TEST: Bluesound Node 2021 - hervorragender Streamer mit üppiger Ausstattung
BLUESOUND schickt mit dem dieses Jahr auf den Markt gebrachten Node 2021 bereits die 3. Generation von Musik-Streamern ins Rennen, die sich nun "runderneuert" und mit modernster Technik und Ausstattung präsentiert. Den Node mit integriertem Stereoverstärker, Powernode genannt, haben wir in der 2021er Generation bereits einem großen Test unterzogen.
Verarbeitung, Anschlüsse, Technik, Ausstattung
Sehr elegant: Logo auf der Front
Touch-Bedienelemente oben
Die Haptik des Gehäuses mit den gerundeten Kanten ist äußerst gelungen
Optisch ähnelt der Node der 3. Generation stark seinem Vorgänger. So verfügt das schlanke und in schwarz-matt gehaltene Gehäuse über sauber ausgeführte Rundungen an den Außenkanten. Oben ist eine hochglänzende Platte sauber eingefügt, auf der sich beleuchtete, sehr gut reagierende Touch-Bedienelemente befinden. Der Softlack auf der Oberfläche des restlichen Gehäuses sorgt für eine sehr ansprechende Haptik.
Lieferumfang
Auf der flachen Front mittig thront dabei das Bluesound-Logo sowie der Kopfhörer-Anschluss mit 3,5 mm Miniklinke Stereo. Alternativ gibt es den Node auch in weißer Ausführung. Für beide Varianten werden 599 EUR Kaufpreis fällig, was für einen reinen Streamer im Kompaktformat schon eine Ansage darstellt. Der Node (2021) ist äußerst kompakt und nur 220 mm breit, 46 mm hoch und 146 mm tief. So lässt er sich auch bei beengten Platzverhältnissen bestens unterbringen. Im Lieferumfang enthalten sind neben dem Gerät auch 2 x Netzkabel (für die unterschiedlichen Stromnetze), Ethernetkabel, Stereo-Cinchkabel (bei uns sogar 2 x), sowie ein Adapter für Toslink auf 3,5mm Miniklinke.
Erneuert wurde aber grundlegend die Hardware, so setzt die Neuauflage auf eine leistungsstärkere Hardware. Wir geben Ihnen hier einen Überblick über die Key Features des Node (2021).
Zunächst wurde ein besonders leistungsstarker ARM CORTEX A53 Quadcore-Prozessor mit 1,8 GHz Taktung implementiert, der beste Voraussetzungen für enorme Leistungsstärke mitbringt. Im Vergleich zur Vorgänger-Generationen ist die Rechengeschwindigkeit achtmal höher, die Speichergeschwindigkeit viermal höher. Die 384 kHz/32-Bit D/A-Wandler sind für eine zuverlässige, präzise Umwandlung digitaler in analoge Signale zuständig. Auf die Qualität dieses DACs wird bei Bluesound besonders viel Wert gelegt, aus diesemm Grunde haben wir die akustischen Fähigkeiten des Node (2021) auch genau überprüft.
Anschlüsse auf der Rückseite, Teil 1
Die Anschlussvielfalt zeichnet den Node (2021) defintiv aus. So gibt es einen analogen Stereo-Cinchausgang, einen optischen sowie einen koaxialen Digitalausgang und auch einen Subwoofer-Pre-Out. Ein 3,5 mm Stereoausgang (analog/digital TOS Link mini) wird ebenfalls mitgeliefert.
Weitere Anschlüsse: Trigger Out, IR In, LAN, USB-A, HDMI eARC
Alternativ zum WLAN-Modul (2 x WiFi 5, 802.11ac, Dualband)für die drahtlose Einbindung gibt es auch einen kabelbasierten LAN-Anschluss sowie USB-A (FAT32, NTFS formatiert) und sogar HDMI mit eARC für die einfache Verbindung zum TV bereit. Bluetooth 5.0 inklusive aptX ergänzt das Angebot. Besonderheit des Bluetooth-Moduls ist die keinesfalls selbstverständliche bidirektionale Ausführung. So kann nicht nur empfangen (z.B. bei der Verbindung zum Smartphone), sondern auch gesendet werden (z.B. bei Verwendung eines Bluetooth-Kopfhörers). Zudem ist der Node in der Lage, entsprechend kompatible Bluesound-Lautsprecher drahtlos anzusteuern.
Durch die Integration der BluOs Plattform stehen dem Nutzer zahlreiche Musikdienste wie z.B. TuneIn, Spotify, Amazon Music, Deezer, Napster & Co. zur Verfügung, vorausgesetzt ist natürlich ein Abo des jeweiligen Anbieters. Selbstverständlich ist auch der Zugriff auf lokale gespeicherten Downloads möglich, sowie der Apple Music-Bibliothek und alle anderen Inhalte auf einem NAS-Laufwerk. Natürlich stellen wir später die App mittels zahlreicher Screenshots vor.
Ein großer Vorzug von Bluesound ist die enorme Flexibilität hinsichtlich der Formate, die wiedergegeben werden können: An Audio-Dateiformaten nennen wir MP3, AAC, WMA, WMA-L, OGG, ALAC und OPUS. An Hi-Res-Audioformaten werden FLAC, WAV, AIFF, MPEG-4 SLS und das Containerformat MQA unterstützt. Die native Abtastrate, die unterstützt wird, liegt bei 192 kHz, die Auflösung zwischen 16 und 24 Bit. Natürlich ist auch Apple AirPlay 2 längst im Bluesound-Universum angekommen, Apples Multiroom-Standard wird demnach ebenfalls unterstützt. Wer auf Roon setzt: Der Node (2021) ist Roon ready. Ebenso ist der flache Streamer kompatbel zu einem großen Reigen an Haussteuerungssystemen: Crestron, Control4, RTI, Elan, URC, Push, Lurton und iPort.
BluOS-App
Startbildschirm der App
Wichtig - immer die Firmware auf neuestem Stand halten
Hauptmenü, übersichtlich und verständlich gehalten
Im Hauptmenü der App kann man auf Wiedergabelisten und Presets zugreifen, auf die Bibiliothek und auf die Anschlüsse/Verbindungsmöglichkeiten Bluetooth und HDMI. Überdies kann man sich alle Musikdienste anzeigen lassen, und aufs Internet radio zugreifen. Einstellungen und Hilfe komplettieren das Menü.
Überblick "meine Favoriten"
Überblick "Bibliothek"
Internet Radio-Wiedergabe
Radio Paradise - Überblick
Radio Paradise Rock Mix
Übersicht, Teil 1
Schlichtweg alles ist an Bord bei Bluesbands Streaming-Plattform. Nicht nur praktisch alle relevanten Musik-Streaming-Dienste (Achtung, Teil 1: Meist ist ein kostenpflichtiges Abonnement für die komplette Nutzung erforderlich, Achtung Teil 2: Nicht alle Dienste sind in Deutschland am Start), auch die Kompatibilität zu Google Assistant und Amazon Alexa ist gegeben (im Falle des Node braucht man zusätzlich einen entsprechend geeigneten Smart-Lautsprecher).
Weitere Dienste
Einstellungen
Klangregelung für Höhen und Bässe, ein etwaig vorhandene aktiver Subwoofer kann im Menü aktiviert werden
Audio-Einstellungen, Teil 2
Die Bluesound-App gibt uns einen enormen Funktionsumfang an die Hand, vor allem die Kompatibilität zu Streaming-Services und Audio-Formaten ist bestechend. Das Handling lief während der gesamten Testreihen völlig problemlos ab.
Klang
Wir haben den Bluesound Node (2021) bewusst analog an unseren Denon AVR-X4700H angeschlossen, um die Qualität des im Node arbeitenden D/A-Wandlers, der sich im Vergleich zum DAC der Vorgänger-Generation als deutlich leistungsfähiger erweisen soll, zu überprüfen. Und es geht sofort los. Da der Node MQA-Dateien verarbeitet, spielen wir Tracks in Tidal Master Quality ab und starten hier mit "I don't care" von Ed Sheeran. Der Node agiert fundiert, mit einer harmonischen Gesamtwiedergabe. Klar muss man die Preisklasse mit einbeziehen - man darf hier keine Wiedergabe eines Oberklasse- oder Luxus-Streamers erwarten. Aber für seinen Kaufpreis ist die Performance richtig gut. Der Bass fundiert, die Stimme mit Schwung, die Räumlichkeit sehr ausgeprägt. Als Verstärker dient uns, wie erwähnt, der Denon AVR-X4700H, als Lautsprecher der Canton Vento 886.2 DC.
Auch bei "Shallow" (Bradley Cooper & Lady Gaga) agiert der Node kultiviert und detailreich. Bradleys Stimme kommt prima heraus, auch die Trennung der Stimme von den Instrumenten gelingt tadellos. Die akustische Gitarre wird sogar außergewöhnlich vielschichtig abgebildet. Als Lady Gaga nun mit ihrer vokalen Präsenz dazu kommt, managt der Bluesound Streamer diese neue Herausforderung hervorragend, besonders, als dann der Bass einsetzt und das Klavier, bietet er einen ausgezeichneten Aufbau der virtuellen Bühne, der auch dann nicht ins Wanken gerät, als Lady Gaga ihre Stimme erhebt. Die Souveränität des Node ist wahrhaftig beeindruckend. Klar, es gibt deutlich preiswertere Streamer, die auf anderen Plattformen basieren, aber die sind nicht so gut ausgestattet und so klangstark wie der Node (2021).
Wolfgang Amdeus Mozarts Klavierkonzert Nummer 20 in D-Dur, KV 466, steht an - wir hören das erste Allegro. Am Klavier sitzt der unvergessene Friedrich Gulda. Hier könnten die dynamischen Sprünge natürlich noch ausgeprägter präsentiert werden, aber das ist "Meckern auf hohem Level". Die Detailarbeit des Node (2021), der in mittlerweile dritter Generation angeboten wird, weiß auch hier wieder zu überzeugen. Vor allem, wie gut er auch in den hinteren musikalischen Ebenen Einzelheiten aufnimmt und impulstreu darstellt, verdient Respekt. Eine schwierige Herausforderung sind die Solos am Piano. Aber auch dieser Herausforderung stellt sich der Node (2021) und gibt jedem Tastengriff Kontur und Substanz. Sogar Ansätze der Anschlagdynamik beim Betätigen der Tasten sind heraushörbar.
Wechseln wir den Musikstil, aber bleiben wir bei Tidal Master Quality-Titeln: "In The Air Tonight" von Phil Collins, 2019 geremastert, steht auf dem Programm. Das lange Intro bringt der Node mit feiner Herausarbeitung kleiner dynamischer Einzelheiten auf den Punkt. Die E-Gitarre sowie die Klänge des Synthesizers werden wohl ausgewogen dargestellt. Phil Stimme weist fast alle charakteristischen Merkmale auf, die wir so schätzen, ohne dass die Akustik rund um die Stimme zu weit in den Hintergrund rückt. Hier entwickelt der Node (2021) ein überraschend plastisches akustisches Bild, das hohen Ansprüchen genügt. Das hätten wir nicht gedacht.
Nun wechseln wir zu Spotify und starten hier mit "Second Life" von Klaas durch. Die präzise Wiedergabe der weiblichen Vocals und der klar definierte, fundierte Bass sind hier als Pluspunkte anzuführen. Vergleichen wir den Klang mit dem, der geboten wird, wenn der DAC des doch sehr talentierten Denon AVR-X4700H (UVP derzeit 1.649 EUR) aktiv ist, so können wir dem Bluesound mit seinem detaireichen, homogenen Klang nur ein exzellentes Zeugnis ausstellen - er klingt nämlich nicht schlechter, was die Auslegung angeht, erscheint er uns noch etwas harmonischer ausgelegt zu sein. "Love Tonight" von Shouse im Mix von Robin Schulz liegt dem Node (2021) ebenfalls, das merkt man direkt zu Beginn schon bei der exakten Darstellung der verschiedenen vokalen Anteile. Den Aufbau des Tracks gibt der kompakte Streamer sehr lebendig, aber immer homogen und höchst angenehm, wieder. Der Bass trifft auch hier den richtigen Punkt, sehr gut umrissen, mit ordentlich Substanz, die aber nie künstlich oder übertrieben erscheint.
Fazit
Der Bluesound Node (2021) ist ein exzellent verarbeiteter, modern und edel auftretender Streamer mit einem leistungsstarken Innenleben. Er agiert extrem schnell, ist dank der BluOS-Plattform überaus flexibel (was Audioformate und auch Streaming-Dienste angeht) und bringt hervorragende D/A-Wandler mit, die einen kultivierten, homogenen Klang sicherstellen. Die Anschlusssektion inklusive HDMI eARC, Dualband-WLAN, bidirektionalem Bluetooth 5.0 mit aptX und Subwoofer Pre-Out (kabelbasiert) spricht ebenfalls für sich. Insgesamt kein günstiger, aber ein zweifelsfrei hervorragender First-Class-Streamer, der nicht umsonst den Roast-Award 2021 abgegriffen hat.
Nicht günstiger, aber exzellenter Streamer mit hervorragendem Klang und kompletter Ausstattung

Streamer/Netzwerkplayer Oberklasse
Test 02. November 2021
Test: Carsten Rampacher
Redaktion und Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 02. November 2021
Tags: Bluesound