TEST: Panasonic 3.1 Soundbar SC-HTB900 mit DTS:X/Dolby Atmos-Decoding und Technics-Soundtuning

Für exakt 799 EUR liefert Panasonic die von Technics optimierte Soundbar SC-HTB900, und zwar im Paket inklusive eines einfach unterzubringenden, weil kompakten aktiven drahtlosen Subwoofer. Dolby Atmos und DTS.X werden decodiert und mittels echter nach oben abstrahlender Lautsprecher (Elevation Speaker) wiedergegeben. Weiterhin sind Decoder für Dolby Digital, Dolby Digital Plus, Dolby True HD, DTS 5.1, DTS ES, DTS 96/24, DTS-HD Master Audio/High Resoluation Audio sowie DTS Neural:X/DTS Virtual:X vorhanden. Hier fehlt es also an nichts. 

Soundtuning von Technics

Formschön integrierte Bedienelemente auf der Oberseite

505 Watt (RMS) Gesamtleistung stehen bereit, diese teilt sich folgendermaßen auf: Soundbar 255 Watt, Subwoofer 250 Watt. Das 3.1-System ist mit sechs 6,5 cm Treibern und mit zwei auch für die HiRes-Wiedergabe vorgesehen Hochtönern sowie zwei nach vorn gerichteten Bassreflex-Ports bestückt. Der Downfiring-Subwoofer arbeitet nach dem Bassreflex-Prinzip und hat ein 16 cm messendes Basschassis. Die Soundbar ist ausgezeichnet verarbeitet, das Metallgitter vorn und oben, hinter dem sich die Chassis und auch das tadellos ablesbare Display befinden, hinterlässt einen robusten Eindruck Die Seitenwangen sehen zwar optisch gut aus, die Materialqualität ist hier aber lediglich guter Durchschnitt. Die Spaltmaße könnten im letzten Detail noch eine Idee gleichmäßiger sein. 

Überdies gibt es zwei HDMI-Eingänge und einen HDMI-Ausgang. Bluetooth befindet sich in der Version 4.2 im Ausstattungsumfang. 

Eingebaut ist ein Google Chromecast Wenn man auf dem Smartphone oder Tablet die Google Home-App hat und vielleicht schon andere Devices wie z.B. einen Lautsprecher mit Google Assistant besitzt, ist die Soundbar schnell ins Netzwerk integriert. Einfach auf "Gerät hinzufügen" gehen, der Soundbar einen Raum zuweisen, und dann kann es losgehen. ist die Soundbar das erste Gerät und wird demnach alles neu einrichtet, dann muss man das WLAN auswählen und auch das zum WLAN gehörende Passwort eingeben.  Hier haben wir ein paar Screenshots zum Betrieb mit der App angefertigt:

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Geräteeinstellungen

Wiedergabe

Übersicht

Das Hinzufügen neuer Geräte dauert kaum eine Minute, wenn man bereits Google Home-basierte Devices einsetzt

Über die kompakte Fernbedienung mit richtigen Tasten (keine Folientasten) kann man zahlreiche Parameter festlegen - über die Bluetooth-Taste oben in der Mitte erfolgt das Pairing mit Smartphone oder Tablet.

Fernbedienung

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Drückt man die Sound-Taste, kann man zunächst den Soundmodus auswählen: Standard, Stadion, Musik, Kino, News, Straight und nach Firmware-Update auch "Berliner Philharmonie" (nach Sony arbeitet nun seit geraumer Zeit Panasonic mit den Berliner Philharmonikern zusammen). Mittels der ebenfalls übers Sound-Menü aufrufbaren "3D Audio-Funktion" werden z.B. bei Blu-rays, die nur in DTS-HD aufgenommen sind, die Height-Lautsprecher mit in Betrieb genommen. Hier muss man hinzufügen, dass Panasonic zwar Dolby Atmos in der Decoder-Liste auf der Website aufführt, aber nicht den aktuellen Audio-Upscaler Dolby Surround. Dafür gibt es sowohl DTS Virtual:X als auch DTS Neural:X. Hier gehen wir also nach unserem Wissensstand davon aus, dass auch Dolby-Inhalte mittels DTS Neural:X/DTS Virtual:X audioseitig hochskaliert werden. Was die Soundbar nun genau intern macht, können wir, da das Display keine genaue Auskunft gibt und zum Decoding-Status kein Info-Menü verfügbar ist.  Auf jeden Fall an Bord sind gleich zwei Optionen für bessere Dialog-Verständlichkeit: Der Panasonic "Clear Mode Dialog" sowie die  "DTS:X Dialogue Level Control". Der Pegel des Subwoofers kann ebenfalls eingestellt werden, zudem ist ein Extra-Modus vorhanden, wenn der Panasonic Soundriegel an der Wand befestigt wird.  Drückt man die "Setup" Taste auf der Fernbedienung, kann man im Setup-Menü zum Beispiel das WLAN-Modul an- und ausschalten, das Display dimmen oder sich Informationen zur Netzwerk-Verbindung beschaffen. Mit den Pfeiltasten wird in den einzelnen Menüs navigiert, mit OK, wie zu erwarten, bestätigt. 

Klang

Wir starten mit  Celine Dion, A New Daym Dolby True HD, hochsaliert mittels angeschalteter "3D Audio" Funktion: Bei "Because You Loved Me" gibt das Panasonic-System die Stimme von Celine überzeugend wieder, klar und gut eingearbeitet. Als zusätzliches DSP wählen wir "Music", prima von der Homogenität her, mit einer überzeugenden räumlichen Tiefe. Trotz leichter Pegelanhebung unsererseits im Menü könnte der separate aktive Basslautsprecher noch zupackender sein. Er erzeugt zwar ein gutes Volumen, aber der Punch ist nicht allzu ausgeprägt. Die Feststellungen, dass die Soundbar plus Subwoofer sehr harmonisch und mit guter Klarheit agiert, setzen sich beim nächsten Track "To Love You More" fort. Auch hier wieder eine richtig "große", trotzdem nicht überzogene Räumlichkeit, sehr gut merkt man die Aktivierung der 3D Surround-Funktion, die ein deutlich umfassenderes, fesselnderes Klangbild bereitstellt. Die Trennung der Stimme Celines von den Instrumenten schafft das SC-HTB900 bis zu gehobenem Pegel souverän, wird es lauter, leiden das Differenzierungsvermögen und die Tiefenstaffelung etwas.

Wenden wir uns zwei Filmton-Klangbeispielen von der aktuellen 2019er DTS Demo Ultra HD-Blu-ray (Volume 23) in DTS:X zu. 

Bei Jurassic Park: fallen Kingdom" wacht der Subwoofer endlich auf und schiebt mit deutlich mehr Nachdruck an. Das "Cinema" DSP ist hier sehr gut geeignet, einen authentischen Klangeindruck zu erzeugen. Auch dynamische Differenzen kommen prima heraus, so dass man bilanzierend den Eindruck eines lebendigen Klangbilds, auch in der Überkopf-Ebene erhält. Man sollte nicht zu weit von der Soundbar entfernt sitzen, um die Effekte möglichst intensiv erleben zu können. Ist man rund 2 bis 3 Meter entfernt, fühlt man sich gut ins Geschehen integriert und stellt überrascht fest, dass das Panasonic-System auch den Music Score tadellos einarbeitet.

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Auch ein Auszug aus "The Incredible Hulk" beweist, dass das Soundbar-/Subwoofer-System eine ausgezeichnete Leistungsfähigkeit mitbringt.  Schusswechsel, Schreie, zudem der Music Score - all das differenziert das SC-HTB900 prima auseinander und stellt sicher, dass Effekte recht exakt im Raum geortet werden können. Klar, man darf nicht die Maßstäbe einer echten Mehrkanal-Anlage anlegen, in keiner Hinsicht. Ein echtes 5.1.4 System bietet in allen Dimensionen mehr räumliche Ausbreitung, der Klang ist vielschichtiger, tiefer und mit einer besseren Auflösung versehen. Aber für den minimalen Aufwand bei der Installation sind die Resultate sehr ordentlich.

Nun folgt eine Dolby Atmos-Tonspur von Blu-ray. 

Effekte, Musik, Stimmen; Die von uns gern verwendete "Wien-Sequenz" aus "Mission Impossible - Rogue Nation" muss auch das Panasonic-System meistern. Dabei können wir direkt eingangs erklären, dass es um die Pegelfestigkeit sehr gut bestellt ist. Auch andere Systeme, zum Beispiel von Samsung, schaffen vergleichbare Pegel, werden aber dann leicht blechern und metallisch von der akustischen Gesamtcharakteristik her. Hier bietet das SC-HTB900 System eine hörbar bessere Ausgewogenheit, so dass man höhere Pegelregionen problemlos aufsuchen kann. Die klangliche Situation in der U-Bahn-Station unweit der Wiener Oper bekommt das Panasonic-Duo gut in den Griff, mit einem ordentlichen Volumen, eine realistischen Wiedergabe des Gesprächs zwischen Benji und Ethan - hier sind die Stimmen gut eingearbeitet und überdies sehr gut verständlich. Als kurze Zeit später die Oper "Turandot" von Giacomo Puccini beginnt, gibt die Panasonic Soundbar Instrumente, aber auch die Stimmen der Opernsängerinnen und Opernsänger sehr geschliffen wieder. dynamiksprünge kommen mit ordentlicher Wirkung heraus, und die parallel stattfindenden Gespräche zwischen Ethan und Benji, die einen Killer im Publikum suchen, arbeitet das SC-HTB900 System überzeugend ein, die jeweils andere klangliche Grundsituation, einmal auf der Bühne, einmal über der Bühne (Ethan) oder im Technikraum (Benji) modelliert Panasonics Soundbar gut heraus. Dass es sich um eine Dolby Atmos-Tonspur handelt, stellt die SC-HTB900 gelungen heraus und präsentiert eine effektiv erscheinende Überkopf-Ebene, die für einen plastischen akustischen Eindruck beim Zuhörer sorgt. Aber nicht nur ein Mehr an Gesamt-Räumlichkeit wird geboten, es findet auch eine recht exakte Einarbeitung unterschiedlicher Effekte über den Köpfen der Zuhörer statt.

Konkurrenzvergleich 

Beginnen wir mit der Samsung HW-Q70R:

Schon für knapp 500 EUR ist das Soundbar-Subwoofer-System (Marktpreis) zu haben, mehr als rund 570 EUR werden kaum fällig. Dafür gibt es eine von Harman/Kardon akustisch optimierte, gut verarbeitete und umfassende Soundbar mit DTS.X/Dolby Atmos-Decoding, die darüber mit adaptivem Sound ausgestattet ist. Läuft die Soundbar in dieser Betriebsart, wird immer automatisch der Klang im Hinblick aufs Quellmaterial optimiert. Funktioniert ordentlich, aber in den oberen Mitten und bei gehobenem Pegel kann es etwas schrill werden. Die Soundbar kann mittels der Samsung Smart Things-App gesteuert und in ein Netzwerk aus Smart Things-Komponenten eingebunden werden. Die Panasonic SC-HTB900 ist akustisch homogener, löst etwas feiner auf - beide Systeme bieten aber einen prima Klangeindruck im Überkopf-Bereich. 

All-In-One und richtig schick: Die etwas andere Soundbar-Lösung kommt für exakt 749 EUR von Dali.  Die Katch One überzeugt mit edlen Detaillösungen, so mit Füßen aus echtem Holz oder mit Echtleder-Schlaufen im Falle einer Wandbefestigung. Aufgrund der aufwändigen Technik und 200 Watt Leistung der eingebauten Verstärker klingt sie richtig gut, dynamisch, angenehm und tadellos auflösend über den gesamten Frequenzbereich. 3D Audio-Funktionen gibt es keine, dafür aber gefällt die Katch One bei der Wiedergabe von Musik mit einer überraschend feinen, detailreichen und im Hochtonbereich frischen Wiedergabe. 

Noch aus der letzten "Kollektion", aber immer noch tadellos hinsichtlich Ausstattung, Klangqualität und Verarbeitung: Die JBL Bar 5.1 kommt laut aktuellen Marktpreisen auf minimal 555 EUR. Dafür werden sogar Wireless-Rearlautsprecher mitgeliefert, die praktischerweise rechts und links an der eigentlichen Soundbar befestigt sind. Bei Bedarf entfernt man sie von der Soundbar und stellt sie hinten links und rechts auf. Raumfüllender Klang, einfaches Handling und eine beachtliche Pegelfestigkeit sind die handfesten Vorzüge. Der mitgelieferte drahtlose Subwoofer stellt eine kraftvolle, verzerrungsfreie Basswiedergabe sicher. 3D-Audio-Betriebsarten finden sich keine. 

Fazit

Die Panasonic SC-HTB900 Soundbar erfreut das Auge mit zeitloser Optik und solider Verarbeitung, nur im letzten Detail geht noch mehr - das ist bei der Konkurrenz aber auch nicht anders. Die Ausstattung lässt ebenso keine Wünsche offen: Googe Chromecast ist vorhanden, Decoder für Dolby Atmos und DTS:X ebenfalls. Zudem sind richtige Elevation Speaker-Module eingebaut, demnach also gibt es kein rein virtuelles 3D-Audio, sondern eine durch "echte" Lautsprecher erzeugte Überkopf-Ebene, wie auch bei Samsung. Das führt zu einer insgesamt realistischen Klangkulisse, auch das Hochskalieren z.B. von DTS-HD-Material funktioniert gut. Selbst bei Musik versagt das SC-HTB900 System nicht, sondern ermöglicht eine recht lebendige und homogene Wiedergabe. Für den aufgerufenen Preis stimmt also die gebotene Leistung zweifelsohne, aber man darf nicht vergessen: Selbst eine überragende Soundbar ist kein Ersatz für eine komplette Mehrkanal-Anlage. Wer aber atmosphärisch überraschend dichtes Kino- und Musik-Feeling verbunden mit minimalem Aufbau-Aufwand und Platzbedarf sucht, ist bei der SC-HTB900 an der richtigen Adresse.

Klang, Ausstattung, Bedienung: Überall stellt Panasonics SC-HTB900 seine Kompetenz überzeugend unter Beweis

Soundbars Obere Mittelklasse
Test 27. September 2019

Test: Carsten Rampacher
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 27. September 2019


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