XXL-TEST: Panasonic Ultra HD-OLED-TV TX-65FZW954 (2018)

Samsung hat 2018 die Messlatte hoch gelegt. Mit dem QLED Ultra HD-TV Q9F für 3.999 EUR gelang den Südkoreanern ein großer Wurf.  Da sind wir nun gespannt, ob es Panasonic mit dem gleich teuren Ultra HD OLED-TV TX-65FZW954 gelingt, diese Benchmark nochmals zu übertreffen. Optisch ähnelt der 2018er Panasonic dem Vorjahresmodell TX-65EZW1004 stark. Als der EZW1004 damals eingeführt wurde, betrug die unverbindliche Preisempfehlung noch 6.999 EUR (!), bevor schon bei der 2017er Generation die Preise von Panasonic gesenkt wurden. Nun sind wir bei knapp 4.000 EUR für den FZW954, der mit Technics-getunter Soundbar und zahlreichen visuellen Finessen antritt. Das verdeutlicht, dass auch OLED-TVs der Spitzenklasse zu bezahlbaren Kursen käuflich zu erwerben sind. Gut, das mag mancher anzweifeln, LCD-basierte 65-Zöller (Ultra HD + HDR) sind schon für unter 800 EUR (!) zu bekommen. Aber extrem anspruchsvolle Bildliebhaber werden mit diesen für Normalverbraucher durchaus ansprechenden Alternativen auch nicht einmal im Ansatz glücklich werden.

Konzerntochter Technics kümmert sich um guten Klang

Wenden wir uns nun wieder dem FZW954 zu. Der Ultra HD-TV mit dem Panasonic Quattro Tuner bringt den Studio HCX Bildprozessor in der neuesten Generation mit und zeigt sich in hochwertiger Verarbeitungsqualität.Das sieht man gut am schmalen Rahmen, und auch die wie ein externes Gerät wirkende Soundbar ist von untadeliger Material- und Verarbeitungsgüte. Nur das genarbte Hartplastik der Rückseite passt nicht ganz zum sonstigen Eindruck. Mit unter anderem 4 x HDMI und 3 x USB ist der Panasonic hinsichtlich der Anschluss-Bestückung preisklassengemäß ausgestattet.

Rückseite

Standfuß-Konstruktion im Detail

Sauber, aber nicht besonders stylisch oder aufwändig integrierte Bedienelemente direkt am TV

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USB 3.0-Anschluss seitlich

Weitere Anschlüsse

Zur Information: Der FZW954 ist CalMan- und AutoCal-ready. Damit ist es besonders komfortabel, den Panasonic mittels entsprechender CalMan-Software und kompatiblem Sensor besonders präzise zu kalibrieren. Doch ehrlich gesagt muss das nicht unbedingt sein, denn mit zwei "Professionell" (ISF) Programmen (eines für den Tag und eines für die Nacht) sowie zwei THX-Bildmodi (für dunkle und hellere Räume) ist der FZW954 schon ab Werk sehr gut mit Bildprogrammen für enorme Authentizität gerüstet. Zum Thema HDR: Der FZW954 ist kompatibel zu HDR10, HDR10+ und HLG , aber nach wie vor nicht zu Dolby Vision.

Fernbedienungen und Handhabung

Wahl der Menüsprache

Herstellen einer Netzwerkverbindung

TV ist nun mit dem Internet verbunden

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Wahl des Landes

Wahl des Tunersignals

Wahl des Suchlauf-Modus

DVB-S Antennen-Setup

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Suchlauf

Der FZW954 ist zügig eingerichtet, natürlich gibt es einen Einrichtungsassistenten und auch eine direkt auf dem TV verfügbare Bedienungsanleitung.

Zwei Fernbedienungen im Lieferumfang

Der FZW954 bietet zwei Fernbedienungen im Lieferumfang. Eine große Fernbedienung mit Metalloberseite und Beleuchtung sowie eine deutlich kleinere Remote, deren Oberfläche teils aus Metall und teils aus genarbtem Kunststoff besteht.

Anleitung für die Verwendung der Touch Pad-Remote

Wie man mit der kleinen Touchpad-Fernbedienung umgegangen wird, kann man schnell mittels ein paar Screens mit Hilfetexten erlernen. In der Mitte der kleineren Fernbedienung ist ein Touchpad untergebracht, ebenso ist das Mikrofon für die Sprachsteuerung in der kleinen Fernbedienung untergebracht. Die Steuerung ist über beide Fernbedienungen komfortabel. Beginnen wir mit der kleinen Remote. Das Touchpad arbeitet sehr präzise, man navigiert sich zügig durch die Menüs. Ab Werk durchsucht die Panasonic-eigene Sprachfunktion YouTube, das TV-Programm und die TV-Aufnahmen. Befehle über das Mikrofon werden klar und deutlich verstanden und rasch umgesetzt. Zu einem späteren Zeitpunkt (voraussichtlich ab Oktober) ist noch ein Amazon Alexa/Google-Assistant-Update (Software) geplant, so dass sich die Sprachassistenten dann in Verbindung mit dem FZW954 und dem FZW804 (2018er OLED-Serien) verwenden lässt.

Einführung in elementare Bedienprozesse per Kurzanleitung

Apps

Wie üblich, ist es immer wichtig, auf die neueste Firmware zurück zu greifen

Kommen wir noch zur großen Fernbedienung. Sie ist relativ schwer, was dabei hilft, einen hochwertigen Eindruck zu hinterlassen. Trotzdem liegt sie recht gut in der Hand. Oben rechts ist die "Light" Taste für eine komplette Beleuchtung in der Dunkelheit, sehr gut. Links unterhalb des relativ weit oben untergebrachten Navigationskreuzes findet sich eine direkte Taste zum Video-Streaming-Dienstleister Netflix. Neben der Netflix-Taste, demnach in der Mitte, befindet sich der "Home" Button fürs Hauptmenü. Im Vergleich zu früheren Generationen sind die drei Grundpunkte Live-TV, Apps und Geräte grafisch leicht überarbeitet und kleiner. Ganz links unten im Sreen befindet sich noch eine kleine Funktionsleiste. Von oben nach unten gibt es hier folgendes:

  • Suchlauf
  • Die drei Hauptpunkte Live-TV, Apps, Geräte
  • Live-TV: Programmübersicht mit Thumbnails
  • YouTube: Mit aktuellen Empfehlungen (Thumbnails)
  • TV-Aufnahmen (externe HDD erforderlich, diese wird speziell für die Verbindung mit diesem TV formatiert)
  • Einstellung: Tab-Einstellung (hier kann man das Menü nach eigenen Vorstellungen anpassen), sowie "Auto Pin aus"

Und wo befinden sich nun die Einstellungen z.B. zu Bild und Ton? Hier verwenden wir die Taste "Menü", die sich direkt eine Reihe unterhalb des On/Standby-Buttons befindet. Das Hauptmenü gliedert sich in:

Bildmenü

Bildschirmwartung

  • Bild: Hier finde man unter anderem die Wahl des Bildmodus: Dynamik, Foto Professionell, Normal, THX Cinema, THX Bright Room, True Cinema, Benutzereinstellungen, Professionell 1, Professionell 2, Sport, Spiel. Weitere Bild-Einstellungen umfassen: Luminanzlevel, Kontrast, Helligkeit, Farbe, Farbton, Schärfe, Farbtemperatur, Color Management, Farb-Remastering, Umgebungssensor, HDR-Helligkeitseinstellung, Rauschunterdrückung, Remaster-Prozess MPEG, Remaster-Prozess Auflösung, Kontrast-Remastering, Intelligent Frame Creation (Zwischenbildberechnung), Erweiterte Einstellungen (Kontrast-Regelung, Kontrast-Regelung Einstellungen, Weißabgleich, Farbabgleich, Gamma, Grundeinstellungen Wiederherstellung), Optionseinstellungen (Film-Klarzeichner, Schwarzes Zwischenbild, EOTF Typ), Bildschirmeinstellungen (Bildseitenverhältnis, 16:9 Overscan, Zoom Anpassung, Bildschirm ein/aus, Pixel Orbiter, Bildschirmwartung, Bildschirmwartung Nachricht), Picture Tasteneinstellung (hier kann man aus den zahlreichen Bildmodi auswählen, welche man über die "Picture" Taste auf der Fernbedienung (oberste Tastenteile neben Menü) anwählen kann. Generell gilt: Nicht in jedem voreinstellten Bildmodus ist jede Bildeinstellmöglichkeit vorhanden, nicht bei jedem Quellmaterial kann man jeden Bildmodus verwenden. Zudem gibt es rechts auf dem Screen kurze Hilfe-Texte, die die jeweilige Funktion erklären.

Ton-Modi

  • Ton: Modus (Standard, Musik, Sprache, Stadion. Benutzer), Bass, Höhen, Equalizer (150/200/500 Hz, 1/2/4/8/12 kHz), Balance, Surround, Bass-Verstärkung, Sport Sound-Link, TV-Lautsprecher-Einstellungen, Kopfhörerlautstärke, Auto-Pegel, Lautstärke-Korrektur, Klang-Umgebungsanpassung, bevorzugter Audiotyp, SPDIF Auswahl, Pegel Optischer Ausgang, Sprachhilfe-Einstellung, Audio Deskription, Grundeinstellungen. Auch hier gibt es erläuternde Hilfetexte.

Zusätzlich zu den beiden von uns detailliert vorgestellten Punkten "Bild" und "Ton" finden sich des weiteren noch die Menüs

  • Netzwerk
  • Timer
  • Setup
  • Hilfe
  • Option

Der TX-65FZW954 ist insgesamt einfach zu handhaben, trotz der immensen Funktionsvielfalt treten kaum Verständnisprobleme auf.

Bild DVB-S2-Tunerempfang

Wir verwenden den sehr ausgewogenen "THX Bright Room" Bildmodus für die DVB-S2-Wiedergabe von "ARD Büffet". der FZW954 offeriert ein rauscharmes, plastisches sowie farbechtes Bild mit guter, natürlicher Schärfe. Der stehende Bildhintergrund zeigt, während sich Bewegungen im Vordergrund abspielen, keinerlei Pixeleffekte oder Unschärfen. Dem FZW954 gelingt es ausgezeichnet, verschiedene Bildebenen voneinander zu differenzieren. Die Kleidung der Moderatoren wird sehr gut wiedergegeben, im Muster des Hemdes (einmal Punkte, einmal große Karos) stört kein Flimmern.

Detailaufnahmen, wenn die Kamera sehr nah an ein Objekt heranzoomt, beweisen dann, dass hier 720p Material auf 2.160p hochskaliert wird. Der Panasonic mit seinem Studio HCX Chip beeindruckt mit stabilem sowie exatem Upscaling, kann aber natürlich auch nicht verleugnen, dass das Quellmaterial im Vergleich zur Panelauflösung relativ gering auflöst. Die Intelligent Frame Creation arbeitet sehr gut, in der Einstellung "Mittel" wird verbleibendes Ruckeln effektiv entfernt. Die Helligkeit des OLED Panels der 2018er Panasonic UHD-OLED-Serien stufen wir als überraschend hoch ein. Auch bei externem Lichteinfall gibt es hier kaum ein Kontrast-Detail, das in der Dunkelheit "absäuft".

Bild Ultra HD Blu-ray "Independence Day - Die Wiederkehr"

Nun verdunkeln wir den Testraum und legen die Ultra HD Blu-ray "Independence Day - Die Wiederkehr" ein. Wir betrachten das dritte sowie das vierte Kapitel . Sofort erkennt der FZW954 das HDR-Signal. Als Bildmodus verwenden wir THX Cinema" mit authentischen, Kino-liken Farben und sehr feiner Kontraststaffelung. Im dritten Kapitel begibt sich David als Experte zusammen mit seinem Team mitten in die Wüste. Die Gesteinsformationen holt der Panasonic sehr präzise heraus, kleine Kontrastdifferenzen werden auch unter schwierigen Bedingungen dargestellt.

Der Warlord und seine Armee werden im Strahl der Scheinwerfer scharf und lebendig wiedergegeben. Schärfe-Unschärfe-Effekte stellt der FZW954 plastisch dar. Das Bildrauschen ist im Quellmaterial enthalten, das 2018er OLED-Panel rauscht noch weniger als das in den 2017er Modellen verbaute Panel.

Der FZW954 schafft jederzeit einen stabilen Bildstand, seine Fähigkeit, den HDR-spezifisch großen Kontrastumfang herauszuholen, ist erstklassig. Die Absturzstelle des Alien-Raumschiffs arbeitet der TV facettenreich heraus. Als sich David mit seinem Team auf den Weg ins Innere des Raumschiffs macht, überzeugt der FZW954 mit einer klaren, scharfen Wiedergabe der blauen Anzeigen. Davids Dreitage-Bart kommt trotz des herrschenden Dämmerlichts ausgezeichnet zur Geltung.

Nun folgt eine Außenansicht der Mondbasis. Extrem scharf und detailreich werden praktisch alle Einzelheiten sichtbar. Dann wandert die Kamera ins Innere der Mondbasis. Die nüchternen Kammer der Crew arbeitet der FZW954 in gewohnt klarer Darstellung heraus. In der Basis auf der Erde, als Hillers Sohn vorgestellt wird, beweist der Panasonic ein weiteres Mal, dass er zu einer dreidimensionalen Bild-Präsentation fähig ist. Als Hiller mit seinem Fluggerät auf der Mondbasis landet, erscheinen alle Bewegungsvorgänge stabil und sicher. Der Panasonic ist jederzeit souverän Herr der Lage.

Bild Ultra HD Blu-ray "San Andreas", Filmbeginn

Das gute, aber keinesfalls überdurchschnittliche Quellmaterial sieht im "THX Cinema" Bildmodus einmal mehr überraschend hochwertig aus. So kommt der plötzliche Erdrutsch, der für den Unfall der jungen Frau sorgt, visuell enorm gewaltig zum Ausdruck. Die Bewegungen laufen stabil ab, die Farbgebung ist authentisch. Das Innere des zerstörten Subarus arbeitet der FZW954 sehr gut heraus. Nun kommt der Rettungshubschrauber mit Ray Garnes an Bord ins Bild, der dort mit seiner Mannschaft gerade von einer Reporterin interviewt wird, als der Notruf mit dem Autounfall eintrifft. Das Innere des Helikopters mit der gesteppten Wandpolsterung, das mit einem Fellüberzug versehene Mikrofon der TV-Kamera  oder das Papier, auf dem die Reporterin sich Notizen macht, beweist die Liebe zum Detail ein weiteres Mal.

Nun befindet sich der Helikopter auf dem Weg zum Unfallort. Der Helikopter wirbelt Staub auf, als er sich in der Luft über der Felsspalte bewegt, in die das Auto gerutscht ist. Der Panasonic schafft ein realistisches, fein abgestuftes Bild, das sieht man auch bei den Panorama-Aufnahmen, als der Hubschrauber über der Unfallstelle kreist. Obwohl in der Felsspalte Schatten herrscht, zeigt der FZW954 die Umrisse des schrottreifen Autos und den Staub auf dem Lack in praktisch allen Einzelheiten. Die Instrumente im Cockpit des Helikopters, auf welche die Kamera kurz schwenkt, werden mit leichter Stauboberfläche sehr detailreich auf den Bildschirm gebracht.

Als ein Mitarbeiter aus Garnes' Team das Auto stabilisieren möchte, was sich als äußerst schwierig erweist, überzeugt uns der Panasonic einmal mehr mit seinem räumlich sehr akkurat gestaffelten, bewegungsstabilen Bild. Das kann man auch gut erkennen, als Garnes aus dem Helikopter steigt, um sich ebenfalls in die Schlucht abzuseilen. Die Rettungsaktion, die gerade noch funktioniert, wird so zu einem sehr intensiven visuellen Erlebnis.

Bild Blu-ray, Stirb Langsam 4.0, Kapitel 5 und 8

Einmal in der Nacht (Kapitel 5), einmal auch am Tag (Kapitel 8), im Modhs THX Bright Room mit etwas externem Lichteinfall: Der FZW954 liefert saubere Arbeit ab. Das Upcaling von 1.080p auf 2.160p gelingt in exzellenter Qualität, auch in den dunklen Sequenzen, die hier besonders anfällig sind, ist das Scalingrauschen sehr gering. Der Panasonic schafft es auch bei Blu-ray-Material in SDR, einen weiten Kontrastumfang zu erzeugen, die Graustufen bei der Schießerei in Matthew Farrells Wohnung kommt daher sehr facettenreich zur Geltung.

Auch Möbestücke wie z.B. der schwarze Ledersessel oder ebenfalls eher dunkle Regale arbeitet der Panasonic trotz der fast völligen Dunkelheit der Szene sauber heraus. Die große Explosion am Ende des Kapitels zeigt die Hausfassade sehr detailliert, mit den herunterfallenden Trümmerteilen. Im 8. Kapitel dann, welches am Anfang bei Tageslicht spielt, begeistert der Panasonic mit einer sauberen Bewegungsdarstellung (Helikopter am Kapitelbeginn) und mit einer feinen Durchzeichnung des blassen Gesichts von Matthew und dem doch von einigen Fältchen durchsetzten Gesichts von John McLane.

Als es in Gabriels Schaltzentrale dann wieder düster wird, und auch in der ebenfalls recht dunklen Sequenz der Verkehrsleitzentrale, spielt der FZW954 seinen erstklassigen Kontrastumfang und den sehr tiefen Schwarzwert erneut aus. Wie authentisch und natürlich das Bild ist, wie plastisch und bis ins Detail homogen, begeistert immer wieder. Demnach zeigt der OLED auch im aktuellen Jahrgang 2018 typische Panasonic-Tugenden: Höchster visueller Realismus trifft auf hevorragende Bilddynamik, und die Schärfe ist zwar stets hoch genug, aber nie überzogen, sondern immer noch natürlich.

Bild Blu-ray, Ein Quantum Trost, ab Filmbeginn

Hat eben gut geklappt und sieht auch diesmal wieder exzellent aus: THX Bright Room bei etwas externem Lichteinfall, der häufig auftritt. Gerade der TV im Wohnzimmer muss häufig mit externem Lichteinfall klarkommen, ganz gleich, ob bei Tageslicht Inhalte betrachtet werden oder ob Abends vielleicht ein Ehepartner liest, im Schein einer Lampe, und der andere fernsieht. Da ist es sehr gut, dass der FZW954 nicht nur Bildprogramme, die die Qualität unter Idealbedingungen (abgedunkelter Raum) nochmals steigern können, sondern auch Modi offeriert, die trotz negativer Einwirkungen (externer Lichteinfall) erstaunlich viel aus dem Quellmaterial herausholen.

Wir starten direkt ab Filmbeginn, die Kamerafahrt über den Gardasee hin zur erbitterten Jagd der Killer in schwarzen Alfa Rome 159 auf 007 im Aston Martin DBS: Das Glitzern des Wassers unter dem Licht der Sonne arbeitet der Panasonic sehr glaubwürdig heraus. Das Rauschen steckt hier im Quellmaterial, man kann es durch Einsatz des Rauschfilters (Rauschunterdrückung und Remaster-Prozess MPEG jeweils auf Stufe "mittel") recht gut reduzieren. Scalingrauschen produziert der FZW954 auch hier wieder praktisch gar nicht. Und als man sich dann inmitten der Verfolgungsjagd befindet, präsentiert der OLED-TV praktisch jedes Detail auf dem Silbertablett. So die Alu-Pedalerie des Aston Martin DBS, den Lauf der MP der Gangster, den Kühlergrill des Land Rover Defenders der Carabinieri oder den losen Untergrund im Steinbruch.

Es ist dieser ungemein echte, realistische Gesamteindruck, der das Bild des Panasonic hervorhebt. Scharf, klar, fein detailliert - können andere genauso gut Aber diese extrem sorgfältige Abstimmung aller Bildparameter aufeinander, das kann Panasonic auch im Jahr 2018 nach wie vor am besten. Die "Intelligent Frame Creation" liefert in der Stellung "mittel" eine überragende Vorstellung ab. Ganz gleich, ob Kamerafahrten oder Bewegungen aller Art, der äußerst stabile Bildstand und die Abwesenheit von Bewegungsunschärfen sprechen für sich.

YouTube, Zion National Park, Autumn, 4k Nature Documentary Film (2.160p)

Wie stellt der Panasonic 2.160p Material von YouTube dar? Die vier professionellen Modi (THX + Professionell/ISF, jeweils für Tag und Nacht) stehen auch hier zur Verfügung. Feinste Farbwiedergabe der einmaligen Herbststimmung im Nationalpark, eine großartige Bildtiefe, und eine exakte Zeichnung der Berg- und Felsformationen sorgen für einen umfassenden Bildeindruck. Der Zuschauer hat allzeit die Möglichkeit, richtig ins Geschehen einzutauchen, der stabile Bildstand, die bis in hinterste Bildebenen ausgezeichnete Bildschärfe und die exakte Einarbeitung kleinster Einzelheiten sorgen für höchste Zufriedenheit beim Panasonic-Besitzer.

YouTube, Costa Rica in 4K/60

Tolle Landschaftsaufnahmen, Macroaufnahmen von Tieren und Pflanzen: Wir haben im THX Bright Room Modus zugeschaut. Die Haut der Schlange, oder die Haut des kleinen Frosches, die Spinne im Netz, die Blätter der Palme und Landschafts-Panoramen: Der FZW954 überzeugt auch bei diesem Beispiel wieder durch die ungemein feine, authentische Staffelung des Bildes. Fließend, nahtlos, gehen kleine benachbarte Farbnuancen ineinander über, das gesamte Bild wirkt immer wie aus einem Guss. Bokeh-Effekte setzt der Panasonic exzellent um, fokussiert mit überwältigender Klarheit das zentrale Objekt.

Klang

Technics-Soundbar

Mit aktivierter Bassverstärkung und im Surround-Modus "Kino Surround Pro" hinterlässt der FZW954 bei "San Andreas" einen akustisch erfreulichen Eindruck, der uns aber nicht vom sprichwörtlichen "Hocker" reißt. Die von Technics aufgepeppte Soundbar leistet 80 Watt, Panasonic nennt das gesamte System "Reference Surround Sound Pro".

Für denjenigen, der einfach am Feierabend entspannt einen Film sehen möchte, reicht das Gebotene problemlos aus, auch die Räumlichkeit ist, entsprechende Einstellung im Ton-Menü natürlich vorausgesetzt, ordentlich. Stimmen sind klar verständlich, werden aber zugleich gut ins tonale Gesamtgefüge integriert, wie sich bei "San Andreas" nachvollziehen lässt. Gewaltige Effekt-"Orgien" wie die finale Schlacht in Independence Day 2 lassen aber erkennen, dass anspruchsvollere Hörer sich vielleicht besser nach zusätzlichen externen Sound-Lösungen umschauen sollten.

Bei den beiden Blu-rays "Stirb Langsam 4.0" und bei "James Bond 007 - Ein Quantum Trost" präsentiert die Technics-Soundbar eine gute Stimmwiedergabe und einen insgesamt recht klaren Hochtonbereich. Was die Bass-Qualität und die räumliche Effekt-Ausbreitung angeht, werden zwar ordentliche, aber keine bahnbrechenden Leistungen erzielt. Z.B. das 5. und 6. Kapitel von "Stirb Langsam 4.0" zeigt auf, dass man bei moderater Lautstärke durchaus zufrieden sein kann, wenn Lautstärkebereiche oberhalb der Zimmerlautstärke aufgesucht werden, lässt die Souveränität aber hörbar nach: Das Raumgefühl und die ohnehin schon nicht sehr ausgeprägte Kraft im Bassbereich lassen nach.

Konkurrenzvergleich

Der Samsung Q9F bietet noch mehr maximale Bildhelligkeit und noch mehr Bildschärfe. Hinzu kommt, dass aufgrund der anorganischen QLED-Technologie keine Einbrenneffekte auftreten können. Der FZW954, ebenfalls weit überdurchschnittlich talentiert. produziert das nochmals authentischere, homogenere Bild und liefert den nochmals tieferen Schwarzwert und ein noch etwas akkurateres Upscaling - hier kommt es also auf die jeweiligen Prioritäten an. Akustisch sind beide TVs praktisch gleichauf, denn die Technics-Soundbar ist zwar gut, setzt aber keine Maßstäbe. Der Samsung lässt sich dank der Smart Things App hervorragend mit anderen Samsung Devices vernetzen, der Panasonic kokettiert mit zwei mitgelieferten Fernbedienungen: Eine große, klassische, beleuchtet und aus Metall, und eine kompakte Touchpad-Remote. Die edle Fernbedienung des Q9F dürfte manchen, die konventionelle Remotes gewohnt sind, nicht ohne Weiteres liegen. Der Q9F sieht von hinten - wichtig bei freier Aufstellung im Raum - edler aus, hinzu kommt, dass es sehr einfach und komfortabel ist, an die externe One Connect Box Zuspieler anzuschließen. Der Video-EQ des Panasonic ist noch besser und umfassender als der des Q9F und hält auch ISF- und THX-Bildmodi bereit.

Der Philips 65OLED973 kostete bei Markteinführung noch 4.999 EUR, mittlerweile hat sich der Marktpreis bei rund 3.500 EUR eingependelt. Das geht auch völlig in Ordnung, denn dank der leistungsstarken P5 Perfect Pixel Engine brilliert auch der 973 mit einem sauberen Upscaling und überzeugt mit sehr guter Zwischenbildberechnung sowie ISF-Bildprogrammen. Mit Ambilight und der erstklassigen zweiseitigen Hauptfernbedienung wirkt der sehr elegante Philips typische Markenvorteile in die Waagschale. Im Lieferumfang enthalten ist auch eine elegant gestaltete Stabfernbedienung mit Mikrofon, die für die Arbeit mit Google Assistant vorgesehen ist. Das 6.1 Soundbarsystem ist mit besonders hochwertigem Kvadrat Bezugsstoff versehen. Akustisch stellen wir dasselbe wie beim Panasonic fest: Die Philips Soundbar klingt ordentlich, überwältigt uns aber keinesfalls. Insgesamt stellt der 973 eine sehr interessante Alternative dar, wer ausschließlich auf maximale Performance bei der Bildgüte achtet, der fährt mit Samsung und Panasonic noch besser, wer aber das Individuelle sucht, mit speziellen Features wie Ambilight und der zweiseitigen Fernbedienung, kann bedenkenlos zum OLED973 greifen.

Vergleichen wir mit einem 2017er OLED Ultra HD-TV, dem Sony Bravia OLED A1. Der sehr elegante TV wurde auf der CES 2017 erstmals präsentiert, mit dem AF9 aus den "Master Series" kommt nun in Kürze der Nachfolger. Wer noch einen A1 ergattern kann, bezahlt äußerst faire 3.000 EUR Marktpreis. Dafür gibt es immer noch ein Spitzenbild, der 2018er Panasonic legt bei maximaler Detailtreue und Upscaling-Qualität aber noch eine kleine Schippe drauf. Akustisch lässt sich der A1 von den 2018er Konkurrenten rein gar nichts vorwerfen, im Gegenteil: Mit der beim A1 erstmals eingesetzten "Acoustic Surface" Technologie steckt er die Konkurrenz souverän in die Tasche. Keiner der anderen klingt so gut, der Sony macht den zusätzlichen Kauf einer Soundbar wirklich beinahe überflüssig.

Fazit

Panasonic bietet mit dem TX-65FZW954 ein Meisterwerk für Bild-Enthusiasten an, das nicht einmal aus preislicher Perspektive ernsthaft zu beanstanden ist. Rund 4.000 EUR sind ein sehr fairer Betrag für die gebotene Qualität. Extrem leistungsfähiger Studio HCX-Bildprozessor, hervorragende THX- und ISF-Bildprogramme, ein über jeden Zweifel erhabenes Upscaling von niedriger auflösenden Bildinhalten, sowie ein gewohnt überragender TV-Tuner: Der Panasonic offeriert ein nahezu unschlagbares Gesamtkonzept. Dass er mit dem Samsung Q9F im Jahre 2018 einen insgesamt praktisch ebenbürtigen Konkurrenten hat, ist nicht weiter schlimm. Zum einen belebt Konkurrenz das Geschäft, und zum anderen setzt jeder der Ultra HD-TVs andere Schwerpunkte. Die für Panasonic-TVs typische hohe Betriebssicherheit zeichnet auch den TX-65FZW954 aus. Nur der Arbeitswinkel der Fernbedienung verdient Kritik, er könnte breiter ausfallen. Nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut ist die von Technics getunte Soundbar. Vor allem die Dynamik ist nicht besonders ausgeprägt, und im Bassbereich tut sich teilweise zu wenig. Bilanzierend aber ist der TX-65FZW954 einer der momentan besten Ultra HD-TVs überhaupt.

Maßstäbe setzender Bildmeister zum fairen Kaufpreis

OLED-TVs 65 Zoll Luxusklasse
Donnerstag, 23. August 2018

Test: Carsten Rampacher
Fotos: Sven Wunderlich


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