XXL-TEST: JBL Live Pro 2 TWS - TWS-Hörer mit adaptiven Noise Cancelling und langer Wiedergabezeit

Klang

Zunächst können wir die effektive aktive Geräuschunterdrückung loben - hier bekommt man wirklich nicht mehr viel vom Leben außerhalb der eigenen Klang-Welt mit. Zudem ist kaum Rauschen zu bemerken. Lässt man Umgebungsgeräusche gezielt durch, arbeitet auch diese Funktion so, wie sie sollte: Stimmen oder Durchsagen sind ausgezeichnet verständlich. 

Nun aber zum eigentlichen Sound, denn in diesem Abschnitt möchten wir wissen, wie es um die klanglichen Eigenschaften der JBL TWS-Hörer steht. Wir beginnen unsere Klangtestreihen mit "Frustration" von Mando Diao. Der Titel startet, die unterschiedlichen Instrumente sind deutlich und differenziert wahrnehmbar. - das ist mehr, als wir früher von JBL TWS erwarten durften. Doe Detailtreue sowie die Auflösung sind offensichtlich optimiert worden. Sehr gut gefällt uns auch die Stimmwiedergabe der JBL Live Pro 2 TWS, klar, fundiert und mit ordentlichen Strukturen. Nach einigen Versuchen haben wir uns bei diesem Titel für die Equalizer Kurve "Jazz" entschieden. Sie liefert eine überzeugende Stimmwiedergabe und besitzt eine ordentliche Portion Punch im Bassbereich. Apropos Bass, hier liefern die JBL eine gute bis sehr gute Performance ab, auch wenn es uns an etwas Staffelung und Kontur fehlt.

Weiter geht es mit der Ausnahmekünstlerin Zoe Wees und Kygo. Wir starten die Wiedergabe von "Love Me Not" und sofort fällt uns die solide definierte, klar umrissene Stimmwiedergabe von Zoes sehr facettenreicher vokaler Präsenz auf. Auch beim Thema Tiefgang können die Live Pro 2 TWS mit durchaus beachtlichen Leistungen aufwarten, im Vergleich zu früheren Generationen auch hier eine Verbesserung. Insgesamt weiß die Basswiedergabe Akzente zu setzen, kräftig und lebendig, aber nicht zu massiv. 

Wir reisen zurück ins Jahr 1995, als Faithless mit dem Track "Insomnia" große Erfolge feierte. Mike Candys und Jack Holiday haben sich den Titel vorgenommen, und diesen basslastigen Track lassen wir uns nun von den JBL Live Pro TWS wiedergeben. Erneut können wir eine hervorragende Stimmwiedergabe attestieren, und die Synthesizer-Passagen besitzen eine gute Auflösung und eine lebendige Frische bezüglich der Gesamtdarstellung. Als der Titel dann deutlich an Fahrt aufnimmt und massive Bässe hinzukommen, liefern die JBL-TWS eine saubere Vorstellung ab. Auch mehrere parallel stattfindende akustische Ereignisse werden tadellos auseinander differenziert. Die Übergänge zwischen den einzelnen Bereichen des Frequenzspektrums wirken nicht, wie früher öfters, unharmonisch und etwas zu grob, sondern nahtlos und "smooth".

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Weiter geht es nun mit Five Finger Death Punch und ihrem neuen Titel "Time Like These". Ivan Moddys Stimme erklingt überraschend authentisch, auch wenn uns hier das breite Facettenspektrum von Ivan nicht ganz korrekt dargestellt wird: Mit kleinen 11 mm Treibern kann man ein komplettes vokales Spektrum eben kaum präsentieren. Die verwendeten E-Gitarren erklingen relativ klar sowie lebendig und fügen sich harmonisch in die Gesamtwiedergabe ein, ohne dabei im Geschehen unterzugehen. 

Für den nächsten Titel haben wir uns für "I Miss the Misery" von Halestorm entschieden. Hier sind wir ein weiteres Mal von der hervorragenden Stimmwiedergabe angetan. Die Stimme von "Lzzy", der Frontfrau von Halestorm, wird exzellent von den TWS-Hörern wiedergeben. Lzzy wechselt in diesem Titel sehr oft von der Brust- zur Kopfstimme und die In-Ears können diesen Spagat glaubhaft abzeichnen. Als glaubhaft und auch recht präzise empfinden wir die Darbietung der verwendeten Gitarren und harten Drums. 

Noch einmal wird es sehr anspruchsvoll in unseren Klangtestreihen für die TWS-Hörer. "Always Remember Us This Way" von Lady Gaga aus dem Film "A Star is Born" ist nun an der Reihe. Der Titel beginnt mit sehr gefühlvollen Gesang von Lady Gaga und sie spielt gleichzeitig Klavier. Die Stimmfarbe, die nicht zu den leichtesten gehört, bringen die Live Pro 2 TWS tadellos und mit überraschend vielen Facetten in unseren Gehörgang. Als der Titel anspruchsvoller wird, weil die Anzahl der akustischenn Elemente zunimmt, wird die Gesamtwiedergabe leicht dumpf, die Stimmwiedergabe bleibt aber konstant sehr gut. 

Abschließen möchten wir unsere Klangtestreihen mit "Follow" von Kontra K, Sido und Leony. Offensichtlich haben wir nun das Genre gefunden, in diesem die JBL Live Pro 2 TWS sich besonders wohlfühlen. Sie punkten auch diesmal wieder mit einer natürlichen Stimmwiedergabe und schaffen den Spagat zwischen den verschiedenen Stimmcharakteren von Leony, Kontra K und Sido erstaunlich souverän. Als äußerst gelungen möchten wir bei diesem Track die Basswiedergabe bezeichnen. Der Bassbereich wird hart, voluminös und präzise präsentiert. 

Konkurrenzvergleich

  • Sony Linksbuds WFL900F: Die Sony LinkBuds WFL900F sind nach einem modernen, Sony-spezifischen TWS-Konzept umgesetzt und punkten mit umfassender Ausstattung. Rund 180 EUR Kaufpreis müssen hier berappt werden, ziemlich viel in Anbetracht der Performance. Die True Wireless Sound-In-Ears präsentieren sich zwar mit zahlreichen Vorteilen, aber auch mit einigen Nachteilen. Die ungewöhnliche Haptik und die relativ einfache Verarbeitung des Cases sowie die durchschnittlichen Akkulaufzeiten setzen keine Glanzpunkte. Auf durchschnittlichem Niveau bewegt sich die Freisprecheinrichtung. Wählt man bei der Wiedergabe den "puren" Modus mit deaktivierter EQ-Bearbeitung, sind die LinkBuds klanglich prima ausgelegt, mit guter Dynamik und einer ordentlichen Räumlichkeit.

  • Teufel REAL Blue TWS : Die REAL Blue TWS von Lautsprecher Teufel aus Berlin kosteten zum Zeitpunkt des Test, exakt 149,99 EUR. Aktuell sind diese für 89,99 EUR direkt bei Teufel erhältlich. Die Berliner Spezialisten geben die Gesamtspieldauer mit Case von über 25 Stunden ohne ANC an. Über 18 Stunden sollen mit eingeschalteter Geräuschunterdrückung möglich sein, sehr gute Werte, wie wir finden. Die Teufel TWS spielen ausgesprochen kräftig und voluminös auf, sind aber dennoch präzise. Beim Thema Ausstattung hat allerdings das JBL-Pendant die Nase vorn. So bietet JBL eine sehr schön anmutende App mit sehr vielen Individualisierungsmöglichkeiten sowie eine Ohreinmessung. 

  • beyerdynamic Free BYRD : Deutlich teuerer ist beyerdynamics Neuheit, der Free BYRD. Mit einem Kaufpreis von 229 EUR bieten die Heilbronner TWS bis zu 11 Stunden bei der Musikwiedergabe mit aktiver Geräuschunterdrückung. Als erstklassig möchten wir die Freisprecheinrichtung der Free BYRD bezeichnen. Selten haben wir Telefonate so natürlich und als angenehm empfunden. Sehr gut hat uns die Tiefenstaffelung der Tracks gefallen, die mit einem tollen Mitteltonbereich abgerundet werden. Die TWS Hörer liefern zudem einen satten Bass, der klar und strukturiert ist, ohne dabei aufdringlich oder überladen zu wirken.

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