TEST: OLED & 5G - Das OnePlus Nord CE 5G möchte die Mittelklasse neu definieren

Nach einigen innovativen Luxus-Modellen zeigt sich die chinesische Manufaktur wieder von der preisaggressiven Seite, denn das OnePlus Nord CE 5G bietet für rund 300 Euro ein Ausstattungsluxus, der vor zwei Jahren in dieser Preisklasse noch undenkbar war. Dazu gehört auch der integrierte Fingerprintscanner und die im Display eingefasste Frontkamera („Punchhole-Notch“). Das Display streckt sich fast vollständig bis zum Rand. Nur unterhalb gibt es eine etwas größere Aussparung. Dadurch sieht das Smartphone hochwertig aus, zumal es angenehm flach und leicht ist.

Rückseite

Eine Designspielerei bietet die matte Rückseite, denn es gibt drei Versionen in Blau, Silber und Schwarz mit abhängig vom Lichteinfall leicht changierenden Farben. Es handelt sich zwar nur um Hartplastik, doch dafür ist die Rückseite kein Magnet für Fingerabdrücke. Bei der Verarbeitungsqualität gibt es zwar keine negative Auffälligkeit, allerding fehlt eine IP-Zertifizierung.

Auch die Displayqualität ist für diese Preisklasse top aufgestellt. Der Bildschirm ist 6,43 Zoll groß, arbeitet mit OLED-Technologie und weist eine Auflösung von 2400 x 1080 Pixeln auf. Das 20:9-Display hat on Top eine flotte Bildwechselfrequenz von 90 Hertz – für diese Preisklasse eine mehr als bemerkenswerte Vorstellung! Im Praxistest überzeugt der Touchscreen tatsächlich durch eine gehobene Schärfe und satter Farbwiedergabe. Nur beim Thema Helligkeit schneidet das Display unterdurchschnittlich ab, denn maximal 520 Candela pro Quadratmeter sind zu wenig, um bei Tageslicht noch problemlos ablesen zu können.

Triple-Kamera

Das Smartphone ist mit einer Triple-Kamera für die Fotojagd gerüstet. Die Hauptkamera bringt es auf eine Auflösung von 64 Megapixel und wird unterstützt von einer Ultraweitwinkellinse mit 8 MP sowie einer Mono-Lens mit 2 MP für besondere Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Ein LED-Blitz sorgt zudem für die nötige Erhellung.

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Aufnahme bei Tageslicht

weitere Aufnahme

Kellerfoto

Im Praxistest gab es Licht und Schatten. Bei Tageslicht sind die Schnappschüsse auf Referenz-Niveau: satte Farben und gestochen scharf bis zum Rand. Bei widrigen Lichtverhältnissen hat der Nutzer zwar Zugriff auf Optionen, wie „Nightscape“, doch allzu schnell ist ein starker Detail- und Farbverlust zu beklagen. Bei der Ausstattung wird das Wichtigste geboten, inklusive vielen Filtern und Zeitraffer & -lupe. Auf Spielereien wird hingegen verzichtet. Videos lassen sich mit maximal 4K bei 30 Bildern pro Sekunde speichern und Zeitlupe ist in Full HD sogar mit bis zu 120 fps möglich. Die Ausleuchtung bei Videos gefällt, allerdings sind bei Aufnahmen eine besonders ruhige Hand vonnöten. Die 16 MP Frontkamera enttäuscht ein wenig, da sie bei schlechten Lichtverhältnissen besonders stark schwächelt.

Panorama

Das restliche Ausstattungspaket ist solide, wobei der Käufer beim internen Speicherplatz die Auswahl aus 128 oder 256 Gigabyte hat. Da es keine Speichererweiterungsmöglichkeit gibt, sollte man hier eine weitsichtige Entscheidung treffen. Neben 5G lassen sich Daten via Bluetooth 5.1, NFC, WLAN a/b/g/n/ac mit 2,4 und 5 Gigahertz und LTE versenden. Nettes Extra: Es gibt eine klassische Klinkenbuchse.

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Home-Screen

Apps finden

Das Bedienungskonzept beruht auf das aktuelle Android 11 plus das hauseigene Betriebssystem OS 11. OnePlus versorgt das Smartphone zudem zwei Jahre lang mit Software- und drei Jahre mit Sicherheits-Updates. Erfreulicherweise ist alles an Bord, was Nutzer sich wünschen: Alle relevanten Shortcuts, ein App Drawer sowie die linke Google-Startseite. Praktisch ist zudem das gestochen scharfe Always on Display und für die Fans der Dark Mode.

Zum Entsperren gibt es wieder die Dreifaltigkeit aus PIN, Fingerkuppe oder Gesicht. Der Fingerprintscanner und die Gesichtserkennung funktionieren dermaßen schnell, dass man in allen Lagen sofort loslegen kann. Das Nord CE 5G ist ferner gespickt mit Gestensteuerungen. So lässt sich ein Screenshot schnell umsetzen, indem man mit drei Fingern nach unten streicht. Einen digitalen Detox gefällig? Mit dem Zen Mode lässt sich das Smartphone für 20 Minuten „sperren“ und der Nutzer erhält durch meditative Musik eine Entspannungspause.

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Seitenansicht

Bei der Prozessorleistung stellt sich der Fernöstler variabel auf, denn es gibt drei Versionen mit unterschiedlichem Arbeitsspeicher: 6, 8 oder 12 Gigabyte. Für den Schub sorgt der neue Qualcomm Snapdragon 750G 5G Mobile Plattform, der von Adreno-619-Grafikeinheit unterstützt wird. Im Praxistest hat die 12 GB-Version natürlich den meisten Schub. Negative Auffälligkeiten gab es während des Test keine, denn alles öffnet sich schnell und auch 3D-Games laufen störungsfrei.

Auch die Akkuleistung überzeugt. Der Stromspender hat eine Kapazität von 4.500 Milliamperestunden (mAh) und sorgt für eine Rufbereitschaft von fünf bis sechs Tagen, was für Smartphone dieser Ausstattungsklasse ein gutes Ergebnis ist. Beim Dauerstresstest durchbricht das Nord CE 5G zudem die zehn Stunden Marke, wenn auch knapp. Stark ist die flotte Aufladegeschwindigkeit: WarpCharge 30T Plus sorgt für eine Vollladung binnen einer Stunde. Kabelloses Aufladen ist allerdings nicht möglich.

Der Funker verfügt zwar nur über einen Mono-Speaker, der spielt aber befreit und lebendig auf. Selbst bei höchster Lautstärke ist der Klang noch stabil, breit gefächert und ein kleines Bassfundament ist ebenfalls vorhanden. Bei Telefonaten treten in beide Senderichtungen keinerlei nennenswerte Störungen auf.

OnePlus Nord CE 5G

Fazit

Die Nord-Modellreihe ist zwar günstiger geworden, doch in einigen Bereichen dadurch nicht besser. Vor allem bei der Kameraqualität muss man mit Kompromissen leben, denn für schwaches Licht ist sie nicht gebaut. Dafür gibt es aber ein kontraststarkes, großes Display, eine gute Rufbereitschaft, schnelle Datenverbindungen und eine angenehm handliche Bauweise. Als Gesamtpaket überzeugt der Fernöstler durchaus, muss sich aber eine breiten Konkurrenz stellen.

Datenprofi für wenig Geld

07.08.2021

Test: Ulf Schneider
Datum: 07.08.2021


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