SPECIAL: AV-Receiver-/Verstärker Jahrgänge 2018 und 2019 - die Liga ab gut 1.000 bis knapp 4000 EUR

Wir möchten in diesem Special einige neue beziehungsweise nach wie vor interessante AV-Receiver und Verstärker ab der 1.000 EUR-Liga präsentieren. Keine Vor-/Endstufen-Kombinationen, denen widmen wir in einigen Wochen ein eigenes Special. Zudem bitten wir, zu beachten, dass nicht alle Modelle dieser Liga den Weg ins Special finden, sondern Modelle, die wir für besonders beachtenswert halten. 

IMAX Enhanced als neues Feature

Auro-3D mit Auro-Matic-Upmixer

Zunächst möchten wir auf einige Specials verweisen, in denen hier erwähnte Technologien genauer erläutert werden:

Zuerst die Frage: Was ist in dieser Liga selbstverständlich? Hier unsere Übersicht:

  • Spektrum von 7 (Arcam) bis 13 Endstufen (Denon)
  • Decoder für Dolby Atmos und DTS:X
  • Analoge wie auch digitale Endstufen (Pioneer & Onkyo)

Yamaha YPAO-Einmessmikrofon

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  • Automatisches Lautsprechereinmesssystem (Dirac bei Arcam, AccuEQ bei Onkyo, YPAO bei Yamaha, Audyssey MultEQ 32 bei Denon & Marantz)
  • Bluetooth-Modul und Dualband-WLAN
  • Alternativ steuerbar per App

Heos-App: Zahlreiche Streaming-Dienste gehören bei allen dazu

  • Streaming-Module (Heos bei Denon & Marantz, MusicCast bei Yamaha, Flare Connect, DTS Play-Fi, Google Chromecast und Sonos-Kompatibilität bei Onkyo & Pioneer, Google Chromecast & Roon ready bei Arcam), meist kompatibel zu Amazon Alexa, Google Assistant, Apple Siri
  • Kompatibel zu Spotify Connect (oft zusätzlich Tidal, qobuz, Amazon Music, Deezer etc.)
  • Apple AirPlay 2 ist vorhanden
  • Hi-Res-Audio-kompatibel (z.B. zu AIFF, ALAC, FLAC, WAV bis 192 kHz/24-Bit Stereo, Direct Stream Digital in dieser Liga oft bis Quad-DSD/11,2 MHz)

Bei Denon sind 8 cx HDMI-In und drei HDMI-Ausgänge bei den Topmodellen Standard

  • Mindestens 7 HDMI-Eingänge, mindestens 2 HDMI-Ausgänge. HDMI-Slots kompatibel zu Dolby Vision, HDR10, HLG, bei zahlreichen 2019er Modellen HDCP 2.3 kompatibel, meist kompatibel zu eARC (enhanced Audio Return Channel).
  • DAB/DAB+ Radiotuner bei Yamaha und Arcam
  • Schnelle Quad Core-Prozessoren
  • Sehr hochwertige DACs von Wolfson, AKM oder ESS
  • Bis auf Yamaha ist IMAX Enhanced an Bord
  • OSD mit Einrichtungshilfe (Bei Yamaha als App)

AVR-X4500H

Rückseite

Innenleben

Fernbedienung

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Einrichtungsassistent

Schon für rund 1200 EUR kann man mit dem 9.2-Kanal-AV-Receiver Denon AVR-X4500H mit 11.2-Kanal-fähiger Vorstufensektion in die gehobene AV-Receiver-Liga einsteigen. Man bekommt fürs investierte Geld Decoder für Dolby Atmos, DTS:X und auch für Auro-3D. Natürlich sind die Upmixer Dolby Surround, DTS Neural:X sowie Auro-Matic mit an Bord. Mittlerweile darf man auch Dolby-Material nicht nur mittels Dolby Surround, sondern ebenso mittels dem exzellenten Auro-Matic (unsere erste Wahl, ganz klar) oder mit DTS Neural:X upmixen. Natürlich kann man ebenso DTS- oder Auro-Inhalte mittels der anderen verfügbaren Upmixer behandeln.  Die kräftigten analogen Endstufen liefern an 8 Ohm (20 Hz bis 20 kHz, 0,08 Prozent Klirrfaktor, 2-Kanal-Betrieb) 125 Watt. 

RX-A2080

Rückseite

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Innenleben

Fernbedienung

OSD mit Hilfetexten

Der Yamaha RX-A2080 mit neun analogen Endstufen liegt bei Marktpreisen ab rund 1.600 EUR und bietet mit Surround:AI eine spezielle Schaltung, die mittels künstlicher Intelligenz die optimalen DSP-Einstellungen in Echtzeit fürs aktuelle Quellmaterial findet - was in der Praxis sehr gut funktioniert. Der Cinema DSP HD3 Prozessor ist für eine präzise DSP-Nachbearbeitung zuständig. Natürlich liefert Yamaha auch selbst anwählbare DSP-Modi für Filmton, Musik, Entertainment und Games. Je nach DSP-Programm können unterschiedlich viele Parameter manuell, auch per App, eingestellt werden. Yamahas DSPs fußen auf real existierenden Räumlichkeiten, wie Referenz-Kinosäle, Kirchen, Konzerthallen oder Jazzclubs. Diese werden akustisch exakt vermessen. Die während dieses Prozesses gewonnenen Daten dienen als Vorlage für ein DSP-Programm. Die analogen Endstufen liefern 140 W / Kanal (8 Ohm, 20 Hz-20 kHz, 0,06% THD, 2 Kanal angesteuert).  

SC-LX704

In schwarzer Version mit Fernbedienung

Rückseite

Brandneu auf der IFA: Der Pioneer SC-LX704 für 1.799 EUR. Der noch größere SC-LX904 mit 11 anstatt 9 Endstufen ist dem TX-RZ3400 von Onkyo relativ ähnlich, darum stellen wir hier den SC-LX704 vor, der auch über digitale Endstufen verfügt. Besonders hochwertige ESS DACs (ESS9026 mit 384 kHz/32 Bit) sind hier verbaut. Die simultan erzielbare Verstärkerleistung lbeit bei 9 x 205 Watt, sehr üppig und auch für große Lokalitäten geeignet. Zwei neue Funktionen runden das Bemühen um maximale Klangqualität beim SC-LX704 ab, indem sie ungenutzte Signalwege ausschalten und hierdurch eine Beeinträchtigung der Tonwiedergabe vermeiden: Im „Audio Exclusive Mode" wird das HDMI-Videosignal ausgeschaltet, im „AV Direct Mode" sind es die Netzwerkfunktionen. Im Zusammenspiel mit den Pioneer Universal-Disc-Playern UDP-LX800 und UDP-LX500 minimiert der neue AV-Receiver dank PQLS (Precision Quartz Lock System) die negativen Auswirkungen von Jitter bei der HDMI-Übertragung.  Vorhanden ist ein „Dialog Enhancement" zur Hervorhebung von Filmdialogen und Gesang. Die „Personal Preset" Funktion weist bis zu drei Eingängen präferierte Lautstärken und Surround-Einstellungen zu. Der „Reflex Optimizer“ sichert nahtlose Übergänge zu Upfiring-Modulen für Dolby Atmos/DTS:X für ein geschlossenes 3D-Klangbild. 

Arcam AVR10

Rückansicht

Bei Arcam starten wir mit dem AVR10 für 2.499 EUR die ganz neuen Mehrkanal-Receiver. Alle neuen AVRs kommen mit großem Display, wenige Tasten, und einem großen Haupt-Drehregler - das sind die beherrschenden Stilelemente vorne. Alle neuen 2019er AV-Receiver haben sieben Endstufen (wer Arcam kennt, weiß, dass man lieber 7 herausragende als 9 oder 11 nur ordentliche Endstufen verbaut) unterstützen Dolby Atmos, DTS:X, DTS Virtual:X sowie IMAX Enhanced und sind mit dem Dirac Live Lautsprechereinmess- und Room EQ-System ausgestattet. An Bord der Neuheiten befinden sich auch Google Chromecast, WLAN, Bluetooth und Apple AirPlay 2. Überdies verbaut Arcam schon im kleinsten Modell edle ESS D/A-Wandler (ESS 9026PRO 2 x 8ch DAC). Vermutlich später per Update folgt noch Auro-3D. Der AVR10 bietet klassische Verstärkereinheiten im klassischen AB-Layout und beherrscht das Decoding von DTS:X und Dolby Atmos maximal im 7.1.4 Layout.  Die Leistungsdaten: Bei Aussteuerung aller sieben Kanäle (1 kHz, 0,2 Prozent Gesamtklirrfaktor) stehen 60 Watt an 8 Ohm und 85 Watt an 4 Ohm bereit. Werden zwei Kanäle ausgesteuert, sind es 120 Watt an 4 und 85 Watt an 8 Ohm (1 kHz, 0,2 Prozent Klirrfaktor). Bei 20 Hz bis 20 kHz (THD > 0,02 Prozent) bietet der AVR10 an 4 Ohm 80 und an 8 Ohm 100 Watt. 

TX-RZ3400

Rückseite

Standfüße

Typisches "RZ" Design

Der Onkyo TX-RZ3400 für eine UVP von 2.799 EUR wurde der Öffentlichkeit erstmals auf der IFA 2019 präsentiert. Die bärenstarke 11-Kanal-Endstufe arbeitet digital. Heutzutage sehr selten ist das THX Ultra 2 Zertifikat des RZ3400.  Interessante Features umfassen z.B. einen "Vocal Enhancer". Ebenfalls an Bord ist der Discrete-Audio-Path-Modus, der für Ultra HD Blu-ray-Player mit zwei HDMI-Ausgängen geeignet ist. Audio- und Videosignale können dabei separat an den AV-Receiver ausgegeben werden. Da der AV-Receiver lediglich Audiosignale verarbeitet, kann ein HDMI-Schaltkreis komplett deaktiviert werden, um Störungen des Audiosignals zu limitieren. Die Netzwerkkarte des Onkyo AV-Receivers ist vom Audio-Schaltkreis isoliert. Zwei neue Modi sind für die Steuerung zuständig: Der Cinema Dedicated Mode deaktiviert das Clock-Modul und reduziert Interferenzen. Der Cinema Dedicated Net Off Modus schaltet die Stromversorgung im Netzwerk aus und kann störendes Rauschen eliminieren.  Für die Raumakustik-Kalibrierung ist eine erweiterte Version der Onkyo-eigenen AccuEQ Advance-Technologie integriert. Dies ermöglicht laut Hersteller eine größere Flexibilität bei der Anwendung des Equalizers und die Korrektur hochfrequenter Klänge. Nach der 9-Punkt-Messung können die Ergebnisse (EQ-Pegel) auf alle Kanäle oder auf alle Kanäle außer Front L/R angewendet werden. Oder aber man nutzt die für die Frontkanäle erfassten Pegel für alle Lautsprecher.

AVR20

Großes Display

Rückseite

3.499 EUR sind für den Arcam AVR20 fällig. Der AVR20 weist die folgenden Differenzen im Vergleich zum AVR10 für 2.499 EUR auf: Ein HDMI-Ausgang mehr, Dirac Live for Arcam Room Correction, 9.1.6 Decoding für DTX:X/Dolby Atmos, sowie mehr Leistung der Siebenkanal-Endstufe: Bei sieben ausgesteuerten Kanälen (1kHz, 0,2 Prozent Klirrfaktor) sind es an 8 Ohm 90 und an 4 Ohm 110 Watt. Bei zwei ausgesteuerten Kanälen (1 kHz, 0,2 Prozent Klirr) sind es 190 Watt an 4 Ohm und 125 Watt an 8 Ohm. Und bei 20 Hz bis 20 kHz (< 0,02 Prozent Klirr, 2 Kanäle ausgesteuert), liegen die Leistungswerte bei 110 Watt (8 Ohm) beziehungsweise 175 Watt (4 Ohm). Eine stets optimale Stromlieferfähigkeit garantiert ein großer Ringkern-Trafo.

AVC-X8500H

Rückseite

Innenleben

Im Einrichtungsassistenten ist auch die Lautsprecher-Kalibrierung enthalten

Fernbedienung

Nach wie vor ein Meister des guten Klangs und der Flexibilität ist der AV-Verstärker Denon AVC-X8500H, der gleich 13 Endstufen (analog) mitbringt und natürlich neben Dolby Atmos und DTS:X auch einen Auro-3D Decoder im Programm hat. Der Preis: knapp 3.700 EUR. Der AVC-X8500 bringt es auf 150 W/Kanal (8 Ohm, 20 Hz bis 20 kHz, 0,80 % Klirrfaktor, 2-Kanal-Betrieb) beziehungsweise auf 210 W/Kanal (6 Ohm, 1 kHz, 1% Klirrfaktor, 1 Kanal ausgesteuert). Bei den Hi-Res-Formaten wird DSD nur in 2,8/5,6 MHz, nicht aber in 11,2 MHz wiedergegeben, die einzige kleine Einschränkung dieses Boliden. Für hohe akustische Performance sorgen das Denon AL32 Processing für alle 13 Kanäle, das auch niedriger auflösende Quellen auf 32-Bit Genauigkeit aufpoliert, sowie 32-Bit D/A-Wandler und enorm leistungsfähige DSP-Chips: Zwei ADI Griffin DSPs (Dual Core) stellen eine vollständige 32-Bit-Signalverarbeitung und jede Menge Rechen-Power zur Verfügung. Der 8500H ist mit dem neuen "Denon Referenz-Design" ausgestattet: Ein besonders hochwertiges aufwändiges Chassis, ein Gehäuse mit separaten Aluminium-Seitenteilen und dicker Alu-Front, ein stabiler, fest und präzise sitzender Gehäusedeckel, sowie sehr hochwertige Standfüße gehören ebenso dazu wie ein spezielles Layout innen. Zentral sitzt der Trafo (kein Ringkern-Transformator), um diesen sind auf der einen Seite sechs und auf der anderen Seite sieben Endstufen. Jede Endstufen-Abteilung hat einen eigenen Alu-Kühlkörper für effektive Wärme-Abfuhr. Beim 8500H ist dies besonders wichtig, da er analoge Endstufen besitzt. Hier entsteht beim Verstärkungsprozess deutlich mehr Verlustwärme als bei digitalen Endstufen. 

Unsere Einschätzung:

Schon mit dem günstigsten Modell, dem Denon AVR-X4500H, ist man sehr gut bedient. Kräftiger, homogener und räumlich dichter Klang sowie die Möglichkeit, mittels Auro-Matic ein erstklassiges Upmixing durchzuführen treffen auf edle Optik, erstklassige Verarbeitung und eine sehr umfangreiche Anschlussbestückung. Der Yamaha RX-A2080 offeriert zwei besondere Schmankerl: Das ausgezeichnet funktionierende Surround:AI und, damit in Verbindung stehend, die ebenso umfangreiche wie hochwertige DSP-Bestückung. In Grundeinstellung akustisch recht neutral abgestimmt, kann man die Vorzüge der jeweiligen DSP-Modi sehr gut ausnutzen. Eine neue Größe könnte der Pioneer SC-LX704 werden, der für knapp 1.800 EUR erstklassige Multimedia-/Streaming-Flexibilität und extrem kraftvolle digitale Endstufen mitbringt. Der Arcam AVR10 ist mit 2599 EUR auf den ersten Blick teuer, schließlich hat er "nur" sieben Endstufen. Wer aber Arcam kennt, und das gilt noch mehr für den 3.499 EUR kostenden AVR20, weiß aber, dass Arcams Endstufen stets durch grandiose Performance auch im Stereo-Betrieb aufwarten, und dass bei dauerhafter Belastung aller sieben Kanäle extrem viel Kraft zur Verfügung steht. Mit extrem modernen Features und einer eigenständigen, unserer Meinung nach tollen Optik treffen die  neuen Arcam-Modelle voll ins Schwarze. Wer mehr Endstufen braucht, ´findet externe Modelle in Top-Qualität im Arcam-Programm, gerade auch frisch erneuert. Wer alles möchte, stets nach höchstmöglicher Flexbilität sucht, der fasst Boliden wie den Onkyo TX-RZ3400 oder den Denon AVC-X8500H ins Auge. Der Denon kostet nochmals deutlich mehr, hat aber 13 anstatt 11 Endstufen wie der Onkyo und ist besonders aufwändig aufgebaut im Inneren. Dafür kontert der TX-RZ3400 mit noch umfassenderer Kompatibiölität bei Multiroom/Streaming (Sonos, DTS Play-Fi, Chromecast, Flare Connect) und mit einem THX-Zertifikat. 

Special: Carsten Rampacher
Datum: 08. Oktober 2019

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