XXL-TEST: HECO Aurora 200 P - leistungsfähiger Aktivlautsprecher mit kompakten Abmessungen

Klang

Kommen wir nun zu den klanglichen Eigenschaften der HECO-Lautsprecher. Wir werden unsere Klangbeispiele aus einer Mischung von Bluetooth Zuspielen und Filmton mischen. Wir beginnen mit der Wiedergabe von Bluetooth und starten die Wiedergabe von "The Beginning Of All Things That Will End" von In Flames. Das Intro vom neuen Album "Foregone" beginnt mit Akustikgitarren und Streichinstrumenten, was die Aurora 200 P recht souverän abbilden und natürlich darstellen können. Positiv fällt die hervorragende Räumlichkeit auf, mit einer breiten, zugleich aber präzisen Abbildung des Bühnenbildes.

Weiter geht es mit leider bereits verstorbenen Ausnahmekünstler Chester Bennington und Linkin Park. Wir haben uns die sehr bewegende und gefühlvolle Ballade  "One More Light" entschieden. Bei diesem Titel zeigen die HECO Lautsprecher, dass sie überraschend gut mit sensiblem Material umgehen können. Die bei diesem Stück zerbrechlich auftretenden Vocals von Chester berühren uns tatsächlich und die Stimmfarbe kommt prima heraus. Die verwendeten Instrumente, die Bennington unterstützen, werden präzise differenziert, wirken aber in manchen Passagen etwas dumpf - hier fehlt an Auflösungsvermögen und tonaler Balance. Selbst bei den Klangeinstellung "Linear" müssen wir den Tieftonbereich etwas nach unten korrigieren. 

Nun wechseln wir das Genre und spielen den Aurora 200 P "Bad Memories" von Meduza & James Carter feat. Elly Duhé & FAST BOY zu. Die Eingangspassagen können die Aurora 200 P tadellos abbilden, und als der Titel an Dynamik zunimmt, können uns die beiden Tiefmitteltöner des Systems absolut mit einem relativ exakten und kräftigen Bass überzeugen. Die dargestellten Stimmcharaktere werden differenziert, klar und mit für die Preisklasse tadelloser Detaillierung dargeboten. Bei höheren Pegeln verlieren die HECO Lautsprecher etwas an Differenzierungsvermögen.

Für den nächsten Titel haben wir uns die Live-Version von "Keith Don't Go" von Nils Lofgren ausgesucht. Nils beginnt dieses Stück mit seiner Akustikgitarre, welche mit einer wirklich ausgezeichneten Plastizität und Klarheit präsentiert wird. Selbst das Klatschen der Zuschauer klingt realistisch und bindet uns beinahe vollumfänglich mit in die Live-Performance ein. Selbst dann, als Nils auf seine Gitarre klopft, kann uns die Natürlichkeit der Darstellung mitnehmen. Auch die spezielle Stimmcharakteristik von Nils Lofgren können die HECO Aurora 200 P ansprechend umsetzen, ohne dabei zu spitz oder zu harsch zu werden, wenn der Pegel mal etwas höher ausfällt.

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Weiter geht es mit "Komet" von Udo Lindenberg und Apache 207. Der Titel beginnt mit einer Klaviereinlage, die klar und gut ausbalanciert in den Hörraum abgegeben wird. Natürlich, teurere Lautsprecher holen mehr aus Einzelheiten wie der Anschlagdynamik des Klaviers heraus, aber dass hier enorm präzise gearbeitet wird, kann man in diesen Preisregionen nicht erwarten. Das, was geboten wird, überzeugt auf jeden Fall. Auch Udos nasal wirkende Stimme können die HECO Lautsprecher sehr gut darstellen, aber auch hier mussten wir wieder den Hoch- sowie den Bassbereich anpassen, bis die Wiedergabe stimmig für uns erklang. Die  Stimme von Apache 207 kann von den Schallwandlern ebenfalls sehr gut dargestellt werden, wirkt aber in manchen Passagen fast etwas zu harsch. Als der Titel dann an Fahrt aufnimmt, profilieren sich die Aurora 200 P mit einer guten Bassperformance. So wirkt der Bass auf uns zwar kräftig, könnte aber etwas mehr Struktur aufweisen. So wirkt dieser bei manchen Passagen etwas "muffig".

Bevor wir zum Filmton übergehen, lassen wir uns von den HECO Aurora 200 P den Titel "Shivers" von Ed Sheeran wiedergeben. Der Song startet mit einem Synthesizer sowie kräftige Basspassagen - mit dieser Mischung kommen die Aurora 200 P gut zurecht, schieben kräftig im Bassbereich an und liefern eine gute Detailarbeit an den Konturen des Synthesizers ab. Mit Eds Stimme haben die beiden HECO Speaker ebenfalls recht wenig Berührungsängste. Lautsprecher der Preisklasse sind natürlich nicht für detailverliebte Sezieren ausgelegt, deren Profil ist so zugeschnitten, dass man einiges an Geld für adäquates Equipment auf den Tisch legen muss. Hörer mit normale bis zu durchaus gehobenen Ansprüchen hingegen finden in dem Master-/Slave-Lautsprecherpaar sehr klangstarke Begleiter für den musikalischen Alltag, die insgesamt ausgewogen und frisch auftreten.Auch die klare Differenzierung zwischen Stimme, Synthesizer-Effekten und Bass gelingt hervorragend.

Nun switchen wir zur Wiedergabe von Filmton. Wir haben unseren Ultra HD-Blu-ray Player mit dem TV verbunden und die HECO Aurora 200 P mittels HDMI ARC in die Kette integriert. Als ersten Filmtitel haben wir uns für "Mission: Impossible Rogue Nation" entschieden. Wir starten das Kapitel Nr. 9, in dieser Szene rettet Ilsa Faust Ethan Hunt vor dem sicheren Tod - dank eines Defibrillators. Die Dialoge von Benji, Ilsa und Ethan erklingen erstklassig in unserem Hörraum. Als Ilsa Benji mit dem Defibrillator ausschaltet, wird dies mit ordentlich Nachdruck dargestellt. Wir skippen etwas nach vorne, in die Szene, wo sich Ilsa einen erbitterten Messerkampf mit dem Schurken liefert. Sehr gut gefällt uns die klare Differenzierung der unterschiedlichen Effekte. So sind die Messerstiche überraschend wahrnehmbar und werden mit der nötigen Portion Punch wiedergegeben.

Nach dieser tatäschlich ausgezeichneten Performance legen wir als nächstes die Scheibe "Kingsman - The Golden Circle". Wir nehmen die Szene, in der Eggsy und Merlin das sogenannte Doomsday-Protokoll starten, da alle anderen Agenten getötet wurden. Auch hier wirken die Dialoge und Effekte in sich stimmig und bei Filmton, so unser vorläufiges Resümee, scheinen sich die Aurora 200 P sehr wohl zu fühlen. Weiter geht es mit dem Kapitel, als Elton John gezwungen wird, für Drogenbaronin Poppy Adam ein Privatkonzert darzubieten. Auch hier wirken die Dialoge sehr frisch und homogen. Auch, als Poppy das Elektroschockhalsband an Elton John aktiviert, erfreut uns diese Sequenz mit einer sehr differenzierten sowie klaren Wiedergabe. Die actiongeladene Anfangsszene des Films, als sich Eggsy und Charlie eine harten Kampf im Taxi liefern, wird ebenfalls souverän präsentiert. Die unterschiedlichen Effekte wie z.B. das Zerbersten von Glas sowie heftige faustschläge und später Schuss-Attacken werden sehr gut dargestellt. 

Konkurrenzvergleich

  • Elac Debut Connex DCB41: Die Elac Debut Connex DCB41 sind für einen Kaufpreis von 529 erhältlich. Die aktiven Schallwandler, die ebenfalls nach dem Master/Slave Prinzip arbeiten, bieten einen HDMI-ARC Anschluß für den TV, Bluetooth inklusive aptX, einen USB-B Anschluss (gekoppelt an einen 96 kHz/24-Bit-DAC), einen optischen Digitaleingang und einen 2-Kanal-Cinch-Eingang, den man über Kippschalter wahlweise in einen Phono-Input verwandeln kann. Weiterhin ist es möglich, einen aktiven Subwoofer zu verbinden. Die Verarbeitung der Schallwandler entspricht dem Standard der Preisklasse, ist aber erwartungsgemäß nicht auf dem Level, welches man normalerweise von der Kieler Manufaktur kennt. Klanglich zeichnet die Lautsprecher ein sehr guter Hochtonbereich aus, der selbst bei kritischen Stimme fast immer stabil blieb. Dem Tieftonbereich fehlte es leider an Punch und an der notwendigen Präzision. Beim Punkt Verarbeitung wirkten die HECO Aurora 200 P hochwertiger auf uns. So punkteten die HECO Schallwandler mit dem teillackierten Finish und den magnetischen Lautsprecherabdeckungen. 

  • Q Acoustics M20: Weiter geht es mit den Q Acoustics M20 in unserem Konkurrenzvergleich. Die britischen Schallwandler sind für einen schlanken Kaufpreis von 499 EUR erhältlich. Diese arbeiten ebenfalls nach dem Master/Slave Prinzip und müssen mittels Kabel miteinander verbunden werden. Kernmerkmale des in weißer oder schwarzer Ausführung lieferbaren Sets sind Bluetooth 5.0 mit aptX HD für kabelloses Streaming bis 48 kHz/24-Bit, ein eingebauter USB-DAC (für die direkte Verbindung zu Notebook oder PC, bis 192 kHz//24-Bit). Was die Ausstattung angeht: Klar, ein HDMI-Terminal und DSP-Modi für Film und Musik wären noch eine tolle Sache. Aber alles geht für rund 500 EUR Kaufpreis eben nicht. Bei den Klangtestreihen überzeugten die M20 mit einer überragenden Gesamtwiedergabe. 

  • KEF LSX II: Mal eine preislich exklusive Alternative - die für 1.499 EUR erhältliche KEF LSX II-Ensemble hatten wir in äußerst attraktiven Farbgebung "Cobalt Blue" im Test. Die Ausstattung der aktiven KEF Lautsprecher ist sehr üppig gestaltet, so finden wir hier Dualband-WLAN (2,4/5GHz), Bluetooth 4.2, Ethernetbuchse, HDMI-ARC, optischer Digitaleingang, USB Typ-C, ein analoger 3,5mm Stereo-Miniklinkenanschluss, sowie ein Subwoofer Pre-Out sind vorhanden. Aber auch Streaming-Optionen fallen umfangreich aus. Apple AirPlay 2, Google Chromecast (Bedienung über die Google Home-App), Roon ready (zur Einbindung in Roon-basierte Systeme), und zudem UPnP-kompatibel. Ebenfalls unterstützt werden Streaming-Dienste wie z.B. Spotify Connect, Tidal Connect, Amazon Music, Qobuz, Deezer, QQ Music via Q Play, Internetradio, Podcast-Funktion. Netzwerk-Streaming funktioniert mit bis zu 384 kHz/32-Bit, der optische Digitaleingang verarbeitet bis zu 96 kHz/24-Bit. USB Typ C eignet sich maximal für Auflösungen bis 96 kHz/24-Bit. Der HDMI-Input nimmt nativ maximal 48 kHz/16-Bit entgegen. Bei einer kabellosen Verbindung sind maximal 48 kHz/24-Bit möglich. Kabelbasiert erhöht sich der Wert auf 96 kHz/24-Bit. In den Klangtestreiehen verblüfften die KEF Lautsprecher mit einer sensationellen Räumlichkeit und einer erstklassigen Basskraft. Aber auch das Auflösungsvermögen und die Dynamik sind grandios, ebenso die Pegelfestigkeit.
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