XXL-SPECIAL: Denon AVC-X8500HA für 4.299 EUR - aktuell lieferfähig und nach wie vor ein grandioser AV-Verstärker
Denons aktuelles 13-Kanal-AV-Verstärker-Flaggschiff AVC-X8500HA mit 8K für ein intensives Heimkino- und Mehrkanal-Musikerlebnis ist in Premium-Silber derzeit verfügbar, und schon ab Februar auch in der klassischen schwarzen Version. In Anbetracht der aktuell sehr schwierigen Situation zumindest ein Hoffungsschimmer für Fans exzellenter Mehrkanal-Wiedergabe. Leider musste, was Denon auch bedauert, aufgrund des Baugruppen-Mangels und der Verteuerung der Lieferprozesse, der Preis angeboten werden. Aber auch die seit dem ersten Januar 2022 aufgerufenen 4.299 EUR sind für diese geballte Ladung Technik noch ohne Einschränkungen fair, wie wir im weiteren Verlauf des Artikels verdeutlichen werden.
Overview
Der AVC-X8500HA 13-Kanal-Verstärker liefert satte 210 W pro Kanal. Kompatibel ist er zu allen aktuellen 3D-Audioformaten wie Dolby Atmos, DTS:X, DTS:X Pro, Auro 3D, MPEG-H und IMAX Enhanced.
Innenleben mit identischen Arbeitsbedingungen für alle Endstufen und zentriert untergebrachtem Haupt-Trafo beim AVC-X8500HA
Der Vorgänger AVC-X8500H sieht praktisch identisch aus. Kein Wunder - denn das monolithische Referenz-Layout trägt auch der AVC-X8500H
Haupttrafo (Bild zeigt AVC-X8500H)
Der AVC-X8500HA bietet viele interessante Neuerungen, darunter 8K/60Hz Upscaling und Pass-Through, 4K/120Hz Pass-Through, HDR10+, VRR, QMS, QFT, HDCP 2.3 sowie weitere HDMI-Video-Funktionen. Wie bereits der Vorgänger verfügt auch der 8500 unter anderem über einen Referenz-Aufbau bezüglich Chassis und Innenleben, ein Heos-Modul und die größte Ausbaustufe des Audyssey MultEQ XT-Lautsprechereinmesssystems. Dieses ist zwar mittlerweile nicht mehr das jüngste, arbeitet aber relativ präzise und zuverlässig, gerade wenn man mit Dirac Live vergleicht, das weniger versierte Anwender manchmal überfordert und das nicht immer zuverlässig arbeitet - so zumindest unsere Erfahrungen.
Heos-Modul und Multimedia
Heos-App im neuen Design
Zahlreiche Musikdienste werden unterstützt
Was Heos angeht: Seit kurzem wurde die Heos App optisch überarbeitet und wirkt nun sehr frisch. An der Funktionalität hat sich nichts geändert. Man kann auf viele relevante Musik-Streamingdienste wie Spotify Connect, Tidal oder Deezer zurückgreifen, Tune In-Internatradio nutzen, Musik vom Smartphone oder Tablet wiedergeben, auf dem die Heos App installiert ist und natürlich auf PCs, Notebooks, Home Server und NAS-Systeme zurückgreifen, die im selben Netzwerk eingebunden sind. An Formaten gbt der 8500HA MP3, WMA und AAC wieder, an Hi-Res-Formaten FLAC, ALAC, WAV und DSD (bis 5,6 MHz). Leider fehlen MQA und DSD 11,2 MHz. Die Gapless-Wiedergabe ist bei DSD, FLAC, WAV und ALAC möglich. Natürlich sind AirPlay 3 und Bluetooth sowie WiFi (Dualband) vorhanden. Zuzdem ist der 8500HA zu allen drei Sprachassistenten (Amazon Alexa, Google Assistant, Apple Sir) kompatibel, zusätzlich benötigt wird ein entsprechender Smart Speaker.
HDMI-Board und neue HDMI-Features
Neues HDMI-Board
Aus schräger Perspektive
Besitzer des Denon AVC-X8500H haben die Möglichkeit, die HDMI/Digital-Platine in ihren AV-Verstärker zu integrieren, um die neuen Funktionen des Denon AVC-X8500HA zu erhalten. Das „A“-Upgrade kann bei einem autorisierten Denon Fachhändler mit zwei Jahren Garantieanspruch für 749 Euro UVP erworben werden. Denon löst damit das Versprechen ein, welches bereits zur Produkteinführung des AVC-X8500H gegeben wurde.
Rückseite AVC-X8500HA
Denon AVC-X8500H noch ohne 8K-HDMI-Anschluss
Implementiert wurden schwerpunktmäßig aktuelle HDMI-Technologien. Ein dedizierter 8K-HDMI-Eingang, der 8K/60Hz und 4K/120Hz Video-Pass-Through ermöglicht, ist ein Key Feature. Zudem werden die Formate HDR10+ sowie Dynamic HDR unterstützt. QMS (Quick Media Switching) ermöglicht es darüber hinaus, direkt zwischen unterschiedlichen Auflösungen und Bildraten verschiedener Quellen zu wechseln, ohne dass ein schwarzer Bildschirm angezeigt wird. Für beeindruckende Farben und Kontraste unterstützt der AVC-X8500HA natürlich auch HDR10, HLG (Hybrid Log Gamma), Dolby Vision, 4:4:4 Pure Color Subsampling sowie BT.2020-Passthrough.
Verschiedene weitere Ausstattungsmerkmale die HDMI-Sektion betreffend sprechen besonders passionierte Gamer an, die mit aktuellen Konsolen unterwegs sind und diese mit dem AVC-X8500HA verbinden möchten. Unter den Merkmalen befinden sich eine außergewöhnliche Bewegungsschärfe mit 4K/120-Hz-Passthrough sowie VRR (Variable Refresh Rate), das Frame Tearing entgegenwirkt und die Präzision erhöht. Weiter vorhanden sind ALLM (Auto Latency Mode) und QFT (Quick Frame Transport), um Verzögerungen kleinstmöglich zu halten und Reaktionszeiten zu optimieren. Der neue Verstärker ist zudem in der Lage, bestehende HD- und 4K-Inhalte auf 8K zu skalieren, um die Vorteile der 8K-Auflösung einem breiteren Spektrum an Quellen zugänglich zu machen. Dieses Feature ist dann sinnvolll, wenn der TV kein optimales Upscaling liefert.
Der AVC-X8500HA unterstützt selbstverständlich eARC (Enhanced Audio Return Channel), was eine unkomprimierte, objektbasierte Übertragung von Audiodaten wie DTS:X und Dolby Atmos von TV-Apps oder verbundenen Geräten über ein einziges HDMI-Kabel ermöglicht.
Decoder
Modell in Premium Silber
Für Freunde großer Lautsprecher-Konfigurationen bringt der AVC-X8500HA nun DTS:X Pro® mit. So können Anwender Filme, darunter auch die leider wenigen verfügbaren IMAX Enhanced Filme (z.B. bei Rakuten TV), mit bis zu 13 Kanälen DTS:X in den Lautsprecherkonfigurationen 7.2.6 oder 9.2.4 genießen.
Hier ein Überblick über die Verbesserungen und weiteren Ausstatungsmerkmale:
Features des Upgrades in der Übersicht
Zusätzlich zu DTS:X Pro bietet der Denon AVC-X8500HA natürlich weitere 3D-Audioformate: Dolby Atmos®, Dolby Atmos Height Virtualization Technology, DTS:X®, DTS Virtual:X™, MPEG-H, IMAX® Enhanced und Auro-3D® sind vorhanden. Die aktuellen Height-Virtualization-Technologien erzeugen virtuelle Höheneffekte in einem 7.1-, 5.1- oder 2.1-Set-up und bieten so immersive Audioerlebnisse auch ohne physische Height-Lautsprecher. Wir denken allerdings, dass Käufer des 8500HA eher ein komplettes Lautsprecher-Setup inklusive physisch vorhandener Height-Lautsprecher zur Anwendung bringen.
Verarbeitung
Bedienelemente unter der soliden Frontklappe
Das Display wirkt mittlerweile nicht mehr ganz frisch
Das Finish, hier im Bild der AVC-X8500H, ist bei beiden Boliden identisch gut
Hier unterscheiden sich AVC-X8500H und AVC-X8500HA nicht. Beide Boliden sind exzellent verarbeitet, mit massiver Alu-Frontblende, zwei gut geführten Drehreglern für Quellwahl und Lautstärke und fest sitzenden Anschlüssen hinten. Unter dem AV-Verstärker befinden sich groß dimensionierte Gerätestandfüße. Das zweizeilige Punktmatrixdisplay wirkt mittlerweile etwas antiquiert.
Bedienung
Am Anfang steht die Sprachwahl. Kleiner Fehler: Beim 8500H steht "AV Receiver Setup Assistent", richtig wäre "AV Verstärker"
Überblick übers Lautsprechersetup (Screenshot vom AVC-X8500H)
Lautsprecher-Kalibierung (Screenshot vom AVC-X8500H)
Zwar wird der Denon Setup-Assistent, der bei der ersten Einrichtung hilft, optisch/grafisch stetig weiterentwickelt, das Prinzip aber ist bei AVC-X8500H und AVC-X8500HA identisch. Zunächst wählt man die Sprache, anschließend gibt es Hilfe, ob alles, was für die erste Installation verfügbar sein sollte, auch wirklich vorhanden ist. Im folgenden dann gibt man an, welche Lautsprecher man hat und welches Lautsprecher-Setup, z.B. 7.1.4, betrieben werden soll. Steht das Layout nebst Zuweisung der Endstufen fest, erfolgt die ebenfalls in die erste Einrichtung eingebundene Einmesssung an bis zu 8 Hörpositionen mittels Audyssey MultEQ XT32. Nach der Einmessung des Boxensystems kommt man zur Einbindung ins Netzwerk, wahlweise kabellos oder kabelbasiert, und zur Verbindung des AVCs mit dem TV-Gerät. Auch weitere Quellen, die angeschlossen werden, sind in der ersten Installation berücksichtigt.
Akustik
Die Modelle AVC-X8500H und AVC-X8500HA sind akustisch praktisch identisch ausgelegt
Nun stellen sich viele unserer Leser vermutlich eine Frage: Klingt denn der AVC-X8500HA auch wie der AVC-X8500H, oder sind akustische Unterschiede vorhanden? Hier haben wir mit Denon ein langes Gespräch geführt. Trotz der Tatsache, dass man in der aktuellen Krise auf teils andere Bauteile setzen muss, so verspricht Denon: Die Klangcharakteristik des AVC-X8500HA entspricht weitestgehend exakt der des AVC-X8500H, der bei uns im Test restlos begeistern konnte. Die 13-Kanal-Endstufe besitzt enorme Leistungsreserven, im 7.1.4 Betrieb (also 11 Endstufen arbeiten) konnte der AVC-X8500H (den wir ja im Test hatten) mit hervorragender Pegelfestigkeit aufwarten. Ein weiterer großer Pluspunkt des 8500 ist die nicht nur sehr dichte, sondern zudem präzise gestaffelte Räumlichkeit. Gerade bei BDs/Ultra HD-BDs oder Streaming-Inhalten mit Dolby Atmos-Tonspur begeistert der 8500 mit absoluten Bestleistungen.
Beispielsweise bei "Mission Impossible - Rogue Nation" im "Wien-Kapitel", und hier speziell bei der Aufführung von Puccinis "Turandot" im legendären Wiener Opernhaus: Unten spielt die Oper, oben liefert sich Ethan Hunt einen Schlagabtausch mit seinem zähen Widersacher. Wie gut der Denon einerseits die wüste Schlägerei, andererseits unten die vokale Präsenz der Opernsänger und die instrumentalen Anteile des Orchesters darstellt, ist grandios. Auch kleine räumliche Informationen werden sensibel und impulstreu herausgearbeitet, und tragen so zur Faszination des gesamten Klangbildes bei. Als später auf den österreichischen Bundeskanzler geschossen wird, agiert der 8500 mit enormen Kraftreserven und bestechender Präzision.
Wir bleiben bei "Mission Impossible", wechseln aber zum "Phantom Protocol" und aktivieren hier Auro-Matic als 3D Audio-Aufpolierer, der uns am besten gefälllt, besser als Dolby Surround oder DTS Neural:X. Dank der Cross Upmixing Funktion des 8500 ist es möglich, jede Tonspur mit jedem Upmixer zu kombinieren. Hier lesen Sie mehr über das Thema Cross-Upmixing. Gerade die Sequenz in Dubai, als Ethan in den Serverraum des Armani Design Hotels im Burj Khalifa vordringt, und die Verfolgungsjagd im Sandsturm kurz darauf, zeigen, wie sauber und akkurat der Denon und auch Auro-Matic arbeitet. Der Sandsturm umgibt denn Zuhörer akustisch komplett und wird mit beängstigender Wucht präsentiert.
Wer insgesamt nochmals mehr möchte, bekommt das mit sündhaft teuren AV Vor-/Endstufenkombinationen auch serviert. Es geht immer noch besser, noch umfassender, detailreicher. Aber: Auch für die neue, nach oben korrigierte univerbindliche Preisempfehlung des AVC-X8500HA gibt es schlichtweg nichts Vergleichbares. Der Denon ist jeden Cent Wert, und selbst im Stereobetrieb überzeugt er mit seiner vielschichtigen, räumlich authentischen Darstellung.
Unser Fazit
Denon liefert mit dem AVC-X8500HA ein über jeden Zweifel erhabenes AV-Verstärker-Flaggschiff, das nahezu jeder Aufgabe gewachsen ist. Mit überwältigendem Ausstattungumfang, durchdachtem Bedienkonzept, praktischem Heos-Modul iund erstklassiger Akustik rechtfertigt der japanische Bolide seinen Kaufpreis zu hundert Prozent. Hinzu kommt die Verarbeitung auf Referenz-Niveau und der bis ins Detail sorgfältig durchgeführte Aufbau innen. Dass das Flagschiff in Premium Silber sofort und in Schwarz ab Februar lieferfähig ist, bewerten wir zudem sehr positiv.
Special: Carsten Rampacher
Fotos: Sven Wunderlich, Denon PR
Datum: 24. Januar 2022
Tags: AV-Verstärker • Denon