XXL-TEST: Vollaktiver Standlautsprecher Canton Smart A 25 - Wireless-Klangkünstler mit 700 Watt Gesamtleistung

Aktive Lautsprecher sind derzeit im Trend, das weiß man auch bei Canton. Hier wird das Angebot ständig erweitert, um auch für jeden Anspruch das richtige Produkt im Portfolio zu haben. Nicht jeder möchte kleine aktive Monitore, aber auch nicht jeder hat ein Herz für zwar leistungsstarke, aber riesige "Kühlschränke" im Wohnzimmer. Schlank und rank, aber trotzdem kräftig: Das könnte ein Erfolgsrezept sein. Für 2.399 EUR, wahlweise in Schwarz oder Weiß matt, kann man mit der Canton Smart A 25 - nur direkt online beim Hersteller - eine extrem leistungsfähige aktive Bassreflex-Standbox (Bassreflex-Öffnung unten) mit absolut wohnraumkompatiblen Abmessungen erstehen.

Verarbeitung und Abmessungen

Sorgfältig gerundete Kanten

Display an jeder Box

25 mm Hochtöner und einer der beiden 160 mm Tieftöner

Gut verarbeitete Fernbedienung

Mit Sockel 29,5 cm breit (die eigentliche Box nur 19 cm), 100 cm hoch inklusive Sockel und Gerätestandfüßen und 30 cm tief (33 cm mit Sockel) - zudem sieht der Lautsprecher durch seine edle Schlichtheit richtig gut aus. Erstklassige Voraussetzungen also, dass auch die "Dame des Hauses" einem Kauf zustimmen wird. Die edle Verarbeitung mit sorgfältig gerundeten Kanten und einer hochwertigen, in unserem Falle schwarz-matten Oberfläche sorgt für Wohlgefallen bei der ersten Kontaktaufnahme. Das Terminal mit allen Anschlüssen (auf der Rückseite befindet sich die Elektronik) ist präzise auf der Rückseite der Box eingelassen. Die zwei Lautsprecher haben jeweils eine leistungsfähige Endstufe mit 350 Watt, macht satte 700 Watt Gesamtleistung des Systems.

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Alle Chassis im Überblick. Links dahinter stehen Canton Reference 3 K und die größere Smart A 45

Ein 25 mm Hochtöner, ein 160 mm Mitteltöner und zwei 160 mm Basschassis sorgen für einen Frequenzgang von 24 Hz bis 30 kHz. Der 21 kg wiegende Lautsprecher beeindruckt optisch durch die hochwertige Sockel-/Fuss-Konstruktion, die zudem einen sehr guten Halt gewährleistet. Die beiden Boxen kommunizieren drahtlos (bis 96 kHz/24-Bit im Stereo-Modus) miteinander und ein Decoder für DTS/Dolby Digital ist integriert. Das Ganze ist zum 4.0 oder 4.1 Set (komplett wireless) erweiterbar. Als Rears kann man alle Canton Smart Lautsprecher verwenden, z.B. Smart Soundbox 3 oder zwei weitere Smart A 25. Als aktiven Bass hat Canton den Smart Sub 8 im Programm. 

Anschlüsse

Anschlussauswahl

Die Smart A 25 ist sehr üppig mit Anschlüssen bestückt. Es finden sich hinten ein analoger Cincheingang,  ein optischer und ein koaxialer Digitaleingang, ein USB-Input mit XMOS-Technologie, einmal XLR (Symmetrisch) und, für die drahtlose Signalübertragung, ist überdies Bluetooth 3.0 inklusive aptX vorhanden.

Elektronik 

Jeder Smart-Boxentyp kommt mit individuell abgestimmter Elektronik

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Sorgfältiger Aufbau

Hier stecken 350 Watt drin - digitale Endstufentechnik macht es möglich

Die Elektronik sitzt auf der anderen Seite vom Anschlussfeld

Anschlussfeld ausgebaut 

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Die Elektronik befindet sich auf der Rückseite des dicken Anschlussterminals. Digitale Endstufen, sehr kompakt bauend, sind für die immense Leistung von 350 Watt pro Box verantwortlich. Der Aufbau ist schlüssig, keine opulente Verkabelung, alles wirkt hochwertig und auf das Nötigste beschränkt. 

Fernbedienung und Menü

Fernbedienung

Solide Verarbeitung trifft auf bekanntes Layout: Oben links die rot markierte Standby-Taste, recht daneben die Mute-Taste. Darunter liegt die Eingangswahl (Pfeiltasten nach oben/unten), die Minus- und die Plus-Taste regeln die Lautstärke. Eine Reihe darunter folgt die Taste „Play Mode“: „Movie“, „Music“ oder „Standard“ sind anwählbar.

Die „M“ Taste in der Mitte ebnet den Weg ins Hauptmenü: 1. Lautsprechereinstellungen (Kanalpegel, Distanz, Voice/Hebt Sprachverständlichkeit an, EQ/freie Aufstellung/Wandaufstellung/Eckaufstellung, Dolby Night Mode ein/aus,  2. Systemeinstellung (Schlummerfunktion, Infrarot-Lernfunktion, Standby-Modus: Netzwerk-Standby (2W/0,5 Watt Eco-Modus), Select/Eingangswahl manuell oder automatisch, Input-Menü (Namen für Eingänge vergeben, Eingänge deaktivieren/aktivieren), Lip Sync, Lautstärkebegrenzer (Hotelmodus/oder für Kinder), Analog-Stereo-Modus (2 Varianten: Dual oder Single: Bei Dual erfolgt eine diskrete Ansteuerung links und rechts, bei Single wird eine Box als Master und die zweite als Slave behandelt, das gilt nur für den analogen Modus), Slave Connection (Slave wireless oder verkabelt , Umstellen der Sprache), 3. Funkeinstellung sowie 4. Information stehen hier als Punkte bereit. Mit den Pfeiltasten oben schaltet man zwischen den Menüpunkten hin- und her.

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Durch Drücken von „OK“ auf der Fernbedienung gelangt man in die Menüs. Rechts von der Menü-Taste befindet sich der „Sound Mode“ Button. Hier kann man von -6dB bis +6dB Höhen, Mitten und Bässe regeln. Darunter sind die Tasten „1“, „2“, und „3“. Hier kann man individuelle Konfigurationen auf drei Speicherplätzen ablegen (z.B. Soundmodus, Eingang, Hörplatz, die kompletten Menüeinstellungen werden abgespeichert). Die jeweilige Speichertaste 2 bis 3 Sekunden lang drücken, dann wird gespeichert. Die letzte Dreier-Reihe umfasst Play-/Pause-Taste und Titelsprung-Tasten, darunter ist noch die Bluetooth-Kopplungtaste.

Klang Mad Max, Fury Road, ganzer Film

Im Einsatz

Im 2.0 „Movie“ Modus bietet die Smart A 25  im wahrsten Wortsinne „großes Kino“. Im gesamten Verlauf des Films beeindrucken zunächst zwei Dinge: Die Pegelfestigkeit der jeweils 350 Watt starken ist über praktisch jeden Zweifel erhaben, was man schon nach wenigen Minuten feststellt.  Aber auch das Differenzierungsvermögen ist enorm: Die Stimmen werden klar und charismatisch wiedergegeben, gerade die Stimme von Max. Der Tiefgang, den die beiden Boxen anbieten, ist brillant. Laut technischen Daten spielen die Smart A 25 bis auf 24 Hz hinunter, was absolut glaubwürdig erscheint.

Was die zwei 160 mm messenden Tieftöner mit Keramik-Wolfram-Membran leisten, ist enorm: So z.B., als das Fahrzeug von Max abgeschossen wird von den Warboys von Immortan Joe. Kleine, aber doch prägnante Effekte – Max wird tätowiert – arbeitet das aktive Boxenpaar mit hoher Genauigkeit heraus. Als Max flüchtet und dazu der Music Score sich dramatisch steigert,  überdeckt dieser nicht die zahlreichen parallel stattfindenden Effekte.  Wir wenden uns dem 2. Kapitel zu. Hier fällt erneut auf, wie groß die bereitgestellte Dynamik ist, bei einer gleichzeitig enorm hohen Homogenität. Der Übergang von den beiden 160 mm Tieftönern zum ebenfalls 160 mm messenden Mitteltonchassis, ebenfalls mit Keramik-/Wolfram-Membran, ist nahtlos. Und der sehr leistungsfähige Aluminium Oxyd Keramik-Hochtöner (25 mm) brilliert mit feiner Auflösung und einer weitläufigen Darstellung.

Die virtuelle Surround-Aufbereitung gelingt authentisch, das Gefühl einer echten Räumlichkeit ist schon im reinen 2.0 Betrieb in hohem Maße vorhanden. Bis auf 30 kHz spielt der Tweeter hoch, und das, ohne je schrill oder aggressiv zu werden, auch bei hohem Pegel nicht. Das Ortungsvermögen im virtuellen Raum ist sehr gut,  bei Laufzeit 14.30, bei Stimmwechseln aus unterschiedlichen Positionen, hört man dies zum Beispiel. Dynamische Wechsel im gesamten Verlauf des Films wirken sehr unmittelbar, direkt. Die Impulstreue liegt sehr hoch, auch kleine, kurze Effekte kommen richtig gut heraus. Zugleich spielen die 350 Watt starken Endstufen ihre Stärken bei großen Effekt-Kombinationen voll aus.

Mission Impossible - Rogue Nation, Kapitel 4

Fahren wir fort mit dem vierten Kapitel aus „Mission Impossible – Rogue Nation“ – die Wien-Sequenz. Direkt zu Beginn wird die klassische Musik vor der nächtlichen Skyline von Wien sehr druckvoll und doch differenziert wiedergegeben. Im Anschluss dann befinden wir uns  in der U-Bahn-Station unweit des legendären Wiener Opernhauses. Benjamin Dunn steigt aus der U-Bahn, die übliche Geräuschkulisse (wie laufende Menschen, Gespräche, Durchsagen, der aus der Station herausfahrende Zug) behandeln die Smart A 25 mit Sorgfalt.

Als Benji die Spezialbrille testet, werden auch die hier entstehenden Klangeffekte sehr gut präsentiert. Ebenso wie das Blitzlicht-Gewitter der wartenden Pressefotografen, als der österreichische Bundeskanzler aus seinem Dienst-Maybach steigt. Immer begeistert insbesondere die echt erscheinende Räumlichkeit, ebenso die sehr harmonische, aber trotzdem dynamisch-emotionale Auslegung der kleinen aktiven Standlautspecher aus Hessen. Als es dann ins Opernhaus geht und die Aufführung von Puccinis „Turandot“ beginnt, kommt die monumentale Musik sehr kraftvoll und lebendig zur Geltung. Gesangs-Parts haben eine gelungene Mischung aus filigraner Arbeit und einer nachdrücklichen Gesamtwiedergabe.

Natürlich lauscht Ethan Hunt nicht der Oper, er sucht einen Killer. Als er ihn findet, kommt es oberhalb der Bühne zu einer ausartenden Keilerei. Harte Faustschläge, der ebenso harte Fall auf die Bretter – all dies findet statt, während unten die Oper weiter gespielt wird. Die Smart A 25 schafft es überragend, beide Ebenen – die Schlägerei auf der einen und die Oper auf der anderen Seite – exzellent zu einem klaren, detailreichen Klangbild zu verbinden.

Lichtmond, "Moonlight"

Nun checken wir von der Blu-ray „Lichtmond – Moonlight“ die Tracks „Awakening“ und „Early Dew“, diesmal verwenden wir folgerichtig das „Music“ DSP-Programm. Mit herausragender Weitläufigkeit wird ein grandioses Raumgefühl vermittelt. Unten herum schiebt der Bassbereich mächtig, aber nicht überbetont, an. Kleine dynamische Differenzen kommen dank der wiederum exzellenten Impulstreue direkt heraus.

Als die männliche Stimme einsetzt, wird diese ausgezeichnet mit dem akustischen Rest verknüpft, das gilt auch, als kurze Zeit später die weibliche Stimme hinzukommt. Während die männliche Stimme spricht, bringt die weibliche Stimme Gesangsanteile mit ein. Beide Passagen meistern die Smart A 25 souverän, auch im über 30 Quadratmeter messenden Raum und bei erhöhtem Pegel. Die Klarheit, die Gelassenheit der gesamten Wiedergabe sind verblüffend. Mit Verve und mit Wucht sorgen die Endstufen der Smart A 25 immer wieder für Gänsehaut-Effekte – so raumfüllend und massiv treten sie an.

Dabei aber zugleich sehr präzise, die Konturen der vokalen Elemente und der elektronischen Musikeffekte sind stets eindeutig zu identifizieren. Besonders beeindruckt, mit welcher Sorgfalt jeder akustische Effekt behandelt wird: Prägnanz, Ortung im virtuellen Raum und tonale Gleichmäßigkeit sind immer auf einem hohen Level.

Carl Orff, Carmina Burana, CD: "O Fortuna"

Die Smart A 25 muss sich nicht hinter den teureren passiven und aktiven "Familienmitgliedern" verstecken 

Von CD hören wir nun „O Fortuna“ aus Carl Orffs „Carmina Burana“. Zunächst wählen wir den normalen Stereo-Standard-Modus. Die enormen Dynamiksprünge machen das Stück schwer in der Handhabung für viele akustische Komponenten. Verstärker, Endstufen, Lautsprecher, viele bissen sich schon die Zähne an diesem Meisterwerk aus.

Nicht so die Smart A 25, die sehr natürlich und homogen auch hier ihrer Arbeit nachgehen. Der Chor hat eine enorme Strahlkraft, die Pauken besitzen ein hohes Maß an exakter Wucht. Wechseln wir zum virtuellen Raumklang-„Music“-Modus.

Ohne, dass die Präzision deutlich nachlässt, kommt ein Plus an Räumlichkeit dazu, das unserer Meinung nach das Faszinationspotential des Stücks eher weiter erhöht. Die Dynamiksprünge werden noch genauso imposant dargestellt, aber der Eindruck einer großen, räumlich dichten Kulisse wird weiter verstärkt.

Konkurrenzvergleich

Nubert nuPro X-6000: Zwei Nubert nuPro X-6000 kosten zusammen 2.490 EUR und beeindrucken mit massenhaft Einstellmöglichkeiten, einer leistungsfähigen Bluetooth-App, einer noblen Optik und neutralem, extrem dynamischem Klang. Harte Konkurrenz, doch die Smart A 25 hält dagegen: Die Verarbeitung ist auf identischem Level, akustisch klingt die Smart A 25 minimal wärmer, verbindlicher. Als dickes Plus verzeichnen wir den eingebauten Dolby Digital/DTS-Decoder - diese hat die nuPro X-6000 nicht. Letzten Endes kommt es auf die individuellen Prioritäten an, exzellent und hochwertig sind beide Alternativen. 

Harman Kardon Citation Tower: Preislich auf dem Level der Smart A 25, bieten die Citation Tower extravagantes Design und ein eingebautes Google Chromecast-Modul für einfaches Streaming und komfortable Multiroom-Installation. Aber: Außer Bluetooth und Netzwerkeinbindung gibt es keine weiteren Anschluss-Optionen. Kein USB-Anschluss, kein optischer oder koaxialer Digitalanschluss - nichts. Das ist ein wirklicher Nachteil. Im Detail erscheint die Smart A 25 zudem noch hochwertiger verarbeitet, und akustisch detaillieren die Smart A 25 noch besser. Die Wucht im Antritt ist bei der Citation Tower faszinierend, doch die Smart A 25 bringt ein höheres Maß an akustischer Kultur mit.

Fazit

Die Canton Smart A 25 verbindet geschickt gewählte Abmessungen - absolut wohnraumkompatibel - mit einer sinnvollen, praxisgerechten Ausstattung, einer hervorragenden Verarbeitung und einem ebenso dynamischen wie homogenen Klang. Die Endstufen sind auch im größeren Hörraum bei enormer Lautstärke souverän, die beiden virtuellen Surround-Betriebsarten Movie und Music erweisen sich als hervorragend abgestimmt. Nur zwei Smart A 25 genügen schon, um eine weitläufige und zugleich präzise Räumlichkeit zu genießen. Der Tiefgang der kleinen Standbox ist exzellent, ebenso die Wiedergabe von Stimmen. 

Erstklassiger Klang aus einer hervorragend ausgestatteten kleinen Standbox mit Wireless-Übertragung - so hört man heute

Wireless-Lautsprecher mit Funkübertragung bis 3.000 EUR/Paar
Test 13. August 2019

Test: Carsten Rampacher
Fotos: Oksana Fritz
Datum: 13. August 2019

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