XXL-SPECIAL: Drei neue Yamaha Aventage AV-Receiver RX-A8A, RX-A6A und RX-A4A - der große Überblick

Drei neue Aventage-AV-Receiver hat Yamaha präsentiert, wie wir schon in einer News bekanntgegeben haben. Nun folgt das große Special zu den neuen Modellen. Recht gesalzen lesen sich die Preise: Der RX-A8A (erstmalig bei Yamaha ein Elfkanal-Receiver) wird auf satte 3.599 EUR kommen. Der RX-A6A mit neun Kanälen wird für 2.599 EUR offeriert. Der RX-A4A mit sieben Endstufen liegt bei 1.599 EUR. Ergänzt wird das Sortiment vom längst bekannten und auch schon von uns getesteten Yamaha RX-A2A für vergleichsweise humane 999 EUR. Wir werden in diesem Special jedoch aufzeigen, dass die Yamaha Boliden zwar teuer, ihren Preis aber durch aufwändige Technik auch Wert sind. Wie das progressive Design in dieser Liga beim Kunden ankommt, vermögen wir nicht zu prognostizieren. Uns gefällt es - wir sind hier aber kein Maßstab.

Überblick

RX-A8A

RX-A6A

RX-A4A

Wenden wir uns nun den neuen Modellen zu. Alle Yamaha Aventage 2021 haben Verstärker mit hoher Slew-Rate, was für einen möglichst detaillierten und präzisen Klang steht. Frühere Verstärkereinheiten mit besagter hoher Slew-Rate hatten den Nachteil, dass die Signalübertragung nicht stabil genug war, dieses Problem haben die findigen Yamaha Ingenieure aber gelöst.

A.R.T Wedge

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Alle Modelle verfügen überdies über ein spezielles Aventage Sound-Tuning, den typischen fünften Standfuß (A.R.T Wedge) mit spezieller Formgebung in der Mitte des Gehäusebodens, über ESS Premium DACs (384 kHz/32-Bit, unterschiedliche Bestückung je nach Modell), einen DAB/DAB+/FM Radio-Tuner, und natürlich über ein MusicCast-Modul sowie den "Compressed Music Enhancer" fürs Aufpolieren komprimierter Audiodateien. 

Auro-3D kommt in den RX-A8A und in den RX-A6A

Für die beiden großen Modelle RX-A6A und RX-A8A kommt zudem zu einem späteren Zeitpunkt ein Firmware-Update für Auro-3D/Auro-Matic. laut Yamaha-Angaben können die beiden großen AVRs Videosignale von der analogen Ebene auf die digitale (HDMI) konvertieren und auf bis zu 4K hochrechnen. Glauben wir den Datenblättern, beherrscht dies der RX-A4A nicht. Diesem fehlen auch Composite- und Komponenten-Videoeingänge.

Alle drei neuen Modelle haben 7 HDMI 2.1 Eingänge und 3 HDMI 2.1 Ausgänge. Natürlich ist eARC an Bord. Leider kommen sehr wichtige HDMI 2.1 Features erst später im Rahmen eines Updates der Firmware: Automatich Low Latency Mode (ALLM), die Variable Refresh Rate (VRR), Quick Frame Transport (QFT), Quick Media Switching (QMS) sowie die Formate 8K@60 Hz und 4K@120 Hz (High Frame Rate) werden somit erst zu einem späteren Zeitpunkt Einzug finden. Das gilt auch für die Kompatibilität zu HDR10+. Zu HDR10, HLG und Dolby Vision sind die Modelle natürlich jetzt schon kompatibel. 

RX-A4A mit Mikrofon und Fernbedienung

RX-A6A mit Mikrofon und Fernbedienung

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RX-A8A mit Mikrofon und Fernbedienung

Wie schon eingangs erwähnt, ist der RX-A4A ein Siebenkanal-Modell. Er liefert 110 Watt Ausgangsleistung (20 Hz bis 20 kHz, 8 Ohm, 2 Kanäle ausgesteuert, 0,06 % Klirrfaktor). Der Neunkanal-AVR RX-A6A pusht 150 Watt (selbe Rahmenbedingungen), ebenso der RX-A8A (allerdings mit elf statt neun Kanälen).

Surround:AI

Alle neuen Aventage Modelle sind mit Surround:AI ausgestattet. Das fehlt beim bereits erhältlichen RX-A2A. Surround:AI berechnet mittels Künstlicher Intelligenz die optimalen DSP-Parameter und das optimale DSP-Programm in Bezug auf den gerade laufenden Audio-Inhalt. Auch haben die drei neuen Aventage AV-Receiver allesamt den größten DSP-Chip des Hauses Yamaha: Den Cinema DSP HD3 Processor, der auch optimal für Dolby Atmos und DTS: X Inhalte geeignet ist. 

Leistungsstarke Bauteile

Der leistungsstarke Qualcomm Chip auf dem DSP-Board

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Weitere Merkmale umfassen leistungsstarke digitale Bauteile. Der verbaute Chip QCS407 aus dem Hause Qualcomm ist speziell für Audio-Anwendungen vorgesehen und ist im Hinblick auf die Einbindung von leistungsstarker DSP-Power und von objektbasierten Audioformaten besonders performant. Mittels ihm wird Surround:AI realisiert: Inklusive hochpräzise 64-Bit-Verarbeitung. Für die D/A-Wandlung sind ausschließlich hervorragende 384 kHz/32-Bit DACS von ESS verantwortlich:  Beim RX-A8A gleich zwei ESS Hyperstream DAC ES9026PRO. Beim RX-A4A ein ES9026PRO und ein ES9007S. Beim RX-A4A ist es ein ESS DAC ES9007S. 

Aufwändiger Aufbau innen

Aufwändig aufgebaut zeigt sich der RX-A8A

Ergänzend zum A.R.T Konzept brachte Yamaha das Innenleben und das Chassis in Bestform. Gut auf den Bildern des Innenlebens zu erkennen ist das interne, symmetrische Layout, das für eine hohe akustische Reinheit verantwortlich ist. Jedes Bauteil erfüllt hier hohe Anforderungen, und auch der Transformator ist, so Yamaha, groß dimensioniert. Gleiches gilt für die Elektrolyt-Kondensatoren. Störende Schwingungen, die vom Transformator zur Verstärkerschaltung gelangen könnten, werden zudem effektiv verhindert.

YPAO mit 64 Bit Genauigkeit

Mitgeliefert wird sogar ein hochwertiges Stativ für die perfekte YPAO-Einmessung

Wichtiges Ausstattungsmerkmal der drei neuen Aventage Modelle ist auch das Yamaha-Lautsprechereinmess- und Room EQ System Y.P.A.O mit R.S.C und Mehrpositionen-Einmessung. Im Gegensatz zum RX-A2A kommt bei den drei Topmodellen die am höchsten entwickelte Version mit 64 Bit Präzision und Hochleistungs-EQ zum Einsatz. Mit der Y.P.A.O.-Einmessung passt das System auch die Cinema DSP-Parameter auf den jeweiligen Hörraum an. Darüber hinaus ist Y.P.A.O zu Dolby Atmos und DTS:X kompatibel, Top-Firing Module beispielsweise werden korrekt in die Einmessung mit eingebezogen. 

Dolby Atmos Height Virtualization

Interessantes weiteres Ausstattungsmerkmal ist die Dolby Atmos Height Virtualization: Setzt der Anwender keine Top Firing-Module oder Deckenlautsprecher für die native Dolby Atmos-Präsentation ein, ist dieses Feature für eine virtuelle 3D Audio-Darstellung zuständig. Das System simuliert dabei ein Klangfeld über den Köpfen der Zuhörer mit nach vorn gerichteten Lautsprechern. Maximal 5 Boxen können im Menü so konfiguriert werden, dass sie über genau die gleiche akustische Wirkung wie zwei Deckenlautsprecher verfügen. Weiterhin ist die Option gegeben, sogar sieben Kanäle für eine hochwertige Simulation von vier Lautsprechern in der Height-Ebene zu verwenden.

Yamaha DSP-Programme

Natürlich finden sich die schon legendären Yamaha DSP-Programme mit Cinema DSP HD3 Prozessor im Ausstattungsumfang. Aus den Bereichen Cinema/Music/Gaming und Entertainment, bei den drei neuen Aventage Receivern jeweils 24 Stück. Schon seit den 80er Jahren bieten die Japaner hochwertige DSP-Programme an. Bei den 2021er Aventage Modellen sorgt der Cinema DSP HD3 Prozessor für eine authentische, präzise Aufbereitung und einen echten akustischen Benefit: Noch mehr räumliche Tiefe, noch mehr klare Effekt-Umrisse und eine erweitere räumliche Weite. 

Zwei Apps zur Einrichtung und Steuerung

AV Setup Guide (Screenshot vom Test des RX-V6A)

MusicCast-App /Screenshot vom Test des RX-V6A

Wie schon vom RX-A2A her bekannt, gibt es 2 Apps zur Einrichtung und Bedienung: Mittels der „AV Setup Guide“ (als App, herunterzuladen im Idealfall aufs Tablet wegen der Übersichtlichkeit auf dem größeren Screen) bekommt man solide Unterstützung bei der Erst-Installation. Step by Step leitet die App den Benutzer durch die Installation. Das geschieht mit einer Mischung aus Texten und Grafiken. Die MusicCast-App ist für die Steuerung der Streaming- und Multiroom-Optionen verantwortlich und enthält auch zahlreiche Funktionen der bisherigen AV Controller App, die ab dem Modelljahrgang 2020 nicht mehr unterstützt wird.

Web Interface

Sehr umfangreiche Einstellmöglichkeiten zur kompletten Steuerung

Überdies gehen wir davon aus, dass auch die drei neuen Aventage AV-Receiver das umfangreiche Web Interface mitbringen. Hier haben wir auf Basis des RX-V6A ein Special dazu verfasst. 

MusicCast

MusicCast gibt es seit 2015

Natürlich fehlt bei den Premium-Modellen der AVENTAGE-Serie auch das MusicCast-Modul nicht. Auf der IFA des Jahres 2015 feierte MusicCast Premiere und ist mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Vom Plattenspieler über Stereoreceiver, Soundbars und Micro-Systeme bis zu AV-Receivern ist MusicCast überall enthalten. Bezug nehmen wir hier natürlich auf die AV-Receiver, die sehr einfach in ein bereits existentes MusicCast Multiroom-System eingebunden werden können. Weiterhin kann der Anwender entsprechend geeignete MusicCast Tabletop-Lautsprecher wie den MusicCast 20 oder den MusicCast 50 als Wireless-Surround-Lautsprecher einsetzen. Das Handling von MusicCast über die oben erwähnte App ist einfach. So kann man zum Beispiel auf Streamingdienste wie Deezer oder Spotify schnell zugreifen (Konto erforderlich) oder auch auf Musik vom Tablet/Smartphone oder aus dem Heimnetzwerk. Die Adengage-Modelle präsentieren sich als kompatibel zu vielen Formaten: Beispielsweise DSD bis zu 11,2 MHz oder WAV/AIFF bis zu 384 kHz/32-Bit und FLAC  bis zu 384 kHz/24-Bit. Der hochwertige ESS D/A-Wandler kann Audiodaten mit bis zu 384 kHz/32-Bit verarbeiten. Selbstverständlich verfügen die Receiver über Apple AirPlay 2, über dieses Feature kann man zudem auf Siri zurückgreifen. Weiterhin besteht Komaptibilität zu Amazon Alexa und Hey Google/Google Assisant (entsprechend kompatibler Smart Speaker zusätzlich erforderlich). Ein leistungsstarkes WLAN-Modul sowie Bluetooth runden das Angebot ab.

Anschlüsse

RX-A8A

RX-A6A

RX-A4A

Was kann man außer den schon erwähnten sieben HDMI-Inputs und drei HDMI-Outputs noch über die Anschlüsse sagen? Alle drei AV-Receiver haben einen dedizierten Phono-Eingang. Alle Modelle bringen optische und koaxiale Digitaleingänge (3/2 beziehungsweise 2/1 beim RX-A4A) sowie 2 x 12 V Trigger mit. Nur die beiden großen Aventage Receiver verfügen über Composite und Komponenten-Video-Eingänge. Der RX-V4A hat keine analogen Videoeingänge. Nur RX-A6A und RX-A8A haben zudem XLR Stereo Ein- und Ausgang. Hinzu kommen 11.2 Preouts (A6A/A8A) oder 7.2 Preout (A4A). 

Unser Fazit

RX-A8A

Spät ist besser als nie, so könnte man das Erscheinen der drei neuen Aventage AV-Receiver kommentieren. Das neue Design wirkt hier unserer Meinung nach noch besser, da die Topmodelle eher wie Boliden daherkommen. Das ist aber völlig subjektiv. Die technische Ausstattung ist sehr hochwertig und wurde in vielen Punkten optimiert und verbessert. Lobenswert, dass ein DAB/DAB+ Tuner an Bord ist. Auch, dass im Gegensatz zu Denon (hier herrscht mit den aktuellen Audyssey Varianten seit Jahren Stillstand) YPAO stetig weiterentwickelt wird, begrüßen wir. Schade ist, dass Auro-3D nicht sofort in die Modelle RX-A6A und RX-A8A implementiert wurde. Hier warten wir ebenso wie bei extrem wichtigen HDMI 2.1 Features auf ein Update der Firmware. Leider sind die neuen Modelle ziemlich teuer geworden. Ob sie das Geld final Wert sind, wird ein Test klären.

Special: Carsten Rampacher
Fotos: Yamaha, Philipp Kind
Datum:

 

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