TEST: Canton Vento 5.1.2-Ensemble - Vento 886.2, Vento 836.2, Vento 866.2, Sub 1500R und Atmos-Module AR-800

Hochwertige Mehrkanal-Lautsprecherssysteme gehören für den Film- und Musikfreund mit gehobenem Anspruch nach wie vor zu einem klangstarken Setup. 

In dieses Profil passt das Canton Vento 5.1.2-Lautsprecher-Set, das in unserer Redaktion aufgebaut ist, optimal. Wir entschieden uns vorn für Vento- Standlautsprecher, hinten für Vento-Regallautsprecher, nahmen den Vento-Center hinzu und ergänzten das Set um einen sehr kraftvollen aktiven Subwoofer und um zwei Top Firing-Module, die allerdings in weißer Farbgebung im Gegensatz zum Vento-Set in Schwarz-Hochglanz angeliefert wurden.

Zunächst wenden wir uns den Kaufpreisen für die Komponenten unseres 5.1.2-Sets zu:

Verarbeitung

Wie wir es von Canton nicht anders kennen, präsentieren sich alle Komponenten in makelloser Verarbeitungsqualität. Die hochglänzenden Oberflächen der Unibody-Gehäuse sehen hervorragend aus, mit einer hohen Tiefe, wenn man auf den Piano-Lack blickt.

Alu-Zierringe um die Chassis, die ohne sichtbare Schrauben eingepasst sind

Typische Vento-Form (Bild zeigt Vento 886.2)

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Regallautsprecher Vento 836.2 im Detail - top Verarbeitung

Magnetisch haftende Lautsprecher-Gitter (886)

Erstklassiges Finish auch beim Sub 1500R

Rückseite

Sehr saubere Verarbeitung

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Fuß unter dem Subwoofer

Der Sub 1500R steht auch sehrt hochwertigen Standfüßen, und auch das Basschassis des aktiven Subwoofers ist ohne sichtbare Schrauben eingepasst.

Terminals bei den 836.2

Das Anschlussfeld beim 1500R und die Lautsprecherkabel-Anschlussterminals bei den Vento- und AR-800-Passivlautsprechern geben keinen Anlass zur Kritik.

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Auch das AR-800 Atmos-Modul präsentiert sich optisch in bester Verfassung

Akkurate Hochglanz-Lackierung

Anschlussterminals

Das Atmos-Modul AR-800 ist ebenfalls ausgesprochen gut verarbeitet, die Lackierung ist hochwertig, und die Ecken sind sauber gearbeitet. 

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Insgesamt wird hier ein Verarbeitungsniveau präsentiert, das der gehobenen Preisklasse absolut würdig ist. Vor allem die sorgfältige Lackierung aller Komponenten hat uns sehr gut gefallen. Aber auch nette Details wie die edlen silbernen Ringe um die Chassis oder die typische Vento-Form mit sich nach hinten verjüngendem Gehäuse (bei Sicht von oben) gefällt. 

Technik

Starten wir hier mit den passiven Vento-Lautsprechern. Es handelt sich bei allen Vento-Komponenten um die Vento.2-Generation, die im August 2018 vorgestellt wurde. Kennzeichen der Vento.2-Serie sind ein Hochtonsystem mit Keramik-Membran und Titanium-Membrane für die Tief- und Mitteltonwiedergabe. Die Optik wurde ebenfalls überarbeitet. So findet man "Diamond-Cut" Aluminiumringe rund um die Chassis, die ohne sichtbare Schrauben in die Schallwand eingelassen. Bei den großen Standlautsprechern kommen "Double Core" Membrane mit durchgängiger Membranfläche zum Einsatz. 

Titanium-Chassis und Keramik-Hochtöner

Hochtöner im Detail

Alu-Zierring um die Chassis

Die Gehäuse der Vento.2 Lautsprecher bestehen aus aus resonanzarmem Mehrschicht-Laminat. Sie sind im Inneren mehrfach versteift, überdies setzen die Hessen auf eine besonders hochwertige Innenverkabelung. Wird an letzterer gespart, wird die Chance auf absolut authentischen, klaren Klang vergeben. Damit das nicht passiert, verbaut Canton hochwertige Kabel und hält die Länge so kurz wie möglich. Zudem verfügen alle Boxen über hochwertige Frequenzweichen mit langzeitstabilen Bauteilen. Die Vento.2 Lautsprecher werden im Canton-Werk in Weilrod im Taunus gefertigt. Kennzeichen der Standlautsprecher, in unserem Falle der Vento 896.2, ist das Downfire-Bassreflexsystem. 

Die Vento 886.2 ist ein Dreiwege-Bassreflex-Standlautsprecher mit einer Nennbelastbarkeit von 140 und einer Musikbelastbarkeit von 250 Watt. Er gibt Frequenzen zwischen 23 Hz bis 40 kHz wieder. Die 40 kHz obere Grenzfrequenz gelten für alle Vento-Boxen, da der identische Keramik-Hochtöner verwendet wird. Das prädestiniert die Vento-Lautsprecher für die Wiedergabe hochauflösender Audiodateien (Hi-Res-Audio).

Vento 886.2

Auch für alle Vento-Schallwandler gilt die Impedanz (4 bis 8 Ohm). Bestückt ist die 886.2 mit einem 25 mm Keramik-Hochtöner, 2 x 174 mm Titanium-Tieftönern und mit einem 174 mm Titanium-Mitteltöner. Glatte 18 kg wiegt eine 886.2. Der elegante Lautsprecher ist 25 cm breit (mit Sockel), 102,5 cm hoch (mit Sockel und Gerätestandfüßen) und 33 cm tief (mit Sockel).

Vento 866.2

Der Vento Center 866.2 ist ein 3-Wege-Bassreflex-Centerlautsprecher mit einer Nennbelastbarkeit von 120 und einer Musikbelastbarkeit von 200 Watt. Er gibt Frequenzen zwischen 26 Hz und 40 kHz wieder. Bestückt ist er mit einem 174 mm Tieftonchassis und mit einem 174 mm Mitteltonchassis (beide mit Titanium-Membran). Hinzu kommt der 25 mm Keramik-Hochtöner. Der Center wiegt 14,5 kg und ist 60 cm breit, 20 cm noch und 35 cm tief. 

Vento 836.2

Der Vento 836.2 Kompaktlautsprecher arbeitet nach dem 2-Wege-Bassreflex-Prinzip und weist eine Nennbelastbarkeit von 80 sowie eine Musikbelastbarkeit von 150 Watt auf. Er gibt Frequenzen zwischen 27 Hz und 40 kHz wieder. Bestückt ist er mit einem 174 mm messenden Tiefmitteltöner mit Titanium-Membran und dem 25 mm Keramik-Hochtöner. Der Schallwandler wiegt pro Stück 8,7 kg und ist 22 cm breit, 36 cm hoch und 30 cm tief. 

AR-800

Als Top Firing-Module für den Dolby Atmos-Betrieb setzen wir auf den AR-800 Zweiwege-Dolby Atmos-Lautsprecher. Er arbeitet mit geschlossenem Gehäuse und bietet 60 Watt Nennbelastbarkeit und 100 Watt Musikbelastbarkeit. Bestückt ist der Dolby Atmos-Lautsprecher mit einem 25 mm Keramikhochtöner und mit einem 154 mm Tief-Mitteltöner mit Titanium-Membran. Die Impedanz, ebenso wie bei den Vento-Komponneten, liegt bis 4 bis 8 Ohm. Der Übertragungsbereich wird mit 50 Hz bis 30 kHz angegeben. Der Dolby Atmos-lizensierte Lautsprecher kommt auf ein Gewicht von 3,6 kg pro Stück und ist 19,5 cm breit, 27 cm hoch und 14,5 cm tief. 

Sub 1500R

Anschlussfeld

Fernbedienung des Sub 1500R

Der aktive Subwoofer Sub 1500R ist ein Bassreflexsystem mit zusätzlicher Passivmembran. Sie misst 308 mm, ebenso wie die direkt von der Endstufe mit 500 Watt Nennleistung (750 Watt Musikleistung) angetriebene Aktivmembran. Ein Übertragungsbereich von 18 Hz an beweist, dass der 1500R bis tief hinunter in den Frequenzkeller spielt. Mit 26,7 kg ist er ein "schwerer Junge", seine Abmessungen von 38 cm Breite, 50 cm Höhe und 50 cm Tiefe belegen, dass man ihn durchaus Ernst nehmen sollte. Er bringt zwei Hochpegel-Eingänge und zwei Low Level-Inputs (Cinch) mit. Ausgestattet mit Ein- und Ausschaltautomatik und einer Funk-Fernbedienung (durch dieses Arbeitsprinzip muss kein Sichtkontakt zum Sub 1500R bestehen), erfüllt der Sub 1500R locker gehobene Ansprüche. Natürlich sind Lautstärke, Phasenanpassung und Übergangsfrequenz bequem über die Fernbedienung zu regeln. 

Klang

Wir haben das Canton 5.1.2 Ensemble mit folgenden Blu-rays getestet:

  • Lichtmond, The Journey 1+ 2, Dolby Atmos:
  • Tiesto, Elements Of Live, Copenhagen, Blu-ray 2, Back in Your Head, He's A Pirate, DTS-HD Master Audio:
  • Herbert Grönemeyer, Mensch, Pure Audio Blu-ray, Test-Titel: Der Titelsong, Dolby Atmos
  • Mission Impossible, Rogue Nation, Anfangssequenz und Wien-Szene, Dolby Atmos: 
  • Stirb Langsam 4.0, Kapitel 6, DTS-HD Master Audio

Als AV-Verstärker war der Denon AVC-X4700H im Einsatz. 

Bei allen Mehrkanal-Beispielen, ganz gleich, ob musikalischer Natur oder Filmtonspur, begeisterte uns das Canton 5.1.2 Ensemble mit seiner enormen akustischen Geschlossenheit. So bei Lichtmond: Die effektreichen Stücke Journey 1 und Journey 2 kommen nicht nur mit einer hauptsächlich vom Sub 1500R verursachten tieffrequenten Wucht daher, sondern wirken auch klanglich geschlossen. Die Zusammenarbeit zwischen den Vento 886.2 DC vorn und den Vento 836.2 hinten funktioniert hervorragend. Es entsteht bei allen Klangbeispielen eine runde, in sich schlüssige Gesamtkulisse, die auch die beiden Top Firing-Module nahtlos mit einbezieht.

Bei den Lichtmond-Titeln punktet, wie bereits erwähnt, der Sub 1500 R mit seinem enormen Tiefgang und der hohen Dynamik der Endstufe. Bei der Wiedergabe von "Mensch" liefert auch der Vento-Center eine äußerst beachtliche Leistung ab. Er bringt Struktur und Feingefühl in die vokale Präsenz, sodass das Charismatisch in Herberts Stimme seine Wirkung voll im Hörraum entfalten kann. Die Trennung von Stimmen und Instrumenten gelingt hervorragend, und auch die Grobdynamik ist auf Spitzen-Niveau. Hören wir "Back In Your Head" und "He's A Pirate" von der Tiesto-Blu-ray, dann besticht der Sub 1500 R wieder mit seinen Bass-Qualitäten. Auch verschiedene Bass-Linien differenziert er einwandfrei auseinander, und gerade bei "He's A Pirate" marschiert der hessische Tiefbass-Experte auch bei hohem Grundpegel (Denon auf rund 75 Prozent des Maximalpegels justiert) noch entschlossen weiter voran.

Wichtig wäre, gerade wenn man oft laut hört, etwas akustische Optimierung im Hörraum. Zwar ist im Denon das Audyssey MultEQ XT-Einmesssystem integriert, das auch etwaig angeschlossene aktive Subwoofer mit einmisst, aber so ganz überzeugt sind wir nicht von den Ergebnissen: Es fehlt an "Pfeffer", da arbeiten wir lieber manuell, um mehr Basskraft herauszuholen. Generell ist anzumerken, dass die ganze Klangkulisse bei allen Musik-Beispielen, auf die wir bislang eingegangen sind, absolut geschlossen erscheint. Die Übergänge Front-Center oder Front/Center-Subwoofer wirken flüssig, es kommt nicht, eine akkurate Einpegelung vorausgesetzt, zu unschönen "Klanglöchern".

Bei "Mission Impossible - Rogue Nation" demonstriert uns das Canton Ensemble, dass auch Filmmaterial exzellent präsentiert werden kann. Direkt zu Beginn des Action-Streifens muss Ethan Hunt unbedingt an Bord eines riesigen Transport-Airbus, der gerade startet. Das ohrenbetäubende Dröhnen der vier Turboprop-Triebwerke geht durch Mark und Bein, die Dynamik ist vorzüglich. Dabei bleibt der Klang sehr klar, und das aucj bei enormer Lautstärke. Der für MI-Filme typische Music Score bereitet dem Canton-Set keine Schwierigkeiten, und auch in der Wien-Sequenz, die hohe Ansprüche an die Wiedergabekette stellt, brillieren die Canton-Komponenten durch Geschlossenheit, Dynamik und eine enorme Ausdruckskraft.

Auch "kleinere" Effekte bleiben nicht verborgen. Als Benjamin Dunn zu Beginn des Kapitels aus der U-Bahn steigt, kommt das Gemurmel der Menschenmenge in der U-Bahn prima zur Geltung, und auch das Geräusch des aus der Stationn fahrenden Zuges gibt unser Ensemble exakt wieder. Kurz darauf wird vor der Wiener Oper der österreichische Bundeskanzler von der Presse empfangen: Das Blitzlicht-Gewitter der wartenden Fotografen erledigt unser hessisches Mehrkanal-Team souverän. Dann geht es im Inneren der Oper weiter, die Vorbereitungen für Puccinis "Turandot" laufen auf Hochtouren. Ganz gleich, ob Dialoge im Technikraum oder die Kontrolle am Eingang: Nicht nur große Effekte, sondern auch kleine Einzelheiten managen unsere Testkandidaten erneut hervorragend.

Die kurz darauf folgenden teils krassen Dynamiksprünge innerhalb der musikalischen Darbietung auf der Bühne und im Orchestergraben beweisen: Das Vento-Ensemble ist zwar teuer, aber sein Geld Wert. So viel Fundament, präzise gestaffelt, und so viel Räumlichkeit, stets sauber definiert, treffen auf eine sehr gute Herausarbeitung von Stimmen (Opernsänger) und Instrumenten. Der klare, transparente, aber nie zu spitze Hochtonbereich ist schon beinahe als mustergültig zu bezeichnen, das gilt für alle passiven Vento-Lautsprecher, die ja den identischen Hochtöner mit Hightech-Chassis verwenden. Natürlich vergessen es die Canton-Lautsprecher auch nicht, parallel staffindende klangliche Ereignisse impulstreu mit zu berücksichtigen: So die Schlägerei zwischen Ethan und seinemm Widersacher hoch oben über der Bühne. Die harten Faustschläge kommen mit Wucht und genau auf den Punkt heraus. Die Top Firing Module sind stets sehr gut eingebunden und bringen einen erstaunlichen Facettenreichtum zustande. Der Sub 1500 R neigt nie zum unschönen Nachschwingen, sondern serviert alle Arten von Bassanteilen kraftvoll und impulstreu.

Mit diesen Qualitäten punktet er natürlich auch bei "Stirb Langsam 4.0". Hier haben wir das Aiufpolieren der DTS-HD Master Audio-Tonspur mittels Auro-Matic aktiviert. Dank der Cross Upmixing-Funktion unseres Denon AVC-X4700H ist dies problemlos auch bei einer DTS-Tonspur möglich. Die Canton Top-Firing-Module, die nun ins akustische Geschehen involviert sind, bringen sofort Leben in die dritte Hör-Dimension über den Köpfen der Zuhörer. Als Gabriels Schergen die Wohnung von Matthew Farrell unter Beschuss nehmen, fühlt sich der Zuhörer in einem dreidimensionalen Klangbild, bekommt alles hautnah mit, auch bei kleineren Effekten, z.B. als McLane das Magazin an seiner Handfeuerwaffe wechselt. Klar dominant tritt der Sub R 1500 bei den großen Effekten hervor, als der Feuerlöscher im Treppenhaus explodiert und einer der Killer aus dem geschlossenen Fenster geschleudert wird zum Beispiel. Aber auch die anderen Komponenten begeistern hier, so wird das wegspritzende Glas der Fensterscheibe sehr lebendig wiedergegeben. 

Fazit

Im Taunus bei Canton weiß man, wie Lautsprecher gebaut werden - das beweist unser Vento-Ensemble wieder eindrucksvoll, denn das Set besteht aus erstklassig verarbeiteten, optisch äußerst eleganten Schallwandlern mit einer extrem hohen akustischen Performance. Stets souverän, mit ausgewogenem Klangbild und feinem Auflösungsvermögen, agieren alle passiven Boxen bei Film- und Musikmaterial. Der Sub 1500R mit äußerst leistungsfähiger, hoch belastbarer Endstufe ist die perfekte tieffrequente Ergänzung. Er schiebt auch im Frequenzkeller um die 25 - 30 Hz richtig sauber und nachdrücklich an und eignet sich somit auch für Bass-Liebhaber, die einen extensiven Tiefgang schätzen. Die beiden sehr hochwertigen Dolby Atmos-Module vervollständigen den Eindruck - sie erzeugen eine lebendige und räumlich glaubwürdige Klangkulisse über den Köpfen der Zuhörer. Insgesamt sind die Canton-Lautsprecher nicht preiswert - aber wer Spitzenleistungen in allen Disziplinen wünscht, bekommt diese auch nicht zum Sonderpreis. Für das immense Leistungspotential ist der Kaufpreis unseres 5.1.2 Sets auf jeden Fall absolut gerechtfertigt. 

Edles Mehrkanal-Ensemble mit akustischen Bestleistungen bei Musik und Filmton

Gesamt-Referenz Mehrkanal-Lautsprechersysteme bis 10.000 EUR
Test 29. Juni 2021

Test: Carsten Rampacher
Fotos: Philipp Kind
Datum: 29. Juni 2021

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