XXL-TEST: Cambridge Audio Evo 150 - moderner All-In-One-Streaming-Stereovollverstärker im noblen Gewand

Moderne All-In-One Geräte sind derzeit mindestens ebenso angesagt wie klassische Stereo-Verstärker mit separaten Zuspielern wie Platten- oder CD-Spielern. Vom britischen Traditionshersteller Cambridge Audio haben wir den kompakten Streaming-Vollverstärker EVO 150 zum Test erhalten und somit das stärkere der beiden EVO-Modelle. Alternativ gibt es noch den schwächeren EVO 75. Mehr dazu in unserem Special

Der EVO 150 besitzt natürlich die erforderlichen Anschlüsse, um die klassische Stereo-Wiedergabe mittels externer Quellen wie CD oder Vinyl zu ermöglichen, hat aber gleichzeitig relevante Streaming-Features wie Spotify Connect, Apple AirPlay 2, Roon und vieles mehr integriert. Sogar ein TV-Gerät kann an den Stereo Verstärker mittels HDMI ARC angeschlossen werden und so TV Tonsignale empfangen und wiedergeben. Das erhöht die Flexibilität weiter.

Dieser All-In-One Verstärker ist ausschließlich in einer schwarzen Variante lieferbar. Als Clou aus optischer Sicht fungieren die austauschbaren Seitenwände. Hier liefert Cambridge Audio zwei Seitenleisten in schwarz und zwei Seitenwände in Holzoptik mit. Diese Seitenwände werden durch integrierte Magneten am Gerät gehalten und können so an die optischen Gegebenheiten am Hörplatz angepasst werden.

Wer den Cambridge Audio EVO 150 sein eigen nennen möchte, der muss schmucke 2499 EUR locker machen. Ob der EVO 150 diesen Kaufpreis gerecht wird, werden wir in diesem Test klären. 

Austauschbare Seitenwände 1

Austauschbare Seitenwände 2

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Econik Speakers Interstitial

Die Seitenwände werden durch Magnete gehalten und fixiert

Doch was hat der EVO 150 technisch konkret zu bieten, fragen Sie sich gerade, lieber Leser? Zum einen steht ein Class-D-Verstärker (Hypex NCore), der eine Leistung von 2 x 150 Watt an 8 Ohm abliefert, auf der Habenseite sowie leistungsstarke DA-Wandler ESS Sabre ES9018K2M mit 384 kHz/32-Bit Auflösung. Hier lässt sich Cambridge Audio nicht lumpen und vertraut auf extrem hochwertige DACs, die auch in der gehobenen Preisliga des EVO 150 nicht selbstverständlich sind.

Doch damit nicht genug, durch die Integration der Cambrdige Audio-eigenen StreamMagic Plattform erhält der Nutzer Zugriff auf zahlreiche Online-Musik Dienste. Welche genau das sind, dazu später mehr. Zudem unterstützt der EVO 150 Airplay 2, Google Chromecast, Bluetooth 4.2 inklusive aptXHD und verfügt über ein integriertes WLAN-Modul. Ein LAN-Anschluß für eine kabelgebundene Netzwerkverbindung steht ebenfalls bereit. 

Cambridge Audio Plakette auf dem Gehäusedeckel

In Punkto Verarbeitung kann sich unser britischer Testkandidat ebenfalls sehr wohl sehen lassen. Das Gehäuse zeigt sich sehr sauber verarbeitet, auch die aufgesetzte Frontplatte hält das hohe Niveau. Scharfe Kanten sucht man hier vergebens. Einziger Kritikpunkt sind die austauschbaren Seitenwangen. Hier müssen wir feststellen, dass diese nicht absolut akkurat sitzen und dadurch gewisse Spaltmaße entstehen. Auf der Oberseite des Gehäusedeckels ist ein Cambridge Audio Label zu finden, das augenscheinlich aus Aluminium besteht. 

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Farbdisplay an der Front

Was uns sehr gut gefällt, ist das 6,8 Zoll messende und hochauflösende Display an der Frontpartie des EVO 150. Dieses informiert über die derzeitige Wiedergabe und deren Qualität. Außerdem ist das Farbdisplay mit einer Coveranzeige ausgestattet. Mittels der StreamMagic App, auf der wir später genauer eingehen, kann das Display gedimmt und sogar komplett ausgeschaltet werden. Das Display ist sehr gut ablesbar und auch die dargestellten Informationen sind absolut ausreichend. 

Gleich neben dem Display befinden sich einige Steuerungselemente für den EVO 150. So finden sich neben dem Display Taster Platz für Play/Pause, Skip vor- und zurück, eine Info-Taste. Betätigt man die Info-Taste, ist es möglich, die Ansicht des Displays ändern. Es kann zwischen der Cover-Anzeige inkl. Wiedergabeinformationen, einer reinen Textanzeige sowie einer reinen Coveranzeige ausgewählt werden. Betätigt man den nächsten Taster, sucht man die Ausgänge Speaker A oder B sowie Kopfhörer aus. Das letzte Bedienelement versetzt den EVO in den Standby-Modus. Die Knöpfe sitzen alle fest in der Frontplatte und haben einen sehr guten Druckpunkt.

Ausgewählte Taster sitzen direkt neben dem Display

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Zentrales Steuerelement sowie Kopfhöreranschluss in der Übersicht

Auf der rechten Seite der Frontplatte nimmt der Lautstärke/Quellwahlregler seinen Platz ein. Der schwarze Teil ist für eine präzise Lautstärkeregelung des EVO 150 zuständig. Leider besitzt er keine Rasterung, hat aber augenscheinlich kein lästiges Spiel bei der Bedienung. Der silberne und gerändelte Teil hingegen agiert als Eingangswahl-Element. Dieser besitzt eine deutlich spürbare Rasterung und das Display informiert sofort über die Auswahlmöglichkeiten. So stehen z.B. die Eingänge AirPlay, Spotify, TIDAL Connect, Integrierte Chromecast-Technologie, Vinyl, sowie Internetradio zur Verfügung. Die Rasterung gibt ein gutes Feedback ab, allerdings würde wir uns hier etwas mehr Feingefühl wünschen, da die Rasterung doch etwas ruppig wirkt.

Im Lieferumfang enthaltene Fernbedienung

Neben den klassischen Bedienelementen an der Front liefert Cambridge Audio eine Fernbedienung mit. Die Rückseite der Fernbedienung besteht aus schwarzem Kunststoff und auf der Front befindet sich Metallplatte, vermutlich aus Edelstahl, sowie ein silberner Cambridge Audio Schriftzug, aus Aluminium. Mit der Fernbedienung lassen sich alle wichtigen Befehle wie z.B. Eingangswahl, Lautstärkeregelung usw. durchführen. Auch sitzen die Tasten bombenfest und vermitteln bei der Bedienung des EVO 150 einen sehr guten haptischen Eindruck.

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Wie wir eingangs erwähnten, wurde Cambridge Audios eigene StreamMagic Plattform in die neuen EVO Geräte implantiert. Glaubt man den Angaben der Britten, steckt in der StreamMagic App eine Entwicklungszeit von über 10 Jahren.  Natürlich entwickeln die Ingenieure die Kompatibilität mit neuen Diensten und Formaten ständig weiter, damit die EVO Komponenten stets auf dem neuesten Stand der Technik sind. Da für die Ersteinrichtung die App von Nöten ist, haben wir selbstverständlich wieder eine Vielzahl von Screenshots von der Ersteinrichtung gemacht, die wir im nachfolgenden Abschnitt genauer erläutern möchten:

Nach Download der StreamMagic-App möchte StreamMagic nach Geräten in unserem Netzwerk suchen. Dies müssen wir mit OK quittieren. 

Die ersten Schritte mit der App werden erläutert

Hier müssen wir uns bei StreamMagic registrieren 

Nach der Registrierung beginnt der Suchlauf nach geeigneten Geräten in unserem Heimnetzwerk

Nun kann die Netzwerkverbindung via WLAN oder LAN ausgewählt werden

Die Einrichtung unseres EVO 150 beginnt

Vorauswahl des einzurichtenden Gerätes 

Nun fordert die App uns auf, dass wir uns mit unserem iOS Device mit dem EVO 150 als neuen AirPlay Lautsprecher verbinden

AirPlay Konfiguration

Und innerhalb weniger Sekunden wird unser Testgerät gefunden und verbunden 

Die Geräteeinstellungen unseres EVO 150 in der Übersicht

Netzwerk-, allgemeine Einstellungen sowie die Geräte-Infos in der Übersicht

Natürlich checken wir in der App, ob unser Testkandidat up to Date ist oder ein Firmware-Update verfügbar ist

Im Punkt "Library" werden uns unterschiedliche Wiedergabeoptionen angeboten

Internetradio Sender in der Übersicht

Hie können die bevorzugten Dienste, welche genutzt werden sollen, ausgewählt werden

Die kabelgebunden Eingänge in der Übersicht sowie Bluetooth

Die Ersteinrichtung gestalte die StreamMagic-App sehr intuitiv und auch ohne nennenswerte Probleme. Auch die Handhabung und die optische Erscheinung der StreamMagic App machte auf uns einen sehr guten Eindruck.

Rückseite des EVO 150

Bevor wir uns den "audiophilen Werten" des Cambridge Audio EVO 150 widmen, möchten wir uns die Rückseite und die Anschlußsektion unseres Testgerätes etwas genauer ansehen. Es können am EVO 150 insgesamt bis zu vier Lautsprecher angeschlossen werden (LS-Paare A+B). Zum einen können die beiden Lautsprechergruppen im Verbund arbeiten, aber auch getrennt voneinander genutzt werden. 

Anschlüsse im Detail

Weiterhin finden wir auf der Rückseite einen koaxialen Digitaleingang sowie zwei optische Eingänge. Der optische Eingang gibt 16/24 Bit 32 – 96 kHz und nur PCM wieder und der S/PDIF koaxial 16/24 Bit 32 – 192 kHz, ebenfalls nur PCM. Zudem finden wir weitere analoge Eingänge wie 1 x Cinch, 1 x symmetrischer XLR sowie 1 x MM-Phono-Vorverstärker auf der Rückseite. Einen Subwooferausgang besitzt der EVO 150 auch, wenn etwas mehr Basspower mittels eines externen Subwoofers benötigt wird.Das kann besonders dann der Fall sein, wenn man z.B. zwei kompakte Regallautsprecher am EVO 150 betreibt. 

Weitere Anschlußelemente

Im oberen Teilbereich gibt es einen HDMI TV ARC Anschluß, für die Kommunikation mit einem Fernseher mittels Audio Return Channel. Dann agiert der EVO 150 als "externes Lautsprechersystem" des TVs. Weiterhin befindet sich auf der Rückseite ein USB-B-Audio Anschluss, um z.B. ein Notebook mit Audiodateien an den EVO 150 anzuschließen. Auch ein USB-A-Anschluß für die Wiedergabe von einem USB Stick. Wem eine WLAN-Verbindung zu instabil ist, kann den EVO 150 auch mittels LAN-Kabel anschließen. Trigger-Terminals (In + Out) befinden sich auch in der Anschlußsektion des EVO 150, sowie ein RS-232C Anschluß.

Vergoldete Schraubterminals in der Detailansicht

Klangwertung

Tolle Ausstattung, gepaart mit einem schlichten, edlen Design und sehr gut funktionierten  StreamMagic App, das ist der Eindruck, den der EVO 150 auf uns bis jetzt hinterlässt. Nun möchten wir wissen, ob der Cambridge Audio EVO 150 nur ein Blender ist, aber ob er uns auch klanglich überzeugen kann. Als "Ausgabeorgane" haben wir uns für die Nubert nuLine 334 entschieden. Hier muss sich der Brite schon anstrengen, um die hervorragenden Schallwandler von der Ostalb angemessen zu befeuern. 

Nubert Schallwandler nuLine 334

Wir beginnen und Klangeindrücke mit "Girls like us" von der Künstlerin Zoe Wees. Zu Beginn des Titels dürfen wir sofort feststellen, dass der Cambridge EVO 150 eine sehr schöne Auflösung offeriert und auch die Stimmwiedergabe ist genau auf den Punkt getroffen - auch, wenn es sich um einen durchaus teuren Streaming-Vollverstärker handelt, so gibt es zahlreiche kostspieligere Komponenten, die nicht das identische Maß an Struktur in die vokale Präsenz bringen: Auch kleine Facetten der Vocals sind plötzlich hörbar. Mit feinen, nahtlosen Übergängen zwischen den einzelnen Frequenzbereichen trumpft der EVO 150 ebenfalls auf. Der Hochtonbereich kombiniert einen freien Auftritt mit einer homogenen Auslegung. Wie wir es von Cambridge Audio-Komponenten zudem kennen, überzeugt der EVO 150 mit einer dichten Räumlichkeit, die aber nie aufgesetzt wirkt. Was die Endstufen leisten, beweist auch der Bassbereich: Souverän, kraftvoll, impulstreu. 

"I will remember" erklingt es als nächstes aus unseren Schallwandler, Toto hält somit Einzug in unserem Hörraum. Da der Titel eine enorme musikalische Raffinesse mitbringt, verwenden wir diesen sehr gerne für Elektronik- und Lautsprecher-Tests. So finden bei diesem Titel Gitarren, ein Klavier, verschiedene Streichinstrumente, eine Bassgitarre, ein Synthesizer sowie ein Schlagzeug Verwendung. Der Song beginnt mit einem Schlagzeugsolo und nach ein paar Sekunden erklingt der Chor der Sänger. Nachdem wir Gänsehaut bekommen,  dürfen wir feststellen, wie gefühlvoll und präzise der Evo 150 aufspielt, auch bei höheren Pegeln. Die Staffelung der Instrumente erklingen akkurat und auch der Gesang ertönt absolut natürlich und zeigt sich dabei nie aggressiv oder aufdringlich. Gerade, wie straff und substanzreich der Bass direkt beim Schlagzeug-Solo zu Beginn auftritt, ist exzellent. Mit den leistungsfähigen nuLine 334 ist der EVO 150 selbst bei beträchtlichem Pegel nie überfordert.

Nach dieser sehr schönen Darbietung wechseln wir das Genre und möchten nun wissen, wie sehr der Streaming-Verstärker bei elektronischer Musik schlägt. Wir starten die Wiedergabe von "Feed Your Head" von Paul Kalkbrenner und sind erstaunt, was gerade in unserem Hörraum passiert. Der EVO 150 schiebt unsere Nubert nuLine 334 derart kräftig an, dass die schwäbischen Standlautsprecher ihre überragende Bass-Kompetenz nahezu unlimitiert zur Schau stellen können. Uns knallt die Kombo die Bässe um die Ohren, dass wir spontan eher an einen ausladenden Stereo-Vollverstärker denken würden, der dieses akustische Feuerwerk entfacht.Dabei ist der Bass aber nicht "schwabbeli" oder unpräzise, sondern er wird knochentrocken und mit enormer Präzision in den Hörraum abgegeben. Auch der verwendete Synthesizer kann hinsichtlich der Wiedergabe überzeugen und gefällt durch saubere räumliche Integration und eine sehr gute Auflösung. Die Vocals präsentieren sich sauber eingearbeitet, tonal neutral und mit guter Räumlichkeit.

Wow, wir sind begeistern vom EVO 150 und weiter geht es mit "Stay" von Michael Schulte. Schon der Start des Songs beweist ein weiteres Mal, wie gut der EVO 150 über den gesamten Frequenzbereich auflöst, und wie exakt Stimmen auf den Punkt getroffen werden. Zudem kann der EVO erneut mit einer sehr präzisen Basswiedergabe Akzente setzen. Insgesamt beeindruckt auch diesmal wieder, wie sauber der britische Verstärker bei enormen Pegeln bleibt, kein Komprieren, keine Auflösungsverluste, praktisch keine Verzerrungen. So kann der Zuhörer tief in die räumlich dichte Atmosphäre eintauchen.

Ein Musik-Track geht noch. Wir starten die Wiedergabe von "Hypnotized" von Purple Disco Machine, Sophie and the Giants. Der Titel startet mit einem Synthesizer und einem leichten Chor und beides erklingt absolut authentisch und glaubwürdig. Als dann der Bass einsetzt, entdecken wir wieder eine der großen Stärken des EVO 150: satt, mit Wucht, zugleich exakt auf den Punkt. Die Trennung von Basslinie, Vocals und dem instrumentalen/elektronischen Rest gelingt vortrefflich. Wie klar und intensiv der Titel den Hörraum mit rund 30 Quadratmetern füllt, beeindruckt ungemein. Und wir fahren gerade Pegel, die weit entfernt vom normalen Hörbetrieb sind - erst bei rund 80 Prozent des maximal möglichen Pegels notieren wir, dass die Stimmfarbe nun etwas spitz wird und die Akustik nicht mehr so homogen und ausgewogen erscheint. 

Da der EVO 150, wie bereits mehrmals erwähnt, über einen HDMI ARC Anschluß verfügt, möchten wir natürlich auch ein Klangbeispiel bei der Wiedergabe von Filmton mit einfließen lassen. Dazu verbinden den Verstärker mit unserem Samsung Q950R. Wir legen die James Bond 007 Blu-ray von "Skyfall" ein, und hören ab Filmbeginn zu. Gut, Filme in Zweikanal anzuhören, birgt für Mehrkanal-Fans wie uns immer gewisse Risiken. Aber wird sind erstaunt, wie achtbar sich der EVO 150 aus der Affäre zieht. Direkt am Anfang entdeckt 007 die schwer verletzten bzw. getöteten MI6 Mitarbeiter in einer Wohnung in Istanbul. Die entfernen Rufe einese Muezzins, der Dialog mit der Londoner Zentrale - all dies arbeitet der Cambridge Audio-Vollverstärker prima heraus. Dann wird es hektischer, denn Bond möchte dem Killer, der die Mitarbeiter erledigte und eine wichtige Festplatte entwendete, stellen. Seine Kollegin fährt im Land Rover Defender vor, und 007 springt in den Wagen. Die wilde Fahrt durch die Stadt am Bosporus kommt präzise, zugleich aber auch mit Nachdruck heraus: Zum Beispiel, als der Killer Patrice auf einem belebten Markt verunfallt und umgehend das Feuer auf 007 und seine Kollegin eröffnet. Die Schüsse aus der automatischen Waffe bringen eine ordentliche Durchschlagskraft mit. Die Jagd geht dann auf zwei Enduros weiter, das Hochdrehen der Motoren und die krasse Fahrt über den Dächern des Grand Bazar gibt der EVO 150 mit erstaunlicher klanglicher Dichte wieder. 

Konkurrenzvergleich

Wer ein komplett gegensätzliches Konzept sucht, ist mit dem 2.999 EUR kostenden, ausgewachsenen Edel-Vollverstärker Yamaha A-S2200 bestens bedient. Mit klassischen analogen Endstufen ausgestattet und optisch mit deutlichen Retro-Ansätzen aus den glorreichen 70ern versehen, spielt der Japaner die Rolle des rein analogen Nobel-Klangpartners überzeugend. Fein aufgebaut, mit kultiviertem, sehr differenziertem, zugleich nachdrücklichen Klang gefällt auch das akustische Konzept sehr gut. 

Immer noch einer unserer großen Favoriten ist der NAD C 368 inklusive optionalem BluOS-Streaming-Modul. Diese im klassischen 43 cm Rastermaß gehaltene Komponente liegt trotz grandioser Performance unterhalb von 1.500 EUR. Und selbst dann, wenn man noch ein HDMI-Board dazu kauft (dank modularer Bauweise möglich, 320 EUR, 3 x HDMI 2.0-In, 1 x HDMI 2.0-Out), erreicht man nicht das Preisniveau des EVO 150. Dieser wirkt allerdings edler, und die sehr kompakten Abmessungen haben auch ihren Reiz. Klanglich spielt der NAD exzellent auf, sodass hierkaum Differenzen zu erkennenn sind, wenn es um Pegelfestigkeit oder Klarheit geht. Beide Hersteller setzen zudem auf digitale Endstufen. Für uns ist der C 368 nach wie vor der Preis-/Leistungs-Champion, wer das Besondere sucht, liegt beim EVO 150 goldrichtig. 

Advance Paris MyConnect 150: Ein ähnliches Konzept, nur mit ausladenderen Abmessungen, verfolgen die Franzosen von Advance Paris mit dem MyConnect 150. Mit enormen Leistungsdaten - 2 x 190 Watt an 4 Ohm - weckt die Komponente im schicken Design das Interesse. Im Gegensatz zum EVO 150 steckt im Gehäuse des MyConnect auch noch ein (unserer Meinung nach gänzlich überflüssiges) CD-Laufwerk. Sonst gibt es einen sehr nützlichen DAB+ Tuner (auch der fehlt beim EVO 150) und zahlreiche Streaming-Möglichkeiten, allerdings deutlich unter dem vorzüglichen Level des EVO 150: Google Chromecast oder Roon sucht man vergeblich, die App wirkt weitaus weniger professionell. Das tolle Finish und der hochwertige Aufbau innen sowie der getriebene Aufwand (Röhrenvorstufe) lassen den Schluss zu, dass die knapp 2.000 EUR nicht zu viel für die französische Komponente sind. Akustisch beeindrucken räumliche Fülle und Pegelfestigkeit. 

Fazit

Der Cambridge Audio EVO 150 ist ein wahrer Tausendsassa, da er zahlreiche Wiedergabemöglichkeiten besitzt. So können natürlich herkömmliche Zuspieler wie CD-Player oder auch Schallplattenspieler an den Vollverstärker angeschlossen werden. Wer etwas moderner mag, für den halten die Briten die StreamMagic Plattform bereit, wahlweise auch Apple AirPlay 2 oder Google Chromecast. Wir beziehen uns im Test auf die StreamMagic-App, die eine einfache Erstinstallation und ein komfortables Handling des Streaming-Vollverstärkers im Betrieb ermöglicht. 

Bei der Farbauswahl muss der potentielle Kunde aber Kompromisse eingehen, da der EVO nur in einer schwarzen Farbvariante erhältlich ist. Um aber etwas flexibler zu sein bei der Optik, können die Seitenwangen am Verstärker ausgetauscht werden. Hierfür liefert Cambridge Audio einen Satz Seitenleisten im schwarzem Wabendesign mit sowie einen Satz in Holzoptik. Diese leisten werden durch Magnet gehalten und fixiert. Generell dürfen wir feststellen, dass der EVO 150 sehr sauber verarbeitet ist, lediglich die angesprochenen Seitenwangen könnten etwas genauer sitzen. Die im Lieferumfang enthaltene Fernbedienung macht einen sehr guten optischen Eindruck und liegt auch sehr gut in der Hand. Erwähnen möchten wir auch, dass die Fernbedienung kein reines Plastikteil ist, sondern auf der Oberseite eine Metallplatte angebracht ist.

Klanglich gefiel uns der EVO 150 hervorragend. Der Vollverstärker begeisterte in allen Testreihen mit einer sehr homogen Wiedergabe, einem fein strukturierten Mitteltonbereich und einer sehr präzisen und druckvollen Basswiedergabe. Die erzielbaren Pegel, die die digitalen Endstufen problemlos mitmachen, liegen äußerst hoch. 

Sehr gefühlvoll aufpielender, optisch edler Vollverstärker mit viel Punch bei der Basswiedergabe, gepaart mit einer kompletten Ausstattung
Stereo-Vollverstärker Oberklasse
Datum 05. Juli 2021

 

Test und Bilder: Sven Wunderlich
Redaktion: Carsten Rampacher 
Datum: 05. Juli 2021

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