TEST: Oehlbach BTR 4.2 - Zuverlässiger Bluetooth-Transceiver im Kompakt-Format?

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Der Oehlbach BTR 4.2 ist nicht einfach nur ein weiterer Bluetooth-Adapter, der konventionelle HiFi-Komponenten um den Convenience-Faktor der unkomplizierten drahtlosen Audio-Wiedergabe vom Smartphone oder Tablet erweitert. Hier handelt es sich einen "Bluetooth-Transceiver", ein 2in1-Gerät für sowohl das Senden als auch das Empfangen von Bluetooth-Signalen - laut Hersteller natürlich in exzellenter Qualität. Das Oehlbach Produkt soll sich besonders durch geringe Latennzzeiten auszeichnen und unterstützt aptX und Qualcomm True Stereo. Preislich liegt der Bluetooth-Transceiver bei einer UVP von 99 Euro.

Beim Empfangen des drahtlosen Audio-Signals erfolgt die Tonausgabe über die 3,5mm Klinken-Schnittstelle des Transceivers. Eingangssignale, die dann vom BTR 4.2 via Bluetooth an Empfangsgeräte gesendet werden, können analog oder mit dem optischen TOSLINK-Eingang digital zugespielt werden.

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3,5mm Klinken-Schnittstelle

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Hier mit beiliegendem TOSLINK-Adapter

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Seitliche Ansicht

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Unterseite des kompakten Moduls

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Mit Abmessungen von 33 x 62 x 12 mm ist der Transceiver kompakt, auch das Gewicht beträgt leichte 20g. Das Gerät ist in weiß gehalten. Die Oberfläche könnte ein wenig hochwertiger wirken, der obige Druckknopf und der Umschalter zwischen Empfangen und Senden sind aber solide integriert und weisen einen guten Druckpunkt auf. Seitlich sitzt ein MicroUSB-Anschluss für die Stromversorgung. Dass Oehlbach nicht nur ein entsprechendes Kabel, sondern auch ein Netzteil beilegt, ist lobenswert. Auf der gegenüberliegenden Seite ist die 3,5mm Klinken-Schnittstelle untergebracht, die sowohl als Eingang als auch als Ausgang dient. Für die digitale Nutzung liegt ein Adapter bei. Die Kontakte sind vergoldet und die aktuelle Bluetooth-Spezifikation 4.2 kommt zum Einsatz.

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Lieferumfang BTR 4.2

Der Lieferumfang kann sich also absolut sehen lassen: Netzteil, USB-A auf Micro-USB-Kabel, Klinkenkabel, TOSLINK-Kabel und Adapter, außerdem natürlich der BTR 4.2 selbst. Lediglich bei der Nutzung des handlichen Moduls als Bluetooth-Transmitter würden wir uns noch ein Cinch-auf-Klinke Kabel wünschen. Schließlich verfügt nicht jede bestehende Komponente über einen optischen Digitalausgang. Beim Oehlbach BTT 5000 liegt beispielsweise ein solches, in Adapterform, bei.

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Umschalter zwischen den Funktionen senden und empfangen

Die Inbetriebnahme ist relativ unkompliziert. Zunächst einmal entscheidet man sich, ob der BTR 4.2 Bluetooth-Signale senden oder empfangen soll. Entsprechend wird der Schalter eingestellt: TX steht für "Transmitting", also senden, RX für "Receiving", also empfangen. Zudem muss man natürlich per Micro-USB eine Stromverbindung herstellen. Unabhängig davon, welcher Modus verwendet wird, versetzt man den Transceiver mit zweimaligem kurzem Drücken auf den Funktionsknopf auf der Oberseite in den Kopplungsmodus. Dass sich das Gerät im Kopplungsmodus befindet, erkennt man am schnellen Blinken der roten LED. Jetzt ist der Oehlbach BTR 4.2 sichtbar für andere Bluetooth-Geräte und kann gekoppelt werden. Die Reichweite gibt Oehlbach mit maximal 20 Metern an.

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Zunächst haben wir uns für die Nutzung als Receiver entschieden und koppeln den BTR 4.2 mit unserem iPhone. Tatsächlich konnten wir die Verbindung nach obiger Beschreibung binnen weniger Sekunden realisieren, der Oehlbach Transceiver erscheint als "Oehlbach BTR 4.2" unter den sichtbaren Geräten und nach einem Klick stand die Verbindung schon. Wir haben uns erstmal für die Kombi mit einem Kopfhörer entscheiden. Trotz der Bluetooth-Verbindung muss einem natürlich immer klar sein, dass das Ganze nicht komplett drahtlos vonstatten gehen kann, das scheitert bereits an der notwendigen Stromversorgung für den BTR 4.2 - allerdings ist der praktische Nutzen natürlich zweifellos vorhanden. Akustisch kann man dem Oehlbach-Produkt jedenfalls nichts negatives anhaften. Ohne Verbindungsabbrüche oder störende Artefakte können wir dem neuen Album "Firepower" der Altrocker von Judas Priest lauschen. Die schnellen, artillierie-ähnlichen Schlagzeug-Offerten bereiten dem kompakten Transceiver ebensowenig Probleme wie das komplexe Gesamtgeschehen. Authentisch wirken die verzerrten Gitarren und auch die Stimmwiedergabe von Rob Halford gelingt charakteristisch und sauber. Immer vorausgesetzt natürlich, dass man zusammen mit bem BTR 4.2 hochwertiges Equipment verwendet.

Praktisch ist auch die Tatsache, dass sich der Transceiver schnell wieder mit dem Bluetooth-Gerät verbindet, wenn man ihn von der Stromquelle trennt. Da das beiliegende TOSLINK-Kabel nicht allzu lang ist, haben wir den BTR 4.2 vom Netzteil genommen und direkt an unser Notebook angeschlossen, um die Verwendung in Kombination mit unseren Nubert nuPro A-100 Aktivlautsprechern zu prüfen. Auch die USB-Schnittstelle am PC kann problemlos als Stromlieferant genutzt werden. Die Bluetooth-Verbindung war nach wenigen Sekunden wieder einsatzbereit. Da die Nubert-Aktivisten über einen optischen Eingang verfügen, haben wir versucht, dem BTR 4.2 ein digitales Audiosignal zu entlocken. Das funktioniert allerdings nicht. Das haben wir uns zwar bereits im Vorfeld gedacht, allerdings steht kein Hinweis darauf in der dürftigen Bedienungsanleitung - es wird allerdings auch nirgends als Feature angegeben. Trial & Error bestätigt: optisch digital werden nur Eingangssignale entgegen genommen, ausgegeben wird lediglich analog via Klinke. Also haben wir in unserer Kabelbox gekramt, ein Klinke auf Stereo-Cinch-Kabel gefunden und die nuPro-Lautsprecher auf diesem Wege angeschlossen. Das Ergebnis ist ähnlich zur Kombi mit dem Kopfhörer. Keine Verbindungsabbrüche oder ähnliches, eine zum großen Teil saubere und dynamische Wiedergabe ist stets gegeben. Natürlich kennen wir von den Aktiv-Lautsprechern eine noch detailreichere Wiedergabe, das kann man jedoch auf die sonst voll digitale Übertragung des Audiosignals mit Kabel zurückführen.

Natürlich wollen wir auch mal die Performance bei der Nutzung des BTR 4.2 als Transmitter unter die Lupe nehmen. Dazu koppeln wir zunächst das Oehlbach Gerät nach Umschalten auf TX mit einem Bluetooth-Lautsprecher. Beide Geräte müssen dazu in den Kopplungsmodus versetzt werden, beim BTR 4.2 wieder durch zweimaliges kurzes Drücken der Taste auf der Oberseite, und verbinden sich dann automatisch. Das hat bei unserem Harman/Kardon Go & Play erfreulicherweise auf Anhieb funktioniert. Für den ersten Funktionsnachweis haben wir den BTR 4.2 dann mittels Klinkenanschluss mit unserem Laptop verbunden. Leider sind die analogen Ausgänge, hier der Kopfhörerausgang des Laptops, nicht sehr hochwertig, so dass sich auf dem Bluetooth-Lautsprecher ein leichtes Rauschen einstellt, dass bei fehlender Musikwiedergabe auffällt - dafür kann der BTR 4.2 aber nicht wirklich viel, er überträgt lediglich, was ihm zugeführt wird.

Für den eigentlichen Praxistest wird der Transceiver per optischem Digitalkabel und beiliegendem Adapter mit einem Samsung Ultra HD Blu-ray Player verbunden - hier gibt es dann auch kein störendes Nebengeräusch. Ohne jegliche Voreinstellungen bleibt der Bluetooth-Lautsprecher aber stumm. Das wundert uns aber nicht, denn über den optischen Digitalausgang des Players wird obligatorisch der unbearbeitete Bitstream der Blu-ray Tonspur wiedergegeben, zumeist Dolby Digital oder DTS. Wir müssen also im Menü des Players unter Digitalausgang "PCM" einstellen. Dann dekodiert der Player die jeweilige Tonspur und gibt diese als kompatibles PCM-Signal an den Oehlbach Transmitter weiter. Und schon erfolgt die Tonausgabe über den verbundenen Go & Play Bluetooth-Lautsprecher. Wir haben uns den Hobbit - Smaugs Einöde ausgesucht, denn bei der Filmwiedergabe würde man eine eventuell starke Verzögerung sofort bemerken. Dies ist erfreulicherweise nur in kleinstem Maße der Fall, bei Dialogen werden selbst empfindliche Zuschauer kaum etwas bemerken, lediglich sehr spitzfinderische Filmenthusiasten bemerken an ein oder anderer Stelle, z.B. wenn eine Tür zuschlägt oder Explosion erfolgt, eine minimale Verzögerung, die im Alltagsbetrieb nicht stören sollte. Auch hier ist die akustische Darstellung klar, sauber und lebendig. Das gilt auch für die Gesangseinlage von Ed Sheeran während des Abspanns.

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Fazit

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Oehlbach BTR 4.2 Bluetooth-Transceiver

Der Oehlbach Transceiver ist kein Schnäppchen, dennoch präsentierte er sich während des Testbetriebes als vielseitig, kompakt und komplikationsfrei. Dass die Oberfläche nicht perfekt ist, bleibt ein kleines Detail der sonst recht soliden Verarbeitungsqualität. Auch die Kabel im Lieferumfang gehen in Ordnung und dass zusätzlich zum Micro-USB-Kabel ein Netzteil mit dabei ist, ist heutzutage nicht unbedingt üblich und positiv hervorzuheben. Die Kopplung, sei es mit Zuspielern oder Wiedergabegeräten, verlief mit unseren Komponenten problemlos und zuverlässig. Auch die drahtlose Übertragung des Audiosignals ist nicht zu beanstanden und konnte beinahe vollständig verzögerungsfrei in Kombination mit hochwertigen Komponenten überzeugen.

Kompakter, flexibler Bluetooth-Transceiver mit unkomplizierter Handhabung
ausgezeichnet
23.04.2018

Test: Philipp Kind
Datum: 23.04.2018

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