SPECIAL: NAD M28 und NAD C298 - zwei neue Hochleistungs-Endstufen für den Mehrkanal- und den Stereobetrieb

Die kanadischen Sound-Experten von NAD erweitern ihr Programm um die beiden extrem leistungsstarken Endstufen M28 und C298 (im Bild oben zusammen mit der C658 Stereo-Vorstufe) mit Purifi EigentaktTM Technologie. Während der C298 Endverstärker im klassischen Stereo-Layout antritt, handelt sich sich bei der NAD M28 um eine Siebenkanal-Endstufe.

Die M28 gehört zu NADs „Masters“ genannten Oberklasse-/Luxus-Segment

An dieser Stelle halten wir kurz inne und verweisen auf Specials und Testberichte zu Masters-Komponenten:

NAD M33

NAD M10

Nun wenden wir uns wieder den neuen Endstufen zu. Die M28 ersetzt  mit ihren sieben extrem verzerrungsarmen, jeweils 340 Watt Dauerleistung (an 4 Ω) mobilisierenden HybridDigital Purifi EigentaktTM Verstärkern das bisherige Endstu- fen-Flaggschiff M27. Für kurzzeitige Impulse (z.B. ein furioses Orgel-Finale im Konzert) stellt die M28 kurzfristig eine Leistung von bis zu 700 Watt (ein Kanal an 4 Ω) bereit.

M28 schräg

Die spezielle Kombination des NAD eigenen HybridDigital-Konzepts mit der vom dänischen Unternehmen Purifi entwickelten EigentaktTM Technologie arbeitet absolut verzerrungs- und rauschfrei und wurde vor kurzem erstmals beim Streaming-Vollverstärker M33 vorgestellt.

Wir möchten Eigentakt-Technologie von Purifi im Folgenden kurz vorstellen und charakterisieren und kommen zunächst zum Hintergrund. Purifi ist ein dänisches Technologieunternehmen, bei dem einige führende Entwickler der HiFi-Branche das Ziel verfolgen, die letzten noch bestehenden Schwächen in der digitalen Verstärkertechnik zu identifizieren und aufgrund der gewonnen Informationen im Anschluss zu eliminieren. Der aktuelle Stand ihrer Arbeit mündete im Purifi EigentaktTM-Verstärker, den NAD als erstes Unternehmen in Lizenz herstellt und bislang exklusiv im BluOS-Streaming-Verstärker M33 für 5.499 EUR einsetzte.

Was sind die Vorzüge der Technik? Die Purifi EigentaktTM Technologie überzeugt, so verspricht NAD, messtechnisch mit extrem geringen Intermodulationsverzerrungen, einem über den gesamten Frequenzgang und die komplette Leistungsbandbreite besonders niedrigen Klirrfaktor – lediglich 0,00017 % bei 100 Watt Ausgangsleistung – sowie einem minimalen Eigenrauschen. Das heißt: Ein absolut sauberer, reiner, klare und somit insgesamt unverfälscht hier Klang sind die hörbaren Folgen.

NAD M28 - laut Unternehmensangaben die stärkste Endstufe, die die Kanadier je gebaut hat

Kuriosität am Rande: Da die Verzerrungen des Verstärkers niedriger sind als das Eigenrauschen der heute zum Einsatz kommenden Messgeräte, musste Purifi zunächst neue Messmethoden entwickeln, um die Fortschritte belegen und dokumentieren zu können.

Elementar wichtig für die Entwicklung der EigentaktTM Technologie war die Erkenntnis, dass in den Komponenten im Ausgangsfilter des Verstärkers ein "Memory-Effekt" auftritt. Dieses "Hysterese" genannte Phänomen führt offensichtlich zu den bekannten klanglichen Einbußen herkömmlicher Digitalverstärker. Durch eine spezielle Modifikation der Ausgangsstufe und mittels des ausgeklügelten Algorithmen der EigentaktTM-Technologie war es den Purifi-Experten möglich, die Hysterese-Effekte um mehr als 75 dB zu reduzieren. Ein weiterer Vorteil der EigentaktTM Endstufen ist, dass sie absolut unempfindlich auf wechselnde Lautsprecherlasten reagieren. Das heißt wiederum in der Praxis, dass man auch leistungshungrige Boxen und Lautsprecher, die bis auf 2 Ohm herunterkommen, bedienen kann.

Ihre extrem niedrige Ausgangsimpedanz führt zudem zu einem sehr hohen Dämpfungsfaktor, was sich in einer absolut sauberen und kontrollierten Basswiedergabe äußert.

Wie sehen die weiteren Merkmale der M28 aus?

M28 - Rückseite

Starten wir mit der symmetrischen Signalübertragung, die aus der professionellen Studio- und Beschallungstechnik schon seit Jahrzehnten Standard ist. Daher verwundert es kaum, dass NAD sie in diesem Highend-Mehrkanal-Endverstärker einsetzt. Die M28 überträgt die Audiosignale nicht über einen einzigen, sondern über zwei Leiter, wodurch – auch auf längeren Kabelwegen – mögliche Störeinflüsse außen vor bleiben. Die M28 verfügt neben vergoldeten Cinch-Buchsen über symmetrische XLR-Eingänge aus der Profi-Technik, wodurch eine störungsfreie Signaleinspeisung ohne Rauschen oder Interferenzen gewährleistet ist.

NAD bezeichnet die M28 auf der offiziellen Website als leistungsstärkste NAD Endstufe aller Zeiten. Daher offeriert die M28 eine enorme Impulsleistung von 560 W (4 Ohm, ein Kanal angesteuert). Selbst wenn alle Kanäle gleichzeitig in Betrieb sind, verfügt die Endstufe noch immer über eine Impulsleistung von respektablen 7 x 280 Watt – genügend Reserven, um komplexe dynamische Spitzen in Filmsoundtracks und Musikaufnahmen ohne klangliche Einbußen wiederzugeben. Die offizielle Dauerausgangsleistung beträgt 7 x 200 Watt an 8 und 7 x 340 Watt an 4 Ohm.

Und was passiert, wenn bei ohnehin hohem Pegel eine Dynamikspitze wie z.B. eine nachdrückliche Explosion im Action-Blockbuster auftritt? Hier stellt NADs PowerDriveTM Schaltung sicher, dass einem Verstärker auch bei extremen Impulsspitzen genügend Leistungsreserven zur Verfügung stehen, um die Signale in ihrer vollen Dynamik wiedergeben zu können. Bei Bedarf stellt das Netzteil kurzfristig sehr hohe Stromreserven bereit, so dass für Impulsspitzen fast die doppelte Ausgangsleistung mobilisiert werden kann.

Noch diesen Monat soll die M28 für einen Verkaufspreis von 5.499 EUR in den Handel kommen. Idealer Partner ist der AV-Vorverstärker NAD M17 v2 (6.579 EUR), nicht nur optisch, sondern auch technisch. Was lässt sich kurz über den edlen Highend-AV-Vorverstärker sagen?

NAD M17 v2

Laut NAD ist der M17 v2 "die technisch anspruchsvollste Komponente im NAD Programm". Der Surround-Vorverstärker verarbeitet bis zu 11.1 Kanäle und unterstützt alle gängigen Mehrkanal-Tonformate wie zum Beispiel Dolby Atmos, DTS-HD Master Audio und Dolby® TrueHD. Im speziellen "NAD EARS" Modus werden auch Stereosignale in hochwertiger Form für die Surround-Wiedergabe aufbereitet. Typisches NAD-Merkmal (gibt es unter anderem auch im M10 und im T 778 von NAD) ist die Dirac Live® Raumkorrektur (per App bedienbar). Sie sichert einen optimalen Klang in praktisch jeder Umgebung.

NAD M17 v2 von hinten

Das zum Lieferumfang gehörende BluOS Upgrade Kit bindet den M17 v2 in ein LAN/WLAN- oder Multiroom-Netzwerk ein. Wir halten BluOS derzeit für eine besonders leistungsfähige Streaming-Plattform, die unter anderem sogar MQA unterstützt.

Umfangreiche Funktionen und Dienste bei BluOS

Damit kann man z.B. Tidal Master Quality in vollem Umfang genießen. Weitere Merkmale ds M17 v2 Vorverstärkers umfassen separate D/A-Wandler für jeden Kanal, eine getrennte Stromversorgung für die analogen und digitalen Sektionen sowie die modulare zukunftssichere MDC-Architektur mit austauschbaren Modulen. 

NAD C298

C298 mit Stereo-Pre-Amp C658

Mit zwei überaus leistungsfähigen Stereo-Kanälen geht die ebenfalls brandneue Endstufe NAD C298 ans Werk. Auch diese Endstufe setzt auf die eben genauer beschriebene Purifi EigentaktTM Technologie. Die mit in der Empfindlichkeit regelbaren Cinch- und XLR-Eingängen sowie einem Vorverstärker-Ausgang ausgestattete Endstufe verfügt über eine üppig bemessene Dauerausgangsleistung von 2 x 340 Watt und eine Impulsleistung von 2 x 490 Watt (jeweils an 4 Ω). Bei Bedarf lässt sich die C298 in Brückenschaltung betreiben und mobilisiert dann sogar eine Leistung von 620 bzw. 1.000 Watt (Dauer/Impuls an 8 Ω). Die C298 ist ab Ende September zu einem UVP von 1.999 € im Fachhandel erhältlich.

NAD C658

Idealer Partner ist die für 1.659 EUR erhältliche Stereo-Vorstufe NAD C658. Der im typischen NAD-Design gehaltene Vorverstärker ist mit seinen jeweils zwei optischen und koaxialen Digital- sowie analogen Hochpegel-Eingängen nicht nur bestens für die Wiedergabe aller herkömmlichen Musikquellen (CD-Player z.B.) gerüstet, sondern darüber hinaus auch für alle modernen und zukünftigen Medien: Denn ein leistungsstarkes Bluetooth-Modul mit aptX HD ist bei diesem Modell gleich integriert. Streaming-technisch wird auch der aktuelle Stand geboten. Über BluOS® verbindet sich der C 658 mit dem heimischen LAN- oder WLAN-Netzwerk sowie Online-Streaming-Diensten oder Internetradiostationen und weiteren im Netzwerk angemeldeten BluOS® Playern oder Musikservern.

Modularer Aufbau (Bild aus dem Test des C368) ist typisch für diverse hochklassige NAD-Komponenten

Doch damit nicht genug: An der Rückseite des Vorverstärkers stehen, auch das ist typisch NAD (siehe unser Test des Stereo-Vollverstärkers C 368, hier gibt es z.B. BluOS- und HDMI-Module) zwei MDC-Steckplätze bereit, um Module für den Anschluss von HDMI-A/V-Quellen oder künftige Technologien aufzunehmen. Und damit das Stereosystem stets optimal klingt, stimmt die integrierte Dirac Live® Raumkorrektur die Klangparameter des C 658 präzise auf die Akustik des Hörraums ab.

Technische Daten M28 und C298 in der Kurzübersicht

Hie kommen die technischen Daten zur NAD M28 7-Kanal-Endstufe in der Übersicht:

  • Dauerleistung an 4 Ohm: 7 x 340 Watt
  • Impulsleistung an 4 Ohm: 700 Watt
  • Eingänge: 7 x XLR und Cinch
  • Ausgänge: 7 x Lautsprecher
  • Besonderheiten: HybridDigital Purifi EigentaktTM Verstärker
  • Abmessungen: 435 x 165 x 385 mm
  • Gewicht: 21,2 kg
  • UVP: 5.499,– €

Wenden wir uns den Daten der NAD C298 Stereo-Endstufe zu:

  • Dauerleistung an 4 Ohm: 2 x 340 Watt
  • Impulsleistung an 4 Ohm: 2 x 490 Watt
  • Eingänge: 2 x XLR und Cinch
  • Ausgänge: 2 x Lautsprecher, Vorverstärkerausgang
  • Besonderheiten: HybridDigital Purifi EigentaktTM Verstärker
  • Abmessungen: 435 x 120 x 390 mm
  • Gewicht: 11,2 kg
  • UVP: 1.999,– €
Fazit

NAD C658 mit C298

NAD macht Druck - gerade hochwertige Stereo- oder Mehrkanal-Endstufen sind stark gesucht.  NAD bietet gleich passend hochwertige Vorstufen inklusive BluOS-Streaming an. Die Kanadier schaffen es, Trends klar zu erkennen, auch im AV-Receiver-Bereich, wie der akustisch vorzügliche NAD T 778 in unserem Test eindrucksvoll unter Beweis stellte. Da klassische AV-Marken schwächeln, sei es technologisch oder hinsichtlich der Lieferfähigkeit angekündigter Produkte, springt NAD auch hier geschickt in die Bresche und nutzt die Möglichkeiten.

Special: Carsten Rampacher
Fotos: NAD
Redaktion: Philipp Kind
Datum: 10. September 2020

 

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