XXL-TEST: Yamaha R-N2000A - First Class-Netzwerkreceiver mit Premium-Aufbau, effektivem YPAO und bestechender Akustik
Der Yamaha R-N2000A wurde erstmals auf der High End 2022 der Öffentlichkeit präsentiert. Der optisch im eleganten Retro-Look gehaltene Stereo-Netzwerkreceiver bringt als Erkennungsmerkmal und typisches Yamaha-Stilelement zwei beleuchtete VU-Meter auf der solide verarbeiteten Gerätefront mit. Mit 3.699 EUR ist er in deutlich gehobenen Preisregionen angesiedelt.
Der hochwertige Netzwerkreceiver kombiniert analoge Referenztechnologien aus der Flaggschiff-Serie 5000 mit einem äußerst präzise arbeitenden D/A-Wandlerchip von ESS, automatischer YPAO-Einmessung sowie Streaming-Funktionalität via Bluetooth (Version 4.2) und WLAN. Natürlich sind auch Yamaha MusicCast und Apple AirPlay 2 für flexibles Streaming Bestandteile der Ausstattungsliste.
Der gesamte Aufbau ist von Hochwertigkeit geprägt. Das Mechanical Ground Konzept eliminiert störende Resonanzen. Die großformatigen Gerätefüße sind ebenso direkt mit dem Haupt-Chassis verschraubt wie die groß ausfallenden Kühlkörper, die Siebkondensatoren und der mittels einer drei Millimeter starken Messingplatte zusätzlich entkoppelte Ringkerntransformator.
Der vollsymmetrische Aufbau mit dem Netzteil im Fokus und seitlich platzierten Endstufenblöcken ermöglichen einen idealen Signalfluss im Geräteinneren. Üppig dimensionierte Massekabel stellen beste Arbeitsbedingungen der hochwertigen analogen Schaltkreise sicher. In Verbindung mit der proprietären Floating and Balanced Verstärkertechnologie von Yamaha stehen diese Bemühungen für ein dynamisches, kraftvolles und zugleich detailreiches Klangbild, versprechen die Japaner.
Yamaha besetzt auch die digitale Sektion mit besten Komponenten. Der ESS Sabre 9026 Pro Digital-Analogwandler ermöglicht dank 32 Bit Hyperstream Architektur eine überaus präzise Umsetzung digitaler Signale mit einer Auflösung von bis zu 384 Kilohertz sowie DSD mit 11,2 Megahertz. Zugleich garantiert der Chip die vollsymmetrische Signalführung bis hin zu den im Push-Pull-Design ausgelegten Endstufenblöcken. Ein authentischer Klang sowie eine intensive Dynamik sind die hörbaren Folgen - ob dies tatsächlich zutrifft, beurteilen wir später in unseren eigenen Klangtestreihen.
WLAN und Bluetooth
Ohne moderne Streaming-/Netzwerk-Funktionen geht heute nicht mehr viel. Klar gibt es noch eine klassische, rein analoge Welt, aber auch akustisch sehr anspruchsvolle Stereo-Fans haben verstärkt Interesse an hochwertigem Streaming. Daher ist der R-N2000A natürlich umfassend gerüstet. Ganz gleich, ob MP3-, WMA-, MPEG4-, WAV-, FLAC- oder DSD-Format, der Receiver unterstützt alle genannten Formate, und hinzu kommt die Kompatibilität zu vielen Musik-Streaming-Services wie Spotify, Qobuz oder Tidal. Bluetooth 4.2 sowie Apple AirPlay sind weitere Merkmale der langen Ausstattungliste. Dank MusicCast ist zudem eine komfortable Integration in Mehrraum-Musiksysteme möglich.
Verarbeitung und Bedienelemente
VU-Meter
Yamaha verspricht viel hinsichtlich der Verarbeitungsqualität dwa R-N2000. Er soll sich in vielen Punkten an den absoluten Spitzenmodellen der 5000er Baureihe orientieren. Merken wir das auch, als wir den Netzwerk-Receiver untersuchen?
Gut verarbeiteter Lautstärke-Drehregler, daneben die Pure-Direct-Taste, das kleinere Select-Drehelement ist ebenfalls rechts zu finden
Im Stil der 70er Jahre gestaltete Regler für Input, Bass- und Höhenregelung, Balance sowie regelbare Loudness
Weitere Bedienelemente, mit Einstellmöglichkeiten für die VU-Meter
Status-LED
Hochwertige Gerätestandfüße
Die Bedienelemente sind tadellos verarbeitet, das gilt für den Lautstärke-Drehregler ebenso wie fürs kleine Select-Drehrad. Vier kleine Buttons ergänzen das Sortiment: Pure Direct, Preset, der Return-Taster und die Connect-Taste, die für die MusicCast-Einbindung Verwendung findet.
Kleines Display
Der R-N2000A bringt auch ein kleines, sehr gut auflösendes OLED-Display im unteren Bereich der Frontblende mit. Leider ist es arg klein geraten, was trotz der erwähnten tadellosen Auflösung die Ablesbarkeit aus gewisser Distanz etwas schwierig werden lässt. Yamaha hat hier im Interesse des Retro-Designs auf ein größeres und fokussierter untergebrachtes Display verzichtet.
Was ist hinsichtlich des Aufbaus im Inneren festzuhalten? Schließlich verspricht Yamaha auch hier ein Maximum an Qualität bei Bauteilen sowie dem gesamten Aufbau.
Das hat was: Konsequenter und hochwertiger Aufbau in der Gesamtübersicht.
Der gesamte Aufbau ist von Hochwertigkeit geprägt. Aufwändige Verstrebungen ergänzen das Chassis und sorgen für maximale Steifigkeit. Große Kühlkörper links und rechts aus schwarz lackiertem Aluminium führen effektiv Wärme ab, die beim Verstärkungsprozess der klassischen analogen Endstufen entsteht. Der große Ringkern-Transformator ist vorn mittig platziert und mit einem Extraschutz rundherum versehen. Große Elektrolyt-Kondensatoren dienen als Kurzzeit-Stromspeicher bei plötzlich auftretenden Stromspitzen, z.B. bei einer Explosion im Actionfilm bei ohnehin hohem Grundpegel. Auf obigem Bild gut zu erkennen ist der vollsymmetrische Aufbau der Endstufen ähnlich einer Doppel-Mono-Konfiguration. So haben beide Endstufen für den linken sowie den rechten Kanal exakt die identischen Arbeitsbedingungen, sodass keine akustischen Disharmonien entstehen können.
Kühlkörper im Detail
Identische Arbeitsbedingungen für beide Endstufen
Hochwertiger, großer Ringkern-Transformator
Eigene Abschirmung für besonders empfindliche Sektionen
Auch im letzten Detail erweist sich der Aufbau des R-N2000A als sehr sorgfältig
Blick auf die Elkos im großen Format
Insgesamt hat uns der Yamaha R-N2000A auch mit seinem hochwertigen Innenleben nahezu restlos überzeugt. Hier lassen die Japaner nichts anbrennen und spielen ihren großen Erfahrungsfundus im Bau nobler HiFi-Komponenten kompromisslos aus. Im Vergleich zu manchen Konkurrenten auch in identischer Preisklasse fällt uns auf, dass Yamaha hier offensichtlich auch an das Thema Hochwertigkeit in kleinen Einzelheiten gedacht hat.
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Tags: Netzwerkreceiver • Stereo-Netzwerk-Receiver • Stereo-Verstärker • Yamaha