TEST: Sharp PS-919 - was bietet der Bluetooth-Partylautsprecher für schlanke 110 EUR?

Für derzeit rund 110 EUR Marktpreis offeriert Sharp den Partylautsprecher PS-919. Wie auf unserem Bild zu sehen, kann der Käufer zwischen einer weißen und schwarzen Variante auswählen. Beim PS-919 handelt es sich aber nicht um einen smarten Lautsprecher, der auch z.B. ins Heimnetzwerk eingebunden werden kann, nein, der PS-919 ist ein reiner Bluetooth-Lautsprecher. Er kann dank integrierten Akku praktisch überall hin mitgenommen werden. Der Bluetooth-Lautsprecher besitzt eine IPX5 Klassifizierung, die den Lautsprecher gegen Strahlwasser aus einer Düse resistent macht. Dies bedeutet in der Praxis: Sollte im Freien ein leichter Regenschauer einsetzen, verkraftet das der Sharp Lautsprecher ohne Probleme.

Der fest verbauten Akku sichert laut Hersteller eine Wiedergabezeit von bis zu 14 Stunden ermöglichen. Sollte dem Sharp Lautsprecher aber trotzdem einmal der Saft ausgehen, befindet sich im Lieferumfang ein externes Netzteil, mit dem der Lautsprecher schnell geladen oder auch betrieben werden kann.

Der Lautsprecher verfügt über zwei Fullrange-Lautsprecher und einem Tieftöner. Die Maximalleistung liegt bei 130 Watt. Wem das nicht ausreicht, für den hält Sharp noch einen besonderen Clou bereit. Dank der "True Wireless"-Funktion können zwei PS-919 via Bluetooth miteinander verbunden sowie betrieben werden und arbeiten so als Stereopaar.

Frontansicht des Sharp PS-919

Damit er seiner Funktion als Partylautsprecher auch zur Genüge nachkommt, ist der PS-919 mit verschiedenen Leuchteffekten ausgestattet. So besitzt er Beleuchtungselemente rund um den Tieftöner sowie links und rechts entlang am Lautsprecher. Um verschiedene Effekte zu ermöglichen, kann der Nutzer natürlich Einfluss auf den Modus der Beleuchtung nehmen, dazu aber später mehr.

Die seitlichen Leuchtelemente

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Bedienelemente sowie LED Anzeigen auf der Oberseite

Auf der Oberseite des Lautsprecher befinden sich die Bedienelemente sowie verschiedene LED-Leuchten. So stoßen wir auf einen großen Power On/Off Taster, eine Source Taste für die Eingangswahl sowie auf die Play/Bluetooth Taste, ebenfalls eingebettet in einem schönen Rot. Danach folgen die Taster für die Lautstärkeregelung und gleichzeitig erfüllen dieses beiden Taster auch die Skip Funktion. Durch Betätigen der 3D Bass Taste wird der Surround-Modus des Lautsprechers aktiviert und der Taster mit der Glühbirne ist für die Einstellung der Partybeleuchtung zuständig. Die blaue LED, die links im Bild zu sehen ist, zeigt an, ob aktuell eine Bluetooth-Verbindung besteht. Blinkt diese LED, ist der Lautsprecher nicht mit dem Smartdevice verbunden. Ist der Lautsprecher verbunden, erklingt eine Stimme mit dem Wort "Connected". Die ersten vier weißen LED Leuchten von links aus gesehen, signalisieren, wie es um den Akkustand des Lautsprechers steht und die ganz rechts im Bild zu sehende orangene LED zeigt an, ob der 3D Bass aktiv ist oder nicht.

Wie oben im Text erwähnt, kann der Nutzer natürlich Einfluss auf die Partybeleuchtung nehmen, auf diese wir in diesem Abschnitt gerne etwas genauer eingehen möchten. Durch kurzes Drücken der Taste mit der Glühbirne ändert sich die Beleuchtung rund um den Tieftöner. Hier kann der Nutzer zwischen verschiedenen Farben und der Geschwindigkeit der Beleuchtung auswählen. Betätigt man diesen Taster zwei Sekunden lang, kann auch die seitliche Beleuchtung beeinflusst werden. Und drückt der Nutzer den Taster vier Sekunden lang, wird die komplette Beleuchtung aktiviert beziehungsweise deaktiviert.

Tragegriff auf der Oberseite

Für den einfachen Transport des Lautsprechers, besitzt der PS-919 auf der Oberseite eine Tragegriff. Die Innenseite des Tragegriffs ist ebenfalls in einem sehr schönen rot ausgeführt.

Sauber eingepasstes Lautsprechergitter aus Metall

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Wie zeigt sich die Verarbeitung des Lautsprechers aus dem Hause Sharp ? Dem möchten wir natürlich nachkommen. Das Gehäuse macht einen soliden Eindruck. Teilbereiche wurde am Gehäuse foliert und hier müssen wir feststellen, dass die Folierung nicht ganz so ordentlich aufgebracht wurde. Sieht man sich aber den sehr niedrigen Kaufpreis an, darf man hier keine High-End Verarbeitung erwarten. 

Die Rückseite des PS-919

Die Rückseite des Sharp PS-919 zeigt sehr aufgeräumt und clean. Hinter der Schutzkappe im unteren Bereich sitzen die Anschlüsse des Bluetooth-Lautsprechers. Öffnet man die Kappe, sieht man den AUX-Eingang, sowie den Stromanschluß für das Netzteil. Ebenfalls befinden sich ein USB-Anschluss auf der Rückseite, mit dem z.B. das Smartphone bei der Wiedergabe geladen werden kann.

Anschlüsse gut geschützt hinter einer Kappe

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Gewindebuchse für ein optional erhältliches Lautsprecherstativ

Klang

Nun möchten wir aber wissen, wie klingt der Partylautsprecher aus dem Hause Sharp. Wir starten unsere Klangtestreihen mit "Time to Wonder" von Fury in the Slaughterhouse. Der Titel startet mit einem kleinen Gitarrensolo, welches der Sharp Lautsprecher mit guter Räumlichkeit abbildet. Was die Detaillierung angeht, kann man von einem Bluetooth-Lautsprecher für 110 EUR natürlich nichts Überdurchschnittliches erwarten. Die Stimmwiedergabe von Kai Wingenfelder erfolgt mit guten Konturen und einer angenehmen Tonalität. Als der Titel dann etwas schneller wird, verlieren sich allerdings etwas die Mitten. Der Tiefgang darf als ordentlich bezeichnet werden.

Weiter geht es mit dem Titel "Too Much" von Marshmello, Imanbek & Usher. Auch hier fällt der PS-919 wieder mit seiner angenehmen Stimmwiedergabe auf. Bei der Basswiedergabe kann er auch punkten, allerdings wird der tiefe Bassbereich nicht ausreichend und voluminös dargeboten.

Nun möchten wir uns "Altes Kamuffel" von Paul Kalkbrenner wiedergeben lassen. Bei diesem Titel wissen wir, dass er nicht gerade unkritisch ist und einen Lautsprecher sehr fordern kann. Die Höhen zu Beginn des Tracks werden sogar ziemlich klar präsentiert. Der danach folgende Basseinsatz wirkt aber nicht sehr homogen, sondern wird eher unpräzise wiedergegeben. Hier spürt man doch die Preisklasse des Speakers.

Da wir freundlicherweise zwei PS-919 von Sharp bekommen haben, möchten wir uns es natürlich nicht nehmen lassen, die TWS Funktion zu testen, mit der zwei Partylautsprecher als Stereopaar fungieren. Zunächst müssen wir beide Lautsprecher miteinander koppeln, was wir hier gerne etwas ausführlicher erklären möchten. Beide Lautsprecher müssen dazu eingeschaltet werden und der erste angeschlossene Lautsprecher arbeitet als Master-Lautsprecher. Jetzt müssen wir am zweiten Lautsprecher die Taste Source drücken, bis der Lautsprecher "Duo Mode Pairing" sagt, danach kann die Source Taste losgelassen werden. Nun versuchen die beiden Lautsprecher eine Verbindung miteinander auszubauen. Ist dies geschehen, ertönt "Duo Mode connected" aus dem Lautsprecher.

Hier dürfen wir positiv erwähnen, dass dies innerhalb weniger Sekunden bei unseren Testsamples funktioniert hat. Nun kann das Smartdevice mit dem Master Lautsprecher per Bluetooth verbunden werden und wir starten nochmals die Wiedergabe von "Altes Kamuffel" von Paul Kalbrenner. Wir sind etwas erstaunt, was gerade in unseren Testräumen geschieht. Die beiden Sharp Lautsprecher liefern jetzt ein glaubwürdiges und breites Bühnenbild ab. Die Gesamtlautstärke beider Lautsprecher reicht auf jeden Fall jetzt auch für ein etwas größere Party aus. Doch wie verhält sich jetzt der Bassbereich, den wir im Single Mode etwas bemängelten. Hier müssen wir nach wie vor feststellen, dass der Bass nicht richtig sauber dargeboten wird. Vom Nachdruck her ist er aber jetzt mehr als ausreichend und in Anbetracht des Preises für zwei der Sharp Party-Speaker dürfte jetzt mancher Mitwettbewerber ins Grübeln kommen.

Ein letztes Klangbeispiel möchten wir noch wiedergeben, bevor wir zum Konkurrenzvergleich und dem Fazit kommen. Wir lassen die beiden PS-919 weiterhin im TWS Modus arbeiten und spielen von Alter Bridge den Titel "Blackbird" zu. Wer unsere Test aufmerksam liest oder auch selbst Alter Bridge hört, der weiß, dass die Stimme von Myles Kennedy nicht gerade unkritisch ist und schön manchen Lautsprecher in der Redaktion verzweifeln ließ. Wie verhalten sich die beiden Sharp Lautsprecher ? Der Tester ist etwas verblüfft, wie authentisch die Stimme des Ausnahmesängers dargeboten wird. Die Stimme, die gerne mal etwas zu spitz im Hochtonbereich wiedergegeben wird, klingt relativ natürlich und ausgewogen. Zu Beginn des Stückes wird Myles von einer Gitarre begleitet, die sauber und erfreunlich direkt klingt. Erst als der Titel etwas schneller wird, flacht der Mitteltonbereich etwas ab.

Konkurrenzvergleich

LG XBoom Go: Der LG XBoom Go führt den Konkurrenzvergleich an und kostet derzeit knapp 150 EUR. Für den Lautsprecher aus dem Hause LG spricht die Akkuleistung, die bis zu 24 Stunden ausreichen kann. Beide Kontrahenten können mit einem zweiten Lautsprecher aus dem gleichen Hause verbunden werden und als Stereopaar arbeiten. Der LG Lautsprecher punktet wieder, da eine App für die Einstellungen und Lichtmodis zur Verfügung steht. Bei der Ausstattung setzt sich allerdings der LG erneut durch, zum Beispiel dank der Freisprecheinrichtung  Kauft man sich allerdings zwei Sharp PS-919, ist man klanglich in einer anderen Liga und legt mit rund 220 EUR relativ wenig dafür hin.

Dockin D Fine + 2: Für 199 EUR bekommt man im Moment auch den Dockin D Fine 2 +. Dieser setzte im Test mit seinen verschiedenen Klangkurven und seiner hochwertigen Verarbeitung Akzente. Auch ist bei dem Dockin Lautsprecher auf der Oberseite ein NFC Chip verbaut, zur einfachen Verbindung zwischen Smartphone und Lautsprecher (Android). Der Dockin D Fine + 2 ist der idealer Begleiter beim Grillen oder auch fürs Schwimmbad, da er einfach deutlich kleiner ist. Möchte man aber mit seinen Freunde eine Gartenparty veranstalten, bekommt man für fast den gleichen Kaufpreis zwei Sharp PS-919, die dann klanglich die Nase vorne haben.

Fazit

Für rund 110 EUR Kaufpreis erhält der Käufer einen soliden Bluetooth-Lautsprecher mit Partybeleuchtung. Verarbeitungstechnisch wünschten wir uns hier etwas mehr Detailverliebtheit, was sich dann aber beim Kaufpreis wiederspiegeln würde. Die IPX5 Klassifizierung macht ihn gegen Strahlwasser aus der Düse unempfindlich und somit macht dem PS-919 ein leichter Regenschauer nichts aus. Die Bedienelemente auf der Oberseite nett gestaltet und weisen einen guten Druckpunkt auf. Die 3D Bass-Funktion simuliert virtuell einen Surround Klang, was gerade bei mittleren Lautstärken mehr räumliche Weite und Nachdruck ermöglicht. Bei der Akkuleistung würden wir uns allerdings etwas mehr wünschen. Wer einen günstigen Bluetooth-Lautsprecher mit Lichteffekten sucht, ist beim PS-919 genau richtig und wer noch etwas Budget übrig hat, der sollte sich gleich zwei Lautsprecher bestellen. Klanglich gefiel uns der Sharp Lautsprecher gerade bei der Stimmwiedergabe sehr gut. Bei schnelleren Tracks fiel der etwas zurückversetzte Mitteltonbereich und der nicht immer präzise Bass auf.

Für 110 EUR ist der Sharp PS-919 ein fairer Bluetooth-Lautsprecher mit kleinen Schwächen bei der WiedergabeBluetooth Lautsprecher bis 200 EUR
Test 09. Dezember 2020

 

Test und Bilder: Sven Wunderlich
Datum: 09. Dezember 2020


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