XXL-TEST: Arcam RADIA Serie - Stereo-Vollverstärker A25 und Netzwerkstreamer ST5

Klangtestreihen 

Canton Vento 90 Schwarz Hg Frontal Seitlich 2021

Als perfektes Ausgabeorgan für die RADIA Komponenten haben sich die Canton Vento 90 erwiesen. 

Nun möchten wir uns mit den klanglichen Qualitäten der Arcam RADIA Samples beschäftigen. Als ersten Titel haben wir uns "Leave A Light On" von Papa Roach ausgesucht. Der gefühlvolle Track beginnt mit einer Akustikgitarre sowie einen mehrstimmigen Chor-Gesang, welche die Arcam Devices mit sehr viel Feingefühl umsetzen können. Selbst das Zupfen der Gitarrensaiten hören wir sauber heraus. Als Jacoby Shaddix dann zur Kopfstimme übergeht, um den Titel mehr Ausdruck und Gefühl zu geben, überzeugen die Komponenten mit einer äußert präzisen und dennoch sehr empfindsamen Gesamtwiedergabe. Auch die tieffrequenten Signale liefert die Arcam-Kombination gekonnt an unsere Canton Vento 90 ab. Der Bassbereich wirkt straff und präzise, die zahlreichen Effekte und Gesangseinlagen rücken aber zu keiner Zeit unpassend in den Hintergrund.

Weiter geht es mit "Snuff", allerdings nicht in der Slipknot-Version, sondern in einer Akustikversion von Frontmann Corey Taylor. Wir wollten diesen Titel schon mehrfach in unserer Klangwertung verwenden, wenige Komponenten konnten hier allerdings ein befriedigendes Ergebnis abliefern. Daher sind wir gespannt, wie sich der RADIA ST5 und der A25 schlagen. Auch dieser Titel startet mit einer Akustikgitarre, welche sehr wohltuend und glaubhaft erklingt. Sehr gut gefällt uns ebenfalls die Stimmwiedergabe von Corey. Die zuerst tiefen vokalen Elemente meistern die Arcam-Devices mit Bravour. Auch als Corey dann mit aggressiveren Gesangspassagen loslegt, bleibt die Gesamtwiedergabe präzise sowie sauber und auch der Mitteltonbereich sowie die verwendeten Instrumente werden facettenreich dargestellt. Zudem möchten wir auch den Bassbereich lobend erwähnen, gerne wird dieser etwas zu druckvoll dargestellt, die RADIA Samples schaffen aber den Spagat zwischen gefühlvoller und voluminöser Wiedergabe hervorragend.

Deutlich druckvoller und energiegeladen wird es beim nächsten Track. Wir spielen unserer Testkombo "When Legends Rise" von Godsmack zu. Gleich zu Beginn des Titels starten harte Drums sowie E-Gitarren. All diese akustischen Bestandteile können unsere Testsamples energiegeladen an unsere Lautsprecher abgeben. Bereits nach wenigen Sekunden explodiert der Titel förmlich. Auch unter diesen schweren Bedingungen bleibt die Gesamtwiedergabe homogen und differenziert. Die Stimmfarbe von Frontmann Sully Erna wieder ebenfalls überragend - plastisch und vielschichtig - umgesetzt.

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Eigentlich wollte wir beim nächsten Titel das Genre wechseln, sind aber bei der Darstellung von Rock und Heavy Metal von der RADIA Kombi so gefesselt, dass wir nochmal Godsmack mit "Under Your Scars" zuspielen. Zu Beginn des Titels erklingt ein Klavier, welches vom Sänger Sully Erna bedient wird und kurz darauf folgt der Klang einer Violine. Diese beiden Instrumente werden erstklassig und facettenreich von unseren Testsamples abgebildet, hier bringt das "Team Arcam" zweifelsfrei das erforderliche Gespür mit, um hier detailreich darstellen zu können. Als Sully dann mit seiner unverwechselbaren Stimme einsteigt, sind wir förmlich ergriffen. Die vokalen Elemente des Künstlers werden punktgenau getroffen und wir nehmen die Stimme in nahezu allen Einzelheiten wahr. Als die Effekte und die Geschwindigkeit zunehmen, gelingt die klare Differenzierung der verschiedenen Instrumente fabelhaft. Selbst bei höheren Pegeln werden die ARCAM Komponenten nicht aggressiv.  

Nachdem wir das Lieblingsgenre des Testers nun ausführlich gecheckt haben, möchten wir nun wissen, wie sich die RADIA Komponenten bei gänzlich anderen Klängen schlagen. Wir starten die Wiedergabe von "Was Echtes" vom Berliner Rapper und Tätowierer Kontra K. Der Titel ist ein kraftvoller Song, der die Grenzen zwischen Ballade und 90er Hip Hop verwischt. Zu Beginn des Tracks wird ein Klavier verwendet, das sehr natürlich und harmonisch in unseren Hörraum vernehmbar ist, inklusive Anschlagdynamik. Schon nach wenigen Sekunden beginnt der sehr fordernde Sprechgesang, der mit harten Bässen kombiniert wird. Beides können die RADIA Samples authentisch und druckvoll präsentieren. Der Bass wird straff und knackig abgegeben, ohne dabei zu stark in den Vordergrund zu treten. Selbst der leise und im Hintergrund agierende Chorgesang bleibt praktisch vollständig erhalten und trägt zu einer glaubwürdigen Darstellung bei.

Abschließen möchten wir unsere Klangwertung mit "10:35" von Tiesto & Tate McRae. Die Stimmfarbe der kanadischen Sängerin wird mit klarer Kontur und gut getroffener Stimmfarbe wiedergegeben, auch die künstlich erzeugten Verzerrungen meistern die RADIA Kandidaten hervorragend. Die verwendeten Synthesizer werden akkurat und nahtlos ins Gesamtklangbild eingearbeitet. Ebenso lobenswert ist, wie der A25 unsere Canton Speaker befeuert. Es entsteht ein kräftiger und stimmiger Klang, ohne dabei unpräzise oder zu üppig zu wirken - und das auch bei deutlich gehobenem Pegel. Die Class G Endstufen sind daher in der Lage, auch im größeren Hörraum enorme Lautstärken souverän zu managen.  

Konkurrenzvergleich

Marantz Model 40n Frontansicht1

  • Marantz Model 40n: Wir starten unseren Konkurrenzvergleich mit dem Marantz Model 40n - der gleich einen integrierten Streamer aufweist. Zudem überzeugt der Verstärker mit einen hochwertigen technischen Aufbau sowie mit einer umfassenden Anschlusssektion inklusive HDMI-ARC. Wahlweise ist der Marantz in einer schwarzen oder silbergoldenen Ausführung für 2.099 EUR Marktpreis erhältlich. Er verfügt über eine analoge Class AB-Verstärkung, die 2 x 70 Watt an 8 Ohm bzw. 2 x 100 Watt an 4 Ohm bereitstellt. Integriert sind die von Marantz selbst entwickelten HDAMs (Hyper-Dynamic Amplifier Modules), die für hohe Musikalität verantwortlich sind. Als D/A-Wandler kommt der ES9016K2M aus dem renommierten Hause ESS zum Einsatz. Hochwertige Schottky-Dioden, ein symmetrisches Platinen-Layout und eine doppelte Bodenplatte sowie ein Aluminium-Kühlkörper dokumentieren die Hochwertigkeit. Dank der Heos Plattform erhält der Nutzer Zugriff auf Spotify Connect, Amazon Music, TIDAL, TuneIn Internetradio und viele weitere Dienste komfortabel über die App. Wer aus einer eigenen Musikbibliothek, die auf einem PC, Notekbook, NAS oder einer Netzwerk-Festplatte gespeichert ist, Titel wiedergeben möchte, kann dies ebenfalls tun. Der Vollverstärker gibt PCM-Dateien mit bis zu 192 kHz/24-Bit und DSD-Dateien mit bis zu 5,6 MHz wieder. Die Zuspielung dieser Dateiformate ist zudem über USB-A möglich. Einen USB-Eingang vom Typ B für den direkten Anschluss eines Computers bringt der Model 40n jedoch nicht mit. Bluetooth sowie AirPlay 2 werden, wie beom ST5, unterstützt. Überdies ist das Model 40n "Roon Tested". Der Marantz Streaming-Vollverstärker präsentiert sich in exzellenter Verarbeitungsgüte. Das für die Geräte der "Modern Musical Luxury" typische Design zeichnet auch das Model 40n aus. Akustisch konnte der Marantz Model 40n ebenfalls überzeugen - detailreich und klar, legte er sich mit Erfolg ins Zeug. Der Arcam wirkt im direkten Vergleich noch eine Idee runder, homogener, was ihn gerade für lange Hörsessions besonders geeignet erscheinen lässt. 

Elac Alchemy Ddp 2 Dpa 2 Gruppenbild

  • Elac Alchemy Stereoverstärker DPA-2 plus Vorverstärker/Streamer DDP-2: Weiter geht es mit der Alchemy Kombo aus dem Hause Elac in unseren Konkurrenzvergleich. Dabei handelt es sich um den Vorverstärker/DAC Alchemy DDP-2 sowie den dazugehörigen Alchemy Verstärker DPA-2. Die Alchemy HiFi-Devices sind ausschließlich in einem schwarzen Finish erhältlich. Der Vorverstärker DDP-2, der als Roon Endpoint dienen kann, ist kompatibel zu Spotify Connect und weist ein Bluetooth-Modul auf. Er ist für 2599 EUR im Handel zu haben. Der Endverstärker DPA-2 besitzt diskrete FET-Stufen und schlägt mit 1599 EUR Endpreis zu Buche. Der Vorverstärker besitzt wie der Verstärker auf der Frontplatte ein mehrzeiliges OLED-Display, das über den gewählten Eingang sowie den Lautstärkepegel informiert. Die Zweikanal-Endstufe des DPA-2 bietet im Stereo-Modus 325 Watt pro Kanal an 4 Ohm und 625 Watt an 8 Ohm im Mono-Betrieb. Diese hohe Leistung im Zusammenhang mit einer enormen akustischen Reinheit erreicht Elac dank eines Class-A-Aufbaus in der Eingangsstufe, gepaart mit einer Class-D Ausgangssektion. Die Verarbeitung der Alchemy Testprobanden ist als sehr gut zu bezeichnen, auch wenn wir uns hier etwas mehr Detailverliebtheit wünschen würden: Die Außenkanten wirken doch etwas scharfkantig und auch der Lautstärkeregler begeistert nicht bis ins letzte Detail. Dank der Netzwerkkonnektivität des DDP-2 kann der Nutzer auch Musiktitel via Spotify Connect, Bluetooth oder AirPlay (erste Version) auf den Alchemy Geräten wiedergeben lassen. Klanglich haben uns die beiden Probanden auf jeden Fall absolut gefesselt und überzeugen mit einer sehr facettenreichen Wiedergabe der Stimmen und mit einem ordentlichen Punch im Bassbereich. Gerade die Kombination aus unbändiger Kraft auf der einen Seite und enormer Detailverliebtheit auf der anderen Seite ist es, was den großen Reiz der Elac-Kombination ausmacht. Fazit: Deutlich teurer, noch pegelfester, aber einfacher verarbeitet als das "Arcam-Team", das zudem sensibler und gefühlvoller klingt. 

Cambridge Audio Cxn V2 Gesamt 2

Cambridge Audio Cxa81 Gesamt 2

  • Cambridge Audio CXN v2 und CXA-81: Abschließen möchten wir unseren Konkurrenzvergleich mit einer Cambridge Audio Kombo, bestehend aus dem Streamer CXN v2 und dem Stereovollverstärker CXA-81. Der Cambridge Audio CXN V2 ist derzeit für 999 EUR in einer schwarzen oder anthrazitfarbenen Variante zu haben. Er besitzt an der Front schönes Farbdisplay - hier kann der ST5 nicht mithalten. Der CXN V2 unterstützt die Dateiformate ALAC, WAV, FLAC, AIFF, DSD (x64), WMA, MP3, AAC, HE AAC, AAC+, sowie OGG Vorbis. Leider wird MQA nicht unterstützt. Auf der Ausstattungsliste stehen zudem Apple AirPlay 2 sowie Google Chromecast. Der Cambridge Audio CXN V2 ist überdies "Roon Ready". Das bedeutet, dass Roon Hi-Res-Streaming-Technologie gleich im Steamer integriert ist und gerüstet ist für alle Hi-Res-Dateiformaten, die Roon übertragen kann. Allerdings braucht man ein "Roon Core" Gerät. Kleinere Nachteile umfassen das Fehlen hochwertiger Gerätestandfüße, größere Nachteile umfassen das Fehlen eines Bluetooth-Moduls oder eines mitgelieferten BT-Dongles und die Tatsache, dass das WLAN-Dongle (mitgeliefert) kein 802.11 ac unterstützt (nur b/g/n). Der Vollverstärker CXA-81 aus dem Hause Cambridge, liefert eine Leistung von 80 Watt pro Kanal an 8 Ohm und ist ein reiner Class AB-Verstärker. In Inneren verrichten hochwertige D/A-Wandler vom Typ ES9016K2M ihren Dienst und es werden Signale bis zu 32 Bit/384 kHz und DSD256 unterstützt, wenn sie über den integrierten USB-Eingang zugespielt werden. Auch Bluetooth inklusive aptX für die Übertragung in CD-Qualität, in Kombination mit einem geeigneten Wiedergabegerät, ist an Bord. Der CXA81 findet, wie auch der RADIA A25, eine gute Mitte zwischen mitreißendem Spektakel und originalgetreuer Reproduktion. Außerdem agiert er sehr ausgewogen und harmonisch und das selbst in extremen Pegelbereichen. Im Vergleich erscheint der A25 nochmals kraftvoller sowie direkter, was den höheren Kaufpreis rechtfertigt - zusammen mit der deutlich besseren Ausstattung.

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