XXL-TEST: Arcam AV-Receiver AVR31 - der geniale Klangmeister mit erstklassigen Kraftreserven
Der Arcam AVR31 ist alles andere als ein Schnäppchen, kommt der Siebenkanal-AV-Receiver mit Class G Endstufen und DAB/FM-Tuner doch auf beträchtliche 7.499 EUR. Schon früher waren Arcams AV-Receiver nicht eben günstig, die Verteuerung bei elektronischen Bauteilen und gestiegene Kosten bei den Lieferketten fordern aber auch hier ihren Tribut.
Im Gegensatz zum Vorgänger AVR30 unterstützt der AVR31 nun über HDMI 8K@60 Hz, ebenso wird HDCD 2.3 und neben Dolby Vision und HDR10 auch das dynamische HDR10+ anschlussseitig unterstützt. Weitere Merkmale, die man zu einem beträchtlichen Teil schon aus der vorangehenden Generation kennt, sind Decoder für Dolby Atmos, DTS:X, Auro-3D und IMAX Enhanced. Apple AirPlay 2 sowie Google Chromecast sind ebenso Bestandteile der Ausstattung wie WLAN-Modul und Bluetooth inklusive aptX HD. Zu Spotify Connect, Tidal Connect und zu Roon ist der AVR31 ebenfalls kompatibel.
Wie auch schon der Vorgänger AVR30 bietet der AVR31 die Arcam-spezifische Class G-Verstärkung. Da Arcam mittlerweile zu Harman Luxury gehört, kommt diese hochwertige und clevere Verstärkertechnik nun auch z.B. in Verstärkern von JBL Professonal zum Einsatz. Es gibt Class G-Technik in Stereo- und in Mehrkanal-Devices. Beim AVR31 verteilt sich alles auf sieben Endstufen.
Wie funktioniert Class G in der Praxis? So wie bei einem Hybridfahrzeug mit Elektro- und Verbrennungsmotor gibt es bei Class G zwei unterschiedliche Arten der Stromversorgung. Wird ein dynamisches Signal empfangen, dessen Anforderungen über die Kapazität der ersten Stromversorgung hinausgehen, schaltet sich ohne Verzögerung die zweite Stromversorgung zu, mit der Folge, dass immer schnell exakt die Menge an Strom bereit steht, um das aktuell anliegende Signal optimal darstellen zu können.
Das Um- bzw. Zuschalten bei den Stromversorgungen erfolgt komplett nahtlos und für den Hörer somit unmerklich. Die erste Stromversorgung weist entsprechende Merkmale auf, sodass die Class G-Endstufe im reinen Class A-Betrieb für komplett unverfälschten Klang eingesetzt werden kann. Die zweite Stromversorgung wird lediglich dann benötigt,wenn mehr Bedarf im aktuellen iognal anliegt. Durch die spezielle Class G-Schaltung wird auch keine dauerhafte Verlustwärme erzeugt. Die aufwändige Technologie macht sich aus akustischer Perspektive in einer sehr klaren, homogenen sowie authentischen Wiedergabe bemerkbar.
Der AVR31 setzt wie auch der Vorgänger auf Dirac Live, um den Raum sowie das Lautsprechersystem perfekt aufeinander abzustimmen. Ein dafür vorgesehenes Mikrofon befindet sich, wie auch eine hochwertige Fernbedienung, im Lieferumfang. Dirac Live wurde jedoch beim neuen Modell weiter optimiert. So wird ein größerer Sweet Spot bereitgestellt, der Bühnenaufbau, die Klarheit und die Ausformung vokaler Anteile sollen sich deutlich verbessert zeigen im Vergleich mit der älteren Dirac Live-Variante. Selbstverständlich ist es möglich, Dirac Live auch weiterhin individuell anpassen. Zudem ist der AVR31 auch ready für Dirac Live Bass Control. Hier maximiert, basierend auf Dirac Live, das Bassmanagement automatisch die tieffrequente Leistungsfähigkeit aller im System befindlichen Lautsprecher.
Verarbeitung
Das Finish weist keine Schwächen auf
Kühlöffnungen oben auf dem AVR31
Display
Großer Drehregler
Power-Knopf
Bedienelemente in gleichförmiger Ausfertigung, optisch attraktiv integriert
Hinten ist der AVR31 ebenfalls sauber verarbeitet und alle Anschlussbuchsen sitzen fest
Sehr gut gefallen uns die aus dem Vollen geschnitzten Lautsprecherkabel-Schraubanschlüsse
Wie es schon Tradition bei Arcams AV-Receivern ist, so entscheidet auch diesmal wieder stark der eigene Geschmack, ob einem die optische Erscheinung goutiert oder eben nicht. Der AVR31 sieht auf jeden Fall anders aus als die Konkurrenten und bietet daher einen hohen Wiedererkennungswert. Das große Display auf der Gerätefront, über das auch das gesamte Menü übermittelt wird (ein OSD besitzt der AVR31 nicht) ist leider nicht in Touch-Form ausgeführt, was wir in dieser Preisklasse eigentlich erwarten würden. Die Front in Anthgrazit-Grau besitzt Bedienelemente in mattem Silber - der große Drehregler ist griffgünstig und geht aus haptischer Sicht in Ordnung. Die gleichförmigen Bedienelemente unter dem Display treten nicht übertrieben hochwertig auf. Die Rückseite hält ausschließlich positive Überraschungen bereit und bietet sehr hochwertige Lautsprecherkabel-Anschlussterminals sowie fest sitzende Buchsen.
Gefällige sowie übersichtliche Fernbedienung
Perfekt: In der Dunkelheit mit kompletter Beleuchtung, dass diese fehlt, bemängeln wir bei vielen Konkurrenten
Im Lieferumfang enthalten ist eine vom Layout her bestens bekannte, relativ große, zudem beleuchtete und hervorragend verarbeitete Fernbedienung.
Das Innenleben
Großer Ringkerntransformator
Passive Kühleinheit von oben aus gesehen
Aus seitlicher Perspektive
Platinenlayout
Im Inneren des AVR31 finden sich hochwertige Baugruppen, unter anderem ESS DACs der Premium-Klasse, die dem Leistungsanspruch des Arcam auch gerecht werden. Ebenso untergebracht ist im Inneren ein gigantischer Ringkerntransformator, der allzeit eine sichere Stromlieferfähigkeit garantiert. Und wird kurzzeitig noch mehr Performance benötigt, springen als Kurzzeit-Stromspeicher die groß ausgelegten Elektrolyt-Kondensatoren ein.
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Tags: Arcam • AV-Receiver • AVR