XXL-TEST: Elac Alchemy Stereoverstärker DPA-2 plus Vorverstärker/Streamer DDP-2

Aus der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt Kiel haben wir unsere neuen Testkandidaten erhalten. Dabei handelt es sich um den Vorverstärker/DAC Alchemy DDP-2 sowie den dazugehörigen Alchemy Verstärker DPA-2. Zusätzlich zu unseren beiden Testkandidaten bietet Elac noch den PPA-2 an, der als Phono-Vorverstärker dient.

Alle drei Alchemy Komponenten besitzen ein 19 Zoll Rastermass und können dadurch auch die Custom Installation Schiene bedienen, die gerade für den US-Markt sehr wichtig ist und auch in einige Heimkinos in Deutschland Einzug gefunden hat. Der DPA-2 lässt sich dank mitgelieferter Metallplatten auch direkt mit dem DDP-2 verbinden. 

Die Alchemy HiFi-Devices sind ausschließlich in einem schwarzen Finish erhältlich. Apropos erhältlich, natürlich möchten unsere Leser auch wissen, was die Gerätschaften kosten und dem möchten wir natürlich auch nachkommen. Der Vorverstärker DDP-2, der als Roon Endpoint dienen kann, besitzt dank seiner modernen Netzwerkschnittstellen Spotify Connect sowie Bluetooth und ist für 2599 EUR im Handel zu haben. Der Endverstärker DPA-2 besitzt diskrete FET-Stufen und schlägt mit 1599 EUR Endpreis zu Buche.

Elac Alchemy DDP-2

Elac Alchemy Vorverstärker DDP-2

Nun möchten wir die einzelnen Komponenten etwas genauer durchleuchten und starten in der Einzelvorstellung mit dem Elac Alchemy Vorverstärker DDP-2. Der Vorverstärker ist in einem schlichten Schwarz gehalten und die Frontblende wurde mit einem gebürsteten Alu-Finish versehen. Mit seinen schlanken Abmessungen von 50 mm Höhe, 445 mm Breite und 380 mm Tiefe (inkl. Anschlussbuchsen), passt er für verschiedenste Anwendungen. Wer den DDP-2 und den DPA-2 als "Stand-alone" Variante aufstellen möchte, für den liefert Elac Halteplatte aus Metall mit, um die beiden miteinander zu verbinden und eine saubere Optik sind dadurch garantiert. 

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Dank einer integrierten Netzwerkschnittstelle kann der DDP-2 als Roon Endpoint genutzt werden. Das heißt, wer eine Roon Core Komponente nutzt (das kann ein PC, Notebook oder ein dedizierter Music Server sein), kann auf der Alchemy Vorstufe hochauflösende Musikdateien von Tidal oder auch Qobuz wiedergeben lassen. Durch die Netzwerkschnittstelle werden des weiteren Dienste wie Spotify Connect und Apple Airplay (erste Version) unterstützt, auch Bluetooth ist an Bord. 

Display des DDP-2

Der Vorverstärker besitzt wie der Verstärker auf der Frontplatte ein mehrzeiliges OLED-Display, dass über den gewählten Eingang sowie den Lautstärkepegel informiert. Das Display ist sehr gut ablesbar, informiert beim Einschalten der Geräte, was "State of the Art" ist und begrüßt den Nutzer mit einem "Elac Alchemy Series" Schriftzug. Links neben den Display sitzt der Dreh- und Drückregler für die Lautstärkeregelung sowie das Bestätigen von Aktionen im Untermenü. Dieser besitzt eine spürbare Rasterung, weist in unserem Fall leider etwas Spiel auf und bewegt sich etwas unrund. Was uns etwas verwundert ist die Tatsache, dass der Lautstärkeregler seitlich sichtbar verschraubt wurde - nicht die schönste optische Lösung unserr Meinung nach.

Lautstärkeregler mit Rasterung

Bedienelemente in der Frontplatte integriert

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Weitere Bedienelemente sowie Anschlüsse befinden sich ebenfalls auf der Frontplatte. So sind dort der Power-Button, eine Kopfhörerbuchse sowie die beiden LED's, die über eine Mute-Schaltung oder den Kopfhörerbetrieb informieren,  untergebracht. Gleich daneben folgen die Taster für die Unterbrechung der Tonausgabe des Vorverstärkers sowie der Wahlschalter für den Kopfhörerausgang. Mittels des Select-Bedienelements können die verschiedenen Eingänge ausgewählt werden. Die Pfeiltasten werden in den jeweiligen Untermenüs zum Skippen verwendet.

Power-Button auf der linken Seite des Geräts

Rückseite des DDP-2

Nachdem wir uns die Front des DDP-2 genau betrachtet haben, wenden wir uns nun der Rückseite des Gerätes zu - hier finden wir eine in Anbetracht des flachen Gehäuses relativ üppige Bestückung vor. 

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Anschlußsektion des DDP-2 Teil 1

Von links beginnend befinden sich auf der Rückseite des Vorverstärker der symmetrische Audioausgang, mit dem wir den DDP-2 mit dem Verstärker DPA-2 verbunden haben. Danach folgt der analoge Eingang 1 und 2, mit der unsymmetrische analoge Quellen via Cinch angeschlossen werden können. Die "Fixed Output" Anschlüsse können genutzt werden, wenn der Verstärker über eine extra Lautstärkeregelung verfügt. Der variable Ausgang ist dafür gedacht, einen Verstärker mittels Cinch und nicht mit XLR zu verbinden, da nicht zwingend jeder Verstärker über XLR-Anschlüsse verfügt. Der "Balanced Input" ist für Quellen mit XLR-Anschluß bedacht. 

Anschlußsektion des DDP-2 Teil 2

Weiter geht es mit Teil 2 der Anschlußsektion. Bei dem I2S 2 Eingang können HDMI-basierte I2S-Quellen angeschlossen werden und bei dem I2S 1 Eingang können Mini-DIN-basierte I2S-Quellen (Alchemy Standard) verbunden werden. Der darauf folgende Digital Eingang ist nach AES-EBU-Standard. Danach folgen zwei digitale Koaxialeingänge sowie zwei optische Digitaleingänge. Mittels des USB-B Eingangs kann zum Beispiel ein PC oder ein Notebook direkt angeschlossen werden. Ebenfalls auf der Rückseite zu finden sind der 12 Volt Trigger Ein- und Ausgang sowie die Netzwerkbuchse.

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Mitgelieferte Fernbedienung

Um die Alchemy Komponenten auch kontrolliert bedienen zu können, liefert Elac eine Fernbedienung, aus schwarzem Kunststoff gefertigt, mit. Die Fernbedienung macht einen soliden Eindruck, ist aber für diese Preisklasse etwas einfach gehalten. Gerne hätte wir uns hier einen Handschmeichler mit Aluminium-Finish gewünscht. Die Taster von der Remote erfüllen wir ihren Bestimmungszweck, könnte aber etwas präziser vom Druckpunkt her sein. Mittels der Fernbedienung kann der DDP-2 ein- sowie ausgeschaltet werden und rechts daneben befindet sich er Taster für die Mute-Schaltung. Darunter befinden sich Taster für die Lautstärkeregelung sowie die Play/Pause Taste. Die Pfeiltasten sind für die Navigation im Hauptmenü zuständig. Mittels der Input-Bedienelemente können die verschiedenen Eingänge durchgeschaltet werden. Die Balance L und Balance R Tasten sind für das Einpegeln des linken oder rechten Lautsprecher zuständig, falls der Hörplatz sich mal nicht perfekt mittig zwischen beiden Lautsprechern befindet. Zu guter Letzt befindet sich noch die Taste für die Up-Sampling-Funktion für niedriger auflösende Quellsignale sowie die Filter-Taste.

Innenleben

Innenleben in der Gesamtansicht

Entfernt man den massiven Gehäusedeckel aus Metall, wird der Blick frei auf die inneren Werte des Elac Alchemy DDP-2. Gut zu erkennen sind die getrennten Netzteile sowie die getrennte Signalverarbeitung für analog und digital. 

Massiver Ringkerntrafo

Innenleben in der Detailaufnahme

Weitere Detailaufnahme des Innenlebens 

Standfüsse des DDP-2

Roon Screenshots

Wie eingangs erwähnt, kann der DDP-2 als Roon Endpoint genutzt werden. Das heißt, wer eine Roon Core Komponente nutzt (das kann ein PC, Notebook oder ein dedizierter Music Server sein), kann auf der Alchemy Vorstufe hochauflösende Musikdateien von Tidal oder auch Qobuz wiedergeben lassen. Wieder haben von der App wieder einige Screenshots erstellt:

In der Roon App wird sofort unser Testkandidat, der Elac Alchemy DDP-2 erkannt

Kürzlich hinzugefügte Musicfiles werden uns in der App zuerst angezeigt

Wir starten die Wiedergabe von Mozart, in hochauflösender Qualität

Unsere Wiedergabe in der Übersicht

Wiedergabeliste erstellt in der Roon App

Signalweg Informationen

Selbst Informationen über den Künstler liefert die Roon App

Die flache Vorstufe trumpft mit einer umfassenden Ausstattung und einer guten Verarbeitung auf. Allerdings hätten wir uns eine etwas hochwertigere Fernbedienung gewünscht. 

Elac Alchemy DPA-2

Frontansicht des Elac Alchemy DPA-2

Da wir den Vorverstärker nun genauer angesehen haben, wenden wir uns in diesem Abschnitt den Elac Alchemy DPA-2 Verstärker zu. Die Zweikanal-Endstufe bietet im Stereo-Modus beachtliche 325 Watt pro Kanal an 4 Ohm und 625 Watt an 8 Ohm im Mono-Betrieb. Diese hohe Leistung im zusammenhang mit einer enormen akustischen Reinheit erreicht Elac dank eines Class-A-Aufbaus in der Eingangsstufe, gepaart mit einer Class-D Ausgangssektion.

Wie der Vorverstärker DDP-2 auch, hat der DPA-2 die identischen Abmessungen. von 50 mm Höhe, 445 mm Breite und 380 mm Tiefe (inkl. Anschlussbuchsen).

Auch der DPA-2 besitzt an der Front das mehrzeilige OLED-Display

Da die Alchemy Samples vom Design her weitgehend identisch gehalten sind, besitzt der DPA-2 auch das OLED Display auch der rechten Seiten der Frontplatte. Dieses informiert ebenfalls über den Betriebszustand. Mittels der Select-Taste im Display lassen sich verschiedene Informationen abrufen bzw. der DPA-2 in den Standby-Modus gebracht werden. Das Display zeigt zum Beispiel beim betätigen der Select Taste die Ausgangsleistung für für den linken und rechten Kanal an. Was interessant in der Bedienungsanleitung zu lesen ist, ist folgende Passage : "Der DPA-2 ist in der Lage, eine hohe Ausgangsleistung zu produzieren....... zu diesem Zwecke sind eine Reihe von automatischen Sicherungssystemen eingebaut, welche den Betriebszustand ständig im Hintergrund überwachen". Hier muss man sich also keine Sorgen machen, dass bei zu hohem Pegel etc. die Endstufe sofort ein Sanierungsfall ist. Damit dies unter keinen Umständen passiert, besitzt der DPA-2 auch einen Clipping-Monitor. Sollte der Ausgangspegel des DPA-2 die Verzerrungsgrenze von 1% erreichen (der Wert wurde von Elac festgelegt), erscheint auf dem OLED-Display die Warnmeldung "Clipping". Die Meldung ist als gutgemeinter Ratschlag zu werten. Weiterhin besitzt der DPA-2 eine Strombegrenzung, d.h. sollte ein Kanal das absolute Maximum der verfügbaren Leistung erreichen, schaltet sich der DPA-2 selbst ab.

Bedienelemente am DPA-2

Auch der Elac Alchemy DPA-2 besitzt einige Bedienelemente, die sauber in der Frontplatte eingepasst sind. So befinden sich dort folgende Taster : Mute, Input, Mono sowie Gain. Die ersten beiden Taster sind selbsterklärend und beim betätigen der Mono Taste, geht der Verstärker in den Mono-Betrieb und verdoppelt dadurch die Leistung. Dieser Modus erfordert allerdings einem andere Verkabelung. Beim aktivieren der Gain-Taste wird die Leistung des DPA-2 nochmals verstärkt, sollte dem Nutzer die maximal erzielbare Lautstärke nicht ausreichen. Die Gain-Taste ist ein nettes Gimmig, ist aber im Testbetrieb eher unbrauchbar, da sofort die Schutzmechanismen des DPA-2 greifen und uns der Kanal wegen maximaler Leistung abgeschaltet wird.

An der Front informieren zudem weiße LEDs, welchen Betriebszustand der DPA-2 hat und welche Zusatzfunktionen aktiviert sind.

Weiße LEDs an der Front informieren über den Betriebszustand

Ein-/Aus-Schalter sowie Elac Schriftzug ergänzen die Frontansicht

Rückseite des Elac Alchemy DPA-2

Wenden wir uns nun der Rückseite unseres Testprobanden zu. So befinden sich auf der Rückseite des DPA-2 acyrlummantelte Schraubklemmen für den Anschluss der Lautsprecher. Auf der linken Seite des DPA-2 befinden sich die XLR-Eingänge, mit denen wir den DPA-2 und den DDP-2 verbunden haben. Wer einen Vorverstärker mit Cinch-Anschlüsse verwendet, kann diesen ebenfalls mit dem DPA-2 verbinden. Die dazugehörigen Cinch-Anschlüsse befinden sich mittig zwischen den beiden XLR-Anschlüssen. Rechts daneben befinden sich noch der 12 Volt Träger Ein- und Ausgang.

Vergoldete Schraubterminals in der Detailaufnahme

Die Eingänge in der Nahaufnahme

Das Innenleben des DPA-2 in der Gesamtansicht

Elkos in der Detailaufnahme

Weitere Detailaufnahme der Elektronik

Die Endstufe aus Kiel bietet trotz des flachen Gehäuses beeindruckende Leistungsdaten und einen soliden Aufbau, der aber nicht überdurchschnittlich aufwändig für die Preisklasse erscheint. 

Klangtestreihen

Jetzt möchten wir aber wissen, was die Kombination aus dem Elac Alchemy Vorverstärker/Streamer DDP-2 und dem Verstärker DPA-2 klanglich zu bieten hat. Als passendes Ausgabeorgan haben wir uns für die Canton Vento 886.2 DC entschieden. Wir starten unsere Klangtestreihen mit dem Titel "I will remember" von Toto. Der Song bieten ein sehr großes Spektrum an unterschiedlichen akustischen Ausprägungen. Bei dem Titel wurden zahlreiche Instrumente wie z.B.  Gitarren, ein Klavier, verschiedene Streichinstrumente, eine Bassgitarre, ein Synthesizer sowie ein Schlagzeug verwendet. Der Song startet mit einem Schlagzeugsolo und nach ein paar Sekunden erklingt der Chor der Sänger. Hier zeigen uns die Elac Alchemy Komponenten schon auf, aus welchem Holz sie geschnitzt sind. Der Titel wird mit souveräner Kraftentfaltung auch bei deutlich gehobener Lautstärke wiedergegeben. Er erklingt gefühlvoll, zugleich präzise und besitzt doch einiges an Durchschlagkraft. Die Instrumente können stets sauber auseinander differenziert werden und sind präzise im virtuellen Raum zu orten. Der vokale Part wird akkurat von den Instrumenten getrennt und überzeugt für sich betrachtet durch die tadellosen Konturen und das passende Stimmvolumen. Die tonale Auslegung ist sehr gut gelungen. Auch bei hoher Lautstärke wirkt der Klang nie zu metallisch oder zu spitz. 

Weiter geht es mit dem nächsten herausfordernden Titel und wir spielen unseren Testprobanden "Shallow" von Lady Gaga und Bradley Cooper zu. Auch hier sind wir sofort von der genialen Stimmwiedergabe bei Bradley Cooper begeistert: Feine Konturen werden klar abgezeichnet, sodass man tief ins musikalische Geschehen eintauchen kann. Der gerade anfangs ruhige, aber emotional tiefgehende Titel, der dann durch das einsetzende Klavier an Facettenreichtum gewinnt, fordert Lautsprecher und natürlich auch die Eletronikkomponenten. Aber auch hier sind wir von der Elac Kombi begeistert die zu kleinster Zeit den Mitteltonbereich vernachlässigt oder überfordert wirkt: Immer sind die Vocals präsent, nie zu dominant. Lady Gagas Stimme, auch als sie mit mehr Vehemenz singt, wird ebenfalls exzellent präsentiert - hier löst sich der Klang plastisch von den Boxen und verteilt sich mit sensibler Ausprägung im Hörraum. 

Als nächstes erweist uns Eric Clapton mit dem Titel "Tears in Heaven" die Ehre. Der Titel handelt vom Tod seines Sohnes und wir möchten nun wissen, ob uns die Eleac Elektronik das Gefühl und die Message von Eric Clapton auch glaubhaft vermitteln kann. Sofort zu Beginn des Titel bieten uns die Kombination aus Elac und Canton Lautsprechern ein breites, raumfüllendes Bühnenbild. Auch die Stimme von Eric Clapton klingt natürlich und entfaltet viel Charisma. Die Instrumente werden auch hier exzellent von den vokalen Elementen getrennt und überzeugen durch ihre sehr präzise gezeichneten Konturen. Wir hören Nuancen im Titel, die wir nicht oft wahrgenommen haben - klar liegen die Alchemy-Komponenten auch in einer höheren Preisklasse, doch haben wir durchaus auch noch teurere Geräte gehört, die nicht dieses Niveau an Detailreichtum erzielen konnten. 

Weiter geht es mit dem Ausnahmekünstler Myles Kennedy und Alter Bridge. Nachdem wir feststellen durften, das die Elac Elektronik bei langsameren Titel überragend klingt, schalten wir einen Gang höher und lassen und den Titel "Open Your Eyes" wiedergeben. Der Titel besitzt langsame, aber auch sehr schnelle Passagen und bietet auch bei der Stimmfarbe und Wiedergabe sehr viele Facetten, die alle "unter einen Hut" gebracht werden müssen. Die Wiedergabe der volaken Komponenten wirkt auf uns absolut stimmig, und selbst als Myles dann rein mit Kopfstimme in Erscheinung tritt, klingt die Elac-Kombination weder zu aggressiv noch zu zurückhaltend. Die Instrumente werden ebenfalls dynamisch und mit einem hohen Maß an Sensibilität präsentiert. 

Wir sind noch nicht am Ende und haben noch nicht genug. Wir starten die Wiedergabe von "All Within My Hands" von Metallica. Allerdings nicht in der normalen Studioversion, die wäre zu einfach für die knapp 4.200 EUR kostenden  Elektronik-Komponenten, sondern in der Live-Version zusammen mit dem "San Francisco Symphony Orchestra". Die Streichinstrumente zu Beginn des Titels erklingen absolut authentisch und natürlich: Hier erzielen die Alchemy-Komponenten einen herausragenden Kompromiss aus Durchhörbarkeit, Transparenz, Räumlichkeit und Harmone. Nie zu harsch, nie zu schrill, aber stets mit feiner, frischer Klarheit, sind wir hier ohne Zweifel begeistert. Auch James Hetfields Gesangseinlagen entfalten eine sehr harmonische und facettenreiche Wirkung auf uns. Auch als der Titel dann deutlich an Dynamik zunimmt, zeigt sich unsere Testkandidaten unbeeindruckt und liefern einen satten Bass in unseren über 30 Quadratmeter großen Hörraum.

Konkurrenzvergleich

Wer eine günstige Alternative sucht, die dennoch voll ausgestattet und streamingfähig ist, kann sich für 2.399 EUR den Stereo-Vollverstärker Arcam SA30 mit Dirac Live-Einmesssystem anschauen. Dank der Class G-Endstufen bietet er ein hohes Maß an Geschmeidigkeit und Raffinesse, zudem sind die Leistungsreserven für die Preisklasse enorm. Klar, das Niveau der viel teureren Alchemy-Komponenten wird, gerade was die Detaillierung angeht, nicht erreicht. Aber für seinen Kaufpreis bietet der optisch nüchterne SA30, der mit einer hervorragenden Fernbedienung ausgeliefert wird, eine Menge. 

Wer es gern puristisch, das heißt rein analog, schätzt, der wird ein Auge auf den 3.000 EUR kostenden Yamaha A-S2200 werfen, der mit kompromisslosem Premium-Finish und sehr gefühlvollem Klang weitere Akzente setzt. Kraft hat er auch, aber im großen Hörraum ab 30 Quadratmeter ziehen die Elac-Komponenten davon. Gerade der enorme Dynamikumfang und das gleichzeitig sehr deutlich ausgeprägte Feingefühl sorgen zusammen mit der besseren Ausstattung dafür, dass die Alchemy-Devices ihren Mehrpreis zu 100 Prozent rechtfertigen können.

Damals, Ende 2016, hat AVM eine tolle Kombination aus dem V30 Stereovorverstärker und zwei M30 Monoblöcken zum Test angeliefert. 1.490 EUR für die Vorstufe und 2.990 für ein Paar Monoblöcke summierten sich auf insgesamt 4.480 EUR. Gut angelegtes Geld, denn neben exklusiver Optik und hervorragender Verarbeitung überzeugt auch die Ausstattung der Vorstufe inklusive USB-DAC. Richtig gut gefallen uns auch die beiden Monoblöcke, die mit überragender Impulstreue und einem sehr homogenen Klangbild für Furore sorgen. Die Elac-Kombination tritt noch eine Idee kräftiger an, die AVM-Modelle wirken etwas zurückhaltender, was aber rein subjektiver Natur und eine Frage des persönlichen Geschmacks ist. Die Alchemy-Vorstufe ist noch üppiger ausgestattet, dafür wirken die AVM-Komponenten noch etwas edler. 

Fazit

Für rund 4.200 EUR ist die Kombonation aus Elac Alchemy DPA-2 und DDP-2 erhältlich. Dafür erhält der Käufer einen üppig ausgestatteten Vorverstärker (DDP-2 Einzelpreis 2599 EUR) mit DAC und Streamingmöglichkeiten sowie den Verstärker (DPA-2 Einzelpreis 1599 EUR) mit satten 325 Watt pro Kanal im Stereomodus. Optisch sind die Komponenten sehr schlicht in schwarz gehalten und haben trotzdem einen hohen Wiedererkennungswert. Rechts in den Frontplatten sind die einfarbigen OLED-Display sauber eingepasst. Die Bedienelemente an der Fronten machen einen guten Eindruck und haben einen guten Druckpunkt. Die Verarbeitung der Alchemy Testprobanden ist als sehr gut zu bezeichnen, auch wenn wir uns hier etwas mehr Detailverliebtheit wünschen würden: Die Außenkanten wirken doch etwas scharfkantig und auch der Lautstärkeregler begeistert nicht bis ins letzte Detail. Das Innenleben der beiden Probanden ist absolut mit Sinn und Verstand gestaltet und besteht aus hochwertigen Baugruppen. Allerdings hätten wir uns gerade bei der Vorstufe eine Aufteilung in mehrere Kammern zwecks absoluter Störungsfreiheit gewünscht. Dank der Netzwerkkonnektivität des DDP-2 kann der Nutzer auch Musiktitel via Spotify Connect, Bluetooth oder Airplay (erste Version) auf den Alchemy Geräten wiedergeben lassen. Wer es gerne hochauflösend mag, der darf sich ebenfalls freuen, da der DDP-2 als Roon Endpoint fungieren kann. Das heißt, wer eine Roon Core Komponente nutzt, kann auf der Alchemy Vorstufe hochauflösende Musikdateien von Tidal oder auch Qobuz wiedergeben lassen. Klanglich haben uns die beiden Probanden auf jeden Fall absolut gefesselt und überzeugen mit einer sehr facettenreichen Wiedergabe der Stimmen und mit einem ordentlichen Punch im Bassbereich. Gerade die Kombination aus unbändiger Kraft auf der einen Seite und enormer Detailverliebtheit auf der anderen Seite ist es, was den großen Reiz der Elac-Kombination ausmacht: Hier wird eine akustische Leistung geboten, die sehr deutlich über dem bereits hohen Level der angestammten Preisklasse liegt. 

Klanglich eine begeisternde Kombination, mit üppiger Ausstattung und einem zeitlos-minimlistischen Design

Vor-Endstufenkombinationen Oberklasse
Test 23. April 2021

 

Test und Bilder: Sven Wunderlich
Screenshots: Philipp Kind
Redaktion: Carsten Rampacher
Datum: 23. April 2021

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