TEST: Aktiver Subwoofer Klipsch SPL-150 - Bass-Riese mit 38 cm-Chassis

Der Klipsch SPL-150 ist laut unverbindlicher Preisempfehlung 999 EUR teuer, lässt sich auf dem freien Markt aber ab knapp 630 EUR erwerben. Er ist mit einem gewaltigen 38 cm Chassis ausgestattet - die schon legendäre kupferfarbene "Cerametallic" Membran sorgt dafür, dass Klipsch-Fans sich hüten werden, das robuste Stoffgitter vor die Front zu spannen. Der eingebaute Class D-Verstärker bietet 400 Watt Dauerleistung und satte 800 Watt kurzfristig verfügbare Spitzenleistung.

Typisch Klipsch: Cerametallic-Membran

Cowboy-Bassist - hier wird das Lautsprecher-Gitter noch von eingelassenen Zapfen gehalten.

Von schräg hinten

Mit Schutzgitter

Bassreflex-Öffnung

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Econik Speakers Interstitial

Das Finish des SPL-150 ist solide und robust. Kein moderner Schnickschnack wie ein magnetisch haftendes Lautsprecher-Schutzgitter oder auch leicht gerundete Kanten - der Klipsch-Subwoofer ist für "ganze Kerle". 

Einstellmöglichkeiten

Der SPL-150 hält einen Phasenumschalter (0/180 Grad) sowie stufenlose Drehregler für Tiefpass und Lautstärke bereit. Zudem findet sich ein Stereo-Cincheingang.  Der "WA Port" ist für ein optionales Wireess-Modul. EQ-Spielereien oder verschiedene Betriebsmodi? Das überlässt der Klipsch-Bassist lieber anderen. Purer, satter Bass sollen hier klar im Fokus stehen. Der SPL-150 gibt Frequenzen bereits ab 18 Hertz wieder und schafft maximal 122 dB. Im Standby-Betrieb werden lediglich 0,5 Watt verbraucht. 

Class D-Endstufe mit 400 Watt Dauerleistung und 800 Watt Peak-Power

 

Klang 2019 DTS Demo Disc, Ultra HD Blu-ray, DTS:X

Beim Ausschnitt aus "Jurassic Park - Fallen Kingdom" kann der Klipsch direkt seine Fähigkeiten zeigen. Und das tut er in einem krassen Umfang - man muss nicht einmal extrem laut hören, und schon hüllt der Subwoofer den gesamten Hörraum mit sattem, tiefem Bass ein - der überdies sauber auf den Punkt trifft. Trotz des großen Chassis ist der Klang keinesfalls zu "weich" und zu wenig klar definiert. Mit seiner Power ist der SPL-150 auch für große Hörräume oberhalb der 30 Quadratmeter ideale. Zweiter aktiver Subwoofer? Braucht man bestimmt nicht zwingend, selbst bei hohem Pegelanspruch. Parallel stattfindende tieffrequente Ereignisse sortiert der Klipsch-Bassist zügig und passend. 

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Nächste Sequenz: Aus "The Incredible Hulk". Viel Action, viel Nachdruck, Schusssalven, Bass-Effekte auch vom Music-Score: Es gibt viel zu tun für den SPL-150. Aber der riesige aktive Basslautsprecher lässt auch bei gehobener Lautstärke keinerlei Mühe erkennen. Er erledigt alles mit einer unerschütterlichen Souveränität. Auch, wenn akustische Übersicht gefragt ist, lässt er keinerlei Fragen an seiner Kompetenz aufkommen und liefert eine klare Differenzierung unterschiedlicher Bass-Effekte. Die Schüsse, die er präsentiert, haben nicht nur Nachdruck und erscheinen enorm räumlich - auch exakt ist die Wiedergabe. Der SPL-150 agiert deutlich schneller, als man spontan aufgrund des großen Chassis annehmen könnte.

Dritter Trailer von der 2019er DTS Demo-Disc: Ein Ausschnitt aus "American Made". Und wieder beeindruckt der SPL-150 mit einem unnachgiebigen Fundament. Er schafft eine große Bühne, die aber nicht unnatürlich oder überzogen wirkt. Immer ist der Klipsch zur Stelle, sorgt für den Erlebnisfaktor beim Anhören von Filmtonspuren. Dieser Ausschnitt ist nur extrem kurz - stellt aber wieder eine andere tieffrequente Situation für den SPL-150 dar. Und auch diesmal wieder meistert der aktive Subwoofer alles mit einer Gelassenheit, die verblüfft. Natürlich ist man der festen Überzeugung, dass ein Basslautsprecher mit einem so gewaltigen Gehäuse auch einiges leisten kann. Aber diese Struktur, gepaart mit dieser immensen Wucht, das ist schon weit überdurchschnittlich.

Klang Dolby Blu-ray "The Sound Of HD3

Von der schon älteren Dolby TrueHD Demo-Blu-ray hören wir nun weitere Sequenzen. Schon das "All Around You" Dolby-Intro lässt keine Zweifel am Können des Klipsch aufkommen. Wie sieht es mit der Sequenz aus "The Dark Knight" aus? Hier geht es nach wenigen Sekunden direkt mit gigantischen Expolisonen los, und der SPL-150 schiebt einmal mehr brachial an. Wie wir schon zu Beginn der Klangwertung erwähnten, muss es nicht einmal extrem laut zugehen, schon bei Pegeln etwas oberhalb der Zimmerlautstärke bietet der Subwoofer einen enorm kraftvollen, dichten akustischen Eindruck. Aber wir möchten nicht verschweigen, dass es natürlich richtig viel Freude bereitet, den SPL-150 in höchste Lautstärke-Regionen zu führen. Übersteuern? Nachlassen? Fehlanzeige. Es geht immer weiter, ohne dass Anstrengung deutlich wird. 

Das hört man auch beim Ausschnitt aus "Transformers - Darkside Of The Moon". Hier muss man einen aktiven Subwoofer an den Start bringen, der äußerst dynamisch agiert und zugleich über unbändige Kraft verfügt. Der Klipsch SPL-150 verbindet beides auf einem enorm hohen Niveau und sichert somit auch diesmal wieder ein intensives Hörerlebnis. Der herausragende Tiefgang ist ein Faktor davon, was allerdings bei dem großen Gehäuse und dem großen Treiber auch zu erwarten war. Nicht erwartet haben wir, dass der SPL-150 so präzise arbeitet und verschiedene zugleich stattfindende Effekte so klar im Raum differenzieren kann.

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Wenden wir uns nun musikalischem Material zu. Lady Gagas "You And I" hat komplett andere Voraussetzungen, zumal der Track recht ruhig beginnt und nicht allzu viel Arbeit auf den SPL-150 wartet. Aber dann gibt es doch etwas zu tun, wobei der SPL-150 hier etwas "gelangweilt" wirkt. Der Bass wird natürlich akkurat wiedergegeben, aber bei diesem Song ohne diese wuchtige, direkte Art, die wir bei den Filmton-Beispielen schätzen gelernt haben.

Bei Linkin Parks "Iridescent" erwartet uns wieder ein eher ruhiger Beginn. Dann aber geht es zügig los und der Klipsch SPL-150 beweist uns, dass er trotz der großen Membran den Rhythmus präzise erfasst und der Bass mit sauberem Timing in den Hörraum befördert wird. Verschiedene Ausprägungen im Bassgefüge erkennt der SPL-150 zuverlässig und schafft eine realistische Räumlichkeit in den tiefen Frequenzbereichen. Er fügt sich stimmig in die Front-Klangkulisse ein und übertreibt es nicht mit seiner Rolle innerhalb der gesamten klanglichen Ereignisse. 

Lichtmond, "Days Of Eternity", DTS-HD Master Audio

In DTS Master Audio hören wir und "Nightflight To Chronos", Teil 1 und Teil 2 an. Klar, dass der Klipsch hier voll in seinem Element ist und eine eindrucksvolle Show abliefert. Dynamische Unterschiede im Bassbereich bereiten null Probleme, der SPL-150 kann sich in einem Moment zurückhalten und im nächsten mit einer Wucht anschieben, die bis tief in die Magengrube geht. Für schreckhafte Naturen definitiv nicht geeignet, sehr wohl aber für Anwender, die im Bassbereich den ultimativen Kick suchen. Der Klipsch lässt viele teurere aktive Subwoofer alt und blass aussehen, denn was er fabriziert, ist ohne Einschränkungen erstklassig und auch für den enorm anspruchsvollen Mehrkanal-Liebhaber faszinierend. 

Konkurrenzvergleich

Hier haben wir geschaut, was es zum Marktpreis des SPL-150 auf dem Subwoofer-Markt noch alles gibt. Und da ist einiges zu finden, auch Konkurrenten, die uns ezellent gefallen. So der Downfire-Subwoofer KEF Kube 10b, der 650 EUR kostet und dafür mit einer besonders edlen Optik punkten kann. Da wirkt der Klipsch viel "hausgemachter", schlichter. Der Kube 10b tritt akustisch sehr differenziert und doch kräftig auf. Bei Pegelfestigkeit und Tiefgang aber zieht der SPL-150 klar vorbei, ohne dabei störend oder unpräzise zu werden.

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Ein sehr unangenehmer Konkurrent ist der XTZ Sub 10.17 Edge. Mit seinen 1.045 Watt Peak-Power rangiert der Frontfire-Subwoofer bei der Pegelfestigkeit ganz weit oben. Flexible Einstellmöglichkeiten sprechen auch für den 645 EUR kostenden XTZ-Subwoofer. Mit dem deutlich größeren Gehäuse und dem 38 cm Chassis aber schlägt der SPL-150 bei Volumen und Tiefgang wieder gnadenlos zu. 

Wer noch deutlich weniger Geld ausgeben möchte und nicht so viel Platz hat, der kann den für knapp 420 EUR erhältlichen Teufel T 10 kaufen. Praktisch: Man kann ihn wahlweise als Front- oder Downfire-Subwoofer einsetzen. Eine homogene, räumliche Bassdarstellung und ein tolles Integrationsvermögen bietet der optisch schlichte T 10 immer. Klar, er ist preiswerter und kompakter - wer es richtig "krachen" lassen möchte, greift zum SPL-150. 

Fazit

Eigentlich ist es ganz einfach: Für die aufgerufenen Marktpreise gibt es kaum eine bessere Leistung als beim Klipsch SPL-150. Er beschallt dank üppiger Endstufenleistung auch große Hörräume mit einer enormen Gelassenheit, er hat einen erstklassigen Tiefgang, schafft einen absolut realistischen räumlichen Eindruck und scheitert auch beim Thema "Präzision" keinesfalls, sondern schlägt auch hier voll zu. Trotz des riesigen 38 cm Basstreibers mit Cerametallic-Membran trifft der US-Amerikaner auch kleine Bassimpulse exakt. Kurzum - die Ausstattung ist wie üblich bei Klipsch aufs Notwendigste beschränkt, was aber die pure Basskraft und die Pegelfestigkeit angeht, spielt der SPL-150 in der "Champions League". 

Purer Bass und sensationelle Pegelfestigkeit zum unschlagbaren Preis

Aktive Subwoofer obere Mittelklasse
Test 04. Dezember 2019

Test: Carsten Rampacher
Bilder: Sven Wunderlich
Datum: 04. Dezember 2019

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