XXL-TEST: Ultra HD Blu-ray-Player Panasonic DP-UB824
Für Marktpreise um die 400 EUR stellt der Panasonic Ultra HD Blu-ray-Player DP-UB824 ein interessantes Angebot dar. Ausgerüstet ist der DP-UB824 mit dem leistungsfähigen Studio HCX Bildprozessor und ist per Sprachsteuerung (Amazon Alexa sowie Google Assistant) von einem externen Lautsprecher mit Mikrofonen zu bedienen. Der DP-UB824 unterstützt ebenso wie das Topmodell DP-UB9004 neben HDR10, HDR10+ und HLG auch Dolby Vision.
Overview
Zunächst möchten wir das Konkurrenzumfeld, gebildetet von weiteren Panasonic-Playern, kurz präsentieren.
Es geht auch noch teurer und edler: DP-UB9004 für 999 EUR
Günstiger funktioniert auch: Der Panasonic DP-UB424 für knapp 230 EUR
Mit dem DP-UB154 für rund 130 EUR Marktpreis beginnt der preiswerte Ultra HD-BD-Player-Einstieg bei Panasonic
Der Ultra HD Blu-ray-Player ist ebenfalls Ultra HD Premium-zertifiziert und spielt Ultra HD-Blu-rays, Blu-rays, DVDs und CDs ab. Natürlich mit an Bord ist ein WLAN-Modul, so kann man auch 4K VoD-Inhalte wiedergeben. Hier macht es gleich Sinn, dass Dolby Vision unterstützt wird, denn immer mehr Serien z.B. auf Netflix nutzen Dolby Vision. Die Wiedergabe von Hi-Res-und Low-Res-Audiodateien gehört ebenfalls dazu: WAV, FLAC, MP3, AAC, WMA und AIFF, ebenso DSD (sogar 11,2 MHz, 5,6, 2,8 MHz). Wie meist üblich, bringt der Ultra HD Blu-ray-Player zwei HDMI-Ausgänge mit. Der zweite HDMI-Ausgang kann für die reine Audiosignalausgabe verwendet werden.
Wer die internen Decoder und D/A-Wandler einsetzen möchte, findet hierfür beim DP-UB824 einen analogen 7.1 Kanal-Ausgang. Um diverse Audio- und Videoformate von externen Geräten und Speichermedien wiedergeben zu können, verfügt er über einen USB 3.0 sowie einen USB 2.0 Anschluss.
Nochmals wollen wir auf die verschiedenen HDR-Optimierungs-Optionen eingehen: Panasonic schreibt dazu: "Mit der zunehmenden Verbreitung von HDR Inhalten wird deren optimale Darstellung zu einer Hauptaufgabe für Ultra HD Blu-ray Player. Für ein exzellentes Seherlebnis verfügen der UB824 und UB424 über gleich drei Funktionen zur HDR-Anpassung". Den DP-UB424 haben wir bereits getestet, hier aber ein weiteres Mal einige Details zur Funktion:
- HDR Optimizer: Konventionelle HDR-kompatible Fernseher nutzen das Tone Mapping, um HDR-Content mit statischen Metadaten darzustellen. Dabei kann es dazu kommen, dass, abhängig vom TV-Hersteller/-Modell, gerade in den dunklen Bildanteilen Farbabstufungen und Details nicht darstellbar sind. Der Panasonic HDR Optimizer optimiert das Tone Mapping und verteilt die Helligkeit innerhalb des darstellbaren Bereichs. Dadurch werden auch Inhalte nach dem HDR10 Standard optimiert wiedergegeben.
- Mehr Dynamik auch auf UHD Fernsehern ohne HDR: Dank Optimized Tone Remapping sehen Bilder von Ultra HD Blu-ray Disc selbst auf Ultra HD Fernsehern mit Standard Dynamikumfang (SDR) kontrastreicher und klarer aus als von Blu-ray Disc.
- Dynamische HDR-Anpassung für helle Umgebungen: Damit HDR-Content auch an hellen Sommerabenden und sonnigen Sonntagnachmittagen, also bei deutlichem externem Lichteinfall, brillant und detailreich aussieht, verfügt die beiden Neuheiten über das zuschaltbare "Optimum HDR Processing". Über eine dedizierte Taste auf der Fernbedienung wird die Funktion aktiviert. Sie zieht die Helligkeit in dunklen Bildbereichen an, verbessert hier die Farbdarstellung und holt sonst schwer erkennbare Details ans Licht. Die neue Funktion arbeitet dynamisch und optimiert die Bildqualität auch beim Wechsel zwischen hellen und dunklen Szenen.
Übrigens: Mit der aktuellen Firmware kann der DP-UB824 nun auch die HDR-Metadaten anzeigen, zuvor ging dies nur beim DP-UB9004. Dazu drückt man „Playback Info“ auf der Fernbedienung zweimal. Anschließend sieht der Anwender auf dem Bildschirm weitergehende Informationen zu den HDR-Metadaten - der User ist nun in der Lage, zum Beispiel die "maximale durchschnittliche Bildlichtstärke" herauszufinden, ferner ist es möglich, sich die maximale Helligkeit beim Mastering anzeigen zu lassen: 1.000, 4.000 oder 10.000 Nits.
Verarbeitung und Anschlüsse
Wenden wir uns nun der Verarbeitung zu.
Mit offener Klappe
Einfach gelagerte Laufwerkslade, die schnell und leise herausfährt
Ein Display ist vorhanden
Der Panasonic-Player besteht außen komplett aus Kunststoff. das Laufwerk befindet sich unter einer über die ganze Gerätefront reichenden Klappe, die durchschnittlich gelagert ist und durchschnittliche Hochwertigkeit verbreitet. Vergleichen wir den ganzen Player mit einem Sony UBP-X800M2, so stellen wir fest: Zwar hat der für rund 320 EUR erhältliche Sony leider kein Display, ansonsten aber wirkt er ungleich edler und qualitativ besser als der DP-UB824. Seitlich ist der Panasonic immerhin solide verschraubt, wie beim eben erwähnten Sony finden sich keine wirklichen Gerätestandfüße, sondern nur einfache Gummi-Elemente. Die Fernbedienung hat Panasonic seit Jahren nur geringfügig überarbeitet, sie ähnelt noch stark den Exemplaren, die wir noch aus Blu-ray-Player-Zeiten kannten. Eine direkte Zugriffstaste für Netflix, oberhalb des Navigationskreuzes, ist ein kleines Zugeständnis an moderne Zeiten.
Innenleben gesamt
Hauptplatine
Netzteil des DP-UB824
Laufwerk ohne aufwändige Schirmung
Das Innenleben zeigt einen normalen Aufwand. Dass der DP-UB824 kein Player der "ganz billigen Sorte" ist, offenbart sich daran, dass das (relativ kompakte) Gehäuse doch mit einer separaten Haupt- und einer eigenen Netzteil-Platine ausgestattet ist. Das Laufwerk hinterlässt optisch einen einfachen Eindruck, ohne aufwändige Schirmung. Es verhält sich aber im Betrieb angemessen leise und macht nur während des Einlesevorgangs einige wahrnehmbare Geräusche. Wie sieht es hinsichtlich der Anschlüsse auf der Rückseite aus?
Analoger Mehrkanalausgang, optischer Digitalausgang
2 x HDMI, USB 3.0, Ethernet
Es findet sich nur ein optischer, nicht aber ein koaxialer Digitalausgang. Alternativ zur drahtlosen Einbindung steht ein Ethernet-Port bereit. Wie üblich vorhanden sind 2 HDMI-Ausgänge.
Menüs
Klar gegliedertes Hauptmenü
Das Hauptmenü ist klar gegliedert, es finden sich deutliche Symbole für "Videos", "Musik", "Fotos", "Heimnetzwerk", "Netzwerkdienst" und das "Setup". Und genau mit dem Setup setzen wir uns nun genauer auseinander. Wählt man im Setup eine entsprechende Funktion an, erscheint unten ein kurzer Hilfetext, der den jeweiligen Parameter erläutert.
Weitere Optionen bei "Heimnetzwerk"
Weitere Optionen bei "Setup"
Player-Einstellungen, Unterpunkt "HDMI", mit einem eindeutigen Symbol links in der Liste der Menüpunkte gekennzeichnet
Sehr üppige "erweiterte Einstellungen"
In den erweiterten Einstellungen zum Punkt "HDMI" kann man zum Beispiel die SDR/HDR-Konvertierung regeln, den HDR-TV-Typen festlegen, ebenso die HDR/Farbraumtiefe. Unter dem Menüpunkt Video finden sich nur der "Standbild-Modus" und die "nahtlose Wiedergabe".
Audioeinstellungen. Wichtig: Wer den analogen Mehrkanalausgang verwenden möchte, muss unten de Analog-Audioausgabe aktivieren.
Bei den Audioeinstellungen findet sich eine Möglichkeit zur Einstellung des Downsamplings, ebenso HDMI-Einstellungen für die Musikwiedergabe. Der Menüpunkt 3D bietet folgende drei Parameter: Wiedergabemethode für 3D-Disc, 3D AVCHD-Ausgabe sowie Nachrichtenanzeige für 3D.
Menü "Sprache"
Netzwerk-Menü
Einbindung per Kabel oder drahtlos
Abschluss der Netzwerk-Schnellkonfiguration
Systemmenü
TV-Einstellungen
Wichtig - immer auf eine aktuelle Firmware achten
Betriebsmenü
HDR-Einstellung "Standard"
HDR-Modus "Natürliche Umgebung" mit leicht angehobener Helligkeit
Erklärung zu den HDR-Modi in helleren Räumen
Die Menüs sind im Wesentlichen klar gegliedert, der DP-UB824 lässt sich daher relativ einfach handhaben.
Sonderfunktionen: Video-EQ, Audio-EQ, interner Decoder (DTS-HD/Dolby True HD)
Gesondert möchten wir uns noch dem Setup bei der analogen Mehrkanal-Tonausgabe, dem Audio-EQ und dem Video-EQ mit zahlreichen Funktionen annehmen. Beginnen wir mit dem Video-EQ, diesen ruft man durch das Drücken der Taste "Option" auf der Fernbedienung während der Wiedergabe einer Disc auf. Das Menübei HDR-Material sieht dann wie folgt aus: es finden sich zwei individuell einstellbare Speicherplätze plus einen Default-Modus.
Bildanpassungen in der Übersicht
Anpassung Schärfe
Drei verschiedene Rauschfilter
Dieses Menü ist bei HDR-Inhalten verfügbar
Einstellbar sind: "Optimale HDR-Anpassung": Hier finde sich der HDR-Optimierer, dieser muss auf "an" stehen, damit weitere Parameter eingestellt werden können. Die weiteren Parameter: Dynamikbereichsanpassung, Helligkeit, Tonwertkurve Weiß, Tonwertkurve Schwarz, Systemgamma. Nun gehen wir aus dem Menü "Optimale HDR-Anpassung" raus und kommen zum nächsten Punkt: "Anpassung Luminanz": Nur bei SDR-Inhalten ist dieser Punkt verfügbar. Unter "Anpassung Farbe" kann man Farbsättigung sowie Farbton einstellen. Nächster Punkt ist dann die "Anpassung Schärfe" mit den folgenden Unterpunkten: Luma hohe Frequenz, Luma mittlere Frequenz, Chroma sowie Randkorrektur. es folgt der Punkt "Rauschreduzierung": Blockrauschen reduzieren, zufälliges Rauschen reduzieren, Moskitorauschen reduzieren.
Bekannte Remote mit HDR Setting-Taste
Hinzu kommt noch die schon weiter oben erwähnte "HDR Settings" Taste auf der Fernbedienung. Hier kann man dann die folgenden HDR-Modi wählen: Natürliche Umgebung, helle Umgebung und sehr helle Umgebung. Alternativ, ist keine Korrektur erwünscht, heißt der HDR-Modus schlichtweg "Standard".
Bildeinstellungen bei der Wiedergabe von SDR-Inhalten
Die Anpassung Luminanz bietet für SDR-Content ähnliche Optionen wie für HDR-Inhalte der "HDR Optimizer"
Dieses Menü ist nur bei SDR-Betrieb anwählbar
Wenn man SDR-Inhalte wiedergibt, verändert sich das Menü des Video-EQ: Es kommen statt des HDR-Optimierers Bildmodi (Normal, Cinema, Fine Cinema, Retro Cinema, Animation, Live) zum Einsatz, überdies kann man den Typ des Bildwiedergabegerätes wählen (TV oder Projektor). Überdies ist nun der Punkt "Anpassung Luminanz" verfügbar: Kontrast, Helligkeit, Tonwertkurve Weiß, Tonwertkurve Schwarz und Systemgamma. Nur im SDR-Betrieb bekommt man die "Begrenzung Bandbreite" anzeigt. Hier kann man die vertikale Bandbreite Luma, die horizontale Bandbreite Luma, die vertikale Bandbreite Chroma sowie die horizontale Bandbreite Chroma jeweils von 0 bis 5 justieren. Auch nur bei SDR-Inhalten steht die Wahl des De-Interlacing-Modus bereit. Unter "Progressiv" kann man zwischen Auto, Video und Film wählen.
Klangeinstellungen
Soundmodi
Es gibt zudem auch ausführliche Klangeinstellungen im Menü "Options", z.B. zahlreiche Klangmodi: Aus, Nacht-Surround, Remaster 1, Remaster 2, Remaster 3, und es folgen die Modi "Digital Tube Sound" 1 bis 6. Hier wird elektronisch ein warmer, röhrenähnlicher Klang in verschiedenen Ausprägungen erzeugt. Man kann anschließend unter "Klangfrequenz" wählen zwischen 192/176,4kHz und 96/88,2kHz. Unter "Dialoganhebung" kann man bei Aktivierung die Verständlichkeit von Stimmen steigern. Der letzte Punkt ist dann: "Hohe Klangklarheit. Hier gibt es unterschiedliche Mod: Ein (Video aus), Ein (Video ein), Aus.
Wer die Einstellungen zum eingebauten Decoder und dem analogen Mehrkanalausgang sucht, muss ins Setup-Menü (Player-Einstellungen). Dort unter "Audio" findet sich die "Analog-Audioausgabe". Hier kann man zwischen 2-Kanal und 7.1-Kanal wählen, wenn man Multichannel auswählt, öffnet sich eine Übersicht der Lautsprecher (Stereo oder Multichannel). Verzögerung und Pegel können dann festgelegt werden.
Der Panasonic hat zudem auch eine Smart TV-Plattform mit folgender Menüansicht:
Direkter Zugriff auf VoD-Dienste wie Amazon Prime Video, Netflix oder Maxdome
App-Market
Voll ausgestattet, trotzdem bilanzierend einfach zu handhaben, optisch sehr schlicht. Nun kommen wir zur Kernfrage, was der DP-UB824 visuell für Leistungen erzielt.
Bild Ultra HD Blu-ray "Mord im Orientexpress"
Wir starten mit den Sequenzen in Jerusalem, an der weltberühmten Klagemauer, und schalten direkt die erste Kameraeinstellung auf Standbild. Sehr lobenswert, dass Panasonic verschiedene HDR-Bildfelder hat, wir testen am tag, draußen regnerisches Wetter, die Sonne scheint nach Regenguss verhalten. Wir haben den Rollo hinter dem TV-Gerät geschlossen, aber den großen Rollo in Raummitte und einen kleinen Rollo hinten im Raum offen. Und siehe da: Unter diesen Lichtverhältnissen, bei denen man im HDR-"Standard" Modus und im HDR "Natürliche Umgebung." Modus nicht alle Details z.B. links bei den Gebäuden und rechts im Mauerwerk sieht, werden diese Einzelheiten und Strukturen bei der Wahl des Modus "Helle Umgebung" sichtbar, ohne dass das Bild unnatürlich erscheint. "Sehr helle Umgebung" muss unter diesen Bedingungen nicht sein, hier sind die hellen Bildteile dann zu strahlend und büßen an Natürlichkeit ein.
Nun schließen wir den großen Rollo in Raummitte zu 80 Prozent und lassen den kleinen Rollo hinten offen. Für "HDR-Standard" immer noch zu hell, aber exakt richtig für "HDR-Natürliche Umgebung". Chapeau, Panasonic, sehr gut gelöst. Probieren wir beim identischen Standbild nun die vier Parameter zur Schärferegelung aus. Luma (hohe und mittlere Frequenz), Chroma und Randkorrektur heben wir auf +2 in den ersten drei Fällen und auf 2 im letzten Fall an. Klar, keine Revolution, aber ohne Verluste bei der Natürlichkeit eine subtile Verbesserung von Gesamt- und Detailildschärfe und Plastizität, bei gleichzeitig akkurat gezeichneten Rändern.
Lassen wir den Film auf Ultra HD Blu-ray nun ein Stück weiterlaufen. Als die Menschen, die auf sandigem Boden laufen, aus der Vogelperspektive darstellt werden und eine Kamerafahrt stattfindet, bietet der DP-UB824 ein äußerst ruhiges, stabiles Bild mit einer ungemein hoch liegenden Plastizität. bei Laufzeit 1:12 zeichnet der DP-UB824 jeden kleinen Stein präzise durch und zeigt sogar aus der großen Distanz Einzelheiten an der Kleidung der Menschen,, wie z.B. die Knöpfe an einem Sakko. Die Strohbüschel im sehr scharf und zugleich authentisch wiedergegebenen Mauerwerk arbeitet der Panasonic erstklassig heraus, jeder Halm ist ohne Artefakte in enormer Schärfe sichtbar. Nun, bei Laufzeit 1:58, ändern sich die Lichtverhältnisse.
Es wird der Innenraum eines Hotels gezeigt, ist es merklich dunkler. Unser HDR-Modus "Helle Umgebung" ist wieder eine sehr gute Wahl, dieser erzeugt wieder ein rundherum gelungenes, detailreiches Bild. "Natürliche Umgebung" ist bei dunklen Szenen auch dann, wenn nur ein Rollo offen ist und der Rest überwiegend zu, immer noch nicht optimal, da noch einiges Details untergehen. Hervorragend stellt der DP-UB824 die Struktur des edlen Perserteppichs sauber und scharf dar.
Bei den Szenen im Orientexpress verdient sich der Panasonic Bestnoten - ganz gleich, ob es um die Präsentation des prächtigen Speisewagens geht oder um den Gang in einem Waggon, als der Kellner Essen serviert. Von oben ist hier deutlich und scharf, trotz des geringen Lichts im Bild, die Stoff-Struktur des ausgelegten Teppichbodens erkennbar. Nur geringfügiges Bildrauschen an den Fenstern des Zugwagens ist sichtbar, das sich bei Bewegungsabläufen etwas verstärkt. Wer etwas mit den Rauschfiltern experimentiert, bekommt auch dieses nochmals reduziert. Auffällig ist auch bei den Sequenzen im Orient-Express, wie gut der Panasonic den HDR-Effekt der Disc herausarbeitet.
Man freut sich über einen ungemein weit gefächterten Kontrast, der auch feinste Muster und Strukturen berücksichtigt. Exzellent ist es um die Farbwiedergabe bestellt, was man sehr gut beispielsweise am Gesicht des Meisterdetektivs in Großaufnahme sehen kann. Außenaufnahmen wie die Alpenlandschaft in der Dämmerung haben eine großartige Panoramawirkung und man stellt fest, dass der DP-UB824 bis in die hintersten Bildebenen ein scharfes Bild bereitstellt.
Bild Blu-ray, Upscaling auf 4K, James Bond 007 "Skyfall", Filmbeginn
Wir haben uns für das "Fine Cinema" Bildprogramm entschieden, das ein detailreiches, scharfes und dynamisches Bild mit authentischer Farbgebung und einem sehr guten Kontrast bereitstellt. "Cinema" wirkt nicht ganz so feingliedrig, "Retro Cinema" gefällt uns bei diesem Film farblich nicht, aber das ist auch immer abhängig vom persönlichen Geschmack und vom zugrunde liegenden Quellmaterial. Bei Laufzeit 1:09 stößt 007 in Istanbul die Tür zur Wohnung auf, in der sich die von Patrice umgebrachten bzw. schwer verletzten MI6-Agenten befinden.
Trotz der ungünstigen Lichtverhältnisse zeigt der DP-UB824 die Struktur der Holzoberfläche der Tür extrem präzise. Punktabzüge gibt es bei der Lampe, die in warmem Licht leuchtet - hier sieht der Experte sofort, dass es sich um BD- und nicht um Ultra HD-BD-Content handelt, der Lampenfuß ist nicht besonders scharf, und dem Lichtkegel fehlt es an Differenzierung. Dafür modelliert der Panasonic den Türgriff aus Messing sehr feinfühlig heraus. Hervorragend bei Laufzeit 1:13: Der DP-UB824 holt nahezu alles bei der Darstellung von Bonds grauem Anzug heraus. Auch die Oberfläche der Krawatte und Details an der Omega Seamaster-Armbanduhr werden exzellent präsentiert. Mit gewollten Schärfe-/Unschärfe-Unterschieden innerhalb des Bildes kommt der Panasonic souverän zurecht.
Im weiteren Verlauf dieser ersten Sequenz beeindruckt, dass der Panasonic bei Kameraschwenks und anderen Bewegungen keinerlei Bewegungsunschärfen produziert. Der Holzboden in der Wohnung bleibt stets nicht nur stabil, auch ist die Holzoberfläche detailliert erkennbar. Das Bild wird bei stark kontrastierenden Verhältnissen wie bei Laufzeit 1:27 etwas schlechter, durch die Rollos dringt von außen helles Sonnenlicht in den ansonsten nur durch wenige Lampen spärlich erhellten Raum. Hier finden sich innerhalb der hellen Lichtstrahlen leichte Artefakte, die aber zu einem beträchtlichen Teil auf das Quellmaterial zurückzuführen sind. Im Rahmen der Möglichkeiten agiert der DP-UB824 gekonnt. Das Spiel mit Schärfe-/Unschärfe-Relationen zeigt sich bei Laufzeit 1:31, als das zerstörte Notebook, das umgekehrt auf einem Tisch liegt, in den Fokus rückt. Die bewusst unscharfe Anschlusssektion im Bildvordergrund und, sehr scharf, das zerstörte Innere des Notebooks werden sehr gut auseinander differenziert.
Als Bond dann am hellichten Tage auf die Straße tritt, folgt eine Verfolgungsjagd durch Istanbul zum großen Basar. Der Panasonic stellt während dieser wilden Fahrt eine hervorragende Bild-Stabilität und eine enorme Schärfe auch während der Bewegungen sicher. Die Szene spielt aber nicht nur in der türkischen Großstadt, sondern auch in London in der MI6-Zentrale, mit den anderen Licht- und Farbverhältnissen kommt der Panasonic hervorragend zurecht. In London ist das Bild farblich merklich kühler. Details z.B. an den Sitzen des Land Rover Defender Pickups, an den beiden Enduros, mit denen Bond und Patrice fahren, und an den Gemäuern der Häuser lassen durchscheinen, wie ernst es Panasonic mit einem extrem scharfen, dabei aber stets natürlichen Bild meint. Jeder Dachziegel ist bei der Hatz über die Dächer sichtbar,, und die prächtigen Teppiche im Grand Bazar erfreuen durch die farblich sehr dynamische Wiedergabe.
Klang
Hier haben wir bei "007 - Skyfall" in der Anfangssequenz in Istanbul den internen Decoder überprüft, der auch DTS-HD (wie in diesem Fall) oder Dolby True HD-Tonspuren wiedergeben kann. Und er tut dies in der Manier eines ordentlichen AV-Receivers: Mit präziser Ansteuerung des aktiven Subwoofers, einer sauberen Front-Surround-Balance sowie mit einer passenden Grundlautstärke. In der Vergangenheit waren solche internen Decoder trotz möglicher Einstelloptionen oftmals zu leise.
Hier ist nichts davon zu hören, der DP-UB824 agiert präzise und lebendig, auch den Music Score gibt er kraftvoll wieder. Dynamische Unterschiede, zweite Schwäche zahlreicher einfacher Decoder, modelliert der Panasonic souverän und stimmig heraus. Wer demnach einen solchen Decoder noch braucht, kann den im DP-UB824 ohne Bedenken verwenden. Die MP-Salven kommen mit Nachdruck und einer authentischen Räumlichkeit heraus, diese Feststellung gilt auch, als Bond den Caterpillar-Bagger in Betrieb nimmt.
Bei Wolfgang Amadeus Mozarts Violinenkonzert in D-Dur, 1. Allegro (Blu-ray Audio, DTS-HD Master Audio 5.1, 2L - The Nordic Sound), gespielt von Marianne Thorsen und den Trondheim Solistene, haben wir uns mit den verschiedenen "Digital Tube Sound" Modi, sechs an der Zahl, auseinander gesetzt. Alle Modi sollen den warmen, zugleich natürlichen Klang eines klassischen Röhrenverstärkers simulieren, allerdings in unterschiedlichen Ausprägungen. Welcher Modus am besten passt, probiert man im Idealfall selbst aus. Insgesamt macht sich der DP-UB824 auch bei klassischer Musik in Mehrkanal richtig gut. Spritzig, fein detailliert, sehr klar und prägnant, aber nicht unangenehm spitz: Auch, wenn man keinen der Klang-Modi verwendet, klingt der Player richtig gut.
Bei der Ton-Wiedergabe über HDMI gibt es erwartungsgemäß keine Unregelmäßigkeiten, die Wiedergabe erfolgt stets störungsfrei und klar. Bei der digitalen Tonausgabe über HDMI von deutlich "besser" oder "schlechter" zu sprechen, ist nicht wirklich zielführend unserer Meinung nach.
Fazit
Der Panasonic DP-UB824 begeistert anspruchsvolle Bild-Enthusiasten, die Wert auf ein vorzügliches Preis-/Leistungsverhältnis legen. Zwar sieht der Player mit Kunststoff-Front unscheinbar und nicht besonders hochwertig aus, doch davon sollte man sich nicht täuschen lassen. Allein schon der Video-EQ ist eine Wucht und dem in zahlreichen TVs weit überlegen.
Selbst die Audio-Parameter, die man justieren kann, sind weit überdurchschnittlich umfangreich. So finden sich unter anderem gleich sechs verschiedene Modi, die den Klang von Röhrenverstärkern in unterschiedlicher Ausprägung simulieren. Der DP-UB824 ist schnell betriebsbereit, verfügt natürlich über ein WLAN-Modul und bietet direkten Zugriff auf 4K-Video-Inhalte großer VoD-Dienstleister. Umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten optimieren ferner HDR-Inhalte, sowohl für die Wiedergabe auf HDR-TVs als auch auf älteren SDR-Fernsehgeräten. Die mitgelieferte Fernbedienung ist bestens bekannt, optisch keine Schönheit, aber praktisch.
Zuverlässig agiert der DP-UB824 überdies, es kam während des Testbetriebs zu keinen Störungen. Dank der Kompatibilität zu HDR10, HDR10+, HLG und Dolby Vision ist der Panasonic zukunftssicher, was die Flexibilität im High Dynamic Range-Betrieb angeht. Extrem bildstark dank überragender Detaillierung und exzellenter Plastizität bei gleichzeitig erstklassiger Natürlichkeit des Bildes gibt sich der DP-UB824 überdies. Klares Fazit: Mehr Player für weniger Geld geht kaum noch, trotz des optisch unscheinbaren Auftritts.
Der Gegenwert-Meister: Massig Einstellmöglichkeiten, ein erstklassiges Bild und tolle akustische Eigenschaften für gerade einmal 400 EUR

Ultra HD BD-Player bis 500 EUR
Test 09. August 2019
Test: Carsten Rampacher
Bilder: Sven Wunderlich
Datum: 09. August 2019
Tags: Panasonic • Ultra HD Blu-ray-Player