PREVIEW: JVC D-ILA DLA-X7500BE (Black)/DLA-X7500WE (Weißes Modell)
Zu einem Preis von 6.499 EUR ist der jetzt verfügbare JVC DLA-X7500 D-ILA-Beamer erhältlich. Zu den Besonderheiten des Gerätes zählen zwei HDMI-Eingänge mit HDMI 2.0/HDCP 2.2, die voll 18 Gbit-tauglich sind (4:4:4 Farbdecoding, bis 4K/60p) und perfekt mit aktuellen High Tech-Spielekonsolen (z.B. PS4 Pro) und Ultra HD Blu-ray Playern zusammenarbeiten. Klarer Vorteil des JVC-Beamers ist auch ein neuer Low Latency Modus, der für den bei Spielen oft störenden Input Lag weitgehend eliminieren soll.
Wie schon bei den Vorgängermodellen setzt JVC wieder auf e-Shift, das heißt, die native Full HD-Auflösung wird in vertikaler und horizontaler Richtung verdoppelt. Dies geschieht durch Kombination zweier Teilbilder des Ursprungsmaterials, die um 0,5 Pixel diagonal zueinander verschoben sind. Dadurch erhöht sich die die verfügbare Pixeldichte um das Vierfache. In der Praxis ist der Effekt auf einer 3,50 Meter messenden Leinwand verblüffend, viele würden nicht darauf kommen, dass der Beamer kein natives 4K projiziert. Sowohl bei der Ultra HD-BD von „Tarzan“ (HDR10 Material) als auch bei der brandaktuellen Blu-ray „Mechanic Resurrection“ zieht der DLA-X7500 alle Register seines Könnens.
Seitliche Ansicht
D-ILA Projektor mit THX 3D-Display-Zertifikat
Nicht nur die exzellente Bildschärfe, sondern vor allem die hervorragende Detailtreue überrascht uns, hier stellt das aktuelle e-Shift 4 mit MPC eine weitere Verbesserung gegenüber den Vorgängersystemen bereit. Hinter MPC verbirgt sich die „Multiple Pixel Control“, das Interessante daran ist, dass diese talentierte Schaltung hinsichtlich der Berechnungsalgorithmen für die Pixel fast 1:1 vom 35.000 EUR High End-Beamer DLA-Z1 übernommen wurde. Die MPC stellt in ihrer Arbeitsweise auf 2K- und auf 4K-Material ein. Der DLA-X7500 ist auch für die Wiedergabe von HDR-Material geeignet, wie wir anhand verschiedener Szenen von „Tarzan“ nachvollziehen konnten. Unterstützt werden übrigens HDR10 und HLG.
Anschlüsse und Bedienelemente
Beim Gorilla-Angriff im Dschungel bringt der DLA-X7500 mit maximal 1.900 Lumen Leuchtkraft ungemein viel Struktur auch in die dunklen Bildbereiche. Zudem erscheint das Bild ungemein authentisch und nicht zu grell oder zu finster. Hier wird eine Ausgewogenheit erreicht, die selbst sehr gute Displays nicht in diesem Maße bieten. Entweder das Bild ist zu finster (OLED) oder zu grell (Direct-LED/Quantum DOT). Der Fairness halber muss aber ergänzt werden, dass ein Beamer auch meist unter zumindest guten bis sehr guten Bedingungen (abgedunkelter Raum) betrieben und vorgeführt wird, so auch bei unserem Check (unter anderem mit schwarzen, nicht reflektierenden Wänden).
Automatische Erkennung von HDR10-Material
Low Latency Modus
Kommen wir zu den einzelnen Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger. Schon vorher gab es eine HDR-Erkennung, diese bezog sich aber nur aufs Gamma. Nun, in der neuen Generation, folgt ein kompletter HDR-Bildmodus. HDR10-Material wird automatisch erkannt, und die Gesamthelligkeit wird automatisch angepasst. Das Clipping findet bei 2.000 Nit statt. Die HDR-Erkennung funktioniert bei „Tarzan“ zuverlässig und stimmig. Die Light Engine wurde überdies weiter optimiert: bessere Lichtausbeute und weniger Streulicht sind die Folgen. Eta 100 Lumen mehr beträgt die maximale Leuchtkraft im Vergleich zum Vorgänger. Der schon eingangs erwähnte Low Latency Mode ist neu hinzugekommen, für eine optimale Verwendung mit PCs und Spielekonsolen.
Bildmodi
Zwischenbildberechnung "Clear Motion Drive"
Gamma-Einstellungen
Der DLA-X7500 grenzt sich vom DLA-X5500 (4.499 EUR) durch folgende Mehrwerte ab: THX Display-Zertifikat und ISF-Zertifikat, Abdeckung des DCI-P3-Farbraums zu 98 %, 1.900 anstatt 1.800 Lumen, nativer Kontrast 130.000:1 gegenüber 40.000:1 beim DLA-X5500. Gerade in dunklen Szenen und bei größeren Leinwanddiagonalen bietet der DLA-X7500 daher einen echten Mehrwert, das Schwarz ist tiefer, der Streulicht-Einfluss geringer. Kleiner Unterschied noch bei der Ausstattung: Die automatische Objektiv-Abdeckung beim 7500. Über dem DLA-X7500 rangiert noch der DLA-X9500. Er bietet 2.000 Ansi-Lumen Gesamthelligkeit und noch weiter erhöhten Kontrast (160.000:1/nativ).
Die Bildgüte übertrifft auch hohe Erwartungen. Bei „Tarzan“ auf Ultra HD-BD gibt der JVC Hauttöne ungemein facettenreich wieder, ebenfalls detailliert der Beamer den Kopf eines recht kecken Vogel Strauß erstklassig durch. Ein Kornfeld erscheint in allen farblichen Schatterierungen, schnell zeigt uns der DLA-X7500, was es heißt, ein farblich authentisches Bild bereit zu stellen. Absolute Natürlichkeit ist für den Beamer Pflicht, hier machen viele TVs, auch Top-Modelle, keinen so extrem guten Job. Inmitten des Urwalds dann beeindruckt der 7500 mit einer feinen Differenzierung beim Kontrast, und einer hohen Gesamt-Detaillierung. Dies kann man z.B. an der Baumrinde oder auch am Fell der Gorillas nachvollziehen.
Farbeinstellungen
Wichtige Einstellungsmöglichkeiten für die Kalibrierung
Weitere Bildeinstellungen
Bei der Blu-ray „Mechanic Resurrection“ ist das Ergebnis mindestens so imposant – warum? Hier handelt es sich „nur“ um Full HD-Quellmaterial. Bewusst stellten wir den BD-Player auf 1.080p Bildsignalausgabe um, damit das Upscaling der JVC übernimmt. Er zeigte sich mit einer beängstigend guten Qualität. Zugegeben, der Film bietet eine Top-Bildqualität, aber auch das würde nichts nutzen, wenn das Upscaling nicht entsprechend hochwertig ausfallen würde. Der 7500 besticht durch ein fast völlig rauschfreies Upscaling, das überdies eine erstklassige Kombination aus Detail- und Gesamtbildschärfe bietet. Selbst in dunklen Szenen (Dämmerung über Rio, kurz vor der Explosion des Bootes) findet sich kaum ein Rauschen, nur ein minimaler Detailschärfeverlust ist zu verzeichnen.
Menüpunkt "Installation"
Lens-Shift, Fokus- und Zoomeinstellungen, etc.
Weitere Installationsoptionen
"Pixel-Einstellung"
Besonderheit der neuen D-ILA-Beamer DLA-X7500 und DLA-X9500 (beide Modelle in weißer und schwarzer Version, Preis des DLA-X9500: 8.999 EUR) ist, dass eine optionale, kostenlose Software für eine perfekte Kalibrierung erhältlich ist. Man braucht dann nur noch die Messsonde Datacolor Spyder 5 (ca. 130 EUR, sehr gut für Gammamessung) oder den X-Rite i1 Pro 2 (Professionelles Niveau). Durch diese Kalibrierungsmöglichkeit erhält der versierte Anwender ein Tool, mit dem man den Projektor immer wieder, auch nach längerem Betrieb, auf die Bildqualität bei Betriebsbeginn liften kann. Für THX und ISF kann ein entsprechend zertifizierter Bild-Kalibrierer bei den Modellen 7500 und 9500 auf die THX/ISF-Originalprofile zurückgreifen.
Beiliegende Fernbedienung
3D-Fans können sich übrigens freuen: Während Samsung, Sony und LG dieses Feature aus den TVs schon ab 2016 (Samsung) beziehungsweise ab 2017 (Sony, LG) entfernt hat, sind die D-ILA-Beamer mit optionalem Zubehör (3D-Sender PK-EM2, aktive Shutterbrille PK-AG3) auch voll 3D-tauglich. Für den 3D-Betrieb steht auch die Zwischenbildberechnung in vollem Umfang zur Verfügung. Die Anamorphot-Schaltung kann im Übrigen nicht nur für 2K und 4K, sondern ebenfalls für 3D-Material verwendet werden.
JVC D-ILA DLA-X7500BE
Erstes Fazit: Ein enorm bildstarker Beamer, der im Detail wirkungsvoll optimiert wurde und sich nun perfekt für die 4K/HDR-Ära eignet. Gerade, was die visuelle Natürlichkeit angeht, kommen viele, selbst teure Displays nicht mit. Der DLA-X7500 bietet besonders authentische Farben und eine sehr gut ausbalancierte Kombination aus tiefem Schwarz und maximaler Helligkeit.
Special: Carsten Rampacher, Philipp Kind
Datum: 24.01.2017
Tags: JVC • Projektor