TEST: JBL PartyBox 100 - XXL Bluetooth-Speaker mit Lightshow und starkem Akku für unter 300 Euro?

Nischen-Trend Partylautsprecher? Großartig promoted werden sie weniger, doch alle haben sie im Portfolio - so auch JBL. Wir haben uns den großzügig dimensionierten Bluetooth-Lautsprecher, der neben "Nonstop Partymusik" direkt die Lichtshow für das nächste Event mitbringt, einmal angesehen und wollen klären, ob er mehr bringt als nur Pegel im Partykeller. Besonders bei der Akkulaufzeit soll er punkten und 12 Stunden durchgängig spielen, selbst wenn die Fete bis zum nächsten morgen andauert. 160 Watt Ausgangsleistung bringt er mit. Reicht dies nicht aus, kann man dank "TWS" (True Wireless Stereo") zwei davon koppeln und in echtem Stereo spielen lassen. Für mehr Power untenrum ist außerdem ein Bass Boost an Bord. Bei den üppigen Dimensionen wirkt der Preis angenehm klein: lediglich 299 Euro UVP werden für die PartyBox 100 fällig, sie ist ausschließlich in schwarz mit orangen Design-Akzenten erhältlich.

JBL PartyBox 100

Unter der Abdeckung verbirgt sich ein Slot, mit dem die PartyBox 100 auf ein Stativ montiert werden kann

Hier die Ansicht im Detail

Rückseite

Es geht natürlich noch größer, aber mit 35,6 x 35,2 x 66,4 cm weist die PartyBox 100 durchaus stattliche Abmessungen auf. JBL bezeichnet das Gerät zwar als portablen Bluetooth-Lautsprecher, mit anderen Komponenten aus eigenem Hause, wie z.B. einem Flip 5 oder einem Xtreme 2, kann man das knapp über 11 kg schwere Gerät allerdings nicht direkt vergleichen. Vom Keller auf den Balkon hat man den Speaker dank zweier Tragegriffe oben und unten bzw. seitlich schnell gewuchtet, für den Ausflug an den Badesee oder - besser passend für die Jahreszeit - den kurzfristigen Besuch der Schneebar des Nachbarn ist das Modell zwar nicht völlig ungeeignet, aber doch etwas unhandlich. Immerhin muss man nicht auch noch ein zusätzliches externes Netzteil mitschleppen, der Akku wird über ein einfaches Gerätekabel geladen. Zumal ein Reload ohnehin erst nach stundenlangem Musikhören notwendig wird. Entsprechend lange ist allerdings auch die Ladezeit des 2500 mAh großen Akkus. Bei vollständiger Entladung hängt das Gerät 6,5 Stunden am Netz, bis der Akku wieder 100% meldet.

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Bedienelemente am Gerät

Power-, Bluetooth- und Lightshow-Button

Bassreflexöffnung auf der Rückseite

Die Material- und Verarbeitungsqualität geht im Hinblick auf die Preisklasse absolut in Ordnung. Die Passungen sind saubere und die Bedienelemente geben gutes Feedback. Das Gehäuse besteht aus Kunststoff, vorne ist ein Lautsprechergitter aus Metall montiert. Oberhalb des Power-Buttons sind noch ein paar Status-LEDs integriert, die über den Ladezustand des Akkus Auskunft geben. Der Lautsprecher kann sowohl vertikal als auch horizontal betrieben werden und weist an allen relevanten Seiten gummierte, orangefarbene Standfüßchen auf. Auch die Griffe weisen gummierte Flächen auf, so dass beim Transport keine Gefahr besteht, den Halt zu verlieren. Horizontal gelagert steht das Gerät sehr sicher, auch bei vertikaler Aufstellung muss man schon aktiv gegen die Komponente laufen, um es umzustoßen. Wer seine Gäste kennt, wird wissen, ab welcher Uhrzeit er die PartyBox 100 lieber hinlegen sollte.

Bedienelemente und Anschlüsse an der Rückseite

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Abgesehen von der Bassreflexöffnung und dem Stromanschluss zieren die Rückseite ein USB-Slot, ein AUX Ein- und Ausgang sowie Eingänge für ein Mikrofon sowie eine Gitarre inklusive eigener Lautstärkeregelung. Bei Gitarre und Mikrofon handelt es sich um 6,25 mm Klinkenanschlüsse.

Vorwiegend wird die PartyBox 100 aber wohl als Bluetooth-Speaker eingesetzt werden und, ebenso wie bei anderen uns bekannten JBL-Lautsprechern ist die Kopplung völlig problemlos. Nach dem Einschalten verkündet der Lautsprecher mit einem akustischen Signalton die Bereitschaft, sich mit anderen BT-Geräten koppeln zu können. Prompt erscheint der Lautsprecher als "PartyBox 100" auf unserem Smartphone und mit einem Klick ist man binnen Sekunden verbunden. Ist die Box bereits mit einem Gerät verbunden, versetzt ein einmaliges kurzes Drücken der Bluetooth-Taste, um den Lautsprecher wieder in den sichtbaren Kopplungsmodus zu versetzen. Übrigens: der USB-Slot kann auch mit einem Datenspeicher gefüttert werden, um eine vorab erstellte Playlist automatisch wiederzugeben.

Party On - wie sieht es mit der akustischen Performance aus?

Einstellungsmöglichkeiten, wie z.B. einen Equalizer, gibt es bei der PartyBox 100 nicht. Dafür aber den Bass Boost, den wir gerne während unserer Klangtests einmal aktivieren wollen. Das Klassik-Genre oder moderne Jazz-Klänge lassen wir heute einmal bewusst links liegen, Rock, Electro, Punk und Heavy lassen wir auf dem Bluetooth-Speaker erschallen - und laut muss er können, das ist obligatorisch. Rockig wollen wir starten und so kommt uns Thin Lizzys "The Boys Are Back In Town" gelegen. Pegel zunächst mal auf Anschlag und - kompromisslos liefert der JBL-Speaker ab. Zwar sollte man für besonders groß dimensionierte Partyräume oder in weitläufigen Außenbereichen lieber auf einen zweiten Speaker setzen, bei mittelgroßen Räumen reicht die Lautstärke eines einzelnen JBL-Lautsprechers problemlos aus. Der Sound ist angenehm und nie scharf, bei noch recht klaren Höhen verzichtet man auf endgültige Brillanz, um aggressive Klänge im Pegel-Maximum einfach vermeiden zu können. Flach oder unspektakulär klingt die Box aber nie, dies spiegelt sich auch in der charakteristisch wirkenden Stimmwiedergabe des Thin Lizzy Frontmannes wieder, der enthusiastisch vor dem Gefängnisausbruch der "Boys" warnt. Ausgezeichnet gefallen uns auch die Gitarrenklänge. Sicher kennt man die Stahlsaiten etwas rauer, fein ziselierter, aber die JBL PartyBox versteht es, den Sound sehr direkt an den Mann zu bringen und mit solidem Punch für ein mitreißendes Gesamterlebnis zu sorgen. Im folgenden "Wig Wam Bam" werden Kenner die sonst prägnanteren und klar greifbaren Mitten vermissen, aber auch hier versteht es der Lautsprecher, die Party-Meute mit Impulstreue und satten Punches mitzunehmen. Nach etwa zwei Minuten darf sich die PartyBox 100 schon im Rock-Genre an den ersten Kickbässen versuchen und setzt diese schnell und trocken um. Ohne zugeschalteten Bass Boost liefert der Lautsprecher einen recht präzisen Tieftonbereich, der sich durch hohe Geschwindigkeit und klare Definition auszeichnet. Sicher klingt alles ein wenig runder, dies wollen wir der eindeutig als Party-Lautsprecher ausgezeichneten Komponente nicht anlasten.

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Genre-Wechsel: Bei "Flare" von Einmusik sehen wir die JBL PartyBox 100 sofort zuhause. Den satten Electro-Sound mit klaren Synthi-Effekten trägt der überdimensionierte Bluetooth-Speaker mit ausgeprägter Räumlichkeit an den Zuhörer und gibt sich im Pegel-Maximalbereich keinerlei Blöße. Auch ohne Bass Boost spürt man hier problemlos Kraft und Nachdruck der Box. Mühelos bleibt man bei höchster Lautstärke souverän, was natürlich zu einem großen Teil der grundsätzlich ausgewogenen Auslegung geschuldet ist. Man will nicht zuviel - und das ist gut so! Wir aktivieren den Bass Boost und die JBL PartyBox 100 behält Punch und Präzision weitgehend bei, die weitläufige Kulisse wirkt aber insgesamt voluminöser und substantieller. Bei dieser elektronischen Tanzmusik gefällt uns der DSP, zumal man kaum mit Einschränkungen leben muss, nur vereinzelt hört man dann bei maximalem Pegel doch, dass der Hub der Treiber bis ans Limit genutzt wird. Der Bass Boost bietet zwei Stufen, bei erneutem Druck schaltet man noch einen Gang hoch, was die Tieftonwiedergabe betrifft. Dieser Modus eignet sich allerdings nur für absolute Bass-Fanatiker, die noch mehr Massivität und Volumen möchten und dafür Verluste bezüglich der Präzision und einer klaren Definition der tiefen Frequenzen in Kauf nehmen.

Mit American Idiot von Green Day stellen wir die PartyBox 100 vor keine leichte Aufgabe. Die Differenzierung der einzelnen Instrumente ist beim typischen Punk-Geschrammel nicht unbedingt ein Kinderspiel. Der JBL-Speaker schlägt sich aber auch hier gut und behandelt Schlagzeug, Gitarre und Gesang mit identisch guter Aufmerksamkeit, so dass insgesamt ein ausgewogenes Klanggeschehen abgebildet wird. Natürlich kommt dem Modell hier auch wieder die grundsätzlich schwungvolle und mitreißende Abstimmung zugute, die wir für einen Party-Lautsprecher als essentiell ansehen. Auch bei der Stimmwiedergabe üben wir kaum Kritik, die eher helleren Vocals wirken authentisch und stimmig. Der Bass Boost lässt sich auch hier gut nutzen und verleiht dem Ganzen noch etwas mehr Volumen, in der zweiten Stufe übertreibt der DSP aber und sowohl Stimme als auch die übrigen Instrumente kommen nicht mehr gegen die übermächtigen tiefen Frequenzen an.

Das Finale übernimmt Sabaton mit ihrem blitzschnellen und komplexen Powermetal. Erwartungsgemäß werden hier nicht alle Feinheiten der Klangkulisse erfasst, dennoch agiert die PartyBox 100 mit hoher Impulstreue und lädt zum "Headbanging" ein. Eine perfekte Einstellung unter Zuhilfenahme des Bass Boosts ist hier am schwierigsten. Ohne Bass Boost wirkt das Geschehen zu dünn und wenig nachdrücklich. Auf der ersten Stufe kommen hier die bereits attestierten Vorteile zum Zug, allerdings ist der Doppelbass des Schlagzeugs so schnell, dass nicht mehr 100% sauber differenzert werden kann und Details der anderen Instrumente in den Hintergrund geraten. Dennoch finden wir, dass sich der JBL Speaker auch bei diesem Genre gut schlägt. Man muss stets bedenken, dass wir über einen Preis von unter 300 Euro reden und der Bluetooth-Lautsprecher seit Stunden bei maximalen Pegel auf Akku eine starke Performance liefert - und sich diesen Umstand kaum anmerken lässt.

Ob Electro, Rock, Punk oder Metal, stets kann man die gebotene Akustik von einer Licht-Show untermalen lassen. Um die Chassis sind RGB-LEDs platziert, die in verschiedenen Modi das musikalische Fest begleiten. Oberhalb und unterhalb davon sind noch zwei Strobo-Blitzer verbaut, die für Aufmerksamkeit sorgen. Mit dem dedizierten Button unterhalb des Bluetooth-Knopfes auf der Oberseite der PartyBox 100 kann man die unterschiedlichen Beleuchtungsoptionen durchschalten - oder die Lightshow komplett deaktivieren.

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Fazit

Der XXL Bluetooth-Lautsprecher mit Lightshow! Im Gegensatz zu manch anderem Vertreter in dieser Produktgattung versucht die PartyBox nicht, den Alleskönner zu spielen. Zwar kann man ein Mikrofon und eine Gitarre anschließen und sogar den Pegel individuell justieren, allem voran soll der JBL-Speaker aber den Sound - und ein wenig Lichtspiel - der Party liefern, und das tut sie. Für unter 300 Euro erhält man natürlich keinen HiFi-Lautsprecher, aber allemal eine leistungsfähige Boombox mit dynamischem, mitreißendem Sound und einem satten Tieftonbereich. Eine stabile BT-Verbindung ist im Preis inkludiert. Der Akku könnte, zumindest wenn man durchweg sehr laut hören möchte, noch ein wenig länger durchhalten, bei moderaten Lautstärken wird er aber durchaus zum Ausdauerläufer. Ob man die im Takt spielende Lightshow genießt oder die RGB-LEDs unabhängig der Musik erstrahlen lässt, ist jedem selbst überlassen - natürlich kann man die Lichtspiele auch einfach deaktivieren. Sicher bieten die flexibleren und teureren Partylautsprecher-Modelle auch eine höhere Materialqualität, der verwendete Kunststoff der PartyBox wirkt aber solide und bei 299 Euro Gesamtpreis wollen wir hier nicht großartig kritisieren.

Bluetooth-Lautsprecher im XXL-Format mit LED-Lightshow und absolut souveräner Akustik-Performance im maximalen Pegelbereich zum fairen Preis

16.01.2020

Test: Philipp Kind
Bilder: Sven Wunderlich
Datum: 16.01.2020

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