XXL-TEST: Yamaha RX-A2A - neuer Aventage 7.2-Kanal AV-MusicCast-Receiver mit progressiver Optik und hervorragendem Klang

Der Yamaha RX-A2A hat sich als erstes Modell der neuen AVENTAGE AV-Receiver-Generation bereits im Preview behauptet. Zeit für den finalen Test: Wie alle neuen AV-Receiver, darunter der von uns mit hervorragendem Ergebnis getestete RX-V6A (701 EUR) bringt auch der RX-A2A "High Slew Rate Amplifier" mit. Ein solcher Verstärker erzeugt eine besonders präzise Signalübertragung und eignet sich daher im Speziellen für hochauflösende Audiosignale. Es gibt allerdings eine Hürde: Oft verursachen Verstärker mit hoher Slew-Rate eine instabile Signalübertragung, doch die neue Schaltung von Yamaha, so versprechen die Japaner, erreicht die hohe Slew-Rate bei stabiler Signalübertragung.

Der RX-A2A liefert 100 Watt pro Kanal (8 Ohm, 0,06 Prozent Klirrfaktor, 2 Kanäle ausgesteuert, 20 Hz bis 20 kHz). Das reicht auch für den größeren Hörraum aus. Decoder für Dolby Atmos und DTS:X sind, wie mittlerweile gängig, verbaut. Erweitert werden die Decoding-Optionen mittels Firmware-Update: Dolby Atmos mit Height Virtualizer steht dann zur Verfügung, ein exaktes Release-Datum gibt es noch nicht.  

YPAO-Mikrofon

Yamahas YPAO R.S.C Lautsprechereinmess- und Room EQ-System inklusive Mehrpunkt-Einmessung ist ein weiteres Ausstattungsmerkmal des RX-A2A. YPAO R.S.C eignet sich auch bestens für die Einmessung von Dolby Atmos- und DTS:X Konfigurationen, sodass man 3D-Audio in exzellenter Qualität und mit stimmigen Übergängen von den Fronts zu den Height-Lautsprechern genießen kann.

Typisch für Yamaha AV-Receiver sind natürlich die schon legendären DSP-Programme. Insgesamt 17 DSP-Modi sowie der Cinema DSP 3D Chip sind die Merkmale, die der RX-A2A hier zu bieten hat. Hier der Überblick:

  • Film DSP-Modi: Standard, Spectacle, Adventure, Drama, Mono Movie
  • Musik-DSPs: Hall in Munich, Hall in Vienna, Chamber, Cellar Club, The Roxy Theatre, The Bottom Line (Jazzclubs mit legendärer Historie)
  • Weitere Programme: Sports, Action Game, Roleplaying Game, Music Video
  • Stereo-Betriebsarten 2CH Stereo, All Channel Stereo, zudem Pure Direct

Ein "DSP-Modus für komprimierte Dateiformate" ist der "Compressed Music Enhancer", der den Klang von Titeln in stark komprimierten Formaten (z.B. MP3) in zahlreichen Belangen optimiert.

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Eine Anmerkung noch: Surround:AI für die automatische Auswahl des aktuelle idealen DSP-Programms inklusive Anpassung aller relevanten Parameter (arbeitet mit künstlicher Intelligenz, 2018 erstmals eingeführt), bleibt zukünftigen größeren Aventage-Modellen vorbehalten. Auch bislang waren nur die auf der großen Plattform basierenden AV-Receiver RX-A1080, RX-A2080 und RX-A3080 mit Surround:AI ausgestattet.

Multimedial verfügt der RX-A2A natürlich über ein MusicCast-Modul und über Apple AirPlay 2. Zudem ist er kompatibel zu zahlreichen Hi-Res-Audio-Formaten:

  • MP3/WMA/MPEG-4 AAC: bis zu 48 kHz/16-bit
  • ALAC: bis zu 96 kHz/24-bit
  • FLAC: bis zu 384 kHz/24-bit,
  • WAV/AIFF: bis zu 384 kHz/32-bit
  • DSD: bis zu 11.2 MHz

Damit der RX-A2A auch eine tadellose klangliche Leistung bei der Hi-Res-Audiowiedergabe bietet, setzen die Japaner auf 384 kHz/32-Bit Burr Brown-D/A-Wandler vom Typ PCM5101A. 

Kompatibel ist der RX-A2A zudem zu den Sprachassistenten Amazon Alexa und Google Assistant. Bei der Erstinstallation kann man praktischerweise auf die App "AV Setup Guide" zurückgreifen.

Kommen wir zur Einordnung des RX-A2A im Yamaha Portfolio, damit keine Missverständnisse aufkommen. Wichtig in diesem Zusammenhang: Der RX-A2A ist KEIN direkter Nachfolger vom Yamaha RX-A880, sondern ein "Mix" aus RX-A680/780/880. Demnach hat der RX-A2A KEINEN direkten Vorgänger, sondern zeigt die Neuausrichtung der Aventage Premium-AV-Receiver. Wie bisher auch die Modelle RX-A680, RX-A780 und RX-A880 basiert der RX-A2A auf einem aufwändig optimierten Chassis der RX-V-Baureihe, im Falle des RX-A2A ist es der RX-V6A. Natürlich hat Yamaha den RX-A2A aber in vielen Punkten auf deutlich höhere Performane getrimmt. Hier die Maßnahmen/Unterschiede RX-A2A versus RX-V6A:

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  • Größere Netzteil Kondensatoren 10.000uF statt 8.200uF
  • Spezielle AVENTAGE Front
  • AVENTAGE Garantie über satte 5 Jahre
  • AVENTAGE Gerätefüße und 5. Fuß
  • AVENTAGE Soundtuning für besonders reinen, klaren Klang
  • Bessere FB (entspricht der vom RX-A880)
  • Gestecktes Stromkabel

Ein neues Design und eine reichhaltige Ausstattung kennzeichnen den RX-A2A. Wenden wir uns nun der Verarbeitung zu.

Verarbeitung

Passung der Frontblende

Hier eine Ecke schräg von oben aus betrachtet

Gute Materialübergänge

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Seitliche Verschraubung und großer Standfuß

Lautstärke-Drehregler

Aventage-Schriftzug oben

Fernbedienung

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Die Verarbeitung erweist sich als rundum solide, der Gehäusedeckel besteht allerdings lediglich aus Kunststoff, während die Seitenteile aus Metall gefertigt sind. Teilweise notieren wir ein etwas grobes, aber weitgehend gleichmäßiges Spaltmaß.Die sauber verarbeitete Kunststoff-Front bringt gut funktionerenden Touch-Tasten für Szene 1-4 mit. Erfreulicherweise hat sich Yamaha entschieden, den Lautstärke-Drehregler aus Metall zu fertigen. Er ist ziemlich groß und eiert ein wenig - das hat die Konkurrenz aber auch nicht besser gelöst.

Display, auch von oben aus gut ablesbar

Zu loben ist das ausgezeichnete Display, das auch aus schwierigen Winkeln sehr gut ablesbar ist. Insgesamt präsentiert sich der RX-A2A als professionell verarbeitet, er versprüht jetzt aber auch keinen AVENTAGE-Charme mit sehr hochwertiger Haptik und äußerst hoch liegender Verarbeitungs-/Materialqualität. Pluspunkte sammelt die gummierte Fernbedienung mit sehr guter Haptik, sie ist etwas groß, liegt jedoch gut in der Hand. Die Tasten begeistern mit hervorragendem taktilem Feedback. Hinten überzeugen die akkurat eingepassten und langzeitstabil wirkenden Anschlüsse. 

Blick ins Innere

Elkos

Das Innenleben weist weder besonders positive noch negative Merkmale auf, hier entspricht das Niveau dem gängigen Standard der Preisklasse.

Anschlüsse

Rückseite

Der Aventage AV-Receiver bringt unter anderem einen dedizierten Phono-Eingang sowie 7 HDMI-Eingänge und 1 HDMI-Ausgang (inklusive eARC) mit - hier wären 2 Ausgänge wünschenswert. Per Update kommen noch HDMI-Support für 4K/120 Hz (High Frame Rate/HFR), für 8K/60Hz und für HDR10+. Enthalten im Update sind noch weitere HDMI-Features, die gerade für Gamer interessant sind: Auto Low Latency Mode (ALLM), Variable Refresh Rate (VRR), Quick Frame Transport (QFT) und Quick Media Switching (QMS). Nach dem Update wird der RX-A2A drei HDMI (4K/120 Hz und 8K/60Hz) Eingänge haben. Schon jetzt funktioniert das Upscaling niedriger auflösender Quellen auf bis zu 4K. Ein 8K-Upscaling wie bei Denon gibt es bei Yamaha derzeit nicht. 

Anschlussübersicht

Natürlich sind Ethernetschnittstelle, Dualband-WLAN und Bluetooth auch in der Anschlussausstattung enthalten. Weitere Anschlüsse umfassen einen optischen und einen koaxialen Digitaleingang, vier analoge Cincheingänge und einen 2.2 Kanal Per-Out.

Lautsprecherkabel-Anschlussterminals

Hier unsere Übersicht und Bewertung:

  • der Preisklasse angemessen ausgeführte Lautsprecher-Terminals
  • nur 1 HDMI-Ausgang
  • insgesamt eine spärliche Anschlussbestückung mit nur jeweils einem optischen/koaxialen Digitaleingang, wenig analogen Cinch-Slots und keinem Komponentenvideo-Eingang oder sonstigen anachronistischen Schnittstellen (Frage ist, wer es benötigt, aber im Vergleich zu einem Denon AVC-X3700H deutlich schlechter bestückt)
  • nur 2.2-Kanal Pre-Out

Natürlich ist es auch die Frage, wieviele Quellen angeschlossen werden sollen. Für normale Bedürfnisse reicht das Angebot des Yamaha problemlos aus. Besonders üppig fällt es aber nicht aus.

Bedienung

Spracheinstellung

Hauptmenü

Lautsprechereinstellungen

Wie ist das angeschlossene Lautsprecher-Setup beschaffen?

Größe, Übernahmefrequenz, etc. festlegen

Abstand einstellbar in 10 cm Schritten

Pegel einstellbar in 0,5 dB Schritten

Parametrischer EQ

YPAO-Setup starten

Klangregelung

Lautstärke-Optionen

Scene-Einstellungen

Weitere Optionen

Der RX-A2A kann via Bluetooth Audiosignale nicht nur empfangen, sondern auch senden

Das OSD ist ab Werk zunächst auf Englich, kann aber unter "Language" schnell und unkompliziert auf Deutsch gestellt werden Es findet sich kein konventioneller Einrichtungsassistent per OSD, sondern eine komfortable Ersteinrichtung ist via App "AV Setup Guide" möglich. Positiv bewerten wir das übersichtliche, klar strukturierte Menü. Es reagiert allerdings etwas träge auf Eingabebefehle, sodass immer eine kurze Verzögerung, z.B. beim Wechsel in ein Sub-Menü, auftritt. Der RX-A2A unterstützt auch das neue Web-Interface - hier der Link zum Special!

Ein Firmware-Update dauert ca. 5 bis 10 Minuten, der Fortschritt wird über das Display an der Geräte-Front angezeigt. Einfach beginnt die YPAO-Einmessung: Zum Start der YPAO-Einmessung einfach das beiliegende Mikrofon anstecken

Klang

Der Dolby Atmos-Track der konventionellen Blu-ray Disc von Mission Impossible: Rogue Nation macht den Anfang bei unseren Klangbeispielen. Da der RX-A2A ingesamt sieben Endstufen mitbringt, verlassen wir uns hier auf ein 5.1.2-Setup. Wir beginnen direkt mit Kapitel 1 und warten darauf, dass Benji in seinem Ghillie-Suit den Kopf aus dem hohen Gras reckt. Die ersten Sekunden davor präsentiert uns der RX-A2A den typischen Mission Impossible Titel-Track mit toller Räumlichkeit, sehr klarem Hochtonbereich und kräftig dynamischem Punch. Das Rascheln im Wind der einzelnen Grashalme kann man bei teureren Geräten noch etwas genauer lokal einordnen, insgesamt wirkt das, was der RX-A2A hier leistet, für seine Preisklasse ausgezeichnet. Außerdem kann er mit einer sehr guten charakteristischen Darstellung der Funkstimme überzeugen und auch Benji sowie Jeremy Renner vor Ort im Hauptquartier gelingen sehr authentisch. Erste subtile Bass-Schläge im Hintergrund, die ein Omen für spätere Action-Spektakel sind, formt der RX-A2A sehr kraftvoll und präzise aus. Der Canton 1500R bringt hier auch entsprechende Reserven mit, die das Bassmanagement des Yamaha AV-Receivers auszuschöpfen weiß.

Gegenüber Konkurrenten in ähnlicher Preisklasse fällt besonders die ausgeprägte Transparenz und Durchhörbarkeit des gesamten akustischen Geschehens auf. Der RX-A2A kann zudem einen sehr klaren Hochtonbereich verbuchen, der es mit der Brillanz aber nicht übertreibt und auch bei Klickgeräuschen oder Geschossen bei hoher Lautstärke nicht unangenehm wird. Als die Maschine startet, wird ein glaubwürdiges Fundament geschaffen. Die Struktur im Bassbereich geht zwar noch etwas differenzierter, die Massivität des startenden Flugzeugs und die dahinter steckende Leistung der Motoren bringt der AV-Receiver aber hervorragend zur Geltung. Zudem wird eine dichte Atmosphäre realisiert, in die der Zuschauer eintauchen kann. Das Einmess-System YPAO hat hier ebenfalls einen guten Job erledigt und sowohl Distanz als auch Pegel der einzelnen Lautsprecher sauber abgestimmt. Die Anpassung an den Raum gelingt ebenfalls, ein eklatanter Schleier, der sich manchmal insbesondere in den hohen Tönen bemerkbar wird, bleibt quasi vollends aus.

Geschlossen ist die sehr räumliche Kulisse, auch die Front-Surround-Balance passt und man so fühlt man sich als Teil des Geschehens. Auch was die Leistung betrifft, muss man sich nicht zurückhalten. Die sieben Endstufen sind kräftig ausgelegt und auch bei hohem Pegel gibt sich der RX-A2A absolut souverän und von komplexen Kulissen inklusive der ein oder anderen Spannungsspitze unbeeindruckt.

Als zweites Beispiel dient uns eine "konventionelle" DTS-HD 5.1 Master Audio-Tonspur des Action-Thrillers "John Wick" mit Keanu Reeves aus 2014. In den ersten Kapiteln machen wir direkt mit einigen Hollywood-Größen Bekanntschaft und können die Stimmwiedergabe erneut positiv bewerten. Keanu Reeves selbst, aber auch Willem Dafoes bezeichnende Stimme gelingen mit hoher Natürlichkeit. Der Yamaha bildet auch wieder ein räumliches Geschehen ab und überzeugt mit einer geschlossenen, losgelösten Frontkulisse, was natürlich ebenso zur Glaubwürdigkeit der gesamten Darstellung beiträgt. Ein Sprung auf Kapitel 3 liefert ein sattes Motorgeräusch seines geliebten Fahrzeugs, auch die sich über die gesamte untere Ebene erstreckenden Quietschgeräusche der Reifen werden sehr präzise und direktional nachverfolgbar abgebildet. Einzelne, nach unten ausreißende Spitzen im Tieftonbereich werden sofort umgesetzt und erscheinen sehr nachdrücklich. Flink und schnell agiert der RX-A2A untenrum und gibt sich hier keinerlei Blöße.

Wir halten uns hier allerdings nicht länger auf, sondern wechselt direkt zum bewährten Kapitel 9, bei dem John Wick den düster wirkenden Club zu seinem Gun-Fu-Spielplatz umfunktioniert. Es beginnt mit einer sauberen Balance aus Musikwiedergabe, einzelnen Effekten wie plätscherndes Wasser und Verkehrsgeräusche. Die Stimmen wirken nicht ganz so fokussiert, bleiben aber stets verständlich und gehen im Geschehen auch nicht unter. Zunächst, da sich das Geschehen im Keller des Clubs abspielt, hört man hauptsächlich die Bassanteile der Disco-Musik. Auch dies gelingt sauber und mit entsprechendem Nachdruck. Mehr und mehr entwickelt sich das Ganze aber zu einem regelrechten Action-Spektakel und der Yamaha RX-A2A muss immer mehr Effekte abbilden, darf gleichzeitig aber den Gesamtüberblick nicht verlieren. Das gelingt ihm tadellos: die Schüsse gelingen mit toller Direktionalität und werden mit entsprechend hartem Punch versehen. Vereinzelt fällt der Nachdruck gar etwas ausgeprägt aus, handelt es sich doch um Pistolenschüsse, wirklich nachteilig wirkt sich das aber kaum aus. Dynamisch und flink agiert er in jedem Fall und trennt auch die einzelnen akustischen Ebenen klar und sauber auf. Der AV-Receiver meistert dies auch, als wir den Pegel noch um einige dB erhöhen und präsentiert sich, hier in Verwendung von fünf Endstufen, nochmals absolut pegelfest und verliert zu keinem Zeitpunkt an Struktur. Als das Spekaktel ins Finale geht, könnte die Gesamtkulisse noch ein wenig dichter und satter wirken, innerhalb der Preisklasse ordnet sich der Yamaha AV-Receiver aber perfekt ein und leistet sich keine Schnitzer. Dafür gibt er in den oberen Mitten und im Hochtonbereich wirklich alles und kann mit überdurchschnittlich guter Feinauflösung aufwarten, ohne dass er zu überzogenen Maßnahmen greifen muss und die Spitzen zu aggressiv werden.

Final darf sich der Yamaha RX-A2A an hochwertiger Musikwiedergabe versuchen. Wir bleiben aber im Mehrkanal-Bereich und spielen die Live-Aufnahmen von Grönemeyers' Mensch zu, die auf Schalke gemacht wurden. Die Tonspur liegt hier u.a. auch in Dolby Atmos vor und ist für den Betrieb mit einem Heimkino-AV-Receiver mit entsprechendem Lautsprecher-Setup geradezu prädestiniert. Der RX-A2A packt hier sehr flink zu und realisiert ein lebendig wirkendes, sehr räumliches Klangbild mit toller Dynamik. Die Atmos-Abmischung klingt in Zusammenarbeit mit dem Yamaha AV-Receiver aber keinesfalls unglaubwürdig. Die breite Bühne ist gut strukturiert und die einzelnen Instrumente können klar im Raum zugeordnet werden. Auch die Differenzierung der einzelnen Klangelemente gelingt ausgezeichnet. Außerordentlich gut gefällt uns die typisch gelungene Stimme des gebürtigen Göttingers, die hier mit hoher Präsenz dargestellt wird und sehr angenehm wirkt. Dem Yamaha AV-Receiver gelingt eine atmosphärisch dichte, wenig diffuse Kulisse, die den Zuhörer einhüllt, ohne zu überfordern. Auch bei hohem Pegel bleibt er souverän und ausgewogen. Untenrum packt er kräftig zu, mit dem Canton 1500R hat er hier einen nachdrücklichen Partner zur Hand, den der Yamaha RX-A2A kraftvoll, aber stets präzise, ansteuert.

Video

4K Upscaling muss erst aktiviert werden

Video-seitig ist der Yamaha RX-A2A in der Lage, niedriger auflösende Eingangssignale auf 4K Ultra HD-Auflösung zu skalieren. Dazu muss im Menü unter "HDMI" die Funktion "4K Upscaling" aktiviert werden. Zusätzliche Optionen, wie z.B. Kontrast- und Helligkeits-Einstellungen sowie Schärfe-Optionen oder Rauschreduzierer bietet der Yamaha AVENTAGE AV-Receiver ebensowenig wie unterschiedliche Bildmodi. Im Werkszustand schleift er das Video-Eingangssignal unbearbeitet durch und überlasst die Signalverarbeitung dem angeschlossenen Bildwiedergabegerät. In der Regel ist das auch die sinnvolle Variante, weshalb wir Yamaha diese Tatsache nicht großmächtig ankreiden wollen. Andere Hersteller bieten deutlich mehr Einstellungsmöglichkeiten, letztendlich auch irgendwo eine Frage der Philosophie.

Das Hochskalieren an sich erledigt der Yamaha RX-A2A in ausgezeichneter Manier. Wir haben uns mit "Casino Royale" eine altbewährte Blu-ray des 21. Bond-Thrillers in überaus solider 1080p-Qualität herausgesucht, die der Yamaha AVR auf 3.840 x 2.160 Pixel aufblasen darf. Das Upscaling erledigt er während unserer Testsequenz tadellos, auch der prekäre Kameraschwenk gleich im zweiten Kapitel über die improvisierte Tierkampf-Arena meistert der Yamaha ohne Probleme und liefert ein ruhiges und kantenstabiles Bild. Bezüglich der Farbauthentizität und Detaillierung können wir ihm gegenüber anderen hochwertigen Upscalern ebenfalls keinen Vorwurf machen. Ein ruhiges, angenehmes Bild ohne Kantenzittern können wir dem Gerät auch bei der Verfolgungsjagd attestieren. Der RX-A2A kann problemlos als Upscaling-Einheit eingesetzt werden und bringt für konventionelle Anforderungen ausreichend Rechenleistung mit. Auch im Vergleich mit integrierten Scaling-Modulen moderner Oberklasse-TVs gibt er sich keine Blöße, lediglich bezüglich individueller Einstellungen oder etwaiger Bildoptimierer hält sich der Yamaha AV-Receiver eher bedeckt und wartet insgesamt eher puristisch auf.

Konkurrenzvergleich

Denon AVC-X3700H: Der Denon für 1.049 EUR Marktpreis sieht konservativer aus, verbirgt hinterm zeitlosen Kleid aber eine geniale Ausstattung. Neun analoge, sehr kraftvolle Endstufen, schon jetzt praktisch alle wünschenswerten HDMI 2.1 Features und ein harmonischer, zugleich aber dynamisch-zupackender Sound verdeutlichen, dass der 3700h ein unangenehmer Konkurrent ist.

NAD T758V3i: Der NAD ist deutlich teurer (1.428 EUR) und dafür recht schmal ausgestattet: Nur sieben Endstufen, und eine eher kleine Anzahl an HDMI-Slots. Dafür wirft er aber auch enorme Trümpfe in die Waagschale: Das hervorragende, flexible, im Lieferumfang enthaltene BluOS-Dongle und die extreme Kraft seiner hochwertigen Endstufen. 

Fazit

Der Yamaha RX-A2A weiß klanglich definitiv zu überzeugen. Besonders die hohe Feinauflösung und die insgesamt homogene Auslegung setzen hier Glanzpunkte. Punkten kann das erste neue Aventage-Modell auch mit der Videosektion. Diese besitzt zwar einen eher spartanischen Ausstattungsumfang, das Upscaling niedriger auflösender Quellsignale auf 4K gelingt aber ausgezeichnet. Die frische Optik gefällt uns sehr gut, die Verarbeitung entspricht dem, was man in der Preisklasse erwarten kann. Etwas mager fällt die Anschlussbestückung auf, sehr gut gefallen uns das problemlose Handling und das ausgezeichnete Display. Was sehr wichtig wäre: Dass das HDMI 2.1 Update wirklich bald kommt, sodass die Anwender alle versprochenen Features ohne Kompromisse einsetzen können.

Optisch progressiver Siebenkanal-AV-Receiver mit homogenem, sehr gut auflösenden Klang

AV-Receiver bis 1.000 EUR
Test 19. April 2021

Test: Philipp Kind, Carstem Rampacher
Fotos: Philipp Kind
Datum: 19. April 2021

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