XXL-TEST: Technics Stereo-Vollverstärker SU-R1000 - Referenz-Klänge für 7.500 EUR?
Der Technics SU-R1000 kommt auf eine durchaus beträchtliche Kaufsumme von exakt 7.499 EUR. Dafür bekommt der Kunde aber auch einiges geboten, sowohl, was die Verarbeitung, als auch, was die Technik angeht. der SU-R1000 liefert bei 1 kHz, 0,5 Prozent Klirrfaktor, 8 Ohm 20 kHz LPF 150 Watt pro Kanal. An vier Ohm sind es, unter sonst identischen Bedingungen, 300 Watt/Kanal.
Verarbeitung
So ist der SU-R1000 direkt nach dem Auspacken schon eine Empfehlung wert: Schlicht, aber schön, opulent und langlebig tritt der Japaner auf. Die hervorragend verarbeiterte Frontblende aus massivem Aluminium wird dominiert vom großen Lautstärkedreregler.
Sehr gut auflösendes, recht kleines Display, großer Lautstärkedrehregler, kleines Drehrad für die Eingangswahl
Display im Detail
Edles Aluminium der Frontblende im Detail
Front links mit An-/Aus-Schalter und 6,25 mm Kopfhörerbuchse
Seitliche Perspektive
Selbst die Besten sind nicht perfekt: Leichte Unterschiede im Spaltmaß
Perfektes Finish von oben im hinteren Bereich
Premium-Lautsprecherterminals
Finish oben hinten
Von vorn aus gesehen rechts sitzt ein (zu) kleines Display mit ordentlicher Auflösung. Neben diesem befindet sich ein kleiner, griffgünstiger Drehregler für die Eingangswahl. Der untere Bereich der Front ist fest im Besitz der beiden beleuchteten VU-Meter für den linken und den rechten Kanal. Der ebenfalls massive Gehäusedeckel unterstreicht ebenso den Premium-Eindruck wie die überdimensionierten Schraubanschlüsse für die Lautsprecher auf der überragend verarbeiteten Rückseite. Nur minimale Unterschiede bei den Spaltmaßen trüben den sonst exzellenten Gesamteindruck hinsichtlich der Verarbeitung.
Fernbedienung und Setup
Fernbedienung
Die massiv verarbeitete, mitgelieferte Systemfernbedienung ähnelt der Remote, die den OLED TV-Topmodellen von Panasonic beigelegt wird - was kein Fehler ist. Die Fernbedienung überzeugt durch ihren klaren Aufbau, allerdings ist sie recht groß. Wer kleinere Hände hat, muss wegen Abmessungen und Gewicht unter Umständen auf die Zweihand-Bedienung ausweichen.
Übersichtliche Handhabung
Oben untergebracht sind Standby-Knopf und die Taste für den Display-Dimmer. Darunter folgen dann die Eingangswahltasten. Die nächste Reihe bilden die Knöpfe für Menü und Info, dann folgt das Navagationskreuz. Unter diesem befinden sich die Bedienelemente für Setup und Return.
Was befindet sich im Setup des SU-R1000?
- Tone Control On/Off
- Balance L/R
- Volume Attenuator On/Off
- MQA Decoding On/Off
- Speakers: A, B oder A+B
- Pre-Out On/Off
- Rec-Out On/Off
- Main In On/Off
- Auto Off On/Off
- Auto Dimmer O/Off
- Remote Control Mode1/Mode2
- System Control
- Modellnummern-Anzeige
- Initialisierung
- Firmware-Version
- Firmware-Update
Machen wir weiter mit den Bedienelementen auf der Fernbedenung. Unter der Setup- und der Return-Taste gibt es dann die Knöpfe für die Einstellung von Bässen, Mitten und Höhen. Das funktioniert aber nur, wenn im Setup Tone Control auf "On" gesetzt ist. Darunter folgen die Knöpfe Direct, LAPC (Load Adaptive Phase Calibration), Curve (für den hochwertigen Phono EQ) sowie die Mute-Taste. In der nächsten Reihe sehr übersichtlich angeordnet sind die großen Kippregler für Eingangswahl und Lautstärke zu finden. Es folgt eine Zehnertastatur und Bedienelemente für den Spielbetrieb (Skip Vorwärts/Rückwärts, Play, Pause, Stop, Vorlauf, Rücklauf).
Was bietet der SU-R1000 an Anschlüssen?
Die Gesamtansicht der Rückseite verrät: Hier wird Anschlussvielfalt groß geschrieben
Was für eine Auswahl!
Wir finden auf der exzellent verarbeiteten Rückseite:
- First Class-Lautsprecherkabel-Anschlussterminals (LS-Paare A+B)
- Analog In: XLR (Line), Line 1, Line 2 (Cinch)
- Phono XLR (Balanced), Phono Cinch L/R, Phono Earth
- Digital In: Coax 1, Coax 2, Optisch 1, Optisch, PC1, PC2 (USB)
- USB-A für Updates
- Control-Buchse
- Rec Out (Cinch), Rec In (Cinch)
- Pre-Out (Cinch), Main In (Cinch)
Die überaus reichhaltige Anschlussbestückung passt optimal zum sehr hohen Anspruch der Preisklasse. Digital AES/EBU würde sich als Ergänzung noch gut machen.
Wenden wir uns nun der Technik im SU-R1000 zu, der mit digitalen Endstufen mit Schaltnetzteil ausgestattet ist.
Passive Kühlememente, trotz digitaler Endstufen recht ausladend
Hochwertiger Lautstärkeregler von innen aus gesehen
Lautsprecherkabel-Anschlussterminals von innen aus gesehen
Zunächst möchte Technics beim noblen Vollverstärker das störende Auftreten von Jitter weitestgehend verhindern. Jitter entsteht durch nicht korrektes Timing der bei der Digital-Analog-Wandlung verwendeten Master-Clock und ist eine der Hauptursachen für den Klang negativ beeinflussende Verzerrungen in digitalen Signalwegen. Um diese durch digitalen Jitter entstehenden Einflüsse auf das Musiksignal größtenteils zu verhindern, hat Technics eine spezielle Jitter-Reduktionsschaltung zur Serienreife gebracht, die aus einem Taktgenerator für das Noise Shaping zur Jitter-Reduzierung im unteren sowie einem besonders exakt arbeitendem Abtastraten-Konverter im hohen Frequenzbereich besteht. Weiterhin integriert Technics eine neue entwickelte PWM-Wandlerbaugruppe, um Fehler bei der Konvertierung in PWM (Pulse Width Modulation) praktisch unmöglich zu machen. Dieser Schaltkreis perfektioniert die Geschwindigkeit des Noise Shapings, den Grad der Requantisierungszahl und die PWM-Gradation, um ohne Beeinträchtigung des Dynamikbereiches der hochauflösenden Signale eine optimale Wandlung in PWM-Signale erzielen zu können. Mit Hilfe dieser hoch entwickelten technischen Kniffe agiert der SU-R1000 besonders lebendig, detailreich und authentisch.
Weiter geht es mit dem Feature ADCT (Active Distortion Cancelling Technology). Es extrahiert und beseitigt Verzerrungen in der Leistungsendstufe, die durch Spannungsabfälle sowie elektromotorische Effekte der mit dem Verstärker verbundenen Lautsprecher erzeugt werden. Dadurch wird bei unterschiedlichsten Lautsprechertypen eine hervorragende Klangperformance sichergestellt. Im Prozess werden Abweichungen zwischen dem Lautsprecher-Ausgang und dem JENO-Ausgang ermittelt, im Anschluss daran wird das digitale Ausgangssignal entprechend korrigiert. Die Folgen: ein authentischer Klang wie bei einem analogen Verstärker, aber gleichzeitig die überragenden Eigenschaften eines Digitalverstärkers wie geringes Rauschen, sehr gut strukturiertes Klangbild und eine sehr dynamische Klangatmosphäre, unabhängig von den angeschlossenen Lautsprechertypen.
Der SU-R1000 nutzt ein Schaltnetzteil, um eine unter allenn Umständen stabile Strom- und Spannungsversorgung für den digitalen Verstärker zu gewährleisten. Die "Advanced Speed Silent Power Supply" eliminiert das Modulationsrauschen, das bei konventionellen Schaltnetzteilen häufig die Klangqualität negativ beeinflusst, indem die Schaltfrequenz ins 400 kHz-Band gelegt wird. Im Weiteren wird ein "Super Low Noise Regulator" verwendet, der den durch die festgelegte Schaltfrequenz und damit verbunden Abnahme der Regelung verursachten Rauschanteil in hohen Frequenzbereichen minimiert. Das Ergebnis ist eine Stromversorgung mit schneller Ansprechzeit und hoher Leistung.
ELKOs
Um bestmögliche Klangqualität zu ermöglichen, hat Technics jeden Bestandteil der Stromversorgung bis ins Detail optimiert und nutzt im SU-R1000 vier unabhängige Stromversorgungseinheiten für verschiedene Schaltungsblöcke. Bei einem integrierten Verstärker wie dem SU-R1000 bestehen die internen Schaltungen aus einer Vorverstärkerstufe sowie einer Endstufe in einer Kombination aus analogen und digitalen Schaltungen. Der Phono-EQ, der diffizile Analogsignale verarbeitet, ist dabei besonders anfällig für Rauschen, das über die Stromversorgungsleitung übertragen wird. Daher nutzt der SU-R1000 separate Stromversorgungen für die analogen und digitalen Schaltungen in der Vorverstärkerstufe. Weiterhin verwendet er eigene Stromversorgungen für den linken und rechten Endstufen-Kanal, die große Leistungen benötigen. Durch die vier unabhängigen Netzteile verhindert der SU-R1000 effektiv leitungsinduzierte Störungen zwischen den Schaltungsblöcken und realisiert einen hohen Signal-/Rauschabstand bei exzellenter Kanaltrennung.
Sowohl der Phono-Eingang wie auch die analogen Eingangsschaltkreise verfügen über einen vollständig diskreten Aufbau. Technics hat laut eigenen Angaben ein ideales symmetrisches Schaltungslayout mit einer überaus exakten Abstimmung in den SU-R1000 integriert. Interferenzen zwischen rechtem und linkem Kanal werden effektiv verhindert und somit eine optimale Kanaltrennung ermöglicht. Der Phono- sowie der XLR-Eingang setzen auf eine vollständig symmetrische Übertragung, um einen präzisen Signalweg bei minimalem Rauschen zu ermöglichen. Die USB-Eingangsschaltung ist zudem mit einem Kondensator aus hochwertigem Rubin-Glimmer und einem Power-Conditioner mit magnetischen Kohleschichtwiderständen ausgestattet. So wird elektrisches Rauschen, beispielsweise von einem PC, blockiert und externe Störsignale auf ein Minimum herabgesetzt. Der A/D-Wandler ist mit einem Hochleitungs-Chip von Asahi Kasei Microdevices (AKM) zur präzisen Analog/Digital-Wandlung ausgestattet. Eine hervorragende Klangqualität des SU-R1000 von allen analogen und digitalen Quellen ist somit garantiert.
Hier sieht man den massiven Aufbau perfekt
Um störende und klangbeeinträchtigende Vibrationen praktisch komplett zu verhindern, wurde die Steifigkeit des Gehäuses auf ein besonders hohes Niveau gehoben. Das innere Gehäuse bringt eine doppelstöckige, getrennte Struktur mit. Im oberen Bereich befindet sich die Endstufe aus Verstärkerschaltung und Stromversorgung. Die Vorverstärkersektion ist im unteren Bereich untergebracht.
Komplett symmetrischer Aufbau innen
Sie besteht aus den analogen Eingangsschaltungen einschließlich des Phono-EQ sowie den digitalen Eingängen und den dazugehörigen Stromversorgungen. Sowohl der obere und untere Bereich als auch die einzelnen Schaltungsblöcke sind durch massive Stahlschirmbleche voneinander getrennt, die auch noch der Optimierung der Gehäusesteifigkeit dienen. Die Frontplatte ist satte 10 mm dick, während die Seitenwände und die obere Abdeckung aus 6 mm dicken alumitbehandelten Aluminiumplatten bestehen. Darüber hinaus konnte Technics die Steifigkeit und Vibrationsfestigkeit verbessern.
Massive Gerätestandfüße
Die massiven Gerätefüße, die das Gehäuse tragen, sind aus Gusseisen gefertigt und weisen ausgezeichnete Dämpfungseigenschaften auf. Mittels der Verwendung von hochwertigen Bauteilen und Materialien wird die Signalqualität optimiert und die Auswirkungen von externen Vibrationen werden effektiv eliminiert.
Noch ein Detail für Phono-Liebhaber: Der "Crosstalk Canceller" misst das Übersprecher des Tonabnehmers und führt eine Rückwärtskorrektur mit dem integrieren DSP durch. Die Übersprechcharakteristik wird optimiert, was zu einem exakteren Klangbild und einem erweiterten Klangambiente führt.
Klang
Shallow, Lady Gaga, Bradley Cooper, TIDAL Master: Schon die Konturen der akustischen Gitarre direkt zu Beginn sorgen für große Freude bei den Testern: Nahezu perfekt im virtuellen Raum platziert, und exzellent von der charismatischen Stimme getrennt. Als dann Lady Gaga beginnt, zu singen, trifft der Technics ihre Stimmfarbe so präzise, wie wir es bislang kaum gehört haben. Beim Dynamiksprung, als sie richtig „loslegt“, ist der Technics sofort mit geschmeidiger Leistung zur Stelle und packt das Klang-Geschehen in einen dicht gewobenen Klangteppich, der auch Hörräume über 30 Quadratmeter hervorragend ausfüllt.
Eagles, Hotel California, TIDAL Master: Direkt ab Beginn können wir dem Auflösungsvermögen des Technics nur beste Zensuren ausstellen. So plastisch, so direkt, so filigran: Jede Sekunde des Zuhörens macht hier enorme Freude. Als dann die Stimme des Sängers einsetzt, modelliert der Verstärker eine authentische Bühne rund um die vokale Präsenz. Alles ist überragend ausbalanciert, stets herausragend durchstrukturiert. Dabei bleibt der Technics immer auf einem neutralen, zugleich äußerst kultivierten Niveau, das nie zu spitz oder zu schlank, aber auch nie künstlich „aufgeblasen“ erscheint. Natürlichkeit, Raffinesse, Lebendigkeit: All dies fügt der Verstärker zu einem höchst eindrucksvollen Klangbild zusammen.
Wolfgang Amadeus Mozart, Klavierkonzert Nr.20. Münchner Philharmoniker, Friedrich Gulda am Klavier, TIDAL Master: Fein nivelliert, mit dem nötigen Nachdruck bei den Orchestereinsätzen, und mit einer Detaillierung auf Referenz-Niveau in den Klavier-Parts: Der Technics ist eine wahre Offenbarung für den Liebhaber klassischer Musik. Kleinste musikalische Ereignisse bildet er sofort, ohne jede hörbare Verzögerung, ab. Innerhalb des Orchesters setzt er jedes Instrument genau an die richtige Stelle. Die aktiven Musiker sind immer perfekt zu orten. Was Temperatur und Anschlagdynamik angeht, ist es ein Genuss, dem Technics zuzuhören: Hier trifft er auch feine Zwischentöne mit traumwandlerischer Sicherheit. Genau das sind die Differenzen zwischen einen Oberklasse-Stereovollverstärker um die 5.000 EUR und Luxus-Modellen wie dem hier getesteten Technics.
Disturbed, Land Of Confusion, TIDAL Master: Exzellent – wie nicht anders zu erwarten, schießt der Technics förmlich nach vorn. Massive Pegel steckt er völlig unbeeindruckt weg, bringt die Aggressivität im Song tadellos heraus, ohne aber es zu übertreiben: Nie zu spitz, zu schrill oder zu metallisch. Zudem löst der elitäre Vollverstärker überwältigend gut auf, selbst bei diesem Track, der bestimmt nicht ideal für solche Höreindrücke ist, merkt man das große Potential.
Dance Monkey, Tunes and I, TIDAL Master: Schon die Trennung der sehr speziellen weiblichen Stimme vom akustischen Rest gelingt auf höchstem Level. Der Technics schiebt zudem im Bassbereich wieder mit Macht an. Aber zugleich so exakt, so gut gestaffelt, und mit einem erstklassigen Tiefgang. Immer hüllt der Verstärker seine Großtaten in einen weitläufigen räumlichen Mantel, auch die räumliche Tiefe ist grandios. Hier, das belegt auch der zweite Titel eindrucksvoll, muss man mit Superlativen an die Beschreibung der Klangeindrücke herangehen. Den Rhythmus überträgt der Technics mit größtmöglicher Impulstreue. Tonal homogen und neutral abgestimmt, wird der Verstärker auch den Ansprüchen sehr erfahrener Hörer mühelos gerecht.
The Business, Tiesto, TIDAL Master: Nun hören wir, ob der Technics auch eine echt wirkende Club-Atmophäre erzeugen kann. Und wir müssen nicht einmal bis zur Hälfte aufdrehen, und schon werden Pegel erreicht, die man ohne Übertreibung als sehr üppig bezeichnen kann. Unsere nuLine 334 haben einen guten, aber keinen exzellenten Wirkungsgrad, und auch mit unseren Canton Reference 5 K haben wir Standlautsprecher, die wirklich einen ordentlichen, aber keinen überwältigenden Wirkungsgrad haben. Aber die Endstufen-Leistung des Technics reicht so locker aus, dass man selbst als erfahrener Tester überrascht ist. Der harte,unnachgiebige Kickbass macht einfach Freude, und die Trennung zwischen Stimmen und Instrumenten/elektronischen Effekten ist makellos.
Lonely, Tujano, VIZE, Majan, TIDAL Master: Unglaublich, welch dichte Räumlichkeit der Technics direkt zu Beginn bereit stellt. Die Stimme löst sich herausragend von den Lautsprechern, und die Wucht, mit der der Verstärker anschiebt, ist schier unglaublich. Der Kickbass trifft die Zuhörer mit Wucht in die Magengrube, aber gleichzeitig mit so hoher Präzision, dass man auch nach dem dritten Hören des Titels immer noch etwas ungläubig vor dem japanischen Edel-Verstärker steht. Er stellt Leistungsreserven bereit, die enorm sind, tut dies aber zugleich mit einer Leichtigkeit, die erstaunlich ist, selbst für einen so teuren Verstärker.
I Like To Move It, Reel To Real, TIDAL Master: Obwohl in TIDAL Master Quality vorliegend, erscheint der Track akustisch unausgewogen und deutlich zu spitz im Hochtonbereich. Die neutral aufspielende Kette kann dieses Manko nicht eliminieren, sodass man hier nicht zu laut hören sollte. Dann mischen sich Zischlaute in die vokale Wiedergabe, und der Hochton- und obere Mitteltonbereich ist deutlich zu präsent.
Barber’s Adagio For Strings, William Orbit, TIDAL Master: Das Intro, das weit den Raum öffnet, haben wir in dieser Güte bislang trotz langer Erfahrung noch nie gehört. Räumlich wird jede noch so kleine Lücke geschlossen. Obwohl nur in Stereo, umgibt der Klang den Hörer gänzlich. Die gesamte Akustik ist komplett in sich geschlossen, absolut fehlerfrei. Und man kann diese Vorzüge in einer Lautstärke genießen, die auch für passionierte Pegel-Freunde mehr als ausreichen dürfte. Jede Facette kommt nicht nur mit der richtigen Gewichtung heraus, sondern wirkt auch wie greifbar, komplett ungefiltert.
Konkurrenzvergleich
Elac Alchemy Stereo-Verstärker DPA-2 plus Vorverstärker/Streamer DDP-2: Das Duo aus Kiel kommt im Paket auf knapp 4.200 EUR. Gut angelegtes Geld - auch wenn der Technics noch geschmeidiger, kultivierter und differenzierter klingt und seinen Mehrpreis, nicht zuletzt auch wegen der überragenden Verarbeitungs- und Materialqualität, auch wert ist. Mit ihrem betont nüchternen, zeitlos-minimalistischen Industriedesign und der enormen Kraft stellt das Elac-Duo aber ebenfalls eine vortreffliche Wahl dar.
McIntosh MA5300AC: Mit 6.480 EUR ist der "kleine" Stereovollverstärker der großen Traditionsmarke günstiger als der Technics aus unserem Test. Mit erlesener, zeitgemäßer Ausstattung und dem für die Brand typischen Design begeisterte das Gerät über alle Maßen. Kraftvoll, zugleich lebendig, homogen, zugleich facettenreich: Der MA5300AC macht es dem SU-R1000 nicht leicht. Der Technics spielt minimal neutraler auf, analytischer - aber das fällt alles unter die Rubik "Geschmacksache". Was das Finish betrifft, lässt sich natürlich auch der SU-R1000 "nicht lumpen". Auch eher setzt auf ein klassisches, aber deutlich unauffälligeres Design. Unser Fazit hier: Zwei faszinierende Stereo-Vollverstärker, welcher es werden soll, entscheiden hier persönliche Präferenzen.
Yamaha A-S2200: Mit knapp 3.000 EUR ist der Yamaha in diesem illusteren Umfeld die "preiswerte Alternative", was er sich optisch weder außen noch innen in irgendeiner Weise anmerken lässt, im Gegenteil: Ein feiner Aufbau innen, eine exklusive Retro-Optik außen. Der A-S2200 wirkt wie aus dem Vollen gefräst. Allerdings sind die Einsatzmöglichkeiten deutlich stärker begrenzt als bei den Konkurrenten, was manchen HiFi-Enthusiasten aber freuen dürfte. Der A-S2200 ist ein rein analog aufgebauter Vollverstärker, ohne digitale Anschlüsse, ohne DACs, ohne Netzwerk-Streaming und ohne Bluetooth. Also ein puristischer, wohlklingender Vertreter seiner Zunft, den man gerade als Vinyl-Liebhaber bedenkenlos kaufen kann.
Fazit
Der Technics SU-R1000 begeistert uns schon mit einem imposanten optischen Auftritt. Er drängt sich mit seinem edlen Design keinesfalls auf, aber es lohnt sich auf jeden Fall, genauer hinzusehen. Hier ist alles perfekt komponiert, und diese Linie setzt sich akustisch nahtlos fort. Dynamisch, homogen, neutral und natürlich sind die Attribute, die den sehr gut ausgestatteten Technics-Verstärker am besten beschreiben. Der hochwertige USB-DAC bringt zeitgemäße Modernität ins Spiel, sodass man Hi-Res-Audio-Dateien direkt von PC oder Mac abspielen kann, was im Falle eines MacBook Pro (Jahrgang 2020) auch völlig problemlos funktioniert hat. Gelassen, souverän, mit fantastischer Detaillierung nimmt sich der edle Japaner dem hochauflösenden Audiomaterial an und rechtfertigt durch diese überwältigende Spielweise auch den hohen Kaufpreis.
Extrem edler, äußerst klangstarker Stereo-Vollverstärker, der in jedem Detail puren Luxus verströmt

Gesamtreferenz Stereo-Vollverstärker Luxusklasse
Test 09. Juni 2021
Test: Carsten Rampacher
Fotos: Philipp Kind
Datum: 09. Juni 2021
Tags: Technics • Verstärker • Vollverstärker