INFO: Neue Strategie bei Nokia mit Android-Smartphones

Seit dem Siegeszug vom iPhone und Samsung hat der ehemalige Weltmarktführer stark Schlagseite erlitten, was sich auch durch ein reges Stühlerücken in der Vorstandetage äußerte. Zwar machten die Finnen in Schwellenländern zuletzt durch günstige „Brot & Butter“-Mobiltelefonen weiterhin kräftig Kasse, doch der die Kooperation mit Microsoft sorgte im prestigeträchtigen Smartphone-Geschäft mit Windows Phone 8 Geräten nicht für den erhofften Durchbruch.

Aus diesem Grund änderte Nokia nun seine Strategie und zeigte auf dem GSM Mobile World Congress in Barcelona gleich drei Modelle, die auf dem Android-Betriebssystem basieren: Nokia X, X+ &XL.

Nicht zuletzt, um auch weiterhin im wahrsten Sinne des Worte das Gesicht zu wahren, haben die Finnen allerdings ein User Interface mit Microsofts markanter Kachel-Optik drüber gestülpt. Das sogenannte Android Open Source Project (AOSP) beinhaltet zum einen hauseigene – zu recht viel gelobte - Apps, wie die Musik-Plattform Mix Radio sowie die Gratis-Navigationslösung Here Maps, zum anderen Microsoft-Apps, wie Skype oder Outlook.com. Spezielle Apps für die X-Serie sind ebenfalls in Planung. Einen Zugriff auf Google Play gibt es indessen nicht.

Die Strategie dahinter: Android-User sollen durch preiswerte Smartphones quasi angelockt werden und so behutsam Lust auf Nokias Windows Phone bekommen ohne das (weitaus größere) App-Angebot von Googles Android zu vermissen.

Ob diese (teilweise) Android-Öffnung den Durchbruch bringt sei einmal dahin gestellt, allein aber schon durch die erstaunlich günstigen Preise dürfte das Trio in den nokia-typisch peppigen Farbvarianten weltweit häufig über die Ladentische wandern. So kosten die Modelle X und X+ gerade einmal 89 bzw. 99 Euro. Dafür gibt es immerhin ein gutes 4-Zoll-Display und eine 3-Megapixel-Kamera. Eines der wenigen Unterschiede zwischen den beiden Modellen: Das X+ hat einen etwas größeren Arbeitsspeicher.

Für 109 Euro bietet das Topmodell XL sogar ein 5-Zoll- Display und eine Megapixel-Kamera. Alle Einsteiger-Geräte sind top verarbeitet, werden durch ein 1-GHz-Dual-Core von Qualcomm gemanagt und verfügen über 4 GByte internen Speicher. Insgesamt also beileibe kein spektakulärer Komfort, doch so preisintensiv präsentieren sich ansonsten eigentlich nur die chinesischen Handy-Manufakturen.

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Fazit: Der Plan, die X-Reihe quasi als Einsteigerdrogen zu lancieren, um in das dominierende Ökosystem Android behutsam einzudringen ist durchaus clever, zumal die Preise äußerst attraktiv sind. AreaDVD ist sich allerdings recht sicher, dass früher oder später auch zu die Barriere zu Google Play fallen wird.

Text: Ulf Schneider
Redaktion: Carsten Rampacher
Datum: 03. März 2014

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