon lange nicht mehr nur das Ziel von erfahrenen Bergsteiger sondern mittlerweile auch das Ziel von Abenteuer-Touristen mit viel Geld: Für 65.000 Dollar kann man sich den 8848 m-Trip an den höchsten Ort der Erde inzwischen mit Komplett-Sevice im Internet buchen. Der Neuseeländer Rob Hall gehört in den Neunziger Jahren mit seiner Firma "Adventure Consultants" zu den ersten Anbietern, die in Gruppen die Everest-Besteigung organisieren. 1996 bricht Hall mit einer international zusammengesetzten Gruppe in Nepal zur Besteigung des Mount Everest auf. In einem mehrmonatigen Training wurden die Teilnehmer sorgfältig vorbereitet, doch als der Zeitplan zum Abstieg nicht eingehalten wird und ein starker Sturm aufzieht, wird die Rückkehr vom Dach der Erde für alle Teilnehmer zur tödlichen Gefahr ...

"Everest" basiert auf wahren Ereignissen und ist ein Action-Drama, dass ohne großes Vorgeplänkel recht schnell zur Sache kommt. Der Film hält sich wenig mit Nebensächlichkeiten auf und wirkt sehr dokumentarisch, weil er keine künstliche Dramatik aufbaut sondern selbst die härtesten Momente in recht ruhigen Kameraeinstellungen zeigt. So kündigt sich der Tod im kalten Eis nicht lange an sondern spielt sich teilweise innerhalb nur weniger Sekunden ab.

Auch Musik wird nur zurückhaltend eingesetzt. Umso intensiver ist das laute Fauchen des Windes, welches der Dolby Atmos-Soundtrack von allen Seiten bedrohlich erklingen lässt.

Diese auf künstlichen Thrill und Sentimentalität verzichtende Inszenierung des "2 Guns"-Regisseurs Baltasar Kormakur mag zwar stellenweise etwas unspektakulär erscheinen. Sie vermittelt aber um so eindrucksvoller die Kraft der Naturgewalten an einem Ort voller tödlicher Gefahren.

Zwar wirkt die eigentliche Besteigung des Everest im Film teilweise relativ einfach und Reinhold Messner bezeichnete schon einmal den Mount Everest als den "am besten vorbereiteten Klettersteig, den es gibt". Doch gleichzeitig vermittelt der Film erbarmungslos die ganzen Gefahren durch Sauerstoffmangel, eisige Kälte und unberechenbare Wetterwechsel in einer Region, die nicht für den Menschen als Lebensraum geschaffen ist.

Dabei wirkt "Everest" so erbarmungslos tragisch ohne einen Hauch von Kitsch und Sentimentalität, dass dieser Film wie ein ziemlich harter Brocken in Erinnerung bleibt. "Everest" ist wirklich beeindruckend, aber sicherlich nichts, was man sich einfach nur als nette Unterhaltung ansehen sollte.

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Trotz der vielen bekannten Darsteller in Haupt- und Nebenrollen ist der gigantische Berg das wichtigste Element des Films und die Inszenierung wirkt trotz teilweise erkennbarer Studiokulissen mit "Green Screen" überwiegend so glaubwürdig, dass man den Eindruck bekommen kann, als ob "Everest" wirklich komplett an Original-Schauplätzen gedreht worden wäre.

"Everest" läuft seit dem 17.09.2015 in den deutschen Kinos und erscheint voraussichtlich im Januar 2016 auf Blu-ray Disc & DVD.

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