XXL-TEST: Aktiver Subwoofer Velodyne Acoustics Digital Drive 15 Plus - Bass-Gigant, der mit Sorgfalt in Hamburg zusammengesetzt wird

Klang

Zunächst zu den DSP-Einstellungen: Wir haben zuerst in völlig neutraler Version gehört, demnach ohne spezifische DSP-Einstellungen. So konnten wir feststellen, was der aktive Subwoofer „Out Of The Box“ leistet, was bereits faszinierend war. Anschließend haben wir einen Auto-EQ-Durchlauf vorgenommen – mit dem Erfolg, dass der DD15+ noch genauer auf den Punkt kommt und man ohne Störungen des Raums noch höhere Pegel fahren kann. Unser Resultat – bereits der Auto EQ arbeitet so überzeugend, dass man eigentlich nicht mehr selbst eingreifen muss. Das sollte auch nur derjenige tun, der wirklich viele raumakustische Kenntnisse hat. Übrigens – der DSP im DD15+ stammt aus dem Hause Texas Instruments, in der Branche sind die TI-DSPs hoch angesehen.

Nun sind wir natürlich äußerst gespannt, wie sich der DD15+ akustisch schlägt. Zunächst dachten wir nur an ein paar kurze Sequenzen für ein Preview – dann aber saßen wir richtig lange und haben direkt einen Test erstellt. Warum? Weil der DD15+ unfassbar viel Spaß macht. Und: Wir haben extra ausschließlich mit musikalischem Material getestet, denn hier liegen, gerade wenn man enorme Pegel fährt, die Ansprüche deutlich höher. Homogenität, Präzision, Volumen, Tiefgang, all das muss perfekt ineinander greifen.

Sein Können beweist uns der DD15+ schon bei „Electrified“ von Boris Blank. Mit den komplexen Bassgefügen kommt der leistungsstarke Velodyne-Subwoofer spielerisch zurecht. Der Track macht unfassbar viel Freude – die Breaks, die verschiedenen tieffrequenten Elemente, der ganze Aufbau – und all das wird bei praktisch beliebig hohem Pegel vom DD15+ in den Hörraum gefeuert – mit einer Präzision, die immer wieder aufs Neue verwundert.

Wir setzen fort mit Yello featuring Till Brönner (was für eine Kombination!) und dem Titel „Till Tomarrow“. Auch hier bekommt es der DD15+ wieder mit Bassgefügen zu tun, die nicht leicht zu handhaben sind. Und immer ist auch die räumliche Komponente zu bedenken, ist der Subwoofer mit dabei, hat man plötzlich ein räumliches Fundament, das den Klang mitten im Raum platziert, ein Erleben einer atmosphärisch dichten Räumlichkeit sicherstellt. Das kommt bei diesem Stück besonders überzeugend heraus. Die Akustik erscheint größer, passender  – man wähnt sich als Zuhörer mittendrin.

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Nun allerdings bekommt es der DD15+ mit einem „harten Brocken“ zu tun, und das ist durchaus wörtlich zu nehmen: „Middle Of Nowhere“ von Adan Hüyens hat unfassbar fiese Bass-Eskapaden anzubieten. Grandios, wie souverän der Velodyne Luxus-Subwoofer hier voranschreitet. Er kennt scheinbar kein Limit, differenziert die Basselemente mit einer Gelassenheit auseinander, als wolle er sagen: „Nichts ist leichter als das“. Er deklassiert bei dieser Übung aktive Bassisten, die bei uns häufiger in Betrieb sind und der Liga zwischen 1.500 und 2.000 EUR angehören, so klar, dass er seinen Kaufpreis absolut rechtfertigt. Mehr schiere Kraft, aber vor allem auch mehr Kontrolle, Präzision – er trifft einfach jedes Element genau auf den Punkt.

Das gilt auch für „Sheep“ (LAY – Alan Walker Relift) – hier ist der Bass ebenfalls nicht einfach in der Handhabung. Massiv, wuchtig – aber trotzdem muss dieser immense Nachdruck auf präzise Art und Weise wiedergegeben werden. Und genau das schafft der DD15+, er setzt die tieffrequente Struktur so genau zusammen, dass sich alles zu einem höchst homogenen Klangbild zusammen fügt.

Es dauert etwas, bis bei „Dancing with my Demons“ von Stockholm Noir wirklich vehemente Bassanteile wiedergegeben werden. Aber – der Velodyne Bass-Experte schafft bereits am Anfang ein spürbares Fudament. Schaltet man ihn ab, merkt man, was plötzlich an Rauminformationen fehlt. Es ist das subtile Handwerk, welches der DD15+ ebenso gut beherrscht wie das Umsetzen extrem energiegeladener Bass-Impulse - und als die in den Song eingebracht werden, pumpt der DD15+ ein Maximum an exakt aufbereiteter tieffrequenter Energie in den Hörraum.

Und da sind wir schon voll beim Thema – “Won’t Forget You“ von Shouse im Felix Jaehn Remix. Felix ist durch das Remixen bekannter Tracks groß herausgekommen – warum, das zeigt auch dieses Werk von ihm. Massiv. Nachdrücklich. Treibend. Alles Faktoren, die selbst anerkannt gute aktive Subwoofer nicht immer zusammenbringen können. Der DD15+ hat allerdings keinerlei Berührungsängste und schafft ein absolut rundes, in sich schlüssiges tieffrequentes Klangbild: Hart, auf den Punkt, mit unbändiger, zugleich kontrollierter Energie.

“Never Mind” (Infected Mushroom) hat es schon auf so manche Referenz-CD geschafft – kein Wunder, den der Track wiederum “schafft” viele active Subwoofer durchs brutale Anforderungsprofil. Der DD15+ bleibt seiner Linie auch hier treu – exakt, kultiviert, aber mit unfassbaren Kräften ermöglicht er selbst bei enormer Lautstärke einen wuchtig-trockenen Bass, der ohne jede störenden Nebengeräusche in den Hörraum abgegeben wird. Das ist auch ein Verdienst der konstruktiven Maßnahmen bei Gehäuse und Zusammenbau.

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„Sad Trombone“, das aus einer Zusammenarbeit von Sting und Shaggy resultiert, verlangt lautstark direkt ab Beginn nach einer passenden tieffrequenten Unterstützung. Und wieder ist der DD15+ mit räumlichem Feingefühl ebenso wie mit tieffrequenter Wucht zur Stelle. Nie verdeckt er vokale oder andere instrumentale Elemente, sondern konzentriert sich voll auf die effektive Wiedergabe des Bassbereichs, der stets genau ausbalanciert und mit fast schon klinischer Sauberkeit ertönt.

Diana Kralls “The Look Of Love” klingt mit einem enorm hochwertigen aktiven Subwoofer tatsächlich besser. Mehr Volumen ist natürlich vorhanden, aber der Klang löst sich auch überzeugender von den Chassis der restlichen beteiligten Lautsprecher. Mehr Realität, mehr Finesse, mehr Freude beim Hören – und der Velodyne agiert wieder nicht nur mit Nachdruck, sondern vor allem auch mit Sorgfalt. Er öffnet den Raum, liefert ein kräftiges Fundament, bleibt aber immer höchst kultiviert.

"Land Of Confusion" in der Cover-Variante von Disturbed stellt wieder ganz andere Anforderungen. Hier, beim schnellen, harten Remake des Genesis-Klassikers, steigen auch viele aktive Basslautsprecher gerade bei enormer Lautstärke ohne Vorwarnung aus. Hier kann der Velodyne DD15+ ein weiteres Mal sein Können ausspielen – wieder ist es das große Fundament, das solchen Spaß bereitet. Er treibt an, er schafft eine enorme akustische Gelassenheit, weil man bei praktisch jedem Pegel mit dem uneingeschränken Support des DD15 rechnen kann. Dafür, dass der Song zu harsch im Bereich der oberen Mitten abgemischt wurde, kann der Velodyne rein gar nichts.

Toto - "I Wan’t Hold You Back" verlangt nach dem ersten Hinhören nicht unbedingt nach einem erstklassigen aktiven Subwoofer als Support. Aber der Velodyne belehrt uns eines Besseren: Mit viel Geschick bastelt er ein kultiviertes Fundament, das auch sehr hohen Ansprüchen ohne Einschränkung gerecht wird. Klar, homogen, räumlich dicht, der Song gewinnt ganz klar, sodass man erst mit dem starken Velodyne-Subwoofer bildlich gesprochen „mitten im Song angekommen ist“.

Fazit

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Wir haben den Velodyne DD15+ sozusagen einen Tag lang begleitet. Von der Endmontage über das Durchmessen bis hin zu den umfangreichen Testreihen. Und das Ergebnis beeindruckt auf der ganzen Linie. Velodyne wird dem enormen Ruf der Brand bereits durch enorm hochwertige Komponenten gerecht. Mit großer Sorgfalt findet die Endmontage in Hamburg statt.

Hier steht „Masse anstatt Klasse“ im Vordergrund. Der Käufer erhält mit dem DD15+ eine grandiose Komponente an die Hand, die für eine nahezu optimale Unterstützung des jeweiligen Hi-Fi- oder Mehrkanal-Systems bei der Darstellung tiefer und tiefster Frequenzen sorgt. Schon „Out Of The Box“ klingt der Velodyne-Aktivbass exzellent, und wenn man die Einmessautomatik durchlaufen lässt, sind die Ergebnisse so gut, dass man trotz der schier unendlichen Optionen im OSD eigentlich nichts mehr machen muss.

Das hätten wir in dieser praktisch perfekten Qualität nicht erwartet, agieren doch die meisten Einmesssysteme wenig geschliffen und lassen viel Spielraum nach oben. Und im Testbetrieb lässt der DD15+ knallhart die Musklen spielen. Mit überdurchschnittlich ausgeprägtem Tiefgang, enormem Volumen, herausragender Impulstreue und einer beispielhaften Pegelfestigkeit spielt sich der DD15+ an die Spitze der von uns in über 20 Jahren getesteten aktiven Subwoofer. Für dieses Leistungsprofil ist zudem der Kaufpreis absolut angemessen.

Meister tiefer Frequenzen - der Velodyne Acoustics Digital Drive 15 Plus brilliert durch Bestmarken im Test

Aktive Subwoofer Luxusklasse
Test 15. Dezember 2022

 

Test und Fotos: Carsten Rampacher
Redaktion: Philipp Kind
Datum: 15. Dezember 2022

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