TEST: Sony All-In-One-Soundbar HT-X8500 - Top-Ausstattung inklusive

Für eine unverbindliche Preisempfehlung von 399 EUR und für Marktpreise ab rund 315 EUR ist die Sony 2.1-Soundbar HT-X8500 erhältlich, die auch Dolby Atmos und DTS:X decodiert, dies mittels der Sony-eigenen "Vertical Sound Engine" aber virtuell ausgibt. Sony verspricht auf der Website vollmundig, dass "alle Inhalte auf nahezu 7.1.2-Kanal-Qualität optimiert" werden. Das recht formschöne Modell verfügt über zwei integrierte kompakte Subwoofer-Einheiten und versteht sich daher als All-In-All-Soundbar, für deren Betrieb kein zusätzlicher externer Subwoofer notwendig ist. 

Rückseite

Auf der Fernbedienung finden sich gleich zahlreiche Tasten für unterschiedliche Klang-DSPs: So kann zum einen die "Vertical Sound Engine" aktiviert werden, zum anderen gibt es "Auto Sound" (hier wählt die Soundbar das am besten zur jeweiligen Quelle passende DSP-Feld aus), Voice, Night, Cinema, Music als Basis-DSPs, weiter unten finden sich noch Game, News, Sports sowie Standard. An DSP-Modi herrscht demnach kein Mangel.

Die Soundbar ist 890 mm breit, 64 mm Höhe und 96 mm Tiefe ist die Soundbar sehr kompakt. Die Lautsprecher-Bespannung aus gestanztem Metall wirkt hochwertig, an beiden Enden rechts und links sieht man Bassreflex-Öffnungen. Die Oberfläche der Soundbar besteht zwar aus Hartplastik, dieser ist aber genarbt, was zu einer recht edlen Optik führt. Die mitgelieferte Fernbedienung ist recht kompakt, für diese Preisklasse gibt es wenig auszusetzen. Auf der Remote finden sich richtige Tasten (wenn auch etwas klein) mit ordentlichem Druckpunkt und keine billigen Folientasten. 

Verarbeitung im Detail

Wandbefestigung ist ebenfalls möglich

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Anschlüsse

Es findet sich ein HDMI-Eingang und ein HDMI-Ausgang (inklusive eARC), die HDMI-Sektion ist kompatibel zu Dolby Vision, HDR10 sowie HLG. Hinzu kommen 4K HDR 18 GBit-Unterstützung, HDCP 2.2/2.3 - sehr gut auch für die Zusammenarbeit mit modernen TV-Geräten geeignet. Wer einen Sony Bravia TV verwendet, kann die Soundbar direkt drahtlos über Bluetooth mit dem Fernseher koppeln. Apropos Bluetooth: Hier setzt Sony mit Bluetooth 5.0 auf die neuste Version.

LEDs auf der Oberseite

LEDs auf der Oberseite der Soundbar geben Auskunft über den aktuellen Eingang und über die Aktivierung der Vertical Sound Engine. Auch kann man erkennen, ob natives Dolby Atmos- oder DTS:X Material wiedergegeben wird. Ein Display fehlt leider. 

Verbaut ist ein S-Master-Digitalverstärker mit drei Verstärker-Kanälen, über die Leistung schweigt sich Sony aus. Folgende Audioformate werden verarbeitet: 

  • HDMI EINGANG: Dolby Digital, Dolby Digital plus, Dolby TrueHD, Dolby Dual Mono, DTS, DTS HD High-Resolution Audio, DTS HD Master Audio, DTS ES, DTS 96/24, DTS: X, MPEG2-AAC
  • HDMI EARC: Dolby Digital, Dolby Digital plus, Dolby TrueHD, Dolby Atmos, Dolby Dual Mono, DTS, DTS HD High-Resolution Audio, DTS HD Master Audio, DTS ES, DTS 96/24, DTS: X, MPEG2-AAC

Insgesamt bietet die HT-X8500 für günstige Marktpreise eine gute sowie moderne Ausstattung und eine ordentliche Verarbeitungsqualität. 

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Klang

Die Vertical Sound Engine kann man immer zuschalten, ganz gleich, ob bei nativem Dolby Atmos- oder DTS:X-Material oder bei Material, das zum Beispiel in DTS 5.1 oder Dolby Digital 5.1 vorliegt. Der Effekt ist bei nativem Content intensiver, aber auch bei herkömmlichen Tonspuren heraushörbar. Wir hören den Beginn und die Wien-Sequenz aus "Mission Impossible - Rogue Nation" und stellen fest: Fürs investierte Geld ist die Leistung recht ordentlich. Per geschickter Abstimmung des Bassbereiches - echter Tiefgang ist mit einem so kleinen Gehäuse natürlich nicht möglich - entsteht zumindest der Eindruck, dass es im Bassbereich durchaus Bewegung gibt. Das merken wir beim Start des Airbus-Militärflugzeugs zu Beginn von Rogue Nation sehr gut.

Wenn man es mit dem Pegel übertreibt, wird der Bassbereich dann aber recht dumpf und es mischen sich Verzerrungen dazu. Man kann aber durchaus oberhalb der gern zitierten "Zimmerlautstärke" hören, und das Ergebnis ist immer noch prima. An der Pegelfestigkeit gibt es daher nichts auszusetzen. In der Wien-Sequenz, als auch Auszüge aus Puccinis "Turandot" präsentiert werden, erfreut die HT-X8500 mit einer räumlich recht dichten, homogenen Wiedergabe. Der Hochtonbereich erscheint nicht allzu detailreich. 

Bei "Mord im Orientexpress" sehen wir den Film rund um die Sequenz, als der Zug aufgrund einer Schneelawine mitten in der Fahrt gestoppt wird. Zuvor gab es ein kräftiges nächtliches Gewitter, das durchaus kraftvoll und mit ordentlicher Räumlichkeit dargestellt wird. Das Auflösungsvermögen geht in Ordnung, hier aber geht mehr, wie z.B. das  Nubert Sounddeck nuBox AS-225 für 375 EUR beweist. Klar, bei Nubert fehlt die 3D-Audio-Option, aber die Auflösung und die Darstellung erweiterter dynamischer Umfänge gelingt rundherum überzeugend. Stimmen sind, wie wir bei Gesprächen in den Zugwaggons vernehmen können, bei der HT-X8500 gut verständlich, auch noch bei gehobenem Pegel. Erst, wenn man es übertreibt und zu laut hört, nimmt die Stimmverständlichkeit ab.

Die Vertical Sound Engine ist, wie wir bereits erwähnten, auch bei Tonspuren, die nicht in DTS:X oder Dolby Atmos vorliegen, verfügbar. Wir haben den Nutzen getestet und stellen fest, dass sich durchaus ein räumlich dichterer Eindruck breitmacht, eine richtig intensive Überkopf-Ebene gibt es zwar nicht, aber schon eine recht üppig bemessene Weitläufigkeit in allen Dimensionen. Dass bei der Samsung HW-Q70R (649 EUR) hinsichtlich der Intensität der Überkopf-Ebene bei nativem und bei hochskaliertem Material höher liegt, verwundert nicht, schließlich kostet das Samsung-System, zu dem auch in drahtloser aktiver Subwoofer gehört, auch praktisch doppelt so viel. Harte Konkurrenz kommt von LG - die für Marktpreise um die 250 EUR erhältliche LG SK8 Soundbar kommt im Paket mit einem erstaunlich gutem Wireless-Subwoofer und decodiert Dolby Atmos. Die Ausgabe erfolgt auch hier virtuell. Hinzu kommt das integrierte Google Chromecast-Modul. Wer zu diesen Marktpreisen ein SK8 System bekommen kann, sollte zugreifen. 

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Aber: Wer wenig Platz zuhause hat, der kann zur Sony HT-X8500 greifen, dafür, dass man nur eine sehr kompakte Komponente unterbringen muss, sind die klanglichen Ergebnisse tadellos. Auch mancher kleine Nebeneffekt, das Zuschlagen einer Tür oder Schritte im Gang des Zugwaggons, arbeitet die Sony Soundbar ansprechend heraus. Und der Musci Score wird aufs Ganze gesehen ebenfalls prima eingearbeitet. Die Trennung verschiedener akustischer Effekte und Ebenen gelingt voll befriedigend.

Wie schlägt sich die Soundbar bei Musik, die wir per Bluetooth zuspielen? Sofort die Vertical Sound Engine ausschalten, das ist unser erster Tipp, denn diese verfälscht den Klang relativ deutlich und in keine erfreuliche Richtung. Das gut abgestimmte Music-DSP kann man problemlos verwenden. Bei harten Kickbässen wie bei "All Day And Night" von Jax Jones und Martin Solveig schlägt sich die HT-X8500 wacker, bei gehobener Lautstärke aber ist der Membranhub dann doch am Ende. Die Stimme präsentiert sich ordentlich eingearbeitet und ist prima verständlich.  Bei "Don't You Want Me" von Human League spielt die Soundbar recht klar und mit Nachdruck auf. Obwohl die Güte der Quelle bei diesem 80er Jahre Titel nicht eben perfekt ist, lässt sich die HT-X8500 hier nichts vorwerfen und liefert eine tadellose akustische Performance.   

Fazit

Sony präsentiert mit der HT-X8000 ein preislich fair kalkuliertes 2.1 All-In-One-Soundbar-System mit der "Vertical Sound Engine", die gerade bei Mehrkanal-Filmmaterial,, ganz gleich, ob in Dolby Atmos, DTS:X, Dolby Digital oder DTS 5.1, recht überzeugend funktioniert und eine tadellose Räumlichkeit generiert. Der Bassbereich wirkt überraschend kraftvoll, wenngleich der Tiefgang aufgrund des kleinen Gehäuses natürlich schon beschränkt ist. Optisch schick und gut verarbeitet, empfiehlt sich die All-In-One-Soundbar für Anwender, die wenig Platz zuhause haben und alle Quellen in einer homogenen und räumlich relativ dichten Qualität anhören möchten. 

Klein, schnell betriebsbereit und modern ausgestattet, stellt die Sony HT-X8500 eine rundherum gute Wahl dar

Soundbar (All-In-One) bis 500 EUR
Test 18. Juli 2019

Test: Carsten Rampacher
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 18. Juli 2019

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