XXL-TEST: Denon Home Sound Bar, Denon Home Subwoofer und 2 x Denon Home 150 - erstklassiges Mehrkanal-Set mit minimalem Aufbau-Aufwand
Klang Mission Impossible, "Fallout", Dolby Atmos
Wir hören "Mission Impossible - Fallout" von Beginn an in der englischen Dolby Atmos-Tonspur. Zu Beginn träumt Ethan Hunt, und schon direkt in den ersten Sekunden fällt auf, mit welcher Macht sich der drahtlos eingebundene aktive Subwoofer ins Geschehen einmischt. Ethan träumt von seiner Hochzeit und den damit verbindenen Versprechungen beim Ehegelöbnis - die Stimmen sind klar verständlich, tonal sauber - aber der Subwoofer überrascht wirklich, mit Druck und Tiefgang. Nun wacht Ethan auf, weil es an der Türe klopft. Er öffnet, und der heftige Regen draußen wird plastisch übertragen. Der typische MI-Music Score ist im Hintergrund leise zu vernehmen, und wird stetig dominanter. Das alles gibt das Denon Mehrkanal-System aus der Home-Serie exzellent wieder. Natürlich, ein hochwertiges Surroundsystem aus großen Lautsprechern und AV-Verstärker leistet nach wie vor mehr, mehr atmosphärische Dichte, mehr Detailtreue, mehr Gesamtdynamik. Aber - was dieses kompakte, einfach zu installierende Set-Up leistet, ist im positiven Sinne absolut überraschend: Viel Räumlichkeit, eine erstaunliche Detailtreue und eine realistische Stimmwiedergabe liften die von uns getestete Konfiguration tatsächlich auf das Niveau von früheren AV-Receiver-/Lautsprecher-Sets in günstigeren Preisregionen. Dass so etwas möglich ist - dafür gebührt den Denon Ingenieuren höchstes Lob.
Die nun im nächsten Kapitel folgende Operation des IMF-Teams überträgt das Denon Home-System ebenfalls ausgezeichnet. Ob zuschlagende Autotüren, plötzliche, bassstarke Effekte oder Schritte auf dem Kopfsteinpflaster-Boden: Jede Art von akustischer Aktion kommt impulstreu heraus. Wer wenig Installationsaufwand betreiben und keine Lautsprecher-Kabel verlegen möchte, liegt hier absolut richtig. Wir mutmaßen auch bereits, dass der Kaufpreis für diese Leistungsstärke sehr fair geraten ist. Auch, wenn man der relativ kompakt bauenden Denon Home Sound Bar 550 gar keine so hohe Performance zutrauen möchte - ihre klare Sprachwiedergabe, die solide Weitläufigkeit und die tadellose räumliche Tiefe bei der Wiedergabe sprechen für sich.
Nun fallen Schüsse, und die Sequenz wird sehr actionreich für kurze Zeit. Jeder Schuss hat Nachdruck, die Schussbahn ist präzise nachvollziehbar. Das Starten des Autos, das Quietschen der Reifen, und dazu der Music Score: Unser Denon Home Set setzt klassische Denon Tugenden wie Homogenität, klare Strukturierung und eine überraschend hohe Pegelfestigkeit in einen modernen soundbarbasierten Surroundsystem um. In akustisch eher hellhörigen Räumen und auch generell in kleineren Räumen ist es ratsam, den enorm bissig zupackenden, für ein solches Modell sehr kraftvollen aktiven Wireless-Subwoofer von der Mittel-Position zurück zu regeln. Der sauber verarbeitete Bass-Würfel sieht relativ harmlos aus, hat es aber "faustdick hinter den Ohren" oder besser "faustdick hinter dem eleganten Stoffbezug". Wir springen ins nächste Kapitel, das auf einem Flugplatz beginnt, und sind auch hier wieder überzeugt von der intensiven, nachdrücklichen Wiedergabe. Schwammige Effekte oder einen unpräzisen Bass hört man beim Denon Home System nie.
Die beiden kompakten Home 150 im Rear-Bereich schaffen ein tadellos aufgebautes Surround-Klangbild mit realistischer Gewichtung - so taucht man als Zuhörer tief ins Geschehen ein, wie es früher nur mit "echten" Mehrkanal-Systemen mit AVR und größerem Boxen-Ensemble möglich war. Uns erstaunt dies selbst, lehnten wir Soundbar-Mehrkanallösungen doch lange ab, da zum echten Hörvergnügen einfach zu viel fehlte. Hier sitzt alles, auch die in dieser Sequenz sehr präsente Dialogwiedergabe gelingt der Denon Home Sound Bar 550 ein weiteres Mal überragend. Der Music Score, im Hintergrund fast immer vorhanden, wird exakt mit der richtigen Balance behandelt. Als nun das Innere der Militär-Transportmaschine gezeigt wird, und draußen bereits Betriebsgeräusche zu vernehmen sind, offeriert unser Test-System wieder eine überraschend umfassende gesamte Darbietung, obwohl hier keine wirklich "besonderen" Effekte auf der Tonspur zu finden sind.
Die Warhnehmung der dritten Hörebene über den Köpfen der Zuhörer ist vorhanden - hier schlägt sich die Home Sound Bar 550 wacker, lässt aber noch deutlichen Raum nach oben bei "echten" Mehrkanal-Systemen inklusive Frontlautsprechern mit Top Firing Modul oder mit Deckenlautsprechern. Zudem fehlt die dritte Hör-Dimension hinten, da die klassische konstruierten Home 150 keine Top Firing-Module besitzen. Diese gibt es z.B. bei Lösungen von Samsung oder LG, allerdings sind das dann hinten reine Wireless Surround-Lautsprecher, keine vollwertigen All-In-One-Streaming-Lautsprecher wie die Home 150. Hier muss der Anwender eben vor dem Kauf entscheiden, was ihm am wichtigsten ist. Beim Absprung in schwindelerregender Höhe aus dem Militärflugzeug entpuppen sich die Home-Komponenten wieder als kompetente Partner: Der massive Bassbereich, das heftige Atmen, der Music Score - hier wird nichts vergessen, alles erlebt man direkt und mit fesselnder Präsentation.
Klang Mission Impossible, Rogue Nation, Dolby Atmos
Und nochmals "Mission Impossible", diesmal "Rogue Nation". Wir beginnen mit dem Filmstart, als Ethan versucht, ein Airbus-Militärflugzeug mit gefährlicher Fracht aufzuhalten. Die dröhnenden Triebwerke, akustische Warnungen, aber auch die Dialoge mit Benji, der probiert, die Türen des Airbus zu entriegeln, damit Ethan an Bord gehen kann - all dies präsentiert uns die Denon Soundbar in überragender Manier, sodass man beinahe vergessen könnte, ein Soundbar-basiertes System zu verwenden. Der aktive Subwoofer verdeutlicht einmal mehr, dass er einiges an Kraft mitbringt, und schafft ein allzeit hör- und spürbares Fundament, das auch bezüglich der Präzision punkten kann.
Wir springen einige Kapitel weiter, nun befinden wir uns in Wien. Hier kommt Benjamin Dunn gerade per U-Bahn unweit der legendären Berliner Oper an. Er steigt aus dem Zug, und sofort gibt unser Denon Ensemble die Geräusche in der belebten U-Bahn-Station tadellos wieder. Klar, hochklassige Surroundanlagen schaffen hier noch mehr Atmosphäre, aber das, was geboten wird, ist schon auf erstaunlichem Level. Die Kommunikation zwischen Ethan und Benji wird ebenfalls präzise dargestellt - und als dann der Spannungsbogen, musikalisch dokumentiert, weiter ansteigt, und die Pressefotografen den österreichischen Bundeskanzler nebst Gemahlin ablichten, verdeutlicht das "Team Denon" das Blitzlicht-Gewitter klanglich eindrucksvoll. Wir gehen kurz nach vorn, die Oper beginnt. Die Opernsängerinnen und Opernsänger werden mit klar verständlicher Stimme präsentiert, die sauber vom instrumentalen Teil der Darbietung abgrgrenzt ist. Trotzdem wird die Oper als homogenes Ganzes wahrnehmbar. Die wilde Keliere zwischen Ethan und einem finsteren Killer oberhalb der Opernbühne stellen die Denon Komponenten ebenfalls ausgezeichnet dar, die harten Faustschläge sind deutlich zu vernehmen.
Später, als das Attentat auf den österreichischen Bundeskanzler verübt wird, und anschließend Chaos ausbricht, behalten alle Bestandteile unseres Surround-Sets die Übersicht. Auch die beiden kompakten Denon Home 150 für den Rear-Bereich agieren gekonnt und schaffen eine erstaunlich dichte Surround-Kulisse. Dolby Atmos-spefizische Höheneffekte sind ordentlich zu erkennen, hier aber, das muss der Fairness halber erwähnt werden, schlagen sich dedizierte Mehrkanal-Anlagen inklusive Top Firing- oder Deckenlautsprechern hörbar besser. Dafür, dass lediglich eine Soundbar mit virtueller Atmos-Aufbereitung am Werk ist, sind die Resultate allerdings sehr erfreulich.
Greyhound, Dolby Atmos, Szenen auf dem Meer im Konvoi
Es passiert einiges im Film "Greyhound" mit Tom Hanks in der Hauptrolle, trotzdem ist es kein Actionfilm der Sorte, in dem es ständig kracht bis in die Magengrube. eEs kommt bei diesem Film auch auf die zahlreichen subtil-räumlichen Effekte und auf eine präzisde Gesamtwiedergabe an. Also keine leichte Aufgabe für das Denon Home 5.1 Ensemble - aber man stellt sich den Hürden durchaus erfolgreich. Die Unterschiede außen - innen werden sehr gut akustisch veranschaulicht, außen das heftige Meeresrauschen und die kraftvollen Wellen, innen wird das Naturschauspiel gedämpft wahrgenommen. Dafür gibt es hier viele Dialoge und kleinere Effekte, die sorgfältig aufbereitet werden.
Wird ein Spannungsbogen innerhalb des Films aufgebaut, so kommt dieser überzeugend zur Geltung. So beispielsweise, als das Schiff wiederholt in Gefechtsbereitschaft versetzt wird und eine Sirene, die diesen Zustand akustisch verdeutlicht, ertönt. Insgesamt wird auch bei diesem Filmbeispiel eine homogene, in sich schlüssige Klangkulise erzeugt, innerhalb der man erstaunlich wenig vermisst. Die Effekte sind nicht einfach nur vorhanden, sondern auch mit der nötigen Sorgfalt platziert, und die räumliche Ausbreitung der sehr kompakt bauenden Soundbar ist höchst erstaunlich.
Der aktive Subwoofer, der schon bislang ausnahmslos punkten konnte, setzt seinen Weg des Erfolgs fort und ist allzeit mit einem kraftvollen Fundament zur Stelle. Die zwei Denon Home 150 machen im Surroundbereich ihre Sache auch diesmal gut. Sie sind durchaus in der Lage, auch subtilere, kleinere Effekte und diffuse Klanganteile korrekrt abzubilden.
Album "Mensch", Herbert Grönemeyer, Dolby Atmos
Jetzt wechseln wir zur Dolby Atmos Musik-Wiedergabe und hören uns Titel vom Album "Mensch" der Legende Herbert Grönemeyer an (Pure Audio-Blu-ray). Wir starten mit dem Namensgeber fürs Album, also dem Song "Mensch". Und direkt mit dem Start des Beats spielt sich der aktive Subwoofer wieder in den Vordergrund, aber nicht unangenehm, sondern sehr positiv durch seinen straffen, zugleich aber nachdrücklichen Bass. Die Stimme von Herbert ist minimal zu deutlich im Fokus, die Charakteristika der vokalen Präsenz arbeitet die Home Sound Bar 550 dafür sehr gut heraus. Sehr subtil sind hier Höheneffekte herauszuhören - hier sind wir überrascht, den Vorzug dieser Atmos-Tonspur verdeutlicht uns das Denon-System besser als erwartet. Auch die Impulstreue ist wirklich gut, und Effekte, die hinten auf den Surroundkanälen liegen, werden passend eingearbeitet.
Lichtmond, "The Journey", Dolby Atmos
Als nächste Blu-ray mit Dolby Atmos-Tonspur widmen wir uns "Lichtmond - The Journey" und hören hier die ersten vier Titel: "The Journey Part 1", "The Journey Part 2", "Flowing Like A River" sowie "Nothing But Change". Schon sofort nach dem Beginn der Wiedergabe merken wir, dass die Disc ein ganz anderes Kaliber ist als die "Mensch" Pure Audio Blu-ray. Bei Letztgenannter ist es doch spürbar, dass ein relativ altes Konzert (2003 auf Schalke) nachträglich auf Atmos "aufgerüstet" wurde. Hier bei der Lichtmond-Disc ist ab Minute eins viel Leben im Geschehen. Alternierende Effekte, die sich über alle Kanäle erstrecken, ein extremer Nachdruck im Bassbereich, eine enorme Mit-Einbeziehung der Surround- und Height-Channels und eine daraus resultierende enorm dichte räumliche Wirkung: Ideale Voraussetzungen fürs Denon Home-Set, sich zu beweisen. Und das gelingt ohne Zweifel: Der aktive Bassist ist standhaft, die sphärischen Klänge kommen sauber und mit guter Auflösung heraus, und Elemente aus der Hörebene über den Köpfen der Zuhörer werden akkurat herausgestellt. Die Stimmen, Bestandteil der Songs 3 und 4, arbeitet unser Test-System ebenfalls klar und mit tadelloser Akzentuierung heraus.
Fazit
Unser Test-Ensemble schlägt sich in der Mehrkanal-Konfiguration exzellent. Filmtonspuren in Dolb Atmos werden mit einer ausgezeichneten Räumlichkeit und einer erstaunlichen Dynamik präsentiert. Viel zum akustischen Erfolg der Systemlösung trägt der aktive Subwoofer bei. Er hat enorme Kraftreserven und ist stets mit einem nachdrücklichen Fudanment zur Stelle. Man muss etwas aufpassen, daqss man ihn korrekt einpegelt - berücksichtigt man das, erhält man satten, tief nach unten reichenden Bass und nur sehr geringe Verzerrungen. Die beiden Denon Home 150 im Surroundbereich ermöglichen eine weitläufige und überraschend vielschichtige Klangkulisse. Dank des eingebauten Heos-Moduls, das leider kein MWQA unterstützt, ist Streaming einfach zu bewerkstelligen, dabei werden nahezu alle relevanten Musik-Streaming-Services unterstützt.
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Test 17. August 2022
Test: Carsten Rampacher
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 17. August 2022
Tags: Denon • Denon Home • Lautsprecher • Soundbar • Subwoofer