TEST: JBL Bluetooth-Kompaktlautsprecher Go 3 - hervorragende Vorstellung für 40 EUR Kaufpreis

JBL bringt seinen Einstiegs-Bluetooth-Lautsprecher Go nun in der dritten Generation auf den Markt. Mit zahlreichen Optimierungen und einer überarbeiteten Optik ist er in insgesamt acht Farben lieferbar: Klassisches Schwarz, Rot, Blau, Camouflage (Squad),Pink Blau&Pink, Grün und Weiß. Der ultrakompakter Speaker bringt den Bluetooth-Standard 5.1 mit und ist nach IP67 wasser- und staubdicht. Geladen wird, ganz modern, Über USB-C. Ein Ladekabel liefert JBL mit, ein Ladegerät nicht - der moderate Preis von 40 EUR macht sich hier bemerkbar. Der eingebaute Akku hat "Saft" für bis zu fünf Stunden Spielzeit, das ist nicht enorm viel, geht aber für einen so kleinen Lautsprecher und für die Preisliga in Ordnung. Auch ok geht, dass keine Freisprecheinrichtung an Bord ist. Lieber hat JBL mehr in die Akustik bei der Musikwiedergabe investiert.

Ansicht schräg von hinten

Ansicht von oben in liegender Position

Auch die Leistung ist ok, 4,2 Watt klingen nicht nach besonders viel. Wie aber die Testpraxis zeigt, reicht dieser Wert für die Beschallung am Strand oder am Badesee problemlos aus. Frequenzen zwischen 110 Hz und 20 kHz werden wiedergegeben. Die 110 Hz untere Grenzfrequenz sind ein klares Signal dafür, dass man aus sehr kompakt bauenden Gehäusen eben keine Wunder hinsichtlich des Tiefgangs erzeugen kann. 

Hochwertige Trageschlaufe

Sauber integrierte Bedienelemente für Standby/Off und für die Bluetooth-Kopplung

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Exzellent - anders kann man es nicht ausdrücken - sind Material- und Verarbeitungsqualität. Hier konnte JBL im Vergleich mit dem bereits überzeugenden Go 2 weiter zulegen. Der Go 2 wird mittlerweile, je nach Farbe, bereits ab knapp 23 EUR angeboten. Da ist es gut, dass man für den höheren Preis der Neuerscheinung auch noch mehr optische und haptische Güte erhält.

Stellt man den Go 3 auf, Sorgen Gummi-Leisten auf der Unterseite für stabilen Stand

Bedienelemente oben

Stellt man den Go 3 auf, so steht er sicher auf praktisch jedem Untergrund - danke der bei unserem schwarzen Testsample grauen Gummi-Streben. Das strapazierfähige Mesh-Gewebe umkleidet rahmenlos den gesamten Lautsprecher - très chic, wie wir finden. Eine ebenfalls robuste Schlaufe ermöglich das einfache Transportieren. Im typischen JBL-Stil sind die Bedienelemente oben gehalten (Lautstärkeregelung plus Play-Taste, guter Druckpunkt). Nachdem der Go 3 nun mit seiner ausgezeichneten Verarbeitung punkten konnte, stellt sich im Anschluss die nächste Frage: Klingt er so gut, dass er zusammen mit dem besseren Finish den Mehrpreis zum sehr günstigen JBL Go 2 Wert ist?

Klang

Wir beginnen unsere Klang-Testreihen theoretisch mit guter Laune, verbreitet von "Vamos a la Playa" im Mix von Tom Novy und Bella. Ist Spaß beim Hören auch möglich, wenn der preiswerte Go 3 in den Ring steigt? Klare Antwort: Durchaus. Vor allem erfreut uns, dass er im Vergleich zum direkten Vorgänger Stimmen besser betont und über den gesamten Frequenzbereich feiner auflöst. Natürlich darf man nie außen vor lassen, in welcher Preisklasse sich der Go 3 befindet. Aber berücksichtig man diese entsprechend, schlägt sich der kleine Bluetooth-Speaker wirklich gut und deutlich besser als viele kompakte Konkurrenten. Selbst einige größere Speaker haben hier das Nachsehen.

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Beim 90er Jahre Future Breeze-Mix des Cash-Hits "Encore Une Fois" beweist uns der Go 3, dass er für seine kleinen Gehäuseabmessungen sogar räumlich tadellos aufspielen kann. Sicher, für die Beschallung von größeren Lokalitäten ist er nicht der richtige Partner. Im kleinen Home Office oder natürlich im mobilen Einsatz aber kann er seine Qualitäten voll ausspielen, man kann problemlos auch zwei Meter entfernt Stellung beziehen, und der Klang wirkt immer noch nicht verloren, sondern noch räumlich präsent. Wunder bei der Wiedergabe tiefer Bässe kann und darf man nicht erwarten. Es gibt zwar schon einen angedeuteten Bassbereich, dieser ist zudem recht präzise, aber Fundament oder Volumen in größerem Umfang nimmt man nicht wahr. 

Der Klassiker "Ready Or Not" von den Fugees steht als nächstes auf dem Programm. Und die Stimme der Sängerin kommt deutlich besser heraus als erwartet. Die männliche Rap-Stimme liegt minimal zu hoch, hat aber stets klar nachvollziehbare Konturen. Der Bassbereich fällt erneut recht schmal, aber exakt aus. Die Räumlichkeit ist wiederum gut, und in Ansätzen lösen sich die Stimmen sogar vom Lautsprecher.

"Living On A Prayer" von Bon Jovi liegt dem kleinen JBL-Speaker ebenfalls - was wir auch wegen der nur durchschnittlichen Qualität des Quellmaterials nicht gedacht hätten. Impulstreu wird der Rhythmus übertragen, und - man höre und staune - Jon Bon Jovis charakteristische Stimme bringt der Go 3 sehr gut zum Ausdruck. Wechsel im Rhythmus nimmt der kleine BT-Speaker zügig zur Kenntnis. Bei diesem Track, auch das überraschend, fällt es gar nicht richtig ins Gewicht, dass es untenherum an einigem fehlt. Hier wirkt der Bassbereich stets recht präsent, da ab rund 110 Hz der kleine JBL-Lautsprecher durchaus nach vorn geht. 

Wir bleiben in den 80er Jahren, wechseln aber das Genre hin zu erfolgreicher Popmusik aus Norwegen: "The Sun Always Seine On TV" ist bis heute ein Klassiker, der, mehr oder minder gelungen, schon oft im neuen Gewand, sprich im Remix erschien (immer noch klasse - das Remix von Mario Lopez). Wir hören ins Original hinein und stellen fest, dass der Go 3 ein weiteres Mal seine Defizite gut verschleiern kann. Natürlich, dynamisch, mit einer echt wirkenden Räumlichkeit, die man am besten in rund 90 cm bis 1,5 Meter Distanz vom kleinen Lautsprecher wahrnehmen kann. Nun wechseln wir zum Remix von Mario Lopez, bei dem es natürlich kräftiger und schneller "zur Sache" geht. Und wieder keine Schlappe, die sich der kleine Go 3 leistet, im Gegenteil: Bei diesem Track erzielt er die besten Ergebnisse im gesamten Test. Er ist schnell bei Wechseln innerhalb der Gesamtdynamik zur Stelle, stellt die weibliche Stimme gut dar und wirkt stets lebendig und schwungvoll. 

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Über Netflix streamen wir Ausschnitte des Films "Aquaman". In einer ruhigen Dialogszene stellt er unter Beweis, wie sauber er weibliche wie auch männliche Stimmen darstellen kann, den im Hintergrund laufenden Music Score berücksichtigt er ebenfalls ordentlich. In Sequenzen, in denen mehr "Action" vorhanden ist, gibt es natürlich keine "Effektfeuerwerke". Aber er baut ein durchaus räumliches Klangbild auf, wenn man wieder ca. 80 cm bis gut 1,5 Meter weit vom Speaker entfernt ist. Beeindruckt hat uns, wie gut der Music Score auch in den Szenen zur Geltung kommt, in denen er sozusagen "die Hauptrolle" spielt. Unserem Eindruck nach kann man den Go 3 auch ohne weiteres als ultrakompakten Speaker zur Hand nehmen, um z.B. Abends im Hotelzimmer auf dem Tablet oder dem großen Smartphone noch Netflix-Serien oder Filme anzuhören. 

Konkurrenzvergleich

JBL Go 2: Sehr preiswert ist aktuell der JBL Go 2. Bereits ab knapp 23 EUR ist der immer noch gute, ebenfalls äußerst kompakte Vorgänger in zahlreichen Farben verfügbar. Im Vergleich zum Go 3 löst der Go 2 weniger gut auf und stellt Stimmen mit weniger Kontur dar. Die Verarbeitung des Go 2 ist schon richtig gut, die des Go 3 aber noch besser - das Gesamtpaket wirkt noch stimmiger und hochwertiger, erstaunlich für die günstige Preisliga. Somit ist der Go 3 den hohen Aufpreis durchaus Wert, zumal er auch über Bluetooth 5.1 und USB-C verfügt. 

Anker SoundCore 2: Im Vergleich zum damaligen Test ist der SoundCore 2 noch günstiger geworden: Mit aktuell 36 EUR liegt der deutlich größere Bluetooth-Speaker noch unter dem Go 3. Fürs Geld gibt es eine durchaus gute Verarbeitung und 2 x 6 Watt. Hinzu kommen duale Treiber sowie die Anker "BassUp" Technologie, die im Vergleich zur Konkurrenz in der Preisklasse für einen kräftigen Bassbereich sorgen soll.In unseren Testreihen schnitt der SoundCore 2 ordentlich ab, somit ist er für den alltäglichen Einsatz empfehlenswert. Der Go 3 wirkt deutlich hübscher, bringt eine deutlich hochwertigere Materialqualität mit und löst sogar eine Idee besser auf.

Fazit 

Der JBL Go 3 hinterlässt einen hervorragenden Eindruck. Er ist zwar im Vergleich zu den Marktpreisen des Vorgängers Go 2 deutlich teurer, rechtfertigt das aber auch mit höherer Gesamtqualität. Verarbeitung und Materialgüte liegen noch über dem Niveau des bereits guten Go 2. Und auch akustisch gefällt er mit einem erstaunlich guten Auflösungsvermögen und einer überraschenden Räumlichkeit. Zudem gibt der kleine Bluetooth-Lautsprecher, der über einen USB-C-Anschluss und über Bluetooth 5.1 verfügt, Stimmen prima wieder. Während JBL im Test des Xtreme 3 gegenüber dem Vorgänger eine Schlappe hinnehmen musste, wächst der Go 3 über sich hinaus und liefert eine beeindruckende Performance ab.

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Kompakt, hervorragend verarbeitet und erstaunlich klangstark: Der JBL Go 3 überzeugt ohne Abstriche

Bluetooth-Lautsprecher bis 80 EUR
Test 08. Oktober 2020 

Test: Carsten Rampacher
Fotos: Oksana Fritz
Datum: 08. Oktober 2020

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