TEST: Elac Uni-Fi Reference Standlautsprecher UFR52 - die neue akustische Lichtgestalt zum fairen Paarpreis von 1. 698 EUR?

Zum Paarpreis von 1.698 EUR ist seit kurzem der Elac Uni-Fi Reference UFR52 Standlautsprecher erhältlich. Lieferbar ist der Schallwandler wahlweise in: Seidenmatt lackierte Schallwand weiß mit foliertem Korpus in Eiche hell oder aber mit Seidenmatt lackierter Schallwand schwarz mit foliertem Korpus in Walnuss Dekor.

Mit eleganter, gut verarbeiteter grau melierter Abdeckung

Ohne Abdeckung

Die Verarbeitung überzeugt durch einen gediegenen Gesamteindruck. Auch genauer hinschauen darf man, die Spaltmaße fallen gering und gleichmäßig aus, die Oberflächenqualität ist tadellos. 

Hochwertiges Finish und praktisch kein feststellbares Spaltmaß zwischen Schallwand und Korpus

Teil der Rückseite

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Rückseite komplett, gut erkennbar sind die beiden Bassreflex-Öffnungen

Eloxiertes und lackiertes Aluminium als Werkstoff der Wahl bestimmen die wertige Haptik der Front und verweisen dezent darauf, dass auch auf technischer Seite ein großes Upgrade stattgefunden hat.

Standfuß/Sockel

Im Detail

Unter dem Standlautsprecher findet sich zudem ein hochwertiger und solider Standfuß, dieser würde auch deutlich teureren Boxen gut zu Gesicht stehen.

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Chassisbestückung

Der UFR52 ist mit neu entwickelten und im Vergleich zu den Standboxen der Uni-Fi 2.0 Serie vergrößerten, besonders auf hohe Pegelfestigkeit ausgelegten Tieftönern ausgestattet. Diese sorgen mit 165 mm Durchmesser, kräftigem Magnetantrieb und schwarz eloxierten Aluminiummembranen für eine ausgezeichnete Leistungsstärke im Bassbereich. Tiefgang, Nachdruck und Präzision sorgen für Zufriedenheit auch beim anspruchsvollen Hörer, das belegen auch unsere Testreihen später.

Koaxialchassis für den Hoch-/Mitteltonbereich

Für den Mittel- und Hochtonbereich kommt ein koaxiales Chassis im Sinne bestmöglicher Gruppenlaufzeiten zum Einsatz. Bei dieser Konstruktion befindet sich der Hochtöner im Zentrum des Mitteltöners, sodass alle akustischen Signale des Hoch- und Mitteltonbereichs präzise zur gleichen Zeit beim Hörer eintreffen. Der Hochtöner ist mit einer Seidenkalotte versehen – Elac verspricht eine ausgezeichnete Impulstreue. Der Mitteltöner bringt im Sinne enormer Belastbarkeit und ebenfalls hoher Impulstreue eine geprägte Aluminium-Membran mit. Der koaxiale Treiber ist bereits aus der Uni-Fi 2.0 Serie bekannt. Damit jedes Chassis optimal seiner Arbeit im korrekten Frequenzbereich nachgehen kann, wurde die Frequenzweiche der Reference-Baureihe neu konzipiert und mit hochwertigen Bauteilen ausgestattet.

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Terminal 

Eine der beiden Bassreflex-Öffnungen

Auch das Lautsprecherkabel-Anschlussterminal ist neu gestaltet. Es ermöglicht Mono-Wiring, Bi-Wiring oder auch Bi-Amping. Die doppelte, speziell ausgeformte Bassreflex-Öffnung ist für eine gesteigerte Bass-Performance bei gleichzeitig minimierten Strömungsgeräuschen zuständig.

Gecurvte Schallwand

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Die gecurvte Schallwand ist ein weiteres Erkennungsmerkmal. Die zu den Seiten hin fliehende Schallwand der Uni-Fi Reference fügt nicht nur ein hochwertiges „optisches Markenzeichen“ hinzu, sondern optimiert auch das Abstrahlverhalten des Lautsprechers im Mitteltonbereich.

Hinzu kommen verbesserte Verstrebungen. Eine speziell konsturierte, durchgehende Verstrebung verbindet die Gehäuse-Oberseite mit den Seitenwänden. Gehäusevibration werden maßgeblich reduziert – schließlich soll die Musik den Klang bestimmen und nicht das Lautsprechergehäuse.

Neuer Maßstab der Liga bis 2.000 EUR Paarpreis?

Die Uni-Fi Reference UFR51 gibt Frequenzenzwischen 40 Hz und 35 kHz wieder und weist eine Nennimpedanz von 6 Ohm auf. Der Wirkungsgrad liegt bei 86 dB, die Übergangsfrequenzen stehen bei 220 und 1.800 Hz an. Die maximale Belastbarkeit beträgt laut Elac 140 Watt. Bestückt ist der schlanke Standlautsprecher mit einer 25 mm Gewebekalotte, die im Zentrum eines 100 mm messenden Aluminium-Mitteltöners untergebracht ist. Gleich drei impulstreue 130 mm Tieftöner mit Aluminium-Membran sorgen für maximale Bass-Kapazität. Der Lautsprecher ist 995 mm hoch, 234mm breit und 338 mm tief. 

Klang

Bei "Living On A Prayer" von Bon Jovi erwischen wir einen suboptimalen Start, was allerdings eher dem in den oberen Mitten unschön uberhöhten Material zuzuschreiben ist. Dadurch verzerren Stimme und E-Gitarre bei erhöhtem Pegel, auch der Bassbereich erscheint etwas dünn - das offensichtlich wenig sorgfältige Mastering des Tracks drängt uns dazu, gleich mit dem nächstern Song weiter zu machen. 

Wir wechseln zu "How Deep Is Your Love" von Calvin Harris und sind hier gleich von der Wiedergabe der weiblichen Gesangsstimme sehr angetan - präzise zu lokalisieren und tonal sehr lebendig. Als dann der mächtige, harte Bass einsetzt, bewähren sich die drei 130 mm Basschassis von der ersten Sekunde an: Unbeeindruckt auch von höherer Lautstärke, schieben die Uni-Fi Reference UFR52 mit einer überraschenden Wucht an. Warum überraschend? Nun, die recht schlanken Säulen sehen eher harmlos aus, niemand vermutet, dass mit diesen Schallwandlern auch 30 Quadratmeter messende Horräume ohne Schwierigkeiten beschallt werden können. 

Läuft doch - und weil es so schön ist, setzen wir gleich mit David Ghettas "Turn It On" featuring Nicki Minaj) unsere Session fort. Der gewollt aggressive Unterton der Vocals kommt richtig gut heraus, dazu passt der massiv drückende Bass perfekt. Ohne Zweifel sind die UFR52 bei solcher Musik in ihrem Element, da sie auch bei hohem Pegel nie vergessen, ein klares, nachvollziehbar aufgebautes Klangbild bereit zu halten. Wie schon im vorangehenden Beispiel legen sich die Kieler Boxen vehement ins Zeug und punkten auch aus räumlicher Sicht. Insgesamt, das wird hier klar, spielen die Uni-Fi Reference sehr direkt, sehr dynamisch auf. Es gibt Schallwandler, die harmonischer und verbindlicher vorgehen, dafür aber begeistern die UFR52 mit ihrer sprühenden Energie. 

Nun wechseln wir zu "Bad Habits" von Ed Sheeran und sind einmal mehr begeistert von der frischen, unmittelbaren Wiedergabe. Als gäbe es keine unsichtbare Wand, keinen Filter, so spielen die Uni-Fi Reference UFR52 auf. Der wieder sehr kraftvolle, zugleich aber stets exakte Bassbereich und die klar gezeichneten vokalen Konturen sind weitere Pluspunkte, die wir umgehend notieren. Die Detaillierung ist über den gesamten Frequenzbereich ausgezeichnet, die Elac Serien mit dem legendären JET Hochtöner bieten aber im Hochtonbereich nochmals mehr Kontur und Feingefühl. Man muss hier aber die Preisklasse bedenken, in der sich die UFR52 aufhält, und da kann man mit den Ergebnissen sehr zufrieden sein. 

Wir ziehen die Bremse - wie kommen die UFR52 mit langsameren, tiefgreifenderen Titeln wie "Candle In The Wind" von Elton John zurecht? Nun, sehr direkt und natürlich ist die Wiedergabe auch hier. Frisch, authentisch, ungefiltert. Alles Attribute, die zur Elac-Box sehr gut passen. Dadurch wirkt auch dieser Titel sehr echt, reißt mit. Die UFR52 erzielt diese Wirkung wiederum durch ein Spiel, welches den Zuhörer sofort anspricht. Keine Distanz wird aufgebaut, gleich ist man mitten im Song. Man muss die Art der Wiedergabe mögen, keine Frage.

Bei "Big In Japan" von Alphaville geht die Special-Show weiter. Erneut legt die UFR52 richtig los und kommt dieses Mal auch besser mit dem etwas angestaubten Quellmaterial zurecht. Der Bass ist erstaunlich straff und lebendig, und auch die sehr charakteristische Stimme des Sängers wird prima erfasst. Die Konturen aller akustischen Elemente sind auch bei höherer Lautstärke tadellos wahrnehmbar. 

Einordnung ins "Elac-Universum"

Debut Reference DFR52

Wie steht die Uni-Fi Reference UFR52 denn im Vergleich zur günstigeren Debut Reference DFR52 da? Die Uni-Fi spielt direkter, unmittelbarer, enorm dynamisch, und bringt mehr Detailreichtum in jeden Titel. Die Reference DFR52 beeindruckt dafür mit ihrem Hang zur Homogenität, sie tritt verbindlicher auf und kaschiert auch bei weniger gutem Quellmaterial die Mängel besser. Demnach ist es Geschmacksache, für welche Box man sich entscheidet. Der bessere "Universalist" ist die Debut Reference DFR52, mit der man nichts falsch machen kann. Die Uni-Fi Reference UFR52 spielt forscher, fordernder, mit einer Wucht im Bassbereich, die schon fast als "krass" zu umschreiben ist. Sie ist spitzer zugeschnitten auf eine Klientel, meist jüngeren Alters, die einen Lautsprecher suchen, der mit Nachdruck nach vorn marschiert, enorm direkt und mit heftigen Punch im Bassbereich an den Start geht - und gleichzeitig sauber detailliert. Dass die Uni-Fi bei hohem Pegel anstrengender wird als die DFR52, das gehört hier zum Gesamtkonzept.

Und wie sieht es mit der deutlich teureren Solano FS287 aus, dem günstigsten Standlautsprecher mit dem Jet 5 Bändchenhochtöner, aus? Mit 1.499 EUR/Stück spielt sie preislich in einer anderen Liga, aber auch akustisch. Mit feinem Auflösungsvermögen, einer extrem guten Pegelfestigkeit, einer praktisch ebenbürtigen Dynamik im Vergleich zur UFR52 und einem runden, bis ins Detail ausgewogenen Klang macht es die Solano FS287 auch dem sehr versierten Musikliebhaber recht, der viele Musikstile, von zum Beispiel von Techno über Rock bis Klassik, hört. Die Solano FS287 ist einer der ausgewogensten Schallwandler, den wir kennen.

Fazit

Die Elac Uni-Fi Reference UFR52 überzeugt im Test mit ihrer sauberen Verarbeitung, der schicken, modernen Optik und der enormen akustischen Dynamik. Sie ist mit enormer Konsequenz auf eine bestimmte Zielgruppe zugeschnitten: Hörer, die direkt, ungefiltert und nachdrücklich ihrer Lieblingsmusik folgen möchten. Zimperlich und sensibel sowie harmonisch-rund sind nicht unbedingt die passenden Attribute für die UFR52 - und das ist absolut so gewollt. Denn mit der Debut Reference-Serie und der teureren Solano-Baureihe hat Elac genug Pfeile im Köcher, die genau diese Merkmale aufweisen. Klar, auch eine Debut Reference kann Dynamik, und eine Solano FS287 kann nachdrücklich - aber in so komprimierter, kompromissloser Form wie bei der Uni-Fi Reference UFR52 sind diese Eigenschaften selten zu finden. 

Extrem dynamischer, bassstarker und trotzdem optisch edler, schlanker Standlautsprecher

Standlautsprecher Mittelklasse
15. November 2021

Test: Carsten Rampacher
Fotos: Oksana Fritz
Datum: 15. November 2021

 

 


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