IFA EXKLUSIV-TEST: Harman Kardon Onyx Mini – Rundes Klang-Ass für 149 EUR?
Vom erfolgreichen Harman Kardon Bluetooth-Lautsprecher Onyx kommt im Oktober für 149 EUR auch eine besonders kompakte Variante. Der Onyx Mini ist wahlweise in schwarzer oder weißer Farbgebung lieferbar und bietet mittels des eingebauten Akkus 10 Stunden Spielzeit bei normalen Lautstärken. Das ist durchschnittlich, viele Konkurrenten bieten mehr, einige auch weniger Akku-Laufzeit. Eingebaut ist eine Freisprecheinrichtung (mit Echo-Unterdrückung und Noise Cancelling), ferner verfügt der im runden Design gehaltene Speaker über „Wireless Dual Sound“.
Seitliche Ansicht
Bedienelemente an der Oberseite
Rückseite mit Passivmembran
Der Bluetooth-Speaker bringt eine leicht gummierte und haptisch angenehme Oberfläche mit. Das Gitter über dem Lautsprecher sitzt sehr gut. Oben auf dem Onyx Mini sind die Bedienelemente eingelassen. Drückt man die Bluetooth-Taste schneller, beginnt die Kopplung mit dem Tablet oder Smartphone. Lautstärke +/Lautstärke Minus sowie die An-/Aus-Taste befinden sich ebenfalls dort. Unter dem Fuß des Onyx Mini ist ein Gummiring für optimalen Stand auch auf rutschigem Untergrund.
Front des Onyx Mini im Detail
Anschlüsse
Standfuß
Die Signalübertragung vom Smartphone läuft reibungslos, es kommt nicht zu unschönen Störungen oder gar Unterbrechungen. Wie klingt der Bluetooth-Lautsprecher? Dank 2 x 10 Watt Leistung muss man sich nicht über zu geringe Pegel beklagen, ganz im Gegenteil. Der Onyx Mini legt sich beim Trance-Klassiker „Don’t Stop“ vom ATB mit Dynamik und Ausdruckskraft ins Zeug. Wer noch mehr Sound möchte, kann auch zwei Onyx Mini koppeln. Wir checken weiter die Klangqualität des tadellos verarbeiteten Lautsprechers. Hier muss sich der Onyx hinter keinem etablierten Konkurrenten verstecken, im Gegenteil. Mit der tadellosen Räumlichkeit und dem bassstarken Sound kann er sich auch gegen den brandneuen Teufel Bamster der 2. Generation, ebenfalls 139 EUR, behaupten. Da der Bamster sehr schmal ist und ein elegantes Design klar fokussiert, kann er zwar durch etwas detailreicheren Klang gegenüber dem Onyx Mini punkten, der Harman-Lautsprecher bietet aber den kräftigeren Bass und mehr Pegelfestigkeit. „Merry Christmas Mr. Lawrence“ von Watergate im Mix von DJ Quicksilver liegt dem schmucken Onyx absolut. Der von asiatischen Elementen getragene, schwungvolle Rhythmus wird klar und dynamisch herausgearbeitet. Hier schiebt der Onyx Mini mehr an als der „edle Bruder“ Esquire 2 für 229 EUR. Der „Gentleman unter den BT-Lautsprechern“ ist zwar optisch zwei Klassen edler, klanglich aber kann er sich nicht gegen den ungemein stark auftretenden Onyx Mini durchsetzen.
Der Onyx Mini in schwarz
Bedienelemente und Status-Anzeige für den Akku
Und auch mit „seriöserer“ Musik kommt der Onyx Mini bestens zurecht. „I Belong To You“ von Eros Ramazzotti und Anastacia gefällt durch Ausdruckskraft, sehr gutes Volumen und eine saubere Stimmwiedergabe sowohl der Stimme von Anastacia als auch der Stimme von Eros. Die Instrumente, besonders die E-Gitarre, kommen mit Schwung zum Ausdruck. „Supergirl“ von Reamonn kommt als weiterer Song ebenfalls prima zur Geltung. Der Onyx Mini punktet ein weiteres Mal durch die erstaunlich charismatische Stimmpräsentation. Die Leistungsreserven des eingebauten Verstärkers sind wirklich gut. Ein großer Grundig GSB 500 kommt auf nicht mehr Pegel. Der sehr harmonisch abgestimmte Grundig liefert aber nach wie vor ebenfalls eine sehr gute Vorstellung ab. Die Mischung aus sehr kompakten Abmessungen und erstaunlichem Volumen ist aber das besondere Markenzeichen des Onyx Mini, der uns in der Liga bis 150 EUR derzeit einfach am besten gefällt. Wer auf den Akku verzichten und dafür noch eine Wireless-Netzwerkeinbindung mit Zugriff auf zahlreiche Musik-Streaming-Services sichern möchte, kann zum Panasonic SC-ALL1 greifen. Der kostet laut UVP 199 EUR, ist aber zum gleichen Preis wie der Onyx Mini zu finden. So gut wie der Onyx klingt der rund und recht homogen antretende SC-ALL1 aber nicht. Er ist nicht so dynamisch und nicht so kraftvoll. Was der Onyx kann, beweist er ein weiteres Mal bei „A View To A Kill“: Nachdruck, dichte Räumlichkeit, sehr gute Leistungsreserven. Ohne Frage, ein besonders guter BT-Speaker – der auch Shirley Basseys „Moonraker“ mit dem sehr schönen, aus räumlicher Sicht interessanten Anfang ausgezeichnet wiedergibt. Realistisches Volumen der Stimme, tadellose Trennung von den Instrumenten – der Onyx Mini festigt seine Spitzenposition weiter.
Fazit
Der Harman Kardon Onyx Mini liefert für 149 EUR eine makellose Vorstellung ab. Schade ist nur, dass der sehr gut verarbeitete Bluetooth-Lautsprecher nicht spritzwassergeschützt wie zahlreiche JBL-Geschwister ist. Die Akkulaufzeit geht in Ordnung, setzt aber keine Maßstäbe. Prima ist, dass man zwei Onyx Mini koppeln kann. Aus akustischer Sicht setzt der kompakte Lautsprecher Glanzpunkte. Pegelfest, räumlich dicht aufspielend und mit überraschend kräftigem Bassbereich, verweist er die Konkurrenz auf die Plätze.
Klangstarker Begleiter: Der Harman/Kardon Onyx Mini liefert eine erstklassige akustische Performance

Bluetooth-Lautsprecher bis 150 EUR
04.09.2016
Test: Carsten Rampacher
Fotos: Philipp Kind
Datum: 04.09.2016
Tags: Bluetooth • Harman • Harman Kardon • IFA • IFA 2016 • Lautsprecher