XXL-TEST: JBL LiveFree NC+ TWS - farbenfrohe TWS-Hörer mit bis zu 21 Std. Wiedergabezeit

Für derzeit 151 EUR (159 EUR regulär) offeriert JBL den Live Free NC+ True Wireless Kopfhörer. Die TWS Hörer sind in den Farben Weiß, Rosé, Blau oder Schwarz erhältlich. Als Testsample haben wir die schwarze Variante erhalten. Wie das NC+ in der Produktbezeichnung schon verrät, besitzen die JBL Hörer ein aktives Noise Cancellling.

Damit die In-Ears nicht gleich Schaden bei einem leichten Regen- oder Schneeschauer nehmen, besitzen diese eine IPX7 Zertifizierung. Diese ermöglicht sogar ein kurzzeitiges Untertauchen der TWS-Hörer, ohne das diese sich in die ewigen Jagdgründe verabschieden.

Mit rund 7 Stunden Wiedergabezeit sind die Hörer im oberen Segment unterwegs, was die Akkuzeit angeht. Ist das Ladecase voll geladen, können die In-Ears knapp zweimal aufgeladen werden, da es bis zu 14 Stunden Wiedergabezeit verspricht. Zum Vergleich möchten wir gerne den von uns bereits getesteten Panasonic RZ-SW500 hinzuziehen. Der Panasonic Hörer hat für rund 6,5 Stunden Saft und das Ladecase bringt nochmal bis zu 19,5 Stunden mit. Um beim Sport möglichst viel Freiheit zu genießen, ist es wichtig, dass der Nutzer auch das Smartphone einfach mal an einem Platz liegen lassen kann, um sein Workout durchzuführen. Wir konnten in unseren Testreihen uns sogar mehr als 20 Meter entfernen, ohne das die Bluetooth-Verbindung gestört oder abgebrochen wurde.

Lieferumfang

Ohreinsätze in unterschiedlichen Größen

Um die In-Ears bestmöglich an den Gehörgang des Nutzers anzupassen, liefert JBL drei paar verschiedene Ohrenstöpsel aus Silikon mit. Damit aber nicht genug, damit die In-Ears noch besser sitzen und halten, verfügen die JBL LiveFree NC+ TWS über Gelkappen, die die In-Ears noch besser im Ohr fixieren. Hier sind zwei unterschiedliche Sätze im Lieferumfang zu finden.

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Ladecase aus schwarzem Kunststoff

Um die TWS-Hörer zu laden, befindet sich Lieferumfang das schon erwähnte Ladecase. Dieses besteht aus Kunststoff und ist dem jeweiligen Farbton der Earbuds angepasst. Auf der Oberseite des Cases thront ein JBL Logo. Außerdem ist ein USB-Kabel im Lieferumfang enthalten, um das Case zu laden. Ein Ladegerät sucht man vergeblich, wie auch bei fast allen Konkurrenten.

Ladecase geöffnet

Wie schon erwähnt, ist das mitgelieferte Ladecase in den Farben der In-Ears gehalten und ist somit in schwarzem, weißen, blauem oder rosefarbenen Kunststoff ausgeführt. Die Qualitätsanmutung des Case macht einen soliden Eindruck und dank der geringen Abmessungen kann es problemlos in der Jacken- oder auch Hosentasche verstaut werden. Öffnet man das Case und entnimmt die In-Ears, fällt der Blick gleich auf die Ladekontakte, mit der die In-Ears aufgeladen werden. Zusätzlich sind Magnete verbaut, damit die Earbuds beim Ladevorgang in der richtigen Position gehalten werden. An vorderen Rand informieren ingesamt vier LEDs über den Ladezustand des Cases. Aber auch bei diesem Testkandidaten müssen wir den Klappmechanismus kritisieren, denn er besteht nicht aus Metall, sondern ist ebenfalls nur aus Kunststoff gefertigt. 

Um den Ladezustand der In-Ears auf einen Blick zu kontrollieren, wird die My JBL Headphones App benötigt, auf diese wir aber später im Test natürlich noch genauer eingehen werden. Die Rückseite des Ladecase ist mit einem USB-Anschluß bestückt, damit das Case geladen werden kann. Die Ladedauer des Cases mit Kopfhörer beträgt ca. zwei Stunden. Dies ist unserer Meinung nach ein vernünftiger Wert, wenngleich es durchaus noch kürzer sein dürfte.

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Rückseite des Ladecase

Vier LED-Elemente an der Front informieren über den Betriebszustand

Die Berührungssensoren befinden sich auf den Außenseiten

Auf der Oberseite der In-Ear Kopfhörer befinden sich die Berührungssensoren, mit denen sich die TWS-Hörer steuern lassen. Welchen Funktionen durch Berührung der Sensoren möglich ist, möchten wir in diesem Punkt etwas genauer erläutern.
Wir starten mit dem Berührungssensor vom linken In-Ear. Werksseitig übernimmt die linke Seite die Umgebungsgeräusch-Kontrolle. Durch einmaliges Tippen wird das Noise Cancelling aktiviert bzw. deaktiviert. Betätigt man den Berührungssensor links zweimal, wird TalkThru ein- bzw. ausgeschaltet und bei einer langen Berührung wird der Sprachassistent im Smartdevice aktiviert. Erfolgt ein Anruf, kann der eingehende Anruf mittels zweimaliges Tippen angenommen werden und auch beendet werden. Möchte man einen Anruf ablehnen und im Meeting den Anruf stumm schalten, reicht eine längere Berührung aus.

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Auch der rechte Earbud hat seine Aufgaben und ist für die Musik-Wiedergabesteuerung zuständig. Tippt man den rechten In-Ear kurz an, wird die Wiedergabe gestartet bzw. pausiert. Ein doppeltes tippen reicht, um den nächsten Titel abzuspielen und ein dreifach tippen ruft den vorherigen Titel auf. Ein längeres Drücken ruft auch hier den Sprachassistenten des Smartphones auf. Die Anruffunktionen sind mit denen des linken In-Ears identisch. 

Besonders erwähnenswert ist bei den JBL LiveFree NC+ TWS, dass die Gestensteuerung nach eigenen Wünschen gestaltet werden kann. So kann der Nutzer beim linken und rechten In-Ear zwischen der Steuerung für die Wiedergabesteuerung, Umgebungsgeräusch-Kontrolle, Lautstärkeregelung sowie Sprachassistent auswählen. Wer die Berührungssensoren überhaupt nicht verwenden möchten, kann diese auch deaktivieren. Die Gestensteuerung wird in der My JBL Headphones App vorgenommen.

Ladekontakte in den Earbuds

Einrichtung und App

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Für die Inbetriebnahme und Ersteinrichtung hält JBL die my JBL Headphones App bereit. Diese ist derzeit für Android und iOS Geräte verfügbar und wurde speziell für die JBL Modellreihen Club, Live, Reflect und Everest konzipiert. Wir haben von der Inbetriebnahme und der Ersteinrichtung wieder zahlreiche Screenshots erstellt, die wir in diesem Abschnitt genauer erläutern möchten :

Nach dem Download und öffnen der App wird dem Nutzer der Bildschirm im satten JBL Orange angezeigt

Die App fordert uns auf, Bluetooth auf unserem Smartdevice zu aktivieren

Da die JBL LiveFree NC+ TWS-Hörer noch nicht konfiguriert sind, wählen wir den Punkt "Gerät hinzufügen" aus

Nun müssen wir auswählen, welchen Kopfhörer wir einrichten möchten

Jetzt muss im Bluetooth Menü unseres Smartphones die JBL TWS-Hörer gekoppelt werden. Sind die Hörer nicht automatisch im Bluetooth-Pairing Modus, müssen die Hörer ins Case gelegt werden und die Taste am Ladecase für fünf Sekunden betätigt werden.

Unsere Testkandidaten wurden erfolgreich verbunden und es können weitere Einstellungen vorgenommen werden

Im ersten Schritt kann der Sprachassistent ausgewählt werden, wenn man einen einsetzen möchten

Als nächstes kann die Noise-Cancelling aktiviert werden

Bei ANC werden Umgebungsgeräusche ausgeblendet, bei Ambient werden einige Umgebungsgeräusch weitergegeben.

Einstellungsmenü unserer LiveFree NC+ TWS in der Übersicht

Im Menüpunkt "Gesten" kann der Nutzer Einfluss nehmen, wie die Berührungssensoren der TWS Hörer belegt sind

Bei dem Menüpunkt "ANC" kann der Benutzer Einfluss auf die Geräuschunterdrückung nehmen

Auch über eine "Find Me" Funktion verfügen die JBL Hörer.

Aktiviert man die "Find Me" Funktion, wenn z.B. das "heimische schwarze Loch" zugeschlagen hat, ertönen laute Töne aus den In-Ears. 

Klangkurven

Durch die App erhält der Nutzer auf Zugriff auf vier unterschiedlich Klangkurven. Es sind die DSP's "Jazz, Bass, Vocal sowie Benutzerdefiniert" verfügbar. Bei "Benutzerdefiniert" können eigene Einstellungen am Equalizer vorgenommen werden

Benutzerdefinierter Equalizer in der Übersicht

Umgebungsgeräusch-Kontrolle in der Übersicht

Smart Audio-Modi

Bei "Smart Audio-Modi" können verschiedene Einstellungen ausgewählt werden. Bei "Normal" sollen dem Nutzer eine stabilere Verbindung zur Verfügung stehen. Interessant gerade im Großstadtdschungel, wenn man mit der U-Bahn fährt. Da unsere Redaktion aber im ländlichen Raum beheimatet ist, können wir den "Audio-Modus" auswählen, da dieser die beste Audioqualität bescheren soll. Der "Video-Modus" soll für eine verbesserte Lippensynchronisation sorgen, gerade beim Ansehen von Videos.

Klang 

Kommen wir nun zur wichtigsten Disziplin für einen Kopfhörer, dem Klang. Da die Testkandidaten von JBL über eine Freisprecheinrichtung verfügen, möchten wir diese natürlich ebenfalls testen. Der Angerufenen nimmt unsere Stimme mit etwas Nachhall entgegen. Wir verstehen den Angerufenen sehr gut und es sind keinerlei Störgeräusche wahrnehmbar. Insgesamt, in einer Schulnote ausgedrückt, können wir eine 2+ vergeben. Rauschen ist nämlich auch fast nicht vorhanden. 

Unser Musikklangtestreihen starten wir mit "In Loving Memorys" von Alter Bridge. Der gefühlvolle und emotionale Titel bereitet den JBL TWS überraschend wenig Probleme. Die Stimmwiedergabe des Ausnahmekünstlers Myles Kennedy erklingt so, wie wir sie erkennen.Klar, man darf hier nicht eine überwältigende Detaillierung und eine grandiose Transparenz erwarten, aber das Gehörte hat uns deutlich besser gefallen, als erwartet. Als Equalizerkurve haben wir "Jazz" ausgewählt, da uns "Bass" etwas zu dumpf klang und "Vocal" zu spitz ausgelegr war. Auch als der Titel etwas schneller wird, spielen die TWS-Hörer tadellos auf. Nur der Maximalpegel erscheint uns etwas zu gering -  hier könnte nachgebessert werden. Dafür erscheint die aktive Geräuschunterdrückung sehr effektiv zu arbeiten .- ohne dass sich der Klang in die Richtung verbiegt. Das kennt man gut - aktiviert man die Geräuschunterdrückung, werden Höhen muffig, der Bass erscheint aufgebläht. Beim JBL TWS ist von derartigen negativen Nebeneffekten praktisch nichts zu hören. 

Als nächstes wechseln wir in das Genre Oi!/Punk und starten die Wiedergabe von "Ist da jemand" von den Broilers. Auch hier glänzen die JBl In-Ears mit einer homogenen Wiedergabe, bei der keine akustischen Elemente überspitzt dargestellt werden. Auch der Tiefgang der TWS-Hörer gefällt uns sehr gut. Das aktive Noise Cancelling punktet mit enormer Rauscharmut und einer ausgezeichneten Wirkung. 

Nun widmen wir uns einem Titel, der auch die Live Free NC+ TWS Hörer herausfordern wird - eine sehr gute Stimmwiedergabe, ein hohes Maß an Detaillierung und Plastizität sind hier gefragt. Wir starten die Wiedergabe von "Shallow", eingespielt von Bradley Cooper und Lady Gaga, und bei diesem Titel schlagen sich die JBL In-Ears überraschend gut. Die akustische Gitarre von Bradley klingt recht detailliert, und seine Stimme wirkt aufgeräumt: Sie überzeugt mit einer soliden Darstellung der vokalen Konturen. Als dann Lady Gagas Stimme einsetzt, zeigen sich TWS Hörer unbeeindruckt. Klar sollte aber sein, dass man hier nicht jedes Detail hört, aber für die Preisklasse ist die Wiedergabeleistung als sehr gut zu bezeichnen. 

Und als krönenden Abschluß spielen wir den JBL Live Free NC+ TWS-Hörern den Titel "Fly Away" von Tones And I zu. Da die australische Singer-Songwriterin Toni Watson ebenfalls über eine sehr markante Stimme verfügt und zudem der Titel etwas schneller ist, möchten wir wissen, wie sich die JBL TWS-Hörer hier schlagen. Die Live Free Hörer gefallen mit einer erstaunlich fundierten Stimmwiedergabe. Die Effekte werden überdies stimmig im Gehörgang abgebildet und auch der Bass ist trocken und kräftig. Hier können wir JBL einLob aussprechen. Waren die Bässe früher zwar sehr kräftigt, aber nicht immer enorm trocken und exakt, wandelt sich hier das Bild: Mehr Präzision, mehr Struktur, bei mindenstens gleichbleibendem Nachdruck.

Konkurrenzvergleich

  • Panasonic RZ-S500W : Die Panasonic Hörer sind derzeit für rund 175 EUR erhältlich und punkteten im Test durch eine sehr gute und effektive Geräuschunterdrückung. Die Wiedergabezeiten von Case und In-Ears lagen im Durchschnitt, können aber die JBL Live Free NC+ in diesem Punkt überholen. Auch die musikalische Darbietung gefiel uns bei den Panasonic Kandidaten sehr gut.

  • LG Tone Free FN7 : Die LG FN7 sind mit 199 EUR knapp 50 EUR teurer als die JBL TWS Hörer, bieten aber dafür ein spezielles Ladecase, in dem die UVnano Technologie untergebracht ist. Diese eliminiert bis zu 99,9% der Alltags-Bakterien beim Ladevorgang. Teilweise fehlte es den LG IN-Ears an Durchschlagkraft, dafür glänzten sie mit einer tollen Räumlichkeit und einem detailreichen, kultivierten Klang.

Fazit

Für derzeit 151 EUR bekommt der Käufer einen grundsoliden TWS-Hörer und hat bei der Farbauswahl noch die Qual der Wahl. So stehen die Farben, schwarz, weiß, rose und blau zur Verfügung. Wie unsere vorgehenden Testkandidaten auch, weisen die JBL Live Free NC+ TWS Hörer eine sehr gute Verarbeitungsqualität auf. Nur ist auch hier der Klappmechanismus des Ladecase sehr einfach gefertigt. Etwas enttäuschend ist die Wiedergabezeit des Propanden. So ist die Spielzeit der vollgeladen In-Ear mit ca. 7 Stunden noch absolut in Ordnung, allerdings liefert das vollgeladene Case nur Saft für bis zu 14 Stunden. Hier hatten wir von anderen Herstellern schon deutlich bessere Werte. Klanglich gefiel uns der JBL Free NC+ TWS sehr gut, nur fehlende kleine Nuancen gerade im Mitteltonbereich stören etwas den ausgezeichneten Gesamteindruck. Die My JBL Headphones App machte auf uns einen sehr guten Eindruck, allerdings erschienen uns die EQ-Klangkurven etwas befremdlich, gerade bei "Bass" oder auch bei "Vocals". Hier ist nochmal Überarbeitungspotenzial vorhanden.

Solider TWS Kopfhörer, der mit guter Verarbeitung und sauberen Klang punkten kann

TWS In-Ears bis 200 EUR
Test vom 16. Februar 2021

Test und Bilder: Carsten Rampacher
Datum: 16. Februar 2021

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