TEST: Das Sony Xperia 1 III greift mit einer UVP von 1.299 Euro nach der Smartphone-Krone!

Wir können uns noch gut daran erinnern als ein iPhone die 1.000-Euro-Marke im UVP erstmals durchbrach. Gerechtfertigt? Zu teuer? Ladenhüter? Mittlerweile sind Smartphones mit einem UVP von über 1.000 Euro nichts Ungewöhnliches mehr in der Referenzklasse und nachdem Sonys Chefetage über den Smartphone-Bereich die schützende Hand hält, legen die Entwickler ohne jegliche Preisscheu los.

Das neue Flaggschiff der Japaner kommt gewohnt kantig und schmal daher – und es ist vor allem groß! Aus diesem Grund dürfte es in den meisten Auto-Ladeschalen nicht mehr reinpassen. Das Gehäuse ist aber trotz der Abmessungen immer noch rechtlich handfreundlich. Durch die matte Rückseite sieht der Japaner zudem nicht so schnell verschmiert aus und die Kamera ragt nicht immens hervor. Dank einer IP68 Zertifizierung gibt es zudem einen wirksamen Staub- und Wasserschutz.

Sony Xperia 1 III

Das 6,5 Zoll OLED-Display mit einer 4K-Auflösung (3.840 x 1.644 Pixel) erstreckt sich leider nicht über die volle Frontseite, denn die Selfie-Kamera ist nicht als Punchhole im Display integriert – da sind die anderen Hersteller schon weiter. Dafür ist der Bildschirm ein Fest für Cineasten, denn es gibt das Sony-typische 21:9-Format und eine geschmeidige Bildwiederholrate von bis zu 120 Hertz. Die Darstellungsqualität ist entsprechend hochwertig mit starkem Kontrast und satter Farbdarstellung. Einzig die Helligkeit ist ein wenig enttäuschend – hier ist Samsungs S-Klasse viel besser aufgestellt.

Die Macher rüsten die Triple-Kamera wieder mit hochwertigen Zeiss-Linsen aus. Der Clou: Eine ist erstmals beweglich, sodass sie wahlweise mit 70 Millimeter oder mit 105 Millimeter Brennweite arbeitet. Der Fotograf kann daher besonders variabel Zoomen (bis zu 4,4-fach). Hier kommt Sonys Knowhow von den Alpha-Kameras zum Tragen.

Rückseite

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Das Trio-Setup selbst setzt sich aus einer 12-Megapixel-Standard-Weitwinkel-Hauptkamera mit lichtstarker f/1.7-Blende, einer 2-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera mit konventioneller f/2.2-Blende sowie einem Tiefenschärfensensor zusammen – das liest sich wie ein großes Versprechen!
Die Qualität kann sich im Praxistest tatsächlich sehen lassen. Selbst bei widrigen Lichtverhältnissen gelingen noch fotoalbumreife Aufnahmen. Zwar kann die Kamera nicht ganz mit der aktuellen Galaxy S-Klasse von Samsung mithalten, dafür ist die integrierte Kamera-App vor allem für Profis grandios. Die Möglichkeiten sind nahezu unerschöpflich, sodass sich durch Nachbearbeitungen exzellente Ergebnisse erzielen lassen. Das gilt auch für die 8 Megapixel-Frontkamera, die Gesichter gekonnt „aufhübscht“. Abgerundet wird der Kamera-Spaß durch einen Camcorder mit einer UHD-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel) bei 60 Bildern pro Sekunde. Dank der Cinema-Pro-App und einen sowohl elektronischen als auch optischen Bildstabilisator macht es richtig Laune kreative Filme zu erstellen. Ebenfalls gelungen: Ein physischer Knopf mit zwei Druckstufen (Fokussieren & Auslösen) erlauben präzise Aufnahmen.

Auch im Bereich Ausstattung ist alles vom Feinsten. Mit Bluetooth 5.2, NFC, USB-Typ-C im 3.1-Standard, Wi-Fi 6, LTE mit bis zu 2.600 MHz und 5G werden die schnellsten Datenschnittstellen angeboten. Ebenfalls stark: Der Dual SIM Slot beherrscht auf beiden Kanälen 5G und der interne Speicherplatz ist mit 256 GB großzügig aufgestellt.

Seitenansicht

Kleine Finesse: Man kann mit Hilfe eines gekoppelten Sony-PlayStation-Controller zocken und dabei den 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss für einen klassischen. Kopfhörer nutzen. Unter dem Strich braucht sich die Ausstattung vor keinem Spitzenklasse-Modell verstecken.

Fast schon logisch, dass das aktuelle Android 11 aufgespielt ist. Auch die gängigen Pfade sind installiert, inklusive einem App Drawer und der linken Google Startseite. Mit dem „Side Sensor“ ist auch die typische Sony Besonderheit wieder mit von der Partie. Mittels einem Doppel-Tapp auf der rechten Displayseite wird ein Mini-Menü für die Einhand-Bedienung aktiviert, was allerdings viel Übung erfordert.

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Aufnahme 1

Aufnahme 2

Aufnahme 3

Panorama

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Geblieben ist leider auch die rechte An/Aus-Taste, die gleichzeitig der Fingerprintsensor ist. Sie arbeitet zwar mittlerweile schneller und zuverlässiger als bei früheren Modellen, doch leider passiert es immer wieder, dass man zu fest drückt und dann der Sensor für 30 Sekunden deaktiviert wird – diese Lösung bleibt suboptimal. Auch wenn andere Medien es diesem Smartphone bescheinigen: Das Xperia 1 III hat keine Gesichtserkennung. Das ist nur über den Google-Umweg Face Match mit Aufwand möglich. Schade. Insgesamt überzeugt aber das Bedienungstempo und die zahlreichen Personalisierungsmöglichkeiten.   

Logisch, dass unter dem Gehäuse die neueste CPU-Generation für mächtig Betrieb sorgt. Der Qualcomm Snapdragon 888 mit integrierter Adreno-660-Grafikeinheit sorgen im Zusammenspiel mit 12 GByte Arbeitsspeicher für Höchstleistungen, die keinen Vergleich scheuen muss. Um es kurz zu machen: Die Performance ist absolut zukunftssicher.

Screenshot 1

Screenshot 2

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Nicht ganz so rosig ist es um die Akkuleistung bestellt. Die Rufbereitschaft pendelt sich bei rund vier Tage ein, allerdings nur bei einer gezähmten Nutzungsintensität. Für Vielnutzer reicht der 4.500 mAh starke Akku für ein knappes Wochenende, und auch nur im 60Hz-Modus und bei gedimmter Helligkeit. Im Nonstop-Test schafft der Funker leider auch nicht in dieser Konfiguration die 10-Stunden-Hürde – das kann die Referenz-Konkurrenz besser. Auch die Vollladezeit ist mit gut zwei Stunden kein Spitzenwert. Immerhin ist dafür kabelloses Laden möglich.

Besser ist der Funker im Bereich Soundqualität aufgestellt.  Das Xperia 1 III verfügt über zwei Speaker ober- und unterhalb des Displays, die auch bei höchster Lautstärke stabil agieren. Klanglich wird eine gute Vorstellung geboten, wobei einige Konkurrenzmodelle insgesamt noch ausgewogener klingen. Telefonate gehen aber wie bei Sony-Smartphones üblich angenehm klar und störungsfrei über die Bühne.

Fazit

Die Japaner haben ganz klar ein Spitzen-Smartphone entwickelt, das in der Königsdisziplin Ausstattung glänzt. Allerdings sind bekannte Schwachpunkte geblieben. Die fehlende Gesichtserkennung und der unpraktische Fingerprintsensor erschweren den Umgang unnötig und die Rufbereitschaft ist im direkten Vergleich zu anderen Spitzen-Smartphones eindeutig schlechter. Insbesondere für Multimedia-Fans und PlayStation-Besitzer ist dieses Referenz-Modell dennoch ein lohnende Option.

Top-Smartphone mit 21:9 120 Hz-Display und exzellenten Kamera-Optionen

19.09.2021

Test: Ulf Schneider
Datum: 19.09.2021

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