TEST: LG SL8YG- 3.1.2 Dolby Atmos/DTS:X-Soundbar - Top-Angebot für 400 EUR Marktpreis

Die LG 3.1.2 Soundbar mit aktivem drahtlosen Subwoofer hört auf den Namen SL8YG und ist zu günstigen Marktpreisen von circa 400 EUR zu haben. Dafür gibt es unter anderem Decoder für Dolby Atmos und DTS:X inklusive echten Top Firing Lautsprecher-Modulen, die nach oben abstrahlen. Die Gesamt-Systemleistung fällt mit 440 Watt großzügig aus. 220 Watt entfallen auf die Soundbar und 220 Watt auf den recht solide daherkommenden Wireless-Subwoofer. Außer Dolby Atmos und DTS:X können an Surround-Tonformaten nochDolby TrueHD, Dolby Digital Plus, Dolby Digital, DTS-HD und DTS Digital Surround verarbeitet werden. 

Verarbeitung

Die Soundbar besteht aus Kunststoff mit einem Abdeckgitter aus Metall, das präzise eingepasst ist. Unter dem recht schicken Klangriegel sitzen Füße für den richtigen Abstand zum Untergrund. Die leicht gerundeten Ecken verstärken den Eindruck einer gewissen Eleganz. Zudem wirkt auch der verwendete Kunststoff mit Alu-simulierender Hairline-Oberfläche nicht zu billig, so dass der Gesamteindruck recht stimmig ist. 

SL8YG Soundbar

Solide Verarbeitungsqualität

Nach oben abstrahlender Treiber

Natürlich auch auf der linken Seite

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Bedienelemente obenauf

Display

Die LG SL8YG Soundbar baut flach und kann, trotz der Füße, die nochmals etwa 2 cm zum schlanken Formfaktor hinzufügen, in den meisten Fällen auch problemlos unterhalb des TV-Gerätes aufgestellt werden. Obenauf sind Bedienelemente integriert, die auf Berührung reagieren und flink und zuverlässig ansprechen. Das Display ist mittig rechts platziert und kann in jeder Situation gut abgelesen werden. Es gibt Auskunft über den gewählten Eingang, den Lautstärkepegel und kann auch für Einstellungen bezüglich des Klangs sowie dem Durchschalten der einzelnen Sound-Modi genutzt werden.

Subwoofer

Rückseite

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Bassreflexöffnung

Pairing-Taste auf der Rückseite.

Der Subwoofer weist ein recht respektables Gewicht auf, was zumindest ein kleiner Hinweis auf eine solide akustische Performance sein könnte. Die Verarbeitungsqualität ist hier ebenfalls nicht zu beanstanden, die Oberseite ist mit dem identischen Kunststoff in geschliffenere Alu-Optik versehen, die auch bei der Soundbar selbst zum Einsatz kommt. Front und Seiten zeichnen sich durch eine Stoffbespannung aus, auf der Rückseite findet man die Bassreflexöffnung, den Stromanschluss sowie eine kleine Status-LED. Das Pairing nimmt man beim ersten Einschalten der Soundbar vor, ein kurzer Druck auf die Taste genügt und die beiden Geräte sollten sich problemlos miteinander verbinden.

Anschlüsse

Rückseite

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Anschlüsse

Das Netzteil der SL8YG sitzt extern, aufgrund der relativ kompakten Größe muss man sich aber bezüglich der Unterbringen keine großen Gedanken machen. An Anschlüssen stehen ein HDMI-Eingang sowie ein HDMI-Ausgang zur Verfügung (jeweils mit HDCD 2.2). Letzterer kann natürlich für die Audio-Übertragung vom Fernseher mittels dem Audio-Rückkanal ARC verwendet werden. Auch ein optischer Digitaleingang und ein USB-Slot sind Bestandteil der Anschlussbestückung. Auffällig ist, dass die LG Soundbar keinen Ethernet-Slot mitbringt und nur per Drahtlos-Verbindung ins WLAN integriert werden kann.

Fernbedienung

Die mitgelieferte Fernbedienung ist recht kompakt, liegt aber sehr geschmeidig in der Hand und bringt alle notwendigen Bedienelemente mit. Die Beschriftungen der Tasten, die über einen durchschnittlich guten Druckpunkt verfügen, sind vergleichsweise groß, zudem sind wichtige Tasten, wie der Power-Button und +/- für die Lautstärke, sogar mit Brailleschrift versehen. Die Eingangswahltaste ist nicht mit dem typischen Symbol, sondern mit einem großen "F" beschriftet, darunter befindet sich die Mute-Taste. Die Fernbedienung wird mit zwei AAA-Batterien versorgt.

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Google Chromecast-Einbindung: Screenshots

 

Verbindung wird aufgebaut

Die Soundbar bestätigt die Verbindung mit einem kurzen Signalton

Einen vorhandenen Raum nutzen oder einen neuen hinzufügen

Mit dem eigenen Netzwerk verbinden

Die Verbindung steht

Google Assistant wird ebenfalls unterstützt

"Voice Match"

Home-Ansicht der "Google Home"-App

Ansicht bei der Wiedergabe, hier kann auch z.B. direkt die Lautstärke einstellen

Die LG SL8YG bringt Google Chromecast mit und kann komfortabel per Google Home App ins eigene Heimnetzwerk eingebunden und gesteuert werden. Damit einher gehen auch flexible Wiedergabemöglichkeiten, wie z.B. das direkte Audio-Streaming via Spotify.

Beim Einschalten der LG Soundbar wird automatisch ein eigenes WLAN-Netzwerk aufgebaut, mit dem man sich dann mit dem Smartphone oder Tablet verbindet. In unserem Fall war das von der SL8YG erstellte WLAN-Netzwerk nicht eindeutig identifizierbar, die Soundbar gab sich schlichtweg als "Wohnzimmer.n69" aus, dennoch konnten wir die Einrichtung flink vornehmen. Ist man mit dem Netzwerk verbunden, wird die SL8YG automatisch in der Google Home App erkannt und ist binnen wenigen Schritten im eigentlichen Heimnetzwerk integriert. Auch Google Assistant wird unterstützt und, wer dies noch nicht erledigt hat, kann direkt während der Installation den "Voice Match" durchführen, so dass der Google Sprachassistent die eigene Stimme kennenlernt. Die LG Soundbar reagiert bei Eingabebefehlen aus der App flink und zuverlässig, Verzögerungen konnten wir während des Testbetriebes zu keinem Zeitpunkt feststellen.

Insgesamt präsentiert sich das LG SL8YG als komplett ausgestattete und gut verarbeitetes Soundbar-/Subwoofer-System, das zu einem erfreulich fairen Marktpreis den Besitzer wechselt. Nun sind wir gespannt, wie es um die klanglichen Fähigkeiten bestellt ist.

Klang - Generelles vorab

Wenden wir uns vor Beginn der eigentlichen Testreihen den grundlegenden Eigenschaften/Einstellmöglichkeiten zu:

  • Pegeleinstellungen sind für den Woofer (-12 bis +6) sowie den Center-Kanal (-6 bis +6) möglich
  • Klangeinstellungen für Treble und Bass, jeweils -5 bis +5
  • Mit der Taste "Sound Effect" können die Klangmodi durchgeschaltet werden: Standard, Movie, Music, Bass Blast und ASC sind verfügbar
  • ASC ist die "Adaptive Klangsteuerung", dabei wird das Eingangssignal analysiert und die Soundbar wählt selbst geeignete Klangeinstellungen
  • Bei der Wiedergabe von Dolby Atmos-Tonspuren können keine Klang-Modi gewählt werden

Die Einstellungen Standard, Movie und Music weisen generell eine ähnliche Tonalität und Klangfarbe auf, Unterschiede prägen sich besonders bzgl. der Räumlichkeit und Weitläufigkeit der Kulisse aus. So wirkt bei Music die Bühne konzentrierter und präziser, während sich bei Movie das Geschehen öffnet und generell das Gebotene etwas breiter und tiefer erscheint. Man spürt deutlich, wie im Movie-Modus die nach oben abstrahlenden Lautsprecher stärker mit einbezogen werden und auch der Pegel etwas angehoben wird.

Klang Dolby Atmos Musikbeispiel, Metallica - Through The Never, "Fuel", Blu-ray Disc

Die Soundbar zeigt hier im Display korrekt "Dolby Atmos" an und bezieht die nach oben abstrahlenden Lautsprecher mit ein. Wie oben bereits erwähnt, kann man bei der Wiedergabe von Dolby Atmos-Tonspuren keine Klang-Modi wählen. Erfreulicherweise erweist sich das LG-System als sehr pegelfest und souverän auch im Maximalbereich, allerdings ist die maximale Lautstärke nicht überdurchschnittlich hoch. Für kleine bis mittelgroße Wohnzimmer ist sie demnach absolut geeignet, aber nichts für hartgesottene Pegel-Enthusiasten.

Erwähnenswert ist der kräftige Tieftonbereich, er wirkt sehr voluminös, allerdings nicht absolut präzise - was man bei einem 400 EUR Soundbar-/Subwoofer-Ensemble aber unserer Ansicht nach verschmerzen kann. Der Tiefgang ist für den recht kompakten Woofer in Ordnung. Weitere Feststellungen umfassen einen soliden Kickbass, die Punches könnten aber etwa direkter und präziser erklingen, der Bassbereich ist insgesamt etwas runder und weicher.

Die Gesamt-Klangkulisse ist transparent und durchhörbar, die Gitarren könnten aber etwas charismatischer erklingen, sind bei dieser Blu-ray aber generell etwas schwach abgemischt. Im Gegensatz dazu steht eine sehr klare und charakteristische Wiedergabe der Vokalstimme des Frontmannes von Metallica. Der akustische Eindruck ist immersiv und räumlich, wirkt aber nicht durch überzogenen Einsatz der nach oben abstrahlenden Lautsprecher unnatürlich

Dolby Atmos Filmbeispiel, The Expendables 3 - Kapitel 1+2, Ultra HD Blu-ray

Die Verfolgungsjagd mit dem Helikopter und auf dem Zug bereitet dem LG-System keine ernstzunehmenden Probleme. Aufgrund der lauteren Abmischung von "The Expendables 3" wird hier auch ein höherer Maximalpegel erreicht, die Soundbar bleibt trotzdem souverän und wird weder zu spitz noch werden im Übermaß Verzerrungen produziert.

Der Subwoofer agiert in den von uns ausgesuchten Sequenzen recht flink und auf den Punkt, wenn insgesamt die Auslegung aber doch etwas weicher und runder wirkt als bei anderen Modellen. Trotz seiner kompakten Größe liefert der Basslautsprecher ein ausgeprägtes Volumen und bringt sogar etwas Struktur in die unteren Bereiche, so kann man die verschiedenen Kaliber der Geschosse gut unterscheiden.

Etwas satter und voller könnten die Motorengeräusche bzw. das Fahrgeräusch des Helikopters und des Zuges erklingen, für eine preisgünstige Soundbar-Lösung, wie es die SL8YG ist, wird hier aber schon viel geboten. Wie sieht es mit dem Rest des Frequenzspektrum aus? Mitten und Höhen erklingen verhältnismäßig klar, manchmal fehlt es ein wenig an Schärfe, was natürlich im hohen Pegelbereich der Soundbar zugute kommt. Eine hohe Sprachverständlichkeit ist stets gegeben, selbst bei komplexer Kulisse und in Action-lastigen Szenen

Die gesamte Kulisse wirkt sehr räumlich und auch die Überkopfebene kann man gut nachvollziehen, in großen Räumen kann die Kulisse etwas diffus wirken, zum großen Teil lassen sich aber einzelne Effekte und akustische Elemente noch gut lokalisieren.

Die LG SL8YG nutzt diskret nach oben abstrahlende Lautsprecher für eine authentische Dolby Atmos-Wiedergabe

Filmbeispiel DTS-HD Master Audio, The Hobbit - Kapitel 44, Ultra HD Blu-ray

Bei konventionellen Tonspuren wie DTS-HD MA oder Dolby TrueHD und natürlich auch Dolby Digital und DTS kann man die einzelnen Sound-Modi wieder anwählen. "Movie" empfiehlt sich für ein immersives Sound-Erlebnis definitiv, im Standard-Modus wirkt das Geschehen einfach zu mittig konzentriert und weniger räumlich. Die Soundbar poliert dann natürlich auf und nutzt auch die nach oben abstrahlenden Lautsprecher für eine räumlichere Wirkung, dies gelingt aber durchaus gut und die Kulisse wirkt auch dann nicht völlig diffus

Kraftvoll erklingt der Sub, Kenner werden etwas Struktur bei der Stimme von Benedict Cumberbatch vermissen und vielleicht weist die Soundbar dem Sub ein paar tiefe Frequenzen der Stimme zuviel zu, das Ganze trägt aber durchaus zu einem spektakulären Klangerlebnis bei, dass bei derartigen Entertainment-Filmen durchaus erstrebenswert ist. Insgesamt eine solide Performance des kompakten Woofers, der nicht zu progressiv eingreift.

Auch bei den Credits, als Ed Sheeran mit "I See Fire" erklingt, gefällt die Soundbar mit einer sehr guten Herausarbeitung der Stimmcharackteristik. Auch die Akustikgitarre kann als solche identifiert werden und überzeugen. Die Bühnenstaffelung ist, vermutlich aufgrund der Nutzung der nach oben abstrahlenden Lautsprecher im Movie-Modus, nicht absolut authentisch

Musikbeispiel Stereo, Dire Straits - Sultans of Swing, zugespielt via Chromecast

Hier sind wir durchaus voll des Lobes wegen der überraschend schwungvollen und transparenten Darbietung. Die gefällige, klare Stimmwiedergabe hat uns ebenfalls überzeugt. Das System erzeugt eine natürlich wirkende Bühne mit guter Instrumentaltrennung im Modus "Music" - "Movie" führt wieder zu einer etwas diffusen Klangdarstellung mit schwächerer Staffelung der Instrumente, ist aber auch hier definitiv nicht das richtige DSP-Programm. Weiter hören wir ein akkurates Eingreifen des Subwoofers, der Sub "fällt nicht auf", sondern komplimentiert das Geschehen gekonnt und präzise. Auch der Bass (Instrument) wird gut abgebildet und gefällt mit stimmigem Volumen.

Konkurrenzvergleich

  • Samsung 3.1.2 Soundbar-System HW-Q70R: Mit Marktpreisen um 500 EUR ist das von Harman/Kardon akustisch optimierte Samsung-System etwas teurer. Akustisch gibt es mehr Details in den Höhen, dafür aber agiert die HW-Q70R bei hohem Pegel für unseren Geschmack etwas zu spitz. Die Verarbeitung ist auf dem Level des Konkurrenten von LG.

  • Panasonic 3.1.2 SC-HTB900:Das klangstarke Panasonic-System kommt auf rund 700 EUR und ist damit spürbar teurer. Die Verarbeitung des von Technics abgestimmten Systems ist prima, aber nicht edler als bei den günstigeren Alternativen von LG und Samsung. Der Klang ist ein sehr guter Kompromiss aus Klarheit und Homogenität. 

  • Teufel All-In-One-System Cinebar Lux: Für knapp 800 EUR, und dazu noch ohne aktiven drahtlosen Subwoofer: Kämpft die Lux auf verlorenem Posten? Keinesfalls, obwohl auch noch native Decoder für DTX:X und Dolby Atmos fehlen. Teufel hat dafür einen eigenen 3D-Algorithmus eingebaut, der alles Material so aufpoliert, dass die extra verbauten Top Firing-Module mitspielen. Das funktioniert sehr gut. Mit einer gepflegten, kultivierten und dennoch kraftvollen Akustik trifft die Lux den Geschmack des Hörers mit dem gewissen Anspruch. Im tieferen Bassbereich wäre natürlich ein zusätzlicher aktiver Subwoofer sinnvoll, den man optional auch erwerben kann. Die ausgezeichnete Verarbeitung ist ein weiterer Pluspunkt. 
Fazit

Die LG SL8YG punktet zum günstigen Marktpreis mit kompletter Ausstattung und solider Verarbeitung. Dank Decodern für DTS:X und Dolby Atmos kommen Fans der aktuellen 3D-Audioformate auf ihre Kosten. Mittels der auf der Oberseite eingelassenen Top Firing-Module werden auch physisch akustische Signale gen Zimmerdecke gesendet. Das ist einer tadelloses akustischen Authentizität förderlich. Die mit Google Chromecast antretende SL8YG ist klanglich auf Homogenität und Räumlichkeit und weniger auf maximale Transparenz ausgelegt, was zu einem sehr entspannten Hören führt. 

Hervorragende Ausstattung und harmonischer, kräftiger Klang zum fairen Marktpreis: Die LG SL8YG weiß zu überzeugen

Soundbar-/Subwoofer-Systeme Mittelklasse
Test 24. Dezember 2019

Test: Philipp Kind, Carsten Rampacher
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 24. Dezember 2019

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