PREVIEW: KEF LSX - ultrakompaktes Wireless-/Streaming-Lautsprecher-Paar mit Uni-Q-Koaxialtreiber

Für 1.200 EUR Komplettpreis gibt es jetzt die KEF LSX Wireless-Streaming-Aktivlautsprecher. Damit sind die neuen, noch kompakteren Aktivboxen mit Uni-Q-Chassis über 1.000 EUR günstiger als die KEF LS50 Wireless, die wir schon im Test hatten. Was die LSX anbetrifft: In einem entsprechenden Special haben wir praktisch alle Features bereits aufgegriffen. Nun sind die kompakten Schallwandler in weißer Ausführung (alternativ gibt es die LSX auch in dunkelgrüner, dunkelbraun-roter, schwarzer und blauer Farbgebung) uns in der Redaktion eingetroffen, und wir schildern die ersten Eindrücke: Verarbeitung, Anschlüsse, Einrichtung, Steuerung und die ersten Klang-Checks. 

Finish im Detail

Uni-Q-Treiber

LSX von hinten. Auffällig sind die in Kontrastfarbe gehaltenen Bassreflex-Öffnungen

Die weiß-hochglänzende Ausführung unterscheidet sich optisch grundlegend von den anderen vier Farbvarianten, denn der Korpus (bis auf die Schallwand) ist bei den anderen Versionen mit hochwertigem KVADRAT Bezugsstoff bespannt, während die weiß-hochglänzende Variante einen hochglänzenden Korpus hat - schade. Gern hätten wir von den mit Stoff bezogenen Modellen Bildeindrücke vermittelt. Natürlich ist auch die weiße Modellversion exzellent verarbeitet. Eine Abdeckung über dem Uni-Q-Treiber ist nicht vorgesehen. Dieser ist ohne sichtbare Schrauben in die Schallwand eingelassen. Auch wenn es fast so aussieht - es ist kein Unibody-Gehäuse, mit extrem engem Spaltmaß schmiegt sich die Schallwand an den Korpus. im Lieferumfang befindet sich auch eine gut verarbeitete Fernbedienung.

Fernbedienung

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Wenden wir uns den Spezifikationen genauer zu. An Bord befindet sich ein 10,16 cm Uni-Q-Treiber mit 19 mm Hochtöner mit Aluminium-Kalotte. Der Mittel-/Tieftöner besteht aus einer Magnesium-/Aluminium-Legierung. Das Gehäuse der LSX arbeitet mit einer speziellen Dämpfungsschicht. Es befinden sich vier Verstärker an Bord, jeweils zwei pro Lautsprecher (2 x 30 Watt Hochtonbereich plus 2 x 70 Watt Tiefmitteltonbereich), was hohe Leistungsreserven sicherstellt. Die BT-Reichweite beträgt 10 Meter, der Bluetooth-Speicher reicht für acht Geräte.

Was kann wie zwischen Master und Slave übertragen werden? Drahtlos sind bis zu 48 kHz/24-Bit möglich, kabelgebunden, was als Alternative auch möglich ist, bis zu 96 kHz/24-Bit. Auch drahtloses Streaming mittels Bluetooth steht bereit - also das volle Spektrum an Flexibilität.

Die Anschlusssektion befinden sich an der Masterbox

Slave-Box

An Anschlüssen gibt es noch einen optischen Digitaleingang und einen 3,5 mm Anlaog-Miniklinken-Eingang, zudem einen Subwoofer-Pre-Out, sollte ein zusätzlicher aktiver Subwoofer z.B. in einem größeren Hörraum benötigt werden. Die LSX ist DLNA-konform und unterstützt auch Roon. Dieses System befinden sch z.B. in Elacs Streaming-Komponenten. Die KEF-App ist für iOS und Android erhältlich. Die LSX ist lediglich 240 mm hoch, 155 mm breit und 180 mm tief. Folgende WLAN-Netzwerkstandard & Frequenzbereiche des WLAN-Netzwerks werden unterstützt: IEEE 802.11a/b/g/n, Dual-Band 2,4 GHz/5 GHz.

App-Steuerung und Installation

Für den Betrieb benötigt man zwei Apps: Die KEF Stream App und die KEF Control App. Die Installation der LSX funktioniert übrigens mit beiden Apps. Ist der Lautsprecher erst einmal im Netzwerk eingebunden, kann man bei Verwendung der jeweils anderen App gleich zu Beginn der Nutzung sagen, dass die Boxen bereits vorhanden sind und direkt auf die LSX zugreifen.

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KEF Stream App: Screenshots

KEF Stream-App im Apple Store

Wir haben die LSX über die Stream App installiert

Beide Boxen, Master und Slave, müssen ans Stromnetz

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Leuchtet die LED abwechselnd amberfarben und weiß, kann es weitergehen

Weitergehende Schritte: Zuerst bauen die LSX ein eigenes Netzwerk auf

Nun muss man ins KEF LSX-Netzwerk gehen

Anschließend geht es in die App zurück, hier verbindet man die KEF LSX nun mit dem richtigen Heimnetzwerk

In einem Zwischenschritt kann man die LSX umbennen, wenn man das wünscht

Nun geht es gleich los

Für Fernbedienungs- und EQ-Funktionen wird direkt auf die KEF Control App verwiesen

Hauptmenü der KEF Stream-App

Gapless-Funktion (noch als Beta-Version)

TIDAL-Wiedergabe

Tidal ist eingebunden in der KEF-App, für Spotify läuft es, wie gewohnt, so, dass hier die Spotify-App geöffnet wird und dann darüber gesteuert wird

Spotify-Geräteauswahl

Spotify-Wiedergabe

Mit der Stream App greift man auf Musik-Streamingdienste wie TIDAL oder Spotify sowie auf Musik zu, die vom Notebook, PC, NAS-System oder vom Home Server kommt. Für umfangreiche akustische Einstellungen an den LSX-Boxen beziehungsweise für den Fernbedienungs-Ersatz braucht man die KEF Control-App. Wenn neue Firmware gefunden wird, dann ist es wichtig, beide Lautsprecher mittels eines mitgelieferten "Interspeaker" Kabels für die Zeit des Updates zu verbinden. Nach erfolgtem Firmware-Update wird das Kabel dann wieder abgezogen, denn im normalen Betrieb kommunizieren Master und Slave Box (beide Boxen haben natürlich eigene Endstufen) kabellos miteinander. Wer allerdings mehr als die drahtlos möglichen 48 kHz724-Bit übertragen möchte, muss das Kabel auch im Betrieb verwenden (dann sind bis zu 96 kHz/24-Bit möglich).

Screenshots KEF Control App

Sind die LSX über die Stream App schon betriebsfertig, findet die Control App die Boxen schnell im Heimnetzwerk

Und schon kann man die Control App einsetzen

Erklärungen

Für die Streaming-Optionen steht die Stream App bereit

Einstieg in umfangreiche Einstellmöglichkeiten

Basic-Einstellungen

Experten-Einstellungen, Teil 1

Wer einen aktiven Subwoofer per Pre-Out angeschlossen hat, kann diesen über die App justieren

Das selbst erstellte Profil wird gespeichert 

Settings

Das Update der Firmware kann sich ziemlich hinziehen, mindestens 20 Minuten sollte man einkalkulieren. Übrigens: Ab Frühjahr 2019 wird Apple AirPlay 2 für die LSX verfügbar sein, damit kann der KEF-Aktivlautsprecher einfach in ein auf diesem Standard basierendes Multiroom-Audiosystem eingebunden werden. 

Klang

Für die ersten Test-Sequenzen haben wir uns einige Stücke von TIDAL (CD-Qualität) und Spotify (320 kbps )herausgesucht.  Wir starten mit "Ce Soir" (HUGEL Remix) von El Profesor. Hier führen uns die LSX direkt vor, wie vollwertig und satt heute eine clever konstruierte, per EQ-Justage genau anzupassende ultrakompakte Aktivbox heute klingen kann. Der Bass hat Kraft und ein sehr gutes Durchsetzungsvermögen auch bei gehobenem Pegel. Die Vocals kommen trotzdem mit der nötigen Prägnanz heraus und "verhungern" auch beim nachdrücklichen Basseinsatz nicht.

Von Oliver Heldens folgt nun "Fire In My Soul". Auch hier überzeugen uns die LSX mit einer sehr guten Impulstreue. Der Bass hat erneut einiges an Nachdruck zu bieten. Erst bei über 75 Prozent der maximal möglichen Lautstärke - was schon eine ganz schöne Menge ist - sind leichte, ab rund 85 Prozent größere Verzerrungen zu hören. Davor herrscht vorbildliche Ruhe, auch keine Gehäuse-Geräusche oder störende Strömungsgeräusche, bedingt durch die Bassreflex-Öffnung. Die räumliche Wirkung ist für so kleine Boxen ebenfalls verblüffend. 

Weiter geht es mit "Body Rock" von den Bingo Players. Wieder ein Track, der nur so vor Energie sprüht. Den gesamten Aufbau zieht die LSX konsequent, das heißt klar und impulstreu, durch. Der Rhythmus kommt zu jeder Zeit präzise heraus. Das liegt auch daran, dass die LSX dynamische Differenzen auch dann, wenn es sich um kleinere Unterschiede handelt, sauber herausarbeitet. So wird der Eindruck eines kompletten, dynamischen und dichten Klangbildes erweckt. 

Von Tidal folgt nun "I Wish It Would Rrain Down" von Phil Collins. Hier werden dann doch die kompakten Abmessungen deutlich, da hier unten herum noch mehr geht. Volumen ist da - zweifelsohne. Aber richtig tiefe, durchschlagende Bässe, dazu braucht man schlichtweg mehr Gehäusevolumen. Trotzdem, für ihre Abmessungen machen die LSX alles richtig: Tolle Fokussierung der Stimme, sehr exakte Herausarbeitung des Schlagzeugs, auch anspruchsvollere Musik-Liebhaber sind hier gut aufgehoben. 

"I'm Still Standing" von Elton John klingt auch richtig gut, schwungvoll, auch bei hohem Pegel nicht zu blechern und vom Bassbereich her überzeugend. Da das Quellmaterial nach heutigen Maßstäben qualitativ weniger begeisternd ist, haben wir hier auch schon einer unharmonischen, leicht schrillen, "quäkigen" Wiedergabe zuhören müssen im Verlauf unserer Testreihen. Die LSX hingegen bleibt auch bei gehobener Lautstärke souverän und verdient sich erneut erstklassige Zensuren.  

Erstes Fazit

Sehr kompakt, flexibel und äußerst klangstark, selbst im Bassbereich: Die LSX setzen Akzente. Es dürften sich für 1.200 EUR kaum Konkurrenten finden lassen, die durchaus optische Exklusivität und Noblesse mitbringen, gleichzeitig so kleine Gehäuseabmessungen und eine so außerordentliche Leistungsfähigkeit mitbringen. 

Preview: Carsten Rampacher
Bilder: Sven Wunderlich
Datum: 08. Dezember 2018


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