TEST: Teufel Boomster Go - ausgezeichneter, ultrakompakter Bluetooth-Lautsprecher für knapp 100 EUR

Neu von Teufel tritt für 99,99 EUR der Boomster Go an. Der ultrakompakte Bluetooth-Lautsprecher (nur 10,2 x 10,7 x 4,6 cm) ist nach IPX7 wasserdicht und spielt mit seinem integrierten Akku bis zu 10 Stunden lang. Wer es möchte, kann - dann ist die maximale Laufzeit des Akkus entsprechend kürzer - mit bis zu 84 dB RMS-Lautstärke mit beachtlichem Pegel hören. Erhältlich ist das kleine, 355 Gramm wiegende Kraftpaket wahlweise in fünf Farben: Night Black, Sand White, Space Blue, Ivy Green und Coral Red (Bild) für 99,99 Euro.

Saubere Verarbeitung, integrierte Bedienelemente 

Seitliche Ansicht

Schlaufe

Standby-Taste, Bluetooth-Kopplungstaste

Die beachtlichen Reserven werden von einem Vollbereichs-Treiber in Kombination mit zwei passiven Basstreiber im Push-Pull-Prinzip freigesetzt. Flexibel ist der Boomster Go hinsichtlich möglicher Befestigungspunkte und Tragemöglichkeiten. Eine Trageschlaufe sowie ein Go-Pro-kompatibles Gewinde (¼ Zoll) zum Anbringen des Boomster Go sind vorhanden. Ob am Bike, am Gürtel, am Stativ oder am Rucksack: Unter nahezu jeder denkbaren Bedingung ist der Boomster Go der passende Begleiter. Überdies lassen sich zwei BOOMSTER GO koppeln und spielen dann synchron in Stereo - praktisch für die kleine Privat-Party abends am Badesee.

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Unterseite mit Befestigung-Gewinde

Boomster Go mit Ladekabel

Direkt am Gerät befinden sich Bedientasten und LED-Akkuanzeige, zudem eingebaut ist eine Freisprechfunktion. Diese arbeitet relativ rauscharm, und man versteht den Gesprächspartner tadellos, und wird selber ohne Probleme verstanden. Was Klarheit und Auflösung der Stimme angeht, wird nichts besonders Überdurchschnittliches geboten, aber das muss auch nicht sein. Schließlich ist der Boomster Go kein sündhaft teurer Luxus-BT-Speaker, sondern markiert im Teufel Portfolio den Einstieg.

Klang

Von einem kompakten Bluetooth-Lautsprecher für knapp 100 EUR erwartet man einen gefälligen, harmonischen Klang - viel mehr definitiv nicht. Umso überraschender ist, dass uns der Boomster Go mit einer guten Dynamik und einem ordentlichen Bass verwöhnt. Wir hören, zugespielt von Spotify "Stars" von Vize. Mit dem harten Bass und dem schnellen Beat kommt das jüngste Teufel-Familienmitglied bestens klar, das hatten wir nicht erwartet. Mit einer guten Räumlichkeit kann der kleine Lautsprecher ebenfalls aufwarten. Ja, der Boomster Go sorgt für Stimmung - und sammelt entsprechend viele Punkte auf seinem Konto. Bei "All Day And Night" von Jax Jones & Martin Solveig setzen sich diese akustischen Eindrücke fort: Klar, homogen, aber mit solider Dynamik, erfreut uns der Boomster Go mit einer sorgfältigen, für ein solches Produkt nahezu optimalen Auslegung. Stimmen und Instrumente trennt er prima voneinander, und dieser leicht oberflächliche, ins Monotone abdriftete Klang zahlreicher kleiner, preiswerter Bluetooth-Lautsprecher ist ihm nicht eigen.

Gut, mit knapp 100 EUR ist er auch schon in einer höheren Liga. Modelle wie der JBL Go 2, den es für rund 25 EUR gibt, oder selbst der JBL Clip 3,den es für gut 40 EUR gibt, sind deutlich preiswerter. Der Teufel Boomster Go hat diesen sehr populären Modellen mehr Struktur im Bassbereich sowie ein höheres Auflösungsvermögen voraus. Damit ist der Berliner Drahtlos-Experte seinen Mehrpreis durchaus Wert. Auch die Verzerrungen bei höherem Pegel fallen beim Boomster Go recht klein aus.

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Dass der Lautsprecher mit ganz unterschiedlichen Musikarten zurechtkommt, beweist er uns bei "Shallow" von Lady Gaga und Bradley Cooper. Hier muss man als Lautsprecher durchaus in der Lage sein, Stimmen mit Charisma und sauberen Strukturen wiederzugeben. Und dem Boomster Go gelingt dies in überzeugender Manier. Sogar in dem Moment, als Lady Gaga die Stimme erstmals erhebt, versagt der Boomster Go nicht, sondern präsentiert uns das Mehr an Gesamtdynamik mit akkurater Impulstreue. Bei "I Don't Care" von Ed Sheeran & Justin Bieber setzt der kleine Bluetooth-Aktivist seinen Siegeszug fort: Mit einer Souveränität, die wir dem kleinen Speaker nicht zugetraut hätten, baut er eine glaubwürdige Bühne auf und gefällt wiederum durch die Mischung aus Räumlichkeit und Impulstreue. Beiden Stimmen bildet er mit einer voll befriedigenden Detaillierung ab - mehr kann man von einem kleinen Bluetooth-Aktivlautsprecher kaum erwarten.

Wäre die Akkulaufzeit großzügiger bemessen, könnte man noch länger mit gehobenem Pegel hören: Der Boomster Go macht richtig Freude, auch bei Klassikern der 80er Jahre: "A View To A Kill", 007-Titelsong von Duran Duran, kommt durchaus schwungvoll und mit ordentlich Bass zum Zuhörer. Klar - gerade was den Tiefgang angeht, kann man nicht viel erwarten. Aber die Grenzen der Physik zu überlisten, gelingt auch den cleveren Teufel-Ingenieuren nicht. Beachtlich gut ist auch hier wieder die Stimmwiedergabe - die bei "For Your Eyes Only", ebenfalls Bond-Titelmelodie,  noch mehr gefällt: Feinsinnig und sogar mit einer gewissen Portion Charisma macht sich Sheena Easton bemerkbar. Und auch die Trennung der vokalen von den instrumentalen Elementen bereitet dem Boomster Go keine Schwierigkeiten.

Konkurrenzvergleich

Mackie FreePlay Go: Mittlerweile ist der Marktpreis auf rund 150 EUR gesunken - und der FreePlay Go überzeugt nach wie vor mit solider, kräftiger Akustik, Aber: Weder bietet er eine Freisprecheinrichtung, noch ist er in irgendeiner Form wasserfest. Der deutlich kleinere Boomster Go klingt  überdies gar nicht so viel schlechter, als man annehmen könnte. Bei Homogenität und Räumlichkeit überrascht der kleine Berliner immer wieder. 

JBL Clip 3: Mit praktischer Befestigungsmöglichkeit zum Beispiel am Fahrradlenker oder aber am Gürtel und sehr günstigen Marktpreisen von rund 42 EUR weiß sich der Clip 3 sehr gut zu positionieren. Fürs investierte geld gibt es eine tadellose Verarbeitung und eine hübsche Optik. Klanglich spielt er homogen und gefällig auf. Der Teufel Boomster Go schafft aber höhere Pegel und detailliert besser. Wer auf einem kompakten Lautsprecher mit dem gewissen Anspruch Musik hört, ist mit dem teureren Boomster sehr gut bedient. 

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Teufel Rockster Go: Wenn das kein Deal ist - anstatt für knapp 150 gibt es den größeren Rockster Go aktuell (Stand 18. Dezember 2019) für knapp 100 EUR. Was spricht da noch für den kleineren Boomster? Überraschende Antwort: Einiges. Denn die sehr kompakten Abmessungen sind der große Trumpf, der Boomster go passt mit seinen handlichen Formen einfach überall rein und bietet eine verblüffend vollwertige Akustik. 

Fazit

Der Teufel Boomster Go markiert einen sehr gelungenen Einstieg ins Portfolio von Teufels Bluetooth-Lautsprechern. Er klingt erstaunlich klar, kräftig und räumlich. Die maximal erzielbaren Pegel sind überraschend hoch. Die robuste Verarbeitung spricht ebenfalls für den Boomster Go. Keine Kritik gibt es auch für die ordentliche Freisprecheinrichtung. Gut gefällt uns auch, dass der Boomster Go wasserfest ist und dass sich zwei der kleinen schmucken BT-Boxen zu einem Stereo-Paar koppeln lassen. Dank der großen Auswahl an verfügbaren Farben dürfte für jeden das Richtige dabei sein. Einziger Wermutstropfen: Die mit 10 Stunden zwar ordentliche, aber nicht sensationelle Akkulaufzeit. 

Ultrakompakter, robuster und attraktiver Bluetooth-Lautsprecher mit erstaunlich klarem und kräftigem Klang

Bluetooth-Lautsprecher bis 100 EUR
Test 23. Dezember 2019

Test: Carsten Rampacher, Philipp Kind
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 23. Dezember 2019


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