TEST: Grundig Bluebeat GSB 110 ultrakompakter BT-Lautsprecher
Von Grundig kommt für 50 EUR ein ultrakompakter Bluetooth 3.0-Lautsprecher, der auf den Namen Bluebeat GSB 110 hört und schon optisch durchaus auffällt. Anstatt mit Allerweltsdesign, "Me too"-Charakter, null Wiederkennungswert und billiger Anmutung für Missfallen zu sorgen, erfreut uns der kleine Grundig-Speaker mit ausgezeichneter Materialqualität und schickem sowie frischem Design. Akzente werden in Orange und Silber gesetzt, in die silberne Spange ist der Grundig-Schriftzug integriert. Das solide Lautsprecherschutzgitter ist sauber eingepasst, oben und unten ist ein schmaler orangefarbener Ring zu sehen, oberhalb von diesem ist der schwarze Kunststoff leicht gummiert. Dies hilft, sollte sich doch einmal ein kleiner Unfall oder Sturzflug ereignen, gegen schwerwiegende Gehäuseschäden.
Oberseite - den Knopf länger drücken, dann startet die Kopplung. Völlig problemlos
Laut-/Leiser-Taste, Aux In (3,5 mm) und MicroUSB-Anschluss zum Aufladen
Ganz gleich, ob von vorn oder von hinten - der GSB 110 sieht gut aus
Der smarte kleine Lautsprechern besitzt 3 Watt Musikleistung, kann als Freisprecheinrichtung fürs angeschlossene Smartphone verwendet werden und besitzt bis zu 8 Stunden Laufzeit - absolut in Ordnung für einen so kleinen Lautsprecher. Im Inneren verrichtet ein fest eingebauter 3,7 V Lithium-Ionen-Akku seinen Dienst. Mit an Bord ist ein 3,5 mm MIniklinken-Auxiliary-Eingang, an den externe Quellen, die nicht über Bluetooth verfügen, angeschlossen werden können. Die Reichweite im Freien zwischen BT-Sender und dem Bluebeat als Empfänger gibt Grundig mit 10 Metern an, als Übertragungsbereich werden 140 bis 16.000 Hz des eingebauten Breitbänders genannt. Mit einem Gewicht von 0,225 kg und einer Breite von 6, einer Höhe von 10 und einer Tiefe von 6,5 cm ist der "Kleine" ein idealer Begleiter. Nachteile: Laut Grundig wird aptX nicht unterstützt, und man kann kein Smartphone o.ä. am Bluebeat aufladen.
Für Größe und Preisklasse ist der Klang ausgezeichnet
Akustisch bläst der Bluebeat GSB 110 zum Angriff. Zunächst einmal widerlegt er bei "Blinded By The Night" von Jens O. die These, dass so kleine BT-Lautsprecher keine Pegel schaffen können. Seine 3 Watt Musikleistung sind mehr als glaubwürdig, denn die Lautstärken, die praktisch ohne Verzerrungen realisiert werden können, sind hervorragend für die Preisliga. Sogar Anflüge von Bass lassen sich ausmachen. Und das Wichtigste - der GSB klingt angenehm, entfaltet eine gute Räumlichkeit. Beim Jens O-Disco-Hit lassen sich tatsächlich kaum Schwächen ausmachen. Bei "Lose Control" von Darlyela featuring Timbaland setzen sich diese sehr guten Eindrücke fort. Vergleichen wir hier mit dem akustischen Sondermüll, den man oft für kaum weniger Geld (rund 30 bis 40 EUR) einkaufen kann, spielt der Bluebeat GSB 110 hier wirklich in einer anderen Liga. Gerade für Picknick, Grillabend oder Freibadaufenthalt sowie für denn Urlaub und die Reise ist der Lautsprecher nahezu ideal geeignet. Dass im Bassbereich nicht wirklich viel geht, zeigt sich beim Beginn von Sam Sparros 2013er Sommerhit "Happiness" - hier fehlt es schon an Substanz. Aber im Verhältnis zu Größe und Preisklasse ist selbst bei diesem Song alles im grünen Bereich. Verwundert hören wir immer wieder hin, denn es verblüfft, dass der kleine BT-Lautsprecher wirklich so etwas wie einen räumlichen Aufbau bietet.
Nun steht nicht jeder auf Club-Hits unserer Tage. Viele, gerade in der Generation, in der sich auch der Verfasser dieser Zeilen befindet, trauern den 80er Jahren noch nach und lieben die Musik, die zu diesen Zeiten "hip" war. Also drehen wir die Uhr zurück und lauschen "Suburbia" von den Pet Shop Boys, nach "West End Girls" der zweite Superhit des britischen Pop-Duos, das noch heute aktiv ist, wenn auch nicht mehr so stark im Fokus der Öffentlichkeit. Der Bluebeat legt sich auch hier mit Erfolg ins Zeug und erfreut mit tadelloser Stimmwiedergabe und einer ordentlichen Differenzierung zwischen vokalen und instrumentalen Anteilen. Und auch in "Bella Italia" fühlt sich der Grundig Lautsprecher wohl - bei Baltimoras "Tarzan Boy" überzeugt uns wiederum die klare Klangqualität mit erneut guter Stimmverständlichkeit. Und auch die "Lessions In Love" von Level 42 machen Freude - wer in der Pause einfach mal 15 Minuten den 80ern akustisch Gehör schenken möchte, kann dies mit dem GSB 110 problemlos tun. Immer ist der Klang angenehm und homogen, nicht blechern, scheppernd oder schrill.
Wir "beamen" uns noch weiter zurück - in die 60er und 70er, genauer gesagt zu den Titelliedern alter 007-Filme. Wir beginnen mit Paul McCartneys "Live And Let Die" - der Aufbau des Songs kommt erstaunlich gut heraus, die dynamischen Differenzen werden erkennbar wiedergegeben. Natürlich fehlt hier die Gabe zur Detaillierung, aber schließlich handelt es sich auch um einen kleinen BT-Lautsprecher für Unterwegs. Zuhören kann man auf jeden Fall ohne schmerzverzerrten Gesichtsausdruck - um Gegenteil: Der GSB 100 zaubert fast jedem Hörer ein Lächeln aufs Gesicht. Natürlich darf auch Shirley Basseys legendärer "Goldfinger" Song nicht fehlen. Mit erstaunlicher vokaler Präsenz und guter Lebendigkeit gibt der kleine Bluetooth-Lautsprecher auch diesen Song tadellos wieder.
Die Nutzung als Freisprecheinrichtung funktioniert auch ohne Schwierigkeiten, allerdings wirkt der Klang etwas bedeckt.
Was treibt die Konkurrenz? Sehr kompakt ist auch der Divoom Bluetune-1, der etwas günstiger als der GSB 110 ist. Dafür aber klingt er weniger räumlich und klar, auch ist die Pegelfestigkeit geringer. Attraktiv sieht der Bluetune 1 zweifelsohne auch aus, ist aber nicht so gut im Detail verarbeitet wie der Grundig-Speaker, bei dem auch die Materialqualität besser ist.
Größer, aber kaum teurer ist der Creative D100 Bluetooth-Lautsprecher, der für ca. 60 EUR zu erwerben ist. Der Lautsprecher ist solide, aber einfach verarbeitet und klingt ordentlich - dass etwas mehr geht, liegt natürlich am deutlich größeren Gehäuse. Der Klang ist allerdings nicht so deutlich besser, als es die Gehäuseabmessungen vermuten lassen. Zudem wirkt der kleine Grundig-Speaker deutlich hochwertiger.
Fazit
Der Grundig Bluebeat GSB 110 gibt keinen Anlass zur Klage. Er sieht schick aus, ist ausgezeichnet verarbeitet und klingt auch noch richtig gut. Der günstige Preis spricht ebenfalls für den GSB 110. Mit Erfolg hat Grundig also auch auf neuen Geschäftsfeldern Fuß gefasst und zeigt nicht nur, dass die Tradionsmarke wieder da ist - sondern sich auch in frischer sowie moderner Form präsentiert.
Es weht ein frischer Wind bei Grundig - der Bluebeat GSB 110 ist preiswert, sieht gut aus und klingt tadellos

Bluetooth-Lautsprecher bis 50 EUR
Test 27. November 2013
+ Schick und sauber verarbeitet
+ Ultrakompakt
+ Klangstark
+ Preiswert
- Kein aptX-Support
Test: Carsten Rampacher
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 27. November 2013
Tags: Grundig • Lautsprecher • Wireless-Lautsprecher