TEST: Nubert Zweiwege-Regallautsprecher nuJubilee 45 - extrem viel Technik und Qualität zum unschlagbaren Kaufpreis

Schon kurze Zeit nach dem Erscheinen von unserem Special ist nun auch der Lautsprecher in der Redaktion eingetroffen: Die Rede ist vom nuJubilee 45 Zweiwege-Bassreflex-Regallautsprecher. Zunächst zwei wichtige Punkte: Die Auflage ist limitiert, daher sollte man schnell zugreifen. Zweitens: Die nuJubilee 45 basiert auf der nuVero 4, wird aber zu einem sensationellen Stückpreis von 445 EUR bei Nubert angeboten - deutlich weniger, als damals die nuVero 4 kostete: 2009 waren dies 570 EUR pro Stück. Und: Die nuJubilee 45 verwendet den aktuellen Hightech-Hochtöner der nuVero-Serie, was sie in gewisser Weise sogar wertvoller macht als die frühere nuVero 4. Hier kann man den sehr hochwertigen Schallwandler bestellen, noch sind Vorräte da

Von hinten

Die Preisreduzierung konnten die Entwickler und Ingenieure ansonsten ermöglichen, da man auf den Klangwahlschalter zur Anpassung der Basswiedergabe der nuVero 4 sowie die hierfür notwendigen Weichenschaltkreise bei der Jubiläumsbox verzichtet. Nubert erklärt, dass die Tieftonwiedergabe ab Werk eher voluminös abgestimmt ist, dies soll der populärsten Wahl für die nuVero 4 entsprechen. Da wir auch grundsätzlich kräftiges Hören mit solider tieffrequenter Substanz schätzen, sehen wir den Testreihen mit Freude entgegen. 

Kippschalter hinten

Wofür die jeweiligen Einstellungen stehen, wird auf dem Schild erläutert. Wichtig: Es gibt wegen des asymmetrischen Hochtöners eine linke und eine rechte Box

Die nuJubilee 45 bringt allerdings einen Hochtonschalter mit, der wahlweise eine neutrale, sanfte oder brillante Reproduktion der hohen Frequenzen realisiert. In der neutralen Einstellung liefert der Lautsprecher einen linearen Frequenzgang von 46 bis 25.000 Hz (jeweils -3 dB), bestechend für das Gehäusevolumen.

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nuConnect ampX

Die nuJubilee 45 eignet sich hervorragend bei der Musikwiedergabe z.B. in Kombination mit Nuberts neuem digitalem Vollverstärker nuConnect ampX für 689 EUR. Der nuConnect ampX ist aktuell bei Nubert in 1-3 Werktagen lieferbar. In unserem Test beeindruckte er durch feine, kräftige und räumlich realistische Wiedergabe.

Das Klangsegel kennen wir bestens

Klangsegel in Metallic-Lack, der Korpus hat eine matte Nextel-Oberfläche

Gerundete Ecke hinten

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nuJubilee 45 von unten

Fuß im Detail

Das MDF-Gehäuse ist aufwändig bedämpft und stammt von der nuVero 4, die Farbgebung ist aber ein wenig zeitgemäßer. Die Kompaktbox gibt es komplett in schwarz oder mit einem etwas auffallenderen rubinroten Klangsegel. Der hintere Gehäuseteil ist, wie üblich, mit mattschwarzer Nextel-Beschichtung versehen, die Vorderseite mit Metallic-Lack lackiert. Höhenverstellbare Tellerfüße sorgen für einen sauberen Stand und der Anschluss erfolgt über das gewohnt hochwertige Bi-Wiring-Anschlussterminal mit massiven, vergoldeten Schraubklemmen. Unser Testexemplar punktet mit feiner, hochwertiger Verarbeitung. Immer noch wirkt die Optik mit dem bewusst überstehenden und von Material und Farbgebung bewusst kontrastierenden Klangsegel sehr gut. Auch die edlen Füße wirken deutlich nobler als Gummi-Klebenoppen, die auch bei teuren Regalboxen gern einmal beiliegen. Nur Freude eines Abdeckgitters kommen im Gegensatz zur damaligen nuVero 4 (mit Metallgitter) nicht auf ihre Kosten: "Free" ist hier das Motto, es gibt kein Abdeckgitter, was wir absolut nicht schlimm finden, da die Optik uns richtig gut gefällt. Sowas ist aber grundsätzlich Ansichtssache. 

Bi-Amping-Anschlussterminal

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Typisch Nubert: Hochwertige, mehrstöckige Frequenzweiche

Hochwertige Bauteile

Im Detail

So hochwertige Frequenzweichen sucht man bei den meisten Konkurrenten vergeblich

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Sorgfältig mit Dämmwolle ausgelegt präsentiert sich das Gehäuse innen, die Wände bestehen aus dickem MDF

11,5 kg wiegt die nuJubilee 45 pro Stück, sie ist 40,5 cm hoch, 23,4 cm breit und 35,5 cm tief (inklusive Füßen, Anschlussterminal, Klangsegel). Die Bestückung besteht aus einem 26 mm Hochtöner mit Seidenmembran, der in asymmetrischer Form verbaut ist, Demnach gibt es einen rechten und einen linken Lautsprecher, darauf weist auch ein Schild auf der Rückseite oberhalb des exzellent verarbeiteten Bi-Amping-Terminals hin. Hinter dem Bi-Amping-Terminal, also innen,, sitzt eine Nubert-typisch aufwändige, zweistöckig ausgeführte Frequenzweiche mit hochwertigen Bauteilen, langzeitstabil ausgelegt. Hochtöner sowie der Tief-/Mitteltöner sind, ebenso wie die Weiche, mittels selbstrückstellender Sicherungen gegen Überlastung geschützt. Haben wir etwas vergessen? Klar, den 180 mm Tieftöner, sehr langhubig ausgelegt, mit einer Glasfaser-Membran in Sandwich-Bauweise. Die verbauten Chassis garantieren eine enorme Belastbarkeit von 220 Watt (Musik) beziehungsweise 160 Watt (Dauerbelastbarkeit). Die Empfindlichkeit liegt bei durchschnittlichen 83 dB (1W/1m), das verlangt schon nach einem kräftigen Verstärker als Zuspieler. Nun, zum kleinen Preis liefern due Ostalb-Soundexperten in bester Markentradition eine erstklassige Verarbeitung und aufwändige Technik. Wie die Nubert nuJubilee 45 klingt, untersuchen wir jetzt.

Klang

Schlagzeilen aus dem Nubert-Forum: "Das ist ja wieder ein einziger Hype". Dort, in den unendlichen Weiten des Forums, liebt man Kritik, aber Lob stößt nicht unbedingt auf ungeteilte Zustimmung: "Bei der Lobhudelei, da muss man ja misstrauisch sein". Klar, liebe User, seid misstrauisch, kein Problem. Und auch, wenn wir bei AREADVD meist sehr gute Bewertungen abgeben, wer zwischen den Zeilen liest, kennt den Tenor und kennt auch Kritikpunkte. Im Falle der Nubert nuJubilee 45 muss man aber keine großen Talente als "Zwischenzeilenleser" mitbringen. Denn hier kann man unverblümt und voller "Lobhudelei" sagen: Gigantisch. 445 EUR kann man kaum besser für einen Lautsprecher anlegen.

Nochmals zur Wiederholung: 445 EUR. Liebe nuForums-Experten, euer Sachverstand in allen Ehren, aber wir können mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen, dass hier ein nahezu perfekter Gegenwert geboten wird. Gern, hört überall gegen, mit unterschiedlichem Material, nehmt ruhig Konkurrenten mit Stückpreisen von mehr als 800 EUR dazu. Seid bitte fair und konfroniert die nuJubilee 45 mit nicht XXL-Standlautsprechern, denn hexen kann man auch bei Nubert nicht. Wer all dies berücksichtigt, kann von der nuJubilee 45 nur überzeugt sein.

Nach diesen einführenden Worten nun zu den Klangeindrücken, die wir sammeln konnten, und zwar an einem Marantz PM7000N. Wieder wird ein Aufschrei durchs nuForum gehen: "Nur 2 x 60 Watt, wie dürftig". Nichts ist da "dürftig". Der Marantz schiebt souverän an, ohne es an Kontrolle, Feindynamik und authentischer Räumlichkeit missen zu lassen. 

Und nun geht es mit "Desperado" in der Adaption von Diana Krall los. Mit angenehm neutraler Gesamtcharakteristik macht sich die nuJubilee 45 an die Arbeit. Genial für die Preisklasse ist die Loslösung von Dianas Stimme von den Chassis. Ebenso zu loben ist der nahtlose Übergang Hochtonbereich-Mitteltonbereich, mit Verdienst (neben der Frequenzweiche) des mit 26 mm relativ großen Hochtöners. Durch die asymmetrische Anordnung des Hochtöners kommt bei leichter Anwinklung der beiden Boxen auf den Hörplatz hin eine intensive akustische Vorstellung auf den Hörer zu.

Aber selbst dann, wenn man z.B. aus optischen Gründen auf die Anwinklung verzichtet, ist man im Zentrum des Stereodreicks sehr gut aufgehoben und kann in Ruhe feststellen, wie nuancenreich das Klavier dargestellt wird. Ja, als nuJubilee-Hörer hat man wahrhaftig ein "Good Life" und kann hier Till Brönner voll und ganz zustimmen. Die Trompete wird fein und dynamisch herausgearbeitet und akkurat vom instrumentalen Rest getrennt. Die nuJubilee entwickelt eine dichte Räumlichkeit, die nie zu dick aufgetragen, sondern immer realistisch erscheint. Man kann den Lautsprecher ohne Schwierigkeiten in größeren Hörraumen, gern auch um die 25 bis 28 Quadratmeter, verwenden - die Pegelfestigkeit reicht ebenfalls locker dafür aus. 

Mark Knopflers "Basil" in Flac 192 kHz/24-Bit beeindruckt uns: Marks Stimme taucht klar definiert unmittelbar vor uns auf und fesselt uns. Die akustische Gitarre wird hinsichtlich ihrer Rolle im akustischen Ganzen nicht benachteiligt und ergänzt die vokale Komponente hervorragend. Die nuJubilee gibt der Stimme Marks genau die richtige Farbe und lässt keinerlei Konturen verschwimmen, auch nicht bei deutlich gehobenem Pegel. 

Klassisches nimmt die nuJubilee gern entgegen und lässt hier ihre Detailfreude in den Fokus treten. So bei der legendären Arie "Nessun Dorma" aus Puccinis "Turandot. Gesungen von Jonas Kaufmann, kann sich die Nubert-Konstruktion hier als Überbringer einer klaren Botschaft profilieren: Diese Aufnahme klingt enorm charismatisch, Jonas präsentiert vokale Präsenz pur, doch die nuJubilee 45 arbeitet auch die orchestralen Elemente und den Chor sehr treffend ein. "Ave Maria" (8 Voces) untermauert, wie talentiert die Box bei der Wiedergabe von Stimmen ist (Titel in Flac 96 kHz724-Bit): So sauber, plastisch und detailreich, das ist für nicht einmal 450 EUR Stückpreis Weltklasse. So ein A Capella-Titel ist sehr schwierig für günstigeren Lautsprecher, daher ist diese Leistung als besonders hoch einzustufen. Auch die hohe Gesamtharmonie mit feinen, nahtlosen Übergängen. 

Richtig "krachen" lassen kann es die nuJubilee 45 bei Piccos "Cubano". Der Marantz PM7000N liefert satt Leistung an, die mit einem ungemein präzisen und harten Bass von den Ostalb-Assen exzellent umgesetzt wird. Da wird aus nuJubilee schnell mal "nuClubber". Denn mit einer sehr dynamischen und zugleich unten herum überraschend ausgeprägten Wiedergabe spielt sich die Box nach vorn. Und auch mit deutlich schnelleren Trance-Klassikern wie "Time Out" (Dream Dance Alliance) gibt es keinerlei Berührungsängste. Die Räumlichkeit und Frische im Hochtonbereich gefällt uns schon während des Intros. Als der Track dann auch im Bassbereich richtig durchstartet, schießt der 180 mm Langhub-Tieftöner den berühmten "Vogel ab": Uns sind nur wenige Regallautsprecher, und praktisch keine in dieser Preisklasse, bekannt, die so entschlossen voran marschieren und soviel Nachdruck entwickeln. Und bei "Never Never" (Drenchill featuring Indiana - Skytech Remix) bestätigen sich die Eindrücke, dass man die nuJubilee auch bei der nächsten Privatparty seinen Gästen bedenkenlos als Teil der musikalischen Unterhaltung des Abends vorstellen kann. 

Konkurrenzvergleich

  • Mit 599 EUR/Stück und opulenter Verarbeitung und Technik ist die Saxx clubSOUND CLX 3 ein harter Konkurrent. Die Optik gefällt, der Bändchenhochtöner ebenfalls. Die clubSOUND CLX 3 klingt etwas harmonischer, die nuJubilee 45 nochmals dynamischer und eine Idee neutraler, ganz so, wie es bei Nubert beabsichtigt ist. Und: Für weniger Geld wird hier identische Qualität in jeder Hinsicht geboten. 

  • Die Dali Opticon 2 ist optisch klassisch und edel gehalten, der Paarpreis liegt laut jüngster Dalipreisliste bei 918 EUR (459 EUR/Stück). Dafür gibt es den Dali-typischen Tiefmitteltöner mit Holzfasermembran, der ein angenehmes und zugleich detailreiches Klangbild sicherstellt. Die Opticon 2 ist ohne Zweifel pegelfest, muss sich hier aber der nuJubilee 45 geschlagen geben. Mit enorm großer akustischer Gesamtharmonie aber gehört die Opticon 2 nach wie vor zu den besten Regalboxen bis 500 EUR/Stück. 

  • Nubert jubelt noch weiter, und zwar mit der nuBox 325 Jubilee. Eas wird da gefeiert? ganz einfach: 2019 stand das 25-jährige Bestehen der nuBox-Serie auf dem Plan. Und für schlappe 225 EUR/Stück ist die kompakte 2-Wege-Bassreflexbox immer noch verfügbar. Für deutlich weniger Geld im Vergleich zur nuJubilee 45 wird eine Spitzen-Leistung geboten. Klar - wer wirklich sehr anspruchsvoll und mit richtig kräftigem Pegel hören möchte, ist mit der teureren nuJubilee 45 besser bedienunt, aber die 325 verdient sich nach wie vor eine absolute Kaufempfehlung für denjenigen, der nur geringe Mittel hat. 
Fazit

Anstatt irgendwelche sündhaft teuren Jubiläumsmodelle mit hoch entwickelter, komplexer Technik für ein paar Glückliche anzubieten, zündet Nubert eine wahre Rakete für sehr viele Kaufinteressenten zum 45. Firmenjubiläum: Die nuJubilee 45, die für weniger als 450 EUR pro Stück eine grandiose Performance abliefert. Extrem pegelfest, zugleich präzise und natürlich aufspielend, ist sie auch fürs Zusammenspiel mit sehr hochwertigen Stereoverstärkern für 1.000 EUR und mehr geeignet. Räumlich authentisch, mit sauberer Staffelung, und mit richtig Druck im Bassbereich bedient sie einen großen Interessentenkreis. Sie kann überragend mit Klassik umgehen und kurze Zeit später zum "Clubstar" werden - bei der nuJubilee ist das kein Widerspruch. Für den Schallwandler spricht auch die sehr hochwertige Verarbeitung, eben überall typisch Nubert.

Nubert feiert - aber richtig: Mit einem Maximum an Regallautsprecher zum minimalen Preis

Gesamtreferenz Regallautsprecher Mittelklasse/Obere Mittelklasse
Test 27. Januar 2020

Test: Carsten Rampacher
Datum: 27. Januar 2020

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