XXL-TEST: Philips 65OLED973 - Würdiges Ultra HD-OLED-Spitzenmodell für 4.500 EUR Marktpreis?

Philips 65OLED973 Front Seitlich2

Der Philips 65OLED973 ist derzeit zu einem Marktpreis von rund 4.500 EUR (UVP 4.999 EUR) zu haben und stellt das aktuelle Topmodell im Portfolio dar. Mit der P5 Perfect Picture Engine, dreiseitigem Ambilight Spectra XL, Android Nougat als Betriebssystem, 16 GB internem Speicher und einem 6.1-Soundsystem mit 60 Watt Leistung möchte er sich als idealer Begleiter für den anspruchsvollen Ultra HD-TV-Liebhaber präsentieren. 

Verarbeitung

Philips 65OLED973 Rueckseite Seitlich

Rückseite mit Acryglas-Überzug

Philips 65OLED973 Standfuss Rueckseite

Solide: Standfuß/Soundsystem von hinten

Philips 65OLED973 Standfuss Front

Soundbar mit Kvadrat-Bezugsstoff

Philips 65OLED973 Ambilight

Ambilight-LEDs

Der 65OLED973 ist erstklassig verarbeitet - auch im Detail. Rund um den dünnen Rahmen verläuft ein Acrylglasrand (die aus diesem Material bestehende Rückseite steht etwas "über"), und das mit speziellem "Kvadrat" Akustik-Stoff bezogene 6.1-Soundsystem ist sehr edel integriert. Bringt man den 65OLED973 an der Wand an, kann man das Soundsystem entsprechend anpassen, dass es auch hier zu verwenden ist. Die schon erwähnte, ebenfalls hochwertig und nobel wirkende Rückseite sorgt dafür, dass man den 65OLED973 auch frei im Raum aufstellen kann. Die zwei mitgelieferten Fernbedienungen wirken hochwertig und passen demnach bestens zum 65OLED973. 

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Anschlüsse

Philips 65OLED973 Anschluesse Standfuss1

Anschlüsse im Standfuß integriert

Philips 65OLED973 Anschluesse Standfuss2

Kein Doppeltuner

Im Standfuß/Soundsystem sind auch die Anschlüsse integriert - und hier gibt es gleich Kritik. Denn selbst im Spitzenmodell verbaut Philips keinen Doppeltuner. Es finden sich vier HDMI-Anschlüsse (HDCP 2.2 nur auf HDMI1 und HDMI2), zwei USB-Anschlüsse (hier sind aktuell drei USB-Terminals Standard). Weiter gibt es einen CI+ Slot, einen digitalen Audioausgang, eine Netzwerkbuchse, einen Kopfhörerausgang, sowie YUV-Anschluss und Audio-Anschluss per Adapter. Der 65OLED973 verfügt über Dualband-WiFi 11ac 2 x 2. Insgesamt ist die Anschluss-Disziplin kein Ruhmesblatt für den 65OLED973. 

P5 Bildprozessor

Philips P5 CPU

Der 2017 erstmals vorgestellte Bildprozessor P5 bearbeitet fünf verschiedene Bereiche der Bildqualität gleichzeitig und verfügt über die notwendige Rechenkapazität, um diese Mengen an Daten insbesondere bei 4K/UHD-Inhalten zu bewältigen. P5 analysiert, separiert und bearbeitet die Bilddaten gemäß der fünf laut Philips bestimmenden Variablen der Bildqualität: Qualität der Bildquelle, Schärfe, Farbe, Kontrast und Bewegung.

Ein großer Teil der Inhalte, die einem Fernseher zur Verfügung gestellt werden, enthält im Signal qualitätsmindernde Komponenten wie Rauschen oder Artefakte. Mittels der Optimierung der Bildquelle werden diese störenden Beeinflussungen in weitem Umfang eliminiert. Das Rauschen wird ohne störende Verwischungen und Unschärfen beseitigt und auch die Streifenbildung, als „Banding“ bekannt, wird stark abgeschwächt. Das geschieht, indem 8-Bit-Video intern auf nahezu 14-Bit-Präzision angehoben wird.

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Weiter mit dem Thema "Upscaling". Zahlreiche Bildquellen haben eine Auflösung, die nur einen Bruchteil von Ultra-HD darstellen. Genannt seien z.B. die Öffentlich-Rechtlichen TV-Sender, die in 720p ausstrahlen, oder viele private Sender, die in 1.080i ausstrahlen. Hier bietet der P5 Prozessor das leistungsstarke „Perfect Sharpness Ultra Resolution Upscaling“, das diese Inhalte optimal auf die 3.840 x 2.160 Bildpunkte des Panels hochrechnet.

Um den Kontrast des Materials zu optimieren, gibt es das Perfect Contrast System mit zahlreichen, verschiedenen Zonen innerhalb des Bildes, um gemeinsam mit dem Micro Dimming Pro den Kontrastumfang zu vergrößern. Im Ergebnis zeigt sich ein Bild mit mehr Tiefe, das weiterhin eine erstklassige Detaillierung bietet und sehr plastisch erscheint.

Die Farbwiedergabe wird dank des P5 Perfect Color-Systems mit der 17-Bit Farbverarbeitung  deutlich verbessert, um intensivere, feiner abgestufte und lebensnahe Farben zu generieren. Gerade Hauttöne, so Philips, sehen, nach dieser „Behandlung“ sichtbar natürlicher aus.

Nun folgt mit der Bewegungsdarstellung des fünfte Element, das der P5 Prozessor optimiert. Mit einer Rechenleistung von vier Milliarden Pixeln der Perfect Natural Motion-Technologie werden auch schnelle Bewegungen sowie flotte Kameraschwenks in Ultra HD-Filmen flüssig und mit knackiger Schärfe wiedergegeben.

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Ersteinrichtung

Wie es generell üblich ist, erfolgt beim ersten Anschluss des 65OLED973 die Ersteinrichtung. Diese kann auch ein weniger erfahrener Anwender ohne Schwierigkeiten durchführen. Hier zahlreiche Screenshots.

Philips 65OLED973 Screenshot 1

Willkommensbildschirm

Philips 65OLED973 Screenshot 2

Auswahl des Landes

Philips 65OLED973 Screenshot 3

Verwendung zu Hause oder im Geschäft?

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Philips 65OLED973 Screenshot 4

Registrieren für Philips Smart TV

Philips 65OLED973 Screenshot 5

Sender und Schnelleinstellung

Philips 65OLED973 Screenshot 6

Installationsstart

Philips 65OLED973 Screenshot 7

Start der Satellitensuche

Philips 65OLED973 Screenshot 8

Installation der Satellitensender folgt

Philips 65OLED973 Screenshot 9

Auswahl der Art, wie die Sender sortiert werden sollen

Philips 65OLED973 Screenshot 10

Installation abgeschlossen

Philips 65OLED973 Screenshot 11

Weiter geht es

Philips 65OLED973 Screenshot 12

Schnelleinstellungen für Bild, Ton und Ambilight - sehr praktisch

Philips 65OLED973 Screenshot 13

Justage der Helligkeit, für jeden verständlich

Philips 65OLED973 Screenshot 14

Es folgt der Kontrast

Philips 65OLED973 Screenshot 15

Dann die Farbeinstellung

Philips 65OLED973 Screenshot 16

Anschließend die Bildschärfe

Philips 65OLED973 Screenshot 17

Nun ist die Toneinstellung an der Reihe

Philips 65OLED973 Screenshot 18

Die Schnellstart-Hilfe endet mit Ambilight

Die Ersteinrichtung des 65OLED973 umfasst auch einen Assistenten, der zügig dabei hilft, elementare Bildeinstellungen festzulegen. Auch für Ton und Ambilight gibt es Schnelleinstellungen. 

Bedienung

Philips 65OLED973 Fernbedienung1

Neue Stabfernbedienung für Google Assistant mit integriertem Mikrofon

Philips 65OLED973 Fernbedienung2

Natürlich liefert Philips auch die bewährte zweiseitige Fernbedienung mit

Philips 65OLED973 Fernbedienung3

Komplette Tastatur auf der zweiten Seite

Im Lieferumfang enthalten sind zwei Fernbedienungen, eine sehr hochwertige, doppelseitige und eine ebenfalls edel wirkende stabförmige Fernbedienung mit Mikrofon. Hiermit wird auch der im TV eingebaute Google Assistant bedient, man drückt einfach die Mikrofon-Taste und beginnt, wie man es von anderen Google Assistant-Geräten wie z.B. Lautsprechern her kennt, einfach mit "Hey Google".  Allerdings durchsucht der Google Assistant, wenn man z.B. spricht: "Hey Google, bitte zeige mir die Krimis, die heute kommen", noch nicht alle möglichen Quellen, sondern beschränkt sich auf YouTube. Allgemeine Anfragen, wie z.B. nach dem aktuellen Wetter, werden schnell und zuverlässig beantwortet. Die zweiseitige Fernbedienung eignet sich dank der vollwertigen Tastatur auch sehr gut zum Surfen im Internet.

Philips 65OLED973 Screenshot 39

Das Surfen im Internet mit entsprechender Eingabe der Adressen ist dank Fernbedienung mit integrierter Tastatur auf der zweiten Seite einfach

Hier abschließend noch drei Screenshots von Android Nougat:

Philips 65OLED973 Screenshot 19

Wer schon mal einen Android-TV hatte, wird sich sofort auskennen

Philips 65OLED973 Screenshot 20

App-Galerie

Philips 65OLED973 Screenshot 21

Anmeldung mit Google-Konto

Natürlich verfügt der 65OLED973 auch über ein umfangreiches Einstellungsmenü hinsichtlich Bild, Ton und Ambilight, darauf möchten wir separat eingehen. 

Philips 65OLED973 Screenshot 33

Allgemeine Einstellungen

Philips 65OLED973 Screenshot 34

Kabellos und Netzwerke

Philips 65OLED973 Screenshot 35

Auch nach der ersten Installation kann man noch weitere Tuner-Signalarten installieren

Philips 65OLED973 Screenshot 36

Wichtig: Immer aktuelle Firmware-Updates im Blick behalten

Philips 65OLED973 Screenshot 37

Praktische Medienübersicht

Der 65OLED973 lässt sich im Alltag einfach handhaben. Wir wünschen uns für die Zukunft noch eine weiter in die Tiefe gehende Integration von Google Assistant, und der Arbeitswinkel der Hauptfernbedienung bei unserem Testgerät könnte noch etwas größer ausfallen. Im Folgenden stellen wir nun kurz die Ambilight-Funktionen vor und widmen uns im Anschluss der Bild- und Tonqualität inklusive Screenshots der entsprechenden Menüs. 

Ambilight

Philips 65OLED973 Screenshot 30

Ambilight-Stil

Philips 65OLED973 Screenshot 31

Einrichtung von Ambilight + Hue

Philips 65OLED973 Screenshot 32

Ambilight ISF-Tuning

Der 65OLED973 verfügt über 3-seitiges LED-basiertes Ambilight mit zahlreichen Betriebsarten und der Möglichkeit, den TV in ein Philips Hue-Lichtsystem einzubinden. Es finden sich unter anderem die Ambilight-Betriebsarten Musik, Lounge, und es gibt einen Spielemodus sowie die Möglichkeit, Ambilight an die Wandfarbe im Aufstellungsraum des TVs anzupassen. 

Auch gibt es ein "ISF-Tuning" fürs Ambilight. Bei Ambilight-Stil im Einstellungsmenü finden sich die Modi: Video folgen, Audio folgen, Farbe folgen oder App folgen. Wählt man z.B. "Video folgen" aus, dann tauchen weitere, anwählbare Modi auf: Standard, Natürlich, Intensiv, Lebhaft, Spiel, Komfort und Entspannen. So ist es möglich, die Ambilight-Wirkung exakt auf das Quellmaterial oder das gerade aktuelle persönliche Empfinden einzustellen. Wir haben bei der Ultra HD Blu-ray von "Jumanji" den Ambilight-Modus "Intensiv" ausgewählt, und tatsächlich bekommt man den Eindruck, besonders tief ins filmische Geschehen eintauchen zu können.

Ob man Ambilight nun möchte oder nicht - abschalten kann man es natürlich auch -, liegt im Auge des Betrachters, mancher wünscht sich auch "Filmgenuss pur" und stört sich an Ambilight, anderen fällt es leichter, mit Ambilight alles um sich herum zu vergessen und sich genau "mittendrin" zu befinden. 

Bild DVB-S2-Tuner

Philips 65OLED973 Screenshot 25

Bild-Programme

Schauen wir uns den DVB-S2-Tuner an, so überzeugt uns das Bild im ab Werk voreinstellten Bildmodus "Standard" nicht. Zu grell, zu wenig differenziert, kurzum nicht so ausgewogen, dass man damit glücklich werden kann. Das Bild wandelt sich im wahrsten Wortsinne dann, wenn man den Modus "ISF Tag" (wenn externer Lichteinfall vorhanden ist, sieht man abends, verwendet man "ISF Nacht") verwendet: Dann ist das Bild äußerst angenehm, farblich natürlich und auch dann, wenn man länger Inhalte betrachtet, stellt sich dieser Modus als sehr gut ausbalanciert heraus.

Insgesamt zeigt der Tuner bei 720p Inhalten, die auf 2.160p hochskaliert werden, eine solide Performance. Rauschen kommt nur in relativ geringem Umfang vor, Hautfarben gibt der 65OLED973 prima und mit ordentlicher Differenzierung wieder. Selbst dann, wenn man recht nahe vor dem TV sitzt (1,5 Meter Distanz), ist das Ergebnis ordentlich. Natürlich ist der Bildeindruck z.B. bei aktuell produziertem Material (Talkshows, neue Serien, Dokus etc.) deutlich besser als bei Inhalten, die vom Sender bereits hochskaliert werden. Vorsicht bei zuviel Bildschärfe: Dann bilden sich z.B. um Schriften störende Doppelkonturen und Artefakte.

Erstaunlich gut kommt der 65OLED973 selbst mit SD-Material in 576i zurecht. War das Tunerbild von 720p noch zwar sehr gut, aber nicht Maßstäbe setzend, ist es höchst beeindruckend, was bei extrem niedrig auflösendem Quellmaterial passiert. Sicher, man darf sich nicht einen Meter vor den TV setzen, aber aus gewisser Distanz ist das Bild sogar als richtig gut zu bezeichnen. Homogen, farbecht, nicht zu verrauscht: Ja, das macht Freude. Auch wenn es natürlich nie die Hauptaufgabe eines Ultra HD-TVs sein darf, SD-Material wiederzugeben. 

Bild Blu-ray, Upscaling durch den 65OLED973 auf 2.160p

Philips 65OLED973 Screenshot 26

Viele Parameter finden sich in den erweiterten Bildeinstellungen

Nun lassen wir den 65OLED973 eine Blu-ray (James Bond 007, ein Quantum Trost, 1. Kapitel) hochskalieren, von 1.080p auf 2.160p. Gleich zu Beginn, als die Kamera über die glitzernde Wasseroberfläche des oberitalienischen Gardasees auf die wilde Verfolgungsjagd zwischen 007 im Aston Martin DBS und seinen Verfolgern in schwarzen Alfa Romeo 159 heranzoomt, zeigt der Philips leichte Schwächen. Dass es grieselt und rauscht, liegt klar am Quellmaterial, aber andere TVs blenden dies mittels offensichtlich effektiver arbeitenden Rauschunterdrückungen besser aus. Wir haben die Rauschunterdrückung auf "mittel" justiert, mehr geht nicht, sonst wird das Bild unnatürlich.

Danach aber, im weiteren Verlauf des Kapitels, läuft der 65OLED973 zu sehr guter Form auf. Wir haben bei fast völliger Dunkelheit geschaut und den Modus "ISF Night" verwendet. Die Frame Interpolation arbeitet im "Film" Modus. Und diese stellt einen klaren Fortschritt gegenüber den 2017er Philips OLED-Modellen dar: Ruckeln oder Artefakte gibt es praktisch nicht mehr, jede Art von Bewegungen kommen stabil und sicher zum Ausdruck. Die authentische, Film-gerechte Farbwiedergabe im ISF-Nachtmodus sorgt für weitere Punkte auf dem Philips-Konto. Die Bildschärfe ist im ISF-Modus bewusst nicht hoch eingestellt, und wir raten, es auch so zu belassen.

Denn mit der Schärfeeinstellung "2" erhält man ein in sich stimmiges Bild ohne störende Doppelkonturen, die Schärfe, das sieht man z.B. an Einzelheiten im Innenraum des Aston Martin oder an der Darstellung der Steine und Felsen im Steinbruch, ist genau richtig dosiert. Mit sehr guter Panorama-Wirkung wird das Stadtbild von Siena wiedergegeben. Als 007 mit seinem arg ramponierten Aston Martin in die Dunkelheit fährt, holt der 65OLED973 viele Details aus den Ziegeln im Gang heraus. Insgesamt eine beachtliche Vorstellung des Philips, vor allem auch die Natürlichkeit und Homogenität des Bildes hat uns überzeugt. 

Bild Ultra HD Blu-ray, "Jumanji" (2017er Neuverfilmung mit Dwayne "The Rock" Johnson), ab Filmbeginn

Die Ultra HD Blu-ray von "Jumanji" liegt in HDR10 vor. Das HDR-Material wird vom 65OLED973 umgehend erkannt, und für HDR stehen die nun auf HDR angepassten Bildmodi bereit: HDR-Persönlich, HDR-Lebhaft, HDR-Film und HDR-Spiel. Hinzu kommen die Modi ISF Night und ISF Day. Wir haben uns für den "HDR Film" Modus entschieden und starten. Gleich in den ersten Einstellungen kann uns der 65OLED973 überzeugen. Sehr fein modelliert er den Sand am Strand heraus, als das Jumanji-Spiel mitten im Sand gefunden wird. Die akkuraten, facettenreichen Kontrastabstufungen empfinden wir als sehr gelungen.

Der 65OLED973 möchte ein ehrliches, authentisches Bild offerieren, diese Mission gelingt sehr gut. Auch als der junge Jogger auf sein Haus zuläuft, gefällt der 65OLED973 mit klarer, scharfer Durchzeichnung des gesamten Bildes. Kaum Schärfeverluste auch in den hinteren Bildebenen, eine detailreiche Wiedergabe auch von Details wie den Topfpflanzen vor der Tür und stabile Kamerafahrten: Der 65OLED973 ist gut in Form. Auch, als der junge Mann im Schatten in seinem Zimmer zu sehen ist, leistet sich der Philips keinen Durchhänger, er nivelliert unterschiedliche Graustufen sehr sauber heraus. Die Struktur des T-Shirts kommt selbst nachts noch einwandfrei zur Geltung, ebenso der Holzkasten, in dem sich das Jumanji-Spiel befindet. 

Wir springen kurz ins zweite Kapitel, das nicht, wie das erste, in 1996, sondern in unserer heutigen Zeit spielt. Natürliche, angenehme Farben, eine hervorragende Detaillierung (an Haaren, Gesichtern der Protagonisten sehr gut zu sehen) und ein plastischer Bild-Gesamteindruck sorgen für Freude. Der Philips schafft es stets, einen intensiven, dynamischen Bildeindruck zu erzeugen, der aber nie zu grell und zu aggressiv wirkt, sondern immer echt und homogen. 

Im dritten Kapitel nun finden sich Spencer und die anderen Schüler mitten im Dschungel und in einem anderen Körper wieder. Der 65OLED973 macht hier nicht den Fehler und stellt die zahlreichen Grün-Töne bei der Vegetation zu übertrieben dar. Er bleibt seiner natürlichen, authentischen Arbeitsweise auch hier treu. Feinheiten z.B. an den Blättern der Pflanze oder an der Kleidung der "Jumanji-Mannschaft" arbeitet er sicher heraus. Im Vergleich zu den 2017er Philips OLED-Modellen konnte das Panelrauschen effektiv reduziert werden. Überall auffällig ist der dreidimensionale Bildeindruck, zusammen mit Ambilight hilft dies, sich sehr gut ins Geschehen auf dem Screen hineinversetzen zu können. Details wie den Glanz in den Augen oder Schweiß auf der Hautoberfläche arbeitet der 65OLED973 sorgfältig heraus. Gewollte Bildeindrücke - Fokus vorn, Unschärfe in den hinteren Bildebenen - stellt der Philips mit korrekter Balance dar. Als die drei Leben, die jeder Spieler hat, auf dem Arm von Franklin "Mouse" Finbar im Großformat mitten im Bildschirm dargestellt werden, beeindruckt, wie akkurat, scharf und exakt der 65OLED973 die Hautoberfläche inklusive der kleinen Härchen und der Poren wiedergibt. Bei allen Arten von Bewegungen bleibt das Bild stabil, auch parallel stattfindende unterschiedliche Arten von Bewegungen bereiten dem 65OLED973 keine Probleme. 

Übrigens: Der 65OLED973 hält genug maximale Helligkeit bereit, um HDR-Material auch bei deutlichem externem Lichteinfall noch gut wiederzugeben. Die Zeiten, in denen man OLED Ultra HD-TVs nur bei fast komplett oder komplett abgedunkeltem Raum verwenden konnte, sind endgültig vorbei. 

Bild YouTube, UltraHD, "Video Of Wild Animals"

Nahaufnahmen von Pinguinen zeigen hier deutlich das Können des Philips, der übrigens auch hier (kein HDR-Content) bei Tageslicht genug Helligkeit bereit hält. Das Gefieder der putzigen Pinguine kommt sehr scharf und sauber heraus. Der Umgang (bei entsprechender Internetverbindung) mit YouTube-Videos ist sehr sorgfältig, unschöne Artefakte treten nur sehr selten, und dann nur in abgeschwächter Form, auf. Der 65OLED975 stellt auch komplexe Bildinhalte wie eine leicht bewegte Wasseroberfläche tadellos dar. Alle Arten von Bewegungen wirken natürlich, dynamisch - die P5 Engine des 65OLED973 macht bei praktisch jedem Quellmaterial eine sehr gute Figur. 

Klang

Philips 65OLED973 Screenshot 27

Zahlreiche EQ-Modi, die ab Werk voreingestellt sind

Philips 65OLED973 Screenshot 28

Raumklang-Effekt

Philips 65OLED973 Screenshot 29

Weitere, detaillierte Toneinstellungen

Philips hat beim 65OLED973 viel Aufwand betrieben, um einen ausgezeichneten Klang bieten zu können. Es finden sich sechs nach vorne gerichteten Treiber, die in einem Aluminiumgehäuse montiert sind. Für die Bässe ist ein Triple-Ring-Lautsprecher mit integriertem Bassport zuständig, der auf der Rückseite des TVs platziert ist. Zwar wird von der edel integrierten Soundbar kein Dolby Atmos oder DTS:X unterstützt, aber der Sound ist wirklich überraschend gut. Es gibt verschiedene Ton-Felder: Original, Film, Musik, Spiel und Nachrichten. Bei letzterem Soundfeld sind Stimmen besonders gut verständlich, die anderen akustischen Anteile rücken bewusst etwas in den Hintergrund.

Philips 65OLED973 Screenshot 38

Auch Hi-Res-Audio-Dateien gibt der 65OLED973 wieder

Hi-Res-Audio-Dateien kann der Philips ebenfalls wiedergeben, wir übertreiben es nicht und starten erstmal mit einer 48 kHz/24-Bit-Aufnahme: "Get Lucky" von Daft Punk gibt der 65OLED973 zu unserer vollen Zufriedenheit wieder. Prima Herausarbeitung der Stimmen, gute Trennung der Effekte/Instrumente von der Stimme, impulstreue Darstellung des Rhythmus und eine anständige Pegelfestigkeit. Ja, mit dem 65OLED973 kann man auch mal lauter hören, und stellt erfreut fest, dass auch der Bassbereich nicht vollkommen vergessen wird.

Selbst beim Flac 96 kHz/24-Bit-Stück "Nessun Dorma", gesungen von Jonas Kaufmann, versagt der 65OLED973 nicht. Die legendäre Arie aus der Puccini-Oper gibt der TV erstaunlich gelassen und souverän wieder. Kaufmanns Stimme verzerrt auch bei gehobenem Pegel nicht, und die Räumlichkeit hat uns gut gefallen. 

Beim 007-Film "Ein Quantum Trost" hören wir uns den Filmbeginn an und stellen fest: Im DSP-Modus "Film" liefert der 65OLED973 eine tadellose Vorstellung ab. OK, natürlich kann man dem Bassbereich nicht so viel abgewinnen, bedenkt man aber, dass es sich um ein "serienmäßig" mitgeliefertes Soundsystem handelt, so verstummt dann die Kritik. Der Philips liegt beim Sound klar weit vorne, auch der sehr gute räumliche Eindruck und der erstaunlich frische Hochtonbereich haben uns überzeugt. Erst bei Pegeln über "50" sind deutliche Verzerrungen hörbar. 

Konkurrenzvergleich

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Mit rund 2.500 EUR ist man dabei und besitzt mit dem 2018er Sony KD-65X9005 bereits einen exzellenten Ultra HD-TV. Zwar ist der Sony LCD-basiert, er liefert bei Schwarzwert, Homogenität der Hintergrund-Beleuchtung und Farbtreue aber eine reife Leistung ab. Optisch sehr elegant, zuverlässig unter Android laufend und ebenfalls mit Google Assistant versehen, spielt der Sony schon jetzt die Rolle des Preis-/Leistungs-Asses sehr überzeugend. Der teurere Philips kontert mit seinen speziellen Reizen: Tolles Soundsystem, noch feinere Verarbeitung im Detail, zwei hervorragende, sehr gut verarbeitete Fernbedienungen, Ambilight und dem OLED-typischen enorm tiefen Schwarz. Demnach erfüllen beide Ultra HD-TVs hohe Ansprüche, übrigens auch beim Bild-Processing: Beide Konkurrenten haben eine sehr leistungsstarke Picture-Engine an Bord, die praktisch nie überfordert wirkt. 

Samsung Q9FN Front1

Ja, Samsung hat für die QLEDs des Modelljahres 2018 eine äußerst aggressive Preisgestaltung. Da gibt es für knapp 4.000 EUR schon das Topmodell Q9F im 65-Zoll-Format. Und dieser Q9F hat es faustdick hinter den Ohren: Extrem scharfes, gleichzeitig angenehmes Bild, hochwertige Verarbeitung, sinnvolle Einstelloptionen, enorm hohe Panelhelligkeit (ohne, dass das Bild aggressiv oder grell wirkt), einen enorm leistungsstarken Bildprozessor, umfangreiche Vernetzungs- und Steuerungsmöglichkeiten über die "Smart Things" App und der 2018 neue Ambient-Modus sorgen für Freude. Was kann der Philips 65OLED973 dieser Übermacht entgegen setzen? Antwort: Einiges, denn, wie schon oben beim Konkurrenzvergleich mit dem Sony angeführt, verfügt der 65OLED973 über ganz spezielle Reize, die auch der Samsung nicht bieten kann.

Der Philips klingt besser, wirkt durch die extrem geringe Tiefe des Panels noch eleganter und schicker, zudem offeriert er ein "Plus" hinsichtlich der Fernbedienungen. So schön und attraktiv und edel die Samsung 2018er Smart-Remote auch sein mag: Es gibt Anwender, die nach wie vor lieber eine größere Fernbedienung mit Tasten verwenden möchten, und sie tun das im Falle des 65OLED973 noch lieber, da sich auf der zweiten Seite auch noch eine komplette Tastatur befindet. Mit dem Philips kann man praxisgerecht z.B. im Internet surfen - dazu braucht man bei den Konkurrenten eine separate externe Tastatur. Auch Ambilight ist so ein "Special Feature", das es nur bei Philips gibt.

Gleichzeitig hinkt der 65OLED973 dank des begabten P5 Perfect Picture Engine Bild-Prozessors nicht wirklich hinterher. Gut, der Samsung offeriert eine noch effektivere Rauschunterdrückung, kleine "Ungereimtheiten" im Bild bügelt der Q9F exzellent aus. Aber der 65OLED973 bleibt immer dran und überzeugt auch mit sehr gutem Tuner-Bild und ausgezeichnetem Upscaling. Bei nativem 4K-material erzielt auch der Philips einen tiefen, scharfen, dynamischen Bildeindruck. Klares Fazit: Auch im Vergleich mit dem "Platzhirsch" von Samsung fällt auf: So einen guten Philips-Ultra HD-TV wie den 65OLED973 gab es noch nie. 

Fazit

Philips 65OLED973 Front Seitlich1

Philips ist mit dem 65OLED973 der beste OLED Ultra HD-TV gelungen, der bisher vom Konzern angeboten wurde. Nicht nur im Vergleich mit früheren 55-Zoll-Modellen schneidet der 65OLED973 sehr gut ab, er behauptet sich auch tadellos gegen starke Konkurrenz. Er tut dies sehr geschickt, in dem er eigene Reize anbietet: So das beste Fernbedienungskonzept, einen enorm guten Klang, eine sehr noble Verarbeitung und natürlich, typisch für Philips-TVs, Ambilight. Ob man diesen Reizen erliegt, das muss jeder vor dem Kauf selber entscheiden, aber bei zahlreichenn Anwendern dürften die Trümpfe des 65OLED973 stechen.

Zumal er bei der Parade-Diszipline eines TVs, bei der Bildqualität, auch einen eindrucksvollen Auftritt hinlegt. Das Bild ist angenehm und homogen, gerade im Film-Modus oder in den ISF-Betriebsarten. Zudem entwickelt der Philips feine Kontrastabstufungen und bietet bilanzierend eine überragende Bild-Gesamtdynamik. Was auf dem 65 Zoll-Bildschirm zu sehen ist, erscheint überdies rauscharm und sehr plastisch. Eine Leistungssteigerung ist ferner beim Thema "Tuner" zu beobachten, hier kann der 65OLED973 an der Klassenspitze mitmischen, wenn man nicht den Fehler macht, den Bildmodus "Standard" zu verwenden, der nicht begeistern kann. 

Die Bedienung des 65OLED973 ist im Wesentlichen einfach, so dass auch weniger versierte Anwender tadellos mit dem attraktiven TV zurechtkommen dürften. Wer schon einmal einen Android-basierten Fernseher besaß, wird sich sofort mit dem Philips anfreunden können. Der Arbeitswinkel der großen zweiseitigen Fernbedienung könnte bei unserem Testgerät noch etwas optimiert werden. Die Reaktion auf Bedienbefehle ist meist flott, nur selten ist etwas Geduld erforderlich. Panasonic oder Samsung ist hier aber noch einen Schritt weiter, die TVs dieser Hersteller erweisen sich im tagtäglichen Betrieb als nochmals zügiger, geht es daru, Bedienbefehle umzusetzen. Weiterer Minuspunkt beim 65OLED973: Es befindet sich kein Doppeltuner an Bord. Des Weiteren gibt es nur zweimal USB und nur zwei der vier HDMI-Terminals unterstützen HDCP 2.2. Keine Frage: In der Anschluss-Disziplin verschenkt der Philips zahlreiche wertvolle Punkte. 

Bilanzierend aber sind wir äußerst positiv überrascht von der Performance des Philips 65OLED973: So gut wie er war bislang noch kein anderer Philips-TV, und zudem überzeugte zumindest unser Testmodell auch durch Zuverlässigkeit: Keine Störungen und keine Abstürze während des Testbetriebes, auch hier ist Philips deutlich besser in Form als früher.

Philips ist am Ziel: Der 65OLED973 ist der bislang beste Ultra HD-TV von Philips, den wir getestet haben
ueberragend
Ultra HD-TVs bis 65 Zoll Luxusklasse
Test 24. Mai 2018

Test: Carsten Rampacher
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 24. Mai 2018 

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