TEST: LG Soundbar DSN7CY - 3.0.2 Dolby Atmos Soundbar mit MERIDIAN Klangtechnologie

Aus dem Hause LG Electronics kommt unser neuester Testkandidat. Es handelt sich dabei um die 3.0.2 Dolby Atmos Soundbar DSN7CY. Trotz ihrer nicht allzu hoch angesiedelten Preisklasse verfügt die DSN7CY über die MERIDIAN Klangtechnologie, die laut Hersteller "das Klangbild verstärkt" und mithilfe moderner Signalverarbeitungstechnologie eine breite akustische Bühne bieten soll, dazu aber später mehr in unseren Klangtestreihen.

Die in unauffälligen Schwarz gehaltene Soundbar besitzt auf der Oberseite eine gebürstete Oberfläche und ist im Moment für rund 470 EUR Marktpreis erhältlich. Die LG Soundbar DSN7CY unterstützt die kabellose Verbindung von Rücklautsprechern für ein 5.0.2 Soundsystem, diese sind allerdings optional erhältlich. Die DSN7CY gibt High Resolution Audio Dateien mit Abtastraten von bis zu 96 kHz und einer Tiefe von 24 Bit wieder.

Außerdem unterstützt die Soundbar 4K-Inhalte, einschließlich HDR und Dolby Vision. Decoder für Dolby Atmos sowie DTS:X befinden sich ebenfalls im üppigen Ausstattungspaket. Der Soundeffekt "AI Sound Pro" analysiert automatisch die wiedergegebene Inhalte, um die optimale Audioeinstellungen für deren Wiedergabe zu gewährleisten. Die LG Soundbar besitzt eine Maximalleistung von 160 Watt, die sich wie folgt aufteilt : 2 x 30W Front, 30W Center, 2x 35 W Höhe. Sollte eigentlich ausreichen, meinen wir - schauen oder besser hören wir später, ob sich das als richtig herausstellt. 

Dolby Atmos Speaker auf der Oberseite mit Meridian Schriftzug

Da die Soundbar Dolby Atmos wiedergeben kann und es LG mit einer glaubwürdigen Wiedergabe offensichtlich ernst meint, befinden sich auf der Oberseite die nach oben abstrahlenden Dolby Atmos Speaker-Module. Weiterhin sind auf der Oberseite der LG Soundbar die Touch-Bedienelemente untergebracht. Direkt am Gerät können die Befehle Ein/Aus sowie die Lautstärkeregelung verändert werden und mittels der "F" Taste kann der Eingang gewählt gewechselt werden. 

Bedienelemente ebenfalls auf der Oberseite

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Display

An der Front befindet sich umlaufend eine solides Metallgitter, das sehr gut eingepasst ist und einen soliden Eindruck erweckt. Mittig in der Soundbar befindet sich das LCD Display, dass via Laufschrift über die Lautstärke & Co. informiert, allerdings nur mit 5 Zeichen. Ein formschönes und farbiges OLED Display wie bei der Harman Kardon Citation Multibeam 700 besitzt der LG Testkandidat leider nicht.


Mitgelieferte Fernbedienung

Die im Lieferumfang enthaltene Fernbedienung ist sehr einfach gehalten. Die Befehle nimmt die Soundbar allerdings problemlos an und führt sie zügig aus. Mittels der Fernbedienung lassen sich verschiedenste Soundeffekte auswählen wie z.B. Movie, Music, AI Sound Pro, Bass Blast sowie Standard. Ebenfalls kann der Nutzer seine eigenen Klangeinstellungen mittels der Fernbedienung vornehmen und hat dadurch Einfluss auf die Wiedergabe der Soundbar.

Anschlussbuchse für das mitgelieferte und externe Netzteil

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Ansicht der Rückseite

Widmen wir uns nun der Rückseite der LG DSN7CY zu. Die Rückseite zeigt sich sehr aufgeräumt, so befinden sich links und rechts der Soundbar die beiden Bassmembranen, die für den Tieftonbereich zuständig sind. Ein separater Subwoofer ist nicht im Lieferumfang enthalten. Mittig zu sehen ist die Anschlussbuchse für das im Lierferumfang enthaltene separate Netzteil. Bei der Anschlußsektion finden wir einen optischen Digitaleingang, einen HDMI Eingang 2.1 mit HDCP 2.3 sowie einen HDMI OUT 2.1 mit HDCP 2.3 inkl ARC sowie einen USB-Eingang. Einen Netzwerkanschluss oder ein WLAN-Modul besitzt die LG Soundbar leider nicht. 

Anschlußsektion der LG Soundbar

Links und rechts der Soundbar befinden sich die Bassmebranen

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Insgesamt wurde akustisch einiges getan, um den Kaufpreis zu rechtfertigen. Zu bedenken ist aber, dass kein Subwoofer mitgeliefert wird, und Streaming-Funktionen gibt es keine. 

Klang

Wir starten unsere Klangtestreihen mit "In Loving Memory" vom Alter Bridge. Dafür verbinden wir unser Smart-Device via Bluetooth mit der DSN7CY. Wir wählen den Klangmodus "Music" aus. Der Stimmwiedergabe der LG Soundbar gefällt uns bei Myles Kennedy sehr gut. Die Soundbar übertreibt nicht bei den Höhen und kann in diesem Part schon einmal Punkte sammeln. Da bei dieser Größe keine monströsen Pegel möglich sind, sollte einleuchtend sein. Aber bei diesem eher langsamen Titel verrichtet die DSN7CY sauber ihre Arbeit. Diese Soundbar, dürfen wir aber anmerken, ist eher für kleinere Räume geeignet, das zeigt uns der maximale Pegel, der nicht allzu hoch angesiedelt ist. 

Weiter geht es mit dem Titel "Blue On Black" von Five Finger Death Punch feat. Kenny Wayne Shepherd, Brantley Gilbert und Brian May. Hier präsentiert uns die LG Soundbar, dass sie durchaus in der Lage ist, bei musikalischem Material zu überzeugen. Die ersten Passagen beginnen mit einem sehr schönen Tieftonbereich, den die Soundbar tadellos wiedergibt. Auch die Stimmwiedergabe wirkt recht natürlich und nicht so bedeckt, wie wir es leider öfters schon bei Soundbars wahrnehmen mussten. Hier löst sich die Stimme sogar in Ansätzen vom Klangriegel, das sorgt für Punkte auf dem LG-Konto.

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Als nächstes spielen wir der LG Soundbar "Enter Sandman" von Metallica zu. Allerdings nicht via Bluetooth sondern wir legen dafür den weltweit ersten Musikfilm in Dolby Atmos, "Trough The Never" von Metallica in unseren Blue-ray Player ein. Die Dolby Atmos Wiedergabe dürfen wir hier als gut betiteln, auch wenn uns der maximale Pegel etwas beschränkt, was gerade bei dieser sehr dynamischen Disc auffällt. Aber: An diesem Konzert beißen sich selbst gestandene AV-Receiver in Verbindung mit sehr guten Mehrkanal-Lautsprechersystemen teilweise die Zähne as. Die Stimmwiedergabe von James Hetfield dürfen wir auch bei diesem Titel wieder als sehr gut bezeichnen. Die Stimmfarbe ist klar erkennbar und die Soundbar gibt sie mit relativ akkurater Abstufung wieder.

Was nützt einem aber die schönste Soundbar, die bei Musik gut klingt, aber beim Filmton versagt? Natürlich nichts, und somit starten wir mit Filmton. Dafür legen wir Batman - "The Dark Night" in unserem Blu-ray Player ein und starten die Wiedergabe. Wir wählen an der Soundbar den Sound Effekt "Bass Blast" aus, um zu überprüfen, ob dieses Programm wirklich zu gebrauchen ist. Wir lassen uns den Banküberfall, gleich am Anfang des Films, wiedergeben. Auch hier gefällt uns die Wiedergabe der Stimmen und der Effekte sehr gut. Die Schießerei klingt natürlich und authentisch. Mit dem "Movie" DSP sind etwas weniger Verzerrungen zu hören und trotzdem ist das Bassfundament für eine All-In-One-Soundbar nicht gut. 

Als nächstes füttern wir die LG Soundbar mit dem nächsten Film Klassiker und legen dafür James Bond "Casino Royal" ein. Wir wählen die Szene zu Anfang des Films, in der James Bond den Bombenattentäter beim Schlangenkampf aufspürt. Auch hier wirken die Effekte sehr realistisch, die Stimmen werden allerdings nicht ganz so sauber und klar wiedergegeben, wie bei manch anderen Testkandidaten, es fehlt bei etwas erhöhtem Pegel an Differenzierungsvermögen. Die wilde Jagd von 007 auf der Großbaustelle und die darin enthaltenen Explosionen wirken aber wieder erstaunlich realistisch. Insgesamt stellt die LG Soundbar für kleinere Räume und für den Einsatz z.B. in einer gemieteten Wohnung oder in der Reihenhaus-Hälfte, wenn Pegel-Orgien gar nicht möglich sind, eine erstaunlich wohlklingende Option dar. Klar, man kann bei einer All-In.-One-Soundbar keine Bass-Eskapaden der Oberklasse erwarten, hier fehlt es einfach unten im Frequenzkeller an Gehäusevolumen. Stimmen werden meist prima erfasst, nur selten nimmt dann bei gehobener Lautstärke das Differenzierungsvermögen ab.

Insgesamt scheint die Meridian Sound-Optimierung durchaus etwas zu bringen, denn die LG-Soundbar detailliert für ein solches Gerät recht gut und schafft es zudem, die transportierte Räumlichkeit auch natürlich zu verpacken. Der bereitgestellte Raum wirkt echt und nicht "künstlich aufgeblasen". Die Handschrift von Meridian trägt auch die überraschend ordentliche Qualität bei der Musikwiedergabe. 

Konkurrenzvergleich

  • Harman Kardon Citation Multibeam 700: Die Harmann Kardon Citation Multibeam spielt preislich in der selben Liga wie unser Testkandidat und ist derzeit für rund 480 EUR online erhältlich. Die Citation Soundbar punktete im Test mit ihrem tollen OLED Display, dass uns die Spotify Wiedergabe auch in Farbe anzeigte. Auch mit einer tadellosen Verarbeitung überzeugte uns die Soundbar. Klanglich punktete die Citation Multibeam mit einer hervorragenden Stimmwiedergabe, noch etwas charismatischer als bei der LG, die hier auch ordentlich abscnheidet, wie eben beschrieben. Natürlich fehlte es auch der Citation Soundbar an extremen Tiefgang, was aber Bauart und Größe geschuldet ist. Die Citation Soundbar hat uns trotzdem klanglich noch etwas mehr gefesselt, gerade bei leicht gehobenen Pegeln. Das Thema modernes Streaming haben die Harmann Ingenieure sauber gelöst und haben in die Multibeam die Steuerung via Google Home App integriert.

  • Sony HT-X8500: Der nächste Konkurrent kommt aus dem Hause Sony und hört auf den Namen HT-X8500. Die Sony Soundbar ist derzeit für rund 300 EUR online erhältlich und besitzt wie die LG Soundbar, keinerlei Netzwerkfunktionen. Auch hier bleiben dem Nutzer leider die Integration in eine Multiroom-Gruppe oder Streaming-Funktionen verwehrt. Bei der Filmtonwiedergabe glänzte die Sony Soundbar dank des Vertical Sound Engine von Sony durch eine nicht zu unterschätzende Wucht bei der Effektwiedergabe. Der LG-Konkurrent gibt Stimme aber sauberer wieder, und entfaltet mehr Räumlichkeit.

  • Nubert nuPro AS-250: Und jetzt bekommt die LG Soundbar den Endgegner angezeigt: wir schicken das schwäbische Pegelmonster von Nubert in den Vergleich. Das Nubert AS-250 Sounddeck gibt es derzeit für 531 EUR direkt bei Nubert und spielt somit fast in der selben Preisklasse wie die DSN7CY. Die Nubert Soundbar hat zwar schlichtweg nichts an Ausstattung (keine Decoder, daher kann sie nur PCM-Signale verarbeiten), überzeugt uns im Test aber mit klanglichen Eigenschaften auf einem enormen Level, bis zum kraftvollen Bassbereich. Als Minuspunkt führen wir hier gerne die recht üppigen Abmessungen (vor allem auch die Bauhöhe) auf, was den hochwertigen Chassis geschuldet ist. Auch einen HDMI-Anschluss besitzt das nuPro AS-250 nicht, es ist aber dank eines externen Konverters für 55 EUR möglich, die Soundbar über HDMI mit dem TV zu verbinden. BT gibt es ebenfalls lediglich optional. Moderne Netzwerkschnittstellen bleiben der Nubert Soundbar verwehrt, dafür besitzt diese aber einen USB-DAC (bis 48 kHz/24-Bit). 

Fazit

Die LG DSN7CY Soundbar zeigt für die aufgerufenen 479 EUR eine solide Verarbeitung auf. Die Lautsprecher an der Front werden von einem sauber eingepassten Metallgitter geschützt. Das an der Front befindliche Display ist sehr einfach gehalten, kann aber sehr gut abgelesen werden. Decodern für Dolby Atmos und DTS:X gibt es zudem verschiedene Soundeffekte wie z.B. Movie, Music, Bass Blast sowie Standard. Mittels AI Sound Pro passt sich die Soundbar zudem selbstständig ans aktuell Quellmaterial an. Mit Hilfe der Fernbedienung kann der Nutzer zudem eigene Einstellungen z.B. für Höhen und Bass vornehmen. Leider besitzt die LG Soundbar keinerlei Netzwerkschnittstellen und somit ist die Verbindung eines Smart-Devices nur via Bluetooth Verbindung möglich. Hier möchten wir aber anmerken, dass hier Handlungsbedarf seitens LG besteht: Einige Mitbewerber mit integriertem Streaming zeigen dies auf. Wer aber die neuesten Wiedergabemöglichkeiten wie Dolby Vision und Dolby Atmos möchte, ist bei der LG Soundbar genau richtig aufgehoben. Auch die Wiedergabe von High Resolution Audio Tracks ist mit der LG Soundbar möglich.

Neueste Tonformate in einem kompakten Gehäuse und mit Meridian Technologie, das ist die LG DSN7CY

Soundbars bis 500 EUR
Test 17. Juli 2020

 

Test und Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 17. Juli 2020

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