TEST: JBL BAR 9.1 - "True Wireless" Dolby Atmos-Soundbar mit abnehmbaren Rear-Lautsprechern

Dolby Atmos-Upgrade bei JBL! Bereits 2018 haben wir hier die Bar 5.1 mit abnehmbaren Rear-Lautsprechern getestet, das neue Modell kommt ebenfalls mit Wireless Surround-Lautsprechern daher, dazu mit nach oben abstrahlenden Lautsprechern - sowohl im Klangriegel als auch in den Rears integriert. Mit der BAR 9.1 will JBL Heimkino-Einsteigern für die UVP von 999 EUR nicht nur eine möglichst kompakte Alternative anbieten, für immersiven Sound zu sorgen, sondern liefert damit auch seine erste Soundbar mit Dolby-Atmos- und DTS:X-Unterstützung. Ähnlich zum 5.1-Ableger soll dieses Klangerlebnis auch hier durch abnehmbare Seitenlautsprecher erzeugt werden, die frei nach den Wünschen des Nutzers im Raum platziert werden können. Da das Ganze kabellos vonstattengehen soll, ist in den beiden Lautsprechern ein Akku mit zehn Stunden Laufzeit integriert, um das Akustikvergnügen möglichst langlebig zu gestalten.
Weiterhin im Paket enthalten ist noch ein kabelloser 10“ Subwoofer, der für präzise und satte Bässe sorgen soll und die gesamte Lautsprecherleistung (inklusive der Soundbar und den abnehmbaren Lautsprechern) auf 820W anhebt.

Selbstverständlich verfügt die BAR 9.1 auch über die üblichen Multimedia-Funktionen wie WLAN-Integration sowie Bluetooth, um vom Handy oder Tablet kabellos Musik streamen zu können. Auch Chromecast und Airplay 2-Kompatibilität sind mit im Boot. Außerdem verfügt die Soundbar über 4K-Passthrough-Funktionalität und Dolby Vision sowie HDCP 2.3.

Lieferumfang & Verarbeitung

In diesem Abschnitt werden wir uns vermutlich viel wiederholen, wenn man noch unser Urteil zur JBL Bar 5.1 im Kopf hat, denn im Wesentlichen gleichen die Qualität und der Aufbau jener 5.1 Bar der neuen 9.1-Version, allerdings durchaus mit ein paar Upgrades. Gleich beim Betrachten des Gehäuses macht die neue Version einen guten Eindruck, dieses ist nämlich samt Gitter aus Metall gefertigt und wirkt deshalb, wenn auch in klassisch grauem Design gehalten, sehr hochwertig. Die Oberseite ist jetzt nicht mehr komplett mit Gitter bespannt, stattdessen nur noch an den Seiten, wo die Bar zu den Dock-Lautsprechern übergeht. Das Display zeigt sich ähnlich wie zum Vorgänger vorne im Gitter in einer angenehmen, nicht zu grellen weißen Schrift. Noch eine Stufe hübscher allerdings sind die vier Tasten zur Regulierung der Lautstärke am Gerät selbst, sowie der Power-Knopf und die Source-Taste. Diese fühlen sich nach wie vor haptisch angenehm zum Betätigen an und sind auf der Oberseite der Bar platziert, diesmal allerdings nicht einzeln direkt im Gitter, sondern auf einer leicht nach innen gewölbten Leiste, was sich unserer Ansicht nach nicht nur angenehmer anfühlt, sondern auch eleganter aussieht.

Die Lautsprecher der Soundbar bestehen aus vier Racetrack-Treibern sowie zwei nach oben abstrahlenden Vollbereichstreibern und drei 20mm-Hochtönern.

Frontansicht

Nathloser Übergang zwischen Bar und Surround-Lautsprecher

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Draufsicht

Deutlich lesbares, aber unaufdringliches Display

Elegant eingearbeitete Bedienelemente

An der Rückseite finden wir eine Aussparung für die Anschlüsse für den Strom (das Netzteil ist hierbei integriert), einen HDMI-Eingang und Ausgang mit Audio Return Channel, einen optischen Digitaleingang sowie USB- und LAN-Anschluss. Im Vergleich zur Bar 5.1 fehlen hier zwei zusätzliche HDMI-Eingänge und außerdem der 3,5mm-Klinkeneingang.

Rückenansicht

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Anschlüsse im Detail

Dock-Anschluss an der Seite der Soundbar

Links und rechts der Bar lassen sich ganz unkompliziert die Surround-Lautsprecher anstecken. Die Magnetsicherung sorgt dafür, dass die Docks sich ganz intuitiv an die Bar heranziehen und stabil sitzen. Rein optisch fügen die Docks sich perfekt in den Look der eigentlichen Soundbar ein und präsentieren sich beim bloßen Draufschauen dementsprechend ganz unauffällig. Wenn man die beiden Lautsprecher entfernt und sie nach eigenem Wunsch im Raum platziert, wird an der Oberseite über eine weiße LED signalisiert, wie der Status der Verbindung zur Soundbar ist. Bei konstantem Leuchten sind die Lautsprecher mit dem Hauptgerät verbunden und können als Surround-Lautsprecher verwendet werden.

Apropos LED: Sollte diese einmal rot blinken, dann neigt sich der Akkustand der Surround Speaker dem Ende zu. Steckt man diese an die Soundbar an, sind sie nach rund drei Stunden wieder voll geladen. Währenddessen leuchtet die LED dann permanent rot, und wenn sie aufhört, zu leuchten, ist der Akku vollständig aufgeladen.

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Seitenansicht der Dock-Lautsprecher mit Vergitterung

Dock-Anschluss der Surround-Lautsprecher

Power-Knopf für das Aus- und Anschalten bei kabellosem, nicht angedocktem Betrieb

Rote LED zur Verdeutlichung des Ladebetriebs

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Mit im Lieferumfang enthalten ist neben den Utensilien, um die Bar und die Dock-Lautsprecher an der Wand zu befestigen, auch noch eine gut in der Hand liegende und sehr leichte Fernbedienung mit den notwendigen Funktionen zur Einrichtung und Konfiguration der Soundbar. Mittig die Tasten für die Lautstärke, darüber die Tasten für die Input-Auswahl (TV, HDMI und Bluetooth) sowie die Regulation des Atmos-Pegels, auswählbar aus drei Stufen (Low, Mid und High). Unter den Lautstärketasten kann man auch noch die Bar stummschalten und die Bassstärke sowie das Surround-Sound-Level regulieren. Abschließend ist dann oben der Power-Knopf angesiedelt und natürlich werden zwei Batterien für den Betrieb der Fernbedienung mitgeliefert. Die Handhabung der zwar schmalen Fernbedienung gestaltet sich sehr leichtgängig und auch die Tasten haben einen nicht zu empfindlichen und angenehmen Druckpunkt. Alles in Allem keine überdurchschnittlich hochwertige, aber solide Remote.

Schlichte, aber gut in der Hand liegende Fernbedienung

Die JBL BAR 9.1 besteht nicht nur aus der Soundbar an sich, sondern beinhaltet noch einen 11kg schweren, 300 Watt starken Subwoofer (Abmessungen 305 x 440 x 305mm). Wie auch schon bei der Bar 5.1 ist der Subwoofer im Einklang zum Design der Bar selbst in mattem Schwarzgrau gehalten und hat mit vier angemessen großen Standfüßen einen stabilen Halt. Neben dem ausreichend groß dimensionierten Tieftöner an der Unterseite sehen wir außerdem hinten die in hochglanzschwarzem Kunststoff gehaltene Bassreflexöffnung sowie den Anschluss für das Stromkabel und die LED, die den Verbindungsstatus zur Soundbar anzeigt. Mit seinen zwar nicht ausladenden, aber auch nicht überaus kompakten Abmessungen ist er zwar nicht der dezenteste Subwoofer, dafür ist sein Design neutral und unauffällig, wodurch er sich wohl freundlich in jedes möblierte Zimmer einfügen kann.

Der mit im Paket enthaltene Wireless Subwoofer

Subwoofer Rückseite

Großzügige Bassreflexöffnung

Chassis des Tieftöners

Alles in Allem müssen wir nicht allzu viel Kritik üben. Um die beiden fehlenden HDMI-Anschlüsse ist es im Vergleich zum Vorgänger zwar etwas schade, dennoch können wir erwartungsgemäß festhalten, dass es bei der Verarbeitung nichts Schwerwiegendes zu beanstanden gibt und wir mit der Optik und der Beschaffenheit des Produkts aufgrund der leistungsfähigen Kombination der Komponenten einverstanden sind.

Einrichtung

Das Einrichten ist schnell erledigt. Nachdem wir die Bar selbst und den Subwoofer mithilfe der beiden mitgelieferten Stromkabel an die Steckdose angeschlossen und angeschaltet haben, verbinden sich beide Geräte sofort ohne unser Zutun miteinander. Das lässt sich auch ohne Weiteres durch die Status-LED an der Rückseite des Subwoofers erkennen, welche bei einer stabilen Verbindung dauerhaft weiß leuchtet. Im Anschluss daran knöpfen wir uns die beiden Dock-Lautsprecher vor und stecken diese an die Seiten der Bar. An der Innenseite, quasi an der Dock-Seite, ist ein subtiles „L“ und „R“ ins Material eingraviert, welches wir auf den ersten Blick gar nicht gesehen hatten. Im Zweifel allerdings macht sich die richtige Seite auch daran erkenntlich, ob die Magnete, mit denen die Dock-Lautsprecher befestigt werden, sich gegeneinander abstoßen. Für den Surround-Betrieb und die Nutzung der Dock-Lautsprecher im Raum verteilt, ist die Markierung mit L und R aber dennoch sehr sinnvoll. Im ersten Moment wollten sich die Dock-Lautsprecher nicht verbinden, nach einem schnellen Neustart der Soundbar allerdings ist das Problem behoben und die LEDs an der Oberseite beginnen, weiß zu leuchten, um zu signalisieren, dass sie mit der Soundbar gekoppelt sind. Schaltet man die Bar aus, werden die Dock-Lautsprecher geladen und die LEDs leuchten rot.

Auch die Einbindung ins lokale WLAN-Netzwerk ging mithilfe der Google Home App schnell von der Hand. Bei einem Neustart der Soundbar zeigt das Display vorne nach der Begrüßung „Setup Wifi“ an, währenddessen man sie mit dem Smartphone ins WLAN einbinden kann. Dies hat auch ohne weitere Anläufe funktioniert und wir konnten gleich das Spotify-Signal vom Smartphone über die Bar abspielen. Es folgen ein paar Screenshots von der Einrichtung mit der Google Home App.

Auswahl zur Einrichtung eines neuen Gerätes

Suche nach Google-Home-kompatiblen Geräten

Die Bar wird schnell gefunden

Bei erfolgreicher Verbindung gibt die Bar einen Signalton ab

Designierung, wo sich die Bar befindet

Auswahl des Abspielgerätes

Wiedergabefenster mit Lautstärkeregelung

Als letzten Schritt, bevor wir uns der akustischen Performance widmen, kalibrieren wir noch die BAR 9.1, indem wir die Dock-Lautsprecher zunächst neben unsere Sitzposition bringen und anschließend in die Wunschposition im Raum. In beiden Fällen wird der Einmessvorgang ganz einfach gestartet, indem man auf der Fernbedienung fünf Sekunden lang die HDMI-Taste betätigt. Das Messmikrofon steckt in der Soundbar und das Ganze ist nach fünf Minuten erledigt.

Klang

Wir beginnen zunächst mit dem Album „The Heart of Everything“ von Within Temptation. Da es sich hier um ein Stereosignal handelt, belassen wir die Dock-Lautsprecher für den Moment auch noch an der Soundbar, ehe wir zum Surround-Test kommen, wo wir uns dann einiger Filmbeispiele bedienen.

Beim epischen Beginn von „The Howling“ kann die BAR 9.1 gleich unter Beweis stellen, wie sie mit einer komplexeren Soundkulisse zurechtkommt. Insbesondere die E-Gitarre ist sehr prominent zu hören, sorgt allerdings auch nicht dafür, dass die Gesangskunst von Frontfrau Sharon den Adel übertönt wird. Es geschieht eher das Gegenteil. Wir sind regelrecht beeindruckt von der wohlklingenden Harmonie, mit der Sharons Stimmlagen präsentiert werden. Gerade nach dem Solo, im ruhigeren Abschnitt des Liedes, zeigen sich die Vocals sehr angenehm und anmutend. Allgemein scheinen Vocals verschiedenster Art die Stärke der BAR 9.1 zu sein. Im nächsten Lied „What have you done“ fügt sie die leicht aggressiven, männlichen Backgroundgesänge mächtig, aber zugleich harmonisch ins gesamte Klanggefüge ein, während Sharon den Adel ihre weichere Note dazugibt. Die schnellen Geigen, die dem Track ein episches Feeling verleihen sollen, fallen außerdem nie negativ auf, werden nicht zu spitz in den Ohren, sondern präsentieren sich angenehm und natürlich.

Ein Minuspunkt ist nach unserem Eindruck hier eine etwas weniger differenzierte Gesamtdarstellung. Within Temptation haben in ihrer Diskografie gerne einmal mächtige Rocknummern mit verschiedenen Klangebenen, Streichern, E-Gitarren, Bass, mehrere Vokalensembles. Das, was der Zuhörer prominent hören soll, kann die BAR 9.1 auch angemessen stark liefern, gerade in höheren Bereichen wie die Vocals, oder die Gitarren und die Streicher. Wenn alles zusammenkommt jedoch, kann es durchaus passieren, dass die Details etwas verloren gehen und die Elemente sich miteinander vermischen. An dieser Stelle muss aber auch erwähnt werden, dass die gekonnte Auflösung verschiedener Instrumente bei vielschichtigen Soundkulissen auch eine eher höhere Kunst ist. Abgesehen davon klingt die Performance natürlich bei höherwertigen Quellen auch deutlich besser, weswegen wir unseren Testgeräten schließlich immer mehrere Klangbeispiele zuspielen. Das soll die Leistung der BAR 9.1 bei Within Temptation deshalb auch nicht groß schmälern, muss aber natürlich angemerkt werden. Beeindruckt sind wir trotzdem von der gekonnten Inszenierung der Vocals und allgemein der höheren Frequenzbereiche.

Testen wir noch einmal die Klangqualität mit „Wheel of Fortune“ vom Fluch-der-Karibik-Soundtrack. Hier gefällt uns die Inszenierung des Orchesters wirklich eine gute Stufe besser. Je länger der Track dauert, umso mehr bekommt man den Eindruck, dass die Bar ihre Talente bis gerade noch versteckt hat. Die fast nicht zu übertreffende Theatralik des OSTs wird jetzt nicht nur kraftvoll aufgespielt, sondern auch differenzierter gezeichnet. Die verschiedenen orchestralen Soundebenen sind jetzt wesentlich besser voneinander zu unterscheiden und wirken deshalb auch gleich weniger wie ein Mischmasch aus Instrumenten. Man erinnert sich, auch ohne den Film vor sich zu haben, direkt an die charmante, mitreißende Atmosphäre. Was sich ebenfalls fortsetzt im Vergleich zu Within Temptation, sind die ausdrucksstarken Klänge der sich im Vordergrund befindenden Instrumente. Hier kommt aber jetzt eben noch eine konstantere und besser voneinander gelöste Präsentation ins Spiel, die zu unserer Begeisterung, auch wenn man lauter aufdreht, nicht an Präzision verliert. Eine räumlich beeindruckende Darstellung eines Orchesters ist nie eine einfache Aufgabe, aber auch das bekommt die BAR 9.1 hier solide hin. Es lässt sich durchaus erkennen, wo sich insbesondere die Pauken und die Streicher im Raum befinden könnten.

Nach dieser dann doch überzeugenden Darbietung platzieren wir jetzt die Dock-Lautsprecher links und rechts hinter uns und checken einmal die Fertigkeiten der BAR 9.1 im Kino-Modus. Da diese die erste JBL Soundbar mit Dolby-Atmos-Unterstützung ist, greifen wir in unser Atmos-Regal und legen „Mad Max: Fury Road“ in unseren Player ein, insbesondere die erste größere Verfolgungsjagd gegen Anfang des Films. Und wir müssen gleich feststellen, dass die Bar sich keine Blöße bei der Inszenierung der Soundkulisse gibt. Mad Max ist insbesondere auch für seinen treibenden Score bekannt. Hier kann dementsprechend der Subwoofer sein Können unter Beweis stellen. Schon bei Stufe 2 von 5 liefert der Tieftöner einen kräftigen Nachdruck bei der Darstellung der Bässe im Soundtrack und schlägt auch bei höheren Lautstärken in keiner Weise durch. Als dann die Untertanen von Bösewicht Immortan Joe mit ihren Pauken das Verlassen ihrer Festung einleiten, um Imperator Furiosa zu verfolgen, reißt die einhüllende Präsentation uns völlig mit, insbesondere beim Auftritt des E-Gitarrenspielers, der sich nahtlos ins Klanggeschehen hineinschleicht.

Als die Gefolgsleute von Immortan Joe um Furiosas Truck herumschwingen, bemerken wir richtig, wie sich die entsprechenden Soundeffekte um uns herum bewegen. Auch in der Szene vorher, als Joe unter der großen Kuppel Miss Giddy dazu auffordert, ihr zu verraten, wo Furiosa seine Frauen hinbringt, wirkt der Hall der Konversation sehr umschließend und klingt dementsprechend natürlich und authentisch. An diesen Beispielen zeigt sich, dass es sich eben gelegentlich doch lohnt, „echte“ Rear-Lautsprecher in Betrieb zu nehmen. Natürlich können auch Soundbars ohne Rears eine taugliche Räumlichkeit erzeugen, aber es geht eben wenig über das bewährte Prinzip.

Ein kleiner Negativaspekt, der uns bei Mad Max: Fury Road aufgefallen ist, sind einzelne Soundeffekte, die etwas wirkungsvoller klingen könnten, z.B. wenn die War Boys eine Harpune in den Motor eines der anderen Autos werfen, welcher dann explodiert. In diesen Fällen hätten die Effekte leicht detaillierter klingen können, um die Wucht der Soundkulisse noch etwas wirkungsvoller zu gestalten. Dennoch sind wir schwer beeindruckt von der gesamten Präsentation, insbesondere dem sehr einhüllenden und in diesem Zuge auch mitreißenden Klangbild.

Machen wir noch einen letzten kurzen Abstecher in „Expendables 3“, auch wieder mit Dolby-Atmos-Spur. Diesbezüglich können wir auch wieder den Eindruck von Mad Max bestätigen. Gleich in der ersten Actionszene, in der diverse Helikopter und vollautomische Gewehre mit von der Partie sind, wird dem Zuschauer eine tolle Räumlichkeit serviert. Wenn die Kugeln fliegen, ist eindeutig zu orten, wo diese herkommen, genau wie die Helikopter, die sich teilweise auch über der Kamera befinden. Hier lässt sich auch wieder der Subwoofer nicht lumpen und liefert präzise, druckvolle Tiefen. Dadurch entsteht, wie schon bei Mad Max, eine einhüllende Gesamtdarstellung, die den Zuschauer ordentlich mitnimmt. Auch im Detail arbeitet die BAR 9.1 hier gut, wie man bspw. an dem Stahlseil hört, welches am Anfang der Szene an dem Mast reibt und dabei einen sehr authentischen Sound abgibt. Außerdem schieben sich die Stimmen von den Protagonisten, u.a. Jason Statham und Sylvester Stallone, anständig in den Vordergrund, kein Dialog geht zu sehr im Actiongemenge unter. Einzig fällt uns auf, wenn wir mal wirklich aufdrehen, dass ein paar hohe Frequenzen, wie bspw. als der befreite Doctor Death sein Messer aus dem Schuh zieht, etwas spitz klingen. Ab welchem Punkt dies unangenehm wird, ist natürlich subjektiv und es ist uns, wie gesagt, erst bei sehr hohem Pegel aufgefallen.

Konkurrenzvergleich

Schauen wir noch kurz, was die Konkurrenz treibt. Wer nicht ganz so tief in den Geldbeutel greifen möchte, ist mit der LG DSN8YG besonders gut bedient, aktuell für rund 600 EUR je nach Shop zu haben. Auch diese fährt mit Atmos und DTS:X-Unterstützung auf, bringt außerdem einen Subwoofer im Gepäck mit und kann ebenfalls mit Google Home betrieben werden. Lediglich auf dedizierte Rears muss man hier, zumindest in Grundausstattung, verzichten.

Etwas kompakter gestaltet sich die Canton Smart Soundbar 10 für 899 EUR, da sie keinen separaten Subwoofer hat, und zählt in Sachen Verarbeitung und Benutzerkomfort (auch Chromecast-Kompatibilität), aber auch Räumlichkeit und Bassstärke wohl zu den aktuell besten All-in-One-Soundbars ihrer Preisklasse. Man muss allerdings dazu sagen, dass es sich hier „nur“ um eine 2.1.2 Virtual Surround Bar handelt, welche aber bis zu 7.1.2 als Multiroom Device erweitert werden kann. Die JBL BAR 9.1 bietet von Haus aus bereits echte Rear-Lautsprecher und weiß auch insgesamt klanglich zu überzeugen.

Samsung HW-Q950T

Preislich etwas über der BAR 9.1 für rund 1300 EUR liegt die erst kürzlich von uns getestete HW-Q950T von Samsung, die ebenfalls mit einem aktiven Subwoofer und separaten Rears als 9.1.4-System aufspielt. Zwar hätten wir uns bei der Samsung eine etwas hochwertigere Verarbeitung erhofft, allerdings weist die Q950T ein starkes Klangbild mit toller Räumlichkeit und nachdrücklichem Bass auf. Und natürlich ist WLAN-Integration und Atmos- sowie DTS:X-Unterstützung hier mit an Bord. Besonders interessant dürfte die Q950T vor allem auch für Besitzer eines aktuellen Samsung QLED-TVs, da diese mithilfe von Q-Symphony die Soundbar dann mit dem TV direkt koppeln und aufeinander abstimmen können.

Fazit

Mit der BAR 9.1 steigt JBL jetzt also auch in die obere Klasse mit Atmos-Unterstützung ein und wir können berichten, dass sie die Aufnahmeprüfung mit Bravour bestanden haben. Die Räumlichkeit, die durch die abnehmbaren Surround-Lautsprecher erzeugt wird, ist absolut nicht von der Hand zu weisen. Klar, an das Top-Level eines vollwertigen Surround-Systems kommt sie nicht heran, dennoch waren wir schwer beeindruckt davon, wie vom Sound eingehüllt wir uns gerade bei unseren Filmbeispielen gefühlt haben. Die Vorteile der echten Rears sind nun einmal nicht abzustreiten. Positiv zu vermerken ist auch die hochwertige Verarbeitung des komplett metallenen Gehäuses und außerdem das Handling. Nachdem wir die Bar und den Subwoofer verkabelt hatten, ging das Setup schnell und unmittelbar von der Hand. Auch nach Abnahme der Dock-Lautsprecher kam es zu keinerlei Verbindungsschwierigkeiten und die Einmessung war ebenfalls nach fünf Minuten erledigt. Wer also nicht plant, in seinem Wohnzimmer eine ganze Surround-Anlage zu installieren, aber dennoch nicht auf ein mitreißendes Kinoerlebnis verzichten und sich nicht mit einer Soundbar der Mittelklasse zufrieden geben möchte, der ist mit der BAR 9.1 von JBL gut beraten.

Mitreißender Kinosound mit starker Räumlichkeit und angenehmer Handhabung

Soundbar-Subwoofer-Systeme bis 1.000 EUR
Test: 23.02.2021

Test & Fotos: Michael Kind
Datum: 23.02.2021

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