PREVIEW: Yamaha RX-A2080 - Kraftvoller 9.2-Kanal AV-MusicCast-Receiver mit Surround:AI-Funktion

Zu Marktpreisen ab 1.580 EUR gibt es den 9.2-Kanal Yamaha AVENTAGE RX-A2080 AV-Netzwerk-Receiver mit MusicCast und der mit dieser Generation neu eingeführten Surround:AI Funktionalität. Im Abhängigkeit zur aktuellen Quelle optimiert Surround:AI den Klang in Echtzeit. Der RX-A2080 hat ein weiteres, interessantes Ausstattungsmerkmal des aktuellen Jahrgangs im Ausstattungsumfang vorzuweisen: Optional kann man drahtlose Surround-Lautsprecher hinzufügen und die eingebauten Endstufen anderweitig (z.B. für eine weitere Hörzone oder Bi-Amping) oder gar nicht verwenden. Zur Auswahl stehen hier die Modelle MusicCast 20 oder MusicCast 50. Die Endstufen des RX-A2080 arbeiten nach wie vor analog und stellen üppige Leistungsreserven bereit:

  • 140 W / Kanal (8 Ohm, 20 Hz-20 kHz, 0,06% THD, 2 Kanal angesteuert)
  • 220 W / Kanal (8 Ohm, 1 kHz, 10% THD, 1 Kanal angesteuert)
  • 220 W / Kanal (4 Ohm, 1 kHz, 0,9% THD, 1 Kanal angesteuert)

Natürlich decodiert der RX-A2080 die 3D-Audioformate Dolby Atmos® und DTS:X™, und auch die Yamaha-"Spezialität", nämlich hochwertige DSP-Programme für Kino, Musik, Entertainment und Gaming stehen bereit. Der besonders leistungsstarke CINEMA DSP HD3 sorgt für einen besonders imposanten und zugleich präzisen DSP-Klangeindruck. Wer hier nun ins Grübeln kommt, wieso eine DSP-Programm authentisch und präzise arbeiten kann - oft sind diese Modi für ein unnatürliches und halllastiges Klangbild verantwortlich - sollte sich mit der Yamaha-eigenen DSP-Technologie etwas näher befassen: Real existierende Räumlichkeiten, wie Referenz-Kinosäle, Kirchen, Konzerthallen oder Jazzclubs werden akustisch exakt vermessen. Die während dieses Prozesses gewonnenen Daten dienen als Vorlage für ein DSP-Programm.

Einmessmikrofon

Der RX-A2080 verfügt über das automatische Lautsprecher-Einmess- und Room EQ-System YPAO™-R.S.C. mit 3D, Mehrpunkt-Einmessung und präzisem EQ. 

Weitere Ausstattungsmerkmale des RX-A2080 umfassen unter anderem die Kompatibilität mit Alexa Sprachsteuerung (mittels Skill), eine extrem robuste Konstruktion mit Anti Resonance Technology (A.R.T.) Wedge (fünfter Standfuß zentral unter dem Gerät, traditionelles Merkmal der Yamaha AVENTAGE AV-Komponenten), hochwertige Bauteile (ESS DAC, Transistoren, Elkes etc.) für überragenden Klang und sieben HDMI-Eingänge sowie drei HDMI-Ausgänge. Natürlich werden unter anderem Dolby Vision, HDR10 und HLG unterstützt. Für Vinylfreunde verfügt der RX-A2080 auch über einen Phonoeingang.

Die Optik können wir schon beinahe als traditionell bezeichnen. Seit es die Yamaha AVENTAGE AV-Komponenten gibt, wurde das Design stets behutsam weiterentwickelt und angepasst, was wir durchaus begrüßen, denn Solidität und Hochwertigkeit liegen immer im Trend. 

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Auch die aktuellen AVENTAGE-Modelle sind von sehr solider Verarbeitungsqualität gekennzeichnet

Großer Lautstärke-Drehregler rechts

Solide Frontplatte und geringes Spaltmaß

Zweizeiliges Display

Bedienelemente unter der soliden Klappe

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Aufgeräumtes Innenleben

Großzügig dimensionierter Kühlkörper

Rundum sauber verschraubt

Der RX-A2080 tritt auf wie ein echter Bolide, was durch die dicke Alu-Front mit massiver Blende besonders hervorgehoben wird. Ein gerasterter Quellenwahlregler mit sauberem Lauf und ein etwas größerer Lautstärkedrehregler mit leider nicht absolut gleichmäßigem Lauf sind markante Fixpunkte bezüglich der frontalen Ansicht. Die stationären Bedienelemente punkten mit sehr gutem Druckpunk. Der obere Bereich der Frontblende ist durch ein großes zweizeiliges, weiß beleuchtetem Punktmatrix-Display, das ausgezeichnet ablesbar ist, gekennzeichnet.  Das Innenleben präsentiert sich aufgeräumt, deutlich sieht man die für die AVENTAGE Baureihe typischen Chassis-Verstrebungen für eine fast völlige Immunität störenden Resonanzen gegenüber. Die neun analogen Endstufen haben identische Arbeitsbedingungen und jede Seite hat ihren eigenen (Blech-) Kühlkörper. 

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HDMI-Anschlüsse im Detail

Zahlreiche digitale und analoge Anschlüsse

2x Komponentenvideo-Eingang + Pre-Out + Zone 2/3

Nur Gutes kann man auch über die Qualität und die Bestückung der Anschlusssektion zu Papier beziehungsweise ins Dokument bringen: 

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  • Hochwertige gekapselte Schraubterminals auf der Rückseite
  • Sehr solide wirkende, sehr gut eingepasste Anschlüsse
  • Insgesamt 3 HDMI-Ausgänge
  • Sieben HDMI-Eingänge 

Natürlich kann man den RX-A2080 wahlweise per App oder aber mittels der für den aktuellen Jahrgang neu entwickelten Fernbedienung steuern. 

Neue Yamaha-Fernbedienung

Die Tasten der komplett überarbeitete Fernbedienung erinnern spontan ein wenig an Folientasten, wie man sie aus Scheckkarten-Fernbedienungen kennt, manchen könnte dies missfallen. Der Druckpunkt ist allerdings ausgezeichnet und die darunter liegende weiße Beleuchtung aller Tasten wirkt hochwertig und erleichtert die Bedienung im dunklen Raum erheblich. Für Anwender, die relativ kleine Hände haben, könnte die Größe als recht ausladend empfunden werden. Pluspunkte bringen die haptisch sehr angenehme gummierte Oberfläche und die groß dimensionierten "Scene"-Tasten für komfortablen Direktzugriff, diese sind prominent ganz weit oben platziert.

Klang

Was können wir nach den ersten Testreihen zum Klang sagen?

Wir starten mit "Metallica - Through the Never 3D"; Blu-ray mit Dolby Atmos-Tonspur. Hier, bei diesen harten Heavy Metal-Hymnen wie "Ecstasy Of Gold" oder "Creeping Death", besticht der RX-A2080 direkt mit seiner brachialen Kraft. Auch ohne Subwoofer schiebt der RX-A2080 massiv an und spielt in Kombination mit den großen Canton Reference 5K enorm tief hinunter und bleibt dabei kontrolliert und präzise. Der Yamaha agiert extrem schnell und setzt auch feine akustische Elemente blitzschnell um. Auffällig ist die sehr dichte Gesamtkulisse, die Übergänge von links nach rechts gelingen nahtlos. Auch die Überkopf-Ebene - wenn die Ausprägung auf der Tonspur entsprechend vorgesehen ist - wird akkurat eingearbeitet, und die räumliche Weite sowie die räumliche Tiefe sind sehr ausgeprägt. Man muss allerdings hinzufügen, dass die Intensität der Atmos-Effekte bezüglich der Tonspur dieser BD recht unterschiedlich ausfällt. Ein Effekt, der die Vorzüge von 3D-Audio gut verdeutlicht: als das Bühnenbild von oben herab stürzt (geplanter Show-Effekt), gliedern sich die Überkopf-Elemente sehr harmonisch in die Gesamtkulisse ein und erweitern das Klangbild effektiv nach oben.

Der RX-A2080 tritt trotz der sehr natürlichen Darstellung sehr dynamisch, lebendig und mitreißend auf. Kennzeichnend ist die fetzig-kraftstrotzende Darstellung der E-Gitarren, die für Metallica unverkennbare Verzerrung erkennt man sofort. Das Schlagzeug begeistert besonders, zu loben sind die schnelle Umsetzung der Doppelbass-Artillerie; auch bei hoher Komplextität geht hier nichts unter, sondern wird klar und mit sauberer Balance hervorgehoben. Die Kombination aus enormer Kraft und hoher Präzision gefällt; nachdrücklich, aber nie übertrieben wirken die Drums, trocken und hart - genauso, wie es sich der Metallica-Fan wünscht. Nun sind wir ausführlich auf die Darstellung der Instrumente eingegangen, wie sieht es aber mit der Stimmwiedergabe aus - eine hervorragende Präsentation vokaler Elemente ist nicht die Stärke dieser Blu-ray, aber der Charakter des Frontmannes James Hetfield ist absolut nachvollziehbar, was belegt, dass der Yamaha sehr gute Arbeit leistet. In jeder Situation diese Blu-ray betreffend gibt sich der RX-A2080 absolut souverän und pegelfest, beschallt locker größere Wohnzimmer/Heimkinos und zeigt nur minimale tonale Veränderungen im Hochton, wenn es in den Maximalbereich geht.

Kommen wir zu unserem zweiten Beispiel, wieder Musik, diesmal "a-ha The Final Concert", DTS-HD Master Audio, u.a. mit Surround: AI. Tracks; "The Sun Always Shines On TV", "Hunting High And Low", "We Are Looking For The Whales":

Wieder überzeugt der Yamaha durch die sehr räumlich wirkende, dreidimensionale Kulisse gleich zu Beginn. Bedingt durch diese dichte, facettenreiche Atmosphäre fühlt man sich selbst wie ein Konzertbesucher. Der RX-A2080 stellt hier sein ausgeklügeltes Bass-Management wieder exzellent unter Beweis, enorm präzise werden die Canton Reference 5K angesteuert und liefern exakt die notwendigen Bassanteile; lediglich an manchen Stellen fällt diese Performance etwas ab, wo wir uns ein wenig mehr Nachdrück wünschen. Das liegt aber zum Teil auch an der Tonspur dieser Blu-ray, die im Bassbereich sowieso etwas mehr Nachdruck vertragen könnte.  Erwähnenswert ist die exzellente Stimmwiedergabe, hier können wir kaum kritisieren: charakteristisch und fein detailliert werden die Vokalstimmen der beiden Sänger reproduziert.

Nun schalten wir Surround:AI zu: Der RX-A2080 greift auf DSPs mittels Cinema DSP HD3 Chip zurück und bezieht außerdem unsere Dolby Atmos Lautsprecher mit ein. Und die Mission kann man durchaus als gelungen bezeichnen: Die Klangkulisse wirkt nochmals weitläufiger und breiter, auch gewinnt sie durch die Überkopf-Ebene an Dreidimensionalität. Beeindruckend ist, dass die Gesamtkulisse aber nicht weniger authentisch wirkt, beinahe im Gegenteil: die Stimme erscheint zentraler und näher am Zuhörer bei aktiviertem Surround: AI und wird so noch präsenter wahr genommen. Auch die Atmosphäre profitiert und wirkt insgesamt dichter und gewinnt an Lebendigkeit. Wir hätten nicht gedacht, dass sich das Wirken von Surround:AI so positiv bemerkbar macht. 

Natürlich darf auch ein Film-Beispiel nicht fehlen, wir hören Ausschnitte aus "Mad Max - Jury Road" in Dolby Atmos. Mad Max bietet eine Kombination aus vielen, schnell umzusetzenden akustischen Effekten sowie kraftvollen Explosionen sowie einen progressiven, harten Electro-Score und ist demnach gut geeignet, dem RX-A2080 akustisch "auf den Zahn" zu fühlen. Und der 9.2-Kanal-Receiver schlägt sich hervorragend. Eine exzellente Umsetzung der Motorengeräusche der verschiedenen Fahrzeuge und eine gewaltige, vom Timing her absolut stimmige Umsetzung der zahlreichen Explosionen sprechen für den RX-A2080. Die Richtung umherfliegender Geschosse kann genau nachvollzogen werden. Absolut souverän und pegelfest, bleibt der Yamaha auch bis ans Limit angenehm und sauber - die bereits bei musikalischem Material gemachten Eindrücke bestätigen sich. Die sehr dichte atmosphärische Kulisse versetzt den Zuschauer mitten ins Geschehen, so z.B. bei der kurzen Verfolgungsjagd direkt zu Beginn, aber auch, als die zahlreichen Menschen händeringend auf das Wasser warten. Das "Mittendrin anstatt nur dabei"-Feeling ist beim RX-A2080 sehr ausgeprägt. Wie eine Welle überrollt der Klang über den Zuschauer und nimmt ihn für sich ein, als sich zur rasanten Action-Fahrt der treibende Musik-Score gesellt. Der Yamaha setzt stets auf eine authentische Wiedergabe, so klingen aufeinander treffende Metallteile passend spitz, der RX-A2080 neigt nicht zu tonaler Wärme, wenn es nicht angebracht ist.Der Yamaha AV-Receiver wirkt über den gesamten Zeitraum gelassen und unangestrengt, während er bis ans Maximum seiner Leistungsreserven geht und neben enormer Kraft und Nachdrücklichkeit auch eine sehr präzise Darbietung abliefert. Die schnell umgesetzten Explosionen gelingen immer auf den Punkt und scheinen keinen großen Einfluss auf die sonstige Klangkulisse zu haben, der RX-A2080 behandelt alle Bereiche mit identischer Sorgfalt.

Erstes Fazit

Der Yamaha RX-A2080 besticht durch seine hohe Gesamt-Leistungsfähigkeit. Surround:AI als technisch aufwändige und akustisch sehr gelungene Möglichkeit, in Abhängigkeit des jeweiligen Quellmaterials in Echtzeit den Klang zu optimieren, ist ein besonders erwähnenswertes Feature. Aber auch das aufwändige YPAO-Einmesssystem ist ein wichtiges Merkmal. Die neun analogen Endstufen packen nachdrücklich zu und erweisen sich als sehr pegelfest. Die Verarbeitung ist Yamaha-typisch hochwertig, und auch im Inneren zeigt sich der RX-A2080 als solide und absolut preisklassengemäß aufgebaut. 

Preview: Philipp Kind, Carsten Rampacher
Datum: 31. Januar 2019

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