TEST: Mackie FreePlay Go - kompakter Bluetooth-Lautsprecher für knapp 180 EUR

Von Mackie sind drei attraktive Bluetooth-Lautsprecher auf dem Markt - und das kleinste, sehr flexibel einzusetzende und voll transportable Modell ist der Mackie FreePlay Go. Knapp 180 EUR kostet der kompakte Speaker, der äußerlich schlicht und sehr solide daherkommt. Der Bluetooth-Lautsprecher mit satten 40 (1) Watt Leistung bringt eine gute, wenn auch nicht überdurchschnittliche Akkulaufzeit (2.600 mAh Lithium-Ionen-Akku) von 15 Stunden mit, verfügt jedoch über keine Freisprecheinrichtung. Das ist definitiv ein Ausstattungsdefizit, ebenso, dass keine Zertifizierung für die Wasserdichte des FreePlay Go vorliegt - demnach sollte man ihn vor dem drohenden Regenguss besser in Sicherheit bringen.

Mackie-Logo vorn

Bedienelemente oben

Saubere Detailverarbeitung vorn

Detailverarbeitung hinten

Rückseite

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Anschlüsse

An kabelgebundenen Anschlüssen gibt es auf der Rückseite, einen Micro USB-Anschluss fürs mitgelieferte Ladekabel, einmal USB-B (um den Akku des Smartphones bei Bedarf aufzuladen) und einmal 3,5 mm Analog-Audio. Oben auf dem Mackie FreePlay Go sind die auf einem gummierten Panel untergebrachten Bedienelemente zu finden: Standby, Bluetooth-Kopplung, Lautstärke-Regelung, Play-/Pause, und die Kopplungstaste, um zwei FreePlay Go für die Stereowiedergabe miteinander zu koppeln. Für eine bessere Basswiedergabe befindet sich ein dualer Bassradiator auf der Rückseite. Für einen optimalen Halt ist die komplette Unterseite des FreePlay Go gummiert, so verrutscht der Speaker während des Betriebs nicht. Die Chassis sind von einem präzise montierten Metallgitter verdeckt.

Klang

Wir beginnen mit der "Riders On The Storm" Variante von Yves V, Robert Falcon und Troy Denari. Hier präsentiert uns der Lautsprecher eine überraschend präzise Basswiedergabe und eine recht saubere Darstellung auch bei höherem Pegel. Laut Hersteller kann der FreePlay Go Frequenzen zwischen 87 Hz und 20 kHz wiedergeben. Die Räumlichkeit der Darstellung ist im näheren Umkreis (maximal 1,5 Meter Entfernung) vom Speaker als gelungen zu bezeichnen. 40 Watt Leistung, wie eingangs erwähnt, sind eben auch üppig für einen so kompakten Speaker.

Weiter geht es mit "Love No More" von Loud Luxury. Der angesagte Club-Track ist eigentlich suboptimal für die Wiedergabe eigentlich relativ kleiner Bluetooth-Aktivlautsprecher, aber der recht teure Mackie-Speaker beweist hier, dass er auch besser ist als so manches günstige Modell. Zwar muss er sich bei der Wucht des Basses und der Räumlichkeit unserem "Klassen-Primus" JBL Charge 4 knapp geschlagen geben, aber dafür agiert der Mackie im Bassbereich enorm präzise und lässt sich bezüglich einer exakten Darstellung von kaum einem anderen BT-Speaker bis 200 Euro etwas vormachen.

Auch "Glad You Came" von VIZE erfreut unsere Ohren mit einer akkuraten Präsentation vokaler Elemente. Gerade die Sensibilität im Umgang mit der weiblichen Gesangstimme ist zu loben. Fundiert und mit ordentlicher Substanz erfolgt auch die sonstige Wiedergabe. Klar, im Bassbereich darf man keinen überbordenden Tiefgang erwarten, aber eine gewisse Dynamik ist nicht zu verleugnen.

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Bei "Sheep" muss ein voluminöserer BT-Speaker her

"Sheep" (Alan Walker Relift) von LAY zeigt dem FreePlay Go dann doch die Grenzen auf. Hier ist die Wiedergabe zwar gut für einen Lautsprecher dieser Kategorie, aber der Song stellt enorme Anforderungen an Basskraft und Tiefgang, die ein solches Device wie der Freeplay Go nicht in der vom Rap-Freund geforderten Intensität zur Verfügung stellen kann. Doch keine Sorge: Mackie zündet mit dem FreePlay Home (399 EUR) schon die nächste, größere Stufe. Bald bei uns im Test!

Interessanterweise wirkt die Basskraft und der gesamte tieffrequente Auftritt bei Calvos "Need U" deutlich fundierter. Hier sind Volumen und Nachdruck richtig gut, was wir nicht erwartet hätten. Auch die Impulstreue bei der Wiedergabe des Rhythmus ist zu loben. Die räumliche Staffelung überzeugt in Weite und Tiefe.

Wie sieht es mit "Tears In Your Eyes" von Nora En Pure aus? Die Streicher zu Beginn gibt der Mackie-Speaker hervorragend wieder, und der Bass trifft genau den richtigen Punkt - eine Spitzen-Leistung für einen so kleinen aktiven Lautsprecher. Das Hören macht richtig Spaß, weil es der Freeplay Go versteht, Emotionen freizusetzen, die man in dieser Weise sonst nur von deutlich teureren aktiven Lautsprechern erwartet. Der erstaunlich frei und differenziert aufspielende Hochtonbereich wird vor allem bei den schon eingangs erwähnten Streichern deutlich.

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Wir wechseln Jahrzehnt und Musikstil: "Living On A Prayer" von Bon Jovi wird selbst von größeren Bluetooth-Boxen fade und ohne das Vermitteln größerer Emotionen vorgetragen. Der Freeplay Go wählt einen deutlich gefälligeren Weg: Er überzeugt uns mit guter Dynamik und einem ordentlichen Fundament. Die Stimme Jon Bon Jovis kommt prima heraus und trennt sich sauber von den Instrumenten. Die E-Gitarre hat Punch und Ausdruckskraft. Gerade bei diesem Song kann der Freeplay Go auf der ganzen Linie überzeugen.

Wir hören nun die harte, kraftvolle Adaption des Depeche Mode-Klassikers "Enjoy The Silence" von Ki:Theory. Hier muss der Mackie Freeplay Go all seine Reserven ans Tageslicht holen, denn Energie und Nachdruck sind jetzt gefordert. Der Bluetooth-Speaker wirkt aber gelassen und souverän anstatt verzerrt und überfordert. Klar und kraftvoll macht er sich an die Wiedergabe des Songs, und bringt die gewollte Aggressivität der E-Gitarre sehr gut zum Ausdruck.

Kann der aktive Lautsprecher seine Linie bei der Unplugged-Variante des a-ha-Klassikers "The Sun Always Shines On TV" (Gesang: Morten Harket und Ingrid Helene Havik) erfolgreich fortsetzen? Ja, auf jeden Fall, denn die Auflösung der Stimmen und der Instrumente, auch des Klaviers, ist außerordentlich gut für einen kleinen Bluetooth-Lautsprecher. Er agiert sehr natürlich, keinesfalls monoton oder oberflächlich, und kann auch hier wieder mit solider Dynamik punkten.

Der JBL Charge 4 kann sich final knapp vor dem Mackie FreePlay Go behaupten

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In seiner Preisklasse kann sich der Mackie FreePlay Go also sehr gut behaupten und sich final nur dem JBL Charge 4 beugen, der praktisch das Gleiche kostet, noch mehr Substanz bei der Basswiedergabe besitzt, zudem eine Freisprecheinrichtung mitbringt und in zahlreichen Farben lieferbar ist.

Advance Acoustic AIR 25

Der Mackie schlägt durch noch mehr Präzision und Basskraft den Advance Acoustic AIR 25 (UVP: 199 EUR), der damals im Test ebenfalls positiv überraschen konnte.

KEF Muo

Der KEF Muo ist zwar besonders edel und klingt enorm natürlich sowie authentisch, macht aber nicht so viel Druck wie der Mackie FreePlay Go. Zwar empfiehlt sich der KEF für Jazz oder Klassik nach wie vor besonders, der Mackie aber kann z.B. bei aktueller Club-Music mehr Fundament und Nachdruck offerieren.

Fazit

Respekt, Mackie: Der FreePlay Go ist nicht nur eine gut klingende Alternative, sondern spielt sich mit einem überraschend klaren, fundierten und präzisen Klang weit in den Vordergrund. Er ist teuer, zugegeben, aber er liefert auch: Mit tadelloser Pegelfestigkeit, einer für ein solches Gerät richtig guten Detaillierung und mit ordentlicher Basskraft. Optisch wenig eigenständig und unauffällig, präsentiert sich er Speaker als sehr hochwertig und robust verarbeitet. Nachteilig auf unser Gesamtergebnis wirkt sich das Fehlen einer Freisprecheinrichtung aus und dass der Mackie-Speaker kein wasserdichtes Gehäuse aufweist. Insgesamt aber besonders in akustischer Hinsicht ein absolut verheißungsvoller Auftakt, der "Lust auf mehr" macht. Wir testen noch größere Mackie Bluetooth-Lautsprecher.

Sehr solide und ausgesprochen klangstark: Der Mackie FreePlay Go ist eine faustdicke Überraschung

Bluetooth-Lautsprecher bis 200 EUR

Test: Carsten Rampacher
Datum: 02. Oktober 2018

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