TEST: Harman Kardon Citation One Mk2 - akustisch überzeugender, optisch nobler Tabletop-Streaming-Speaker zum günstigen Kaufpreis

Heute befassen wir uns mit dem kleinsten Spross aus der Citation Familie von Harman Kardon, dem Citation One Mk2. Wie auch seine großen Brüder und Schwestern ist beim Citation One Mk2 schlichte Eleganz statt knalliger Farben Programm. Der Citation One kann als Single Speaker, aber auch via zweiten Lautsprecher als Stereo-Set fungieren. Preislich ist der Citation One sehr fair kalkuliert und schlägt mit 199 EUR zu Buche.

In Matt gehaltene Bediensektion mit Touch-Elementen

Schicker Stoffbezug und Status-LEDs

Mit dem Harman Kardon Citation One Mk2 kommt ein Smarter All-in-One-Lautsprecher mit Google Assistant ins Home Office. Den Citation One gibt es in den Farben Blau, Grau, Rosa oder Schwarz. Ein Display gibt es am Citation One leider nicht, dafür informieren an der Front Status-LED's, ob der One in Betrieb ist. Die Bedienelemente befinden sich auf der Oberseite des Gerätes. Die Oberfläche in in schwarzem Kunstoff gehalten und ist nicht hochglänzend. 

Logo

Der Citation One ist ein Google Chromecast Smart-Stereo-Lautsprecher, der demnach auch über die Sprachsteuerung Google Assistant verfügt. Zudem ist es sehr komfortabel, den Citation One ins Heimnetzwerk einzubinden, man benötigt lediglich die Google Home-App und nach wenigen Minuten ist der Citation One betriebsbereit. 

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Detail Kabelführung

Bestückt ist der smarte All-In-One-Lautsprecher mit einem 20 mm Hochtöner, einem 89 mm Tiefmitteltönern und hat eine recht üppig bemessene Ausgangsleistung von 40 Watt. Der schlanke Citation One wiegt 2 kg und ist 140 mm breit, 188 mm hoch und 140 mm tief und fügt sich so harmonisch ins Wohnzimmer oder Esszimmer ein.

Hier einige Screenshots zur Einrichtung: 

Erster Schritt der Einrichtung. Im Anschluss daran wählt man die passende Umgebung aus (z.B. "Zuhause" oder "Office")

Übersicht, was man nun im gewählten Zuhause machen möchte

Harman Kardon Citation One Mk2 wurde direkt gefunden

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Herstellen der Verbindung 

Hat man den Ton gehört, geht es nun weiter 

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Nun kann es losgehen

Funktionen/Befehle, die man komfortabel per Google Assistant verwenden kann

Übersicht

Wiedergabe über Spotify

Einstellungen

Übersichtliche Darstellung

Der Google Assistant funktioniert beim Citation One erstklassig. Aus aus dem Esszimmer, welches ca. 10 Meter vom Standort des Speakers entfernt ist, versteht der Citation One den Tester überragend und trotzt sogar dem fränkischen Dialekt. Ob es um die Wettervorhersage ging oder auch um Musikanfragen ("Ok Google, spiele Musik von den Broilers") werden zügig verarbeitet. Wichtig ist aber eine Verknüpfung mit einem unterstützten Musikdienst. 

Klangbeispiele

Blinding Lights von The Weeknd: Wir starten mit "Blinding Lights" von The Weeknd aus Kanada. Der Citation brilliert mit einem sehr homogenen Klangbild und einem sehr breiten Bühnenbild, erstaunlich in Anbetracht der kompakten Abmessungen. Auch wenn der Song nicht so basslastig ist, zeichnet er den einsetzenden Bass sehr sauber und kräftig durch. Die Stimme, die teilweise hinsichtlich der dargestellten Frequenzen sehr hoch geht, wirkt in keiner Weise schrill oder unangenehm. 

"Deutschland" von Rammstein: Jetzt schalten wir einen Gang hoch und arbeiten uns langsam in den bevorzugten Genres des Testers voran. Als nächsten Titel starten wir "Deutschland" von Rammstein, 2019 Dauergast in den Charts. Auch hier muss der Citation One bereits nach 10 Sekunden zeigen, was er kann und eines vorneweg, er enttäuscht uns nicht. Der Song trieb durch die Ungetüme Dynamik schon manch anderen, auch teureren Tabletop-Speaker in die Knie, wenn gleichzeitig die Instrumente sowie die charismatische Stimme von Till Lindemann einsetzen. Der Citation One meistert auch diese Disziplin mit Bravour und liefert sauber seine Arbeit ab, auch ohne "Corona-Bonus". Er setzt ganz auf seine solide Leistungsbasis mit 40 Watt Gesamtleistung, was deutlich mehr als bei zahlreichen Konkurrenten ist, die es bei 15 oder 20 Watt belassen. 

"Everybody's Fool" von Evanescence: Weiter geht es in unseren Klangtestreihen mit dem Song "Everybody's Fool" von Evanescence. Auch hier muten wir dem kleinem, aber smarten All-In-One Speaker von Harman Kardon wieder einiges zu. So zum Beispiel das Stimm-Gewitter von Sängerin Ammy Lee, die außerdem Klavier und Keyboard spielt: Diese Passagen sind im wahrsten Wortsinn "nicht ganz ohne". Doch der Speaker lässt sich wiederum nicht aus der Ruhe bringen, bei diesem Stück gefällt der Citation One erneut und ist zu keiner Zeit mit dem ausgewählten Material überfordert.  Erstaunlich klar und fundiert managt er die Gesamtwiedergabe, auch der Hochtonbereich fällt keinesfalls so monoton und bedeckt aus, wie wir es befürchtet hatten.

"Blackbird" von Alter Bridge: Das die Jungs von Alter Bridge eine langsamere Gangart ebenfalls beherrschen, beweisen sie mit dem Track "Blackbird". Auch hier zeigt sich der Citation One von Myles Kennedy wechselnder Stimmfarbe unbeeindruckt und liefert saubere Arbeit ab. Der trotz Ballade immer wieder einsetzende Bass, wird mit Nachdruck präsentiert, nicht nur bei hohen, auch bei lediglich mittleren Pegeln. Die E-Gitarren Solos ertönen sehr natürlich, was uns überrascht hat - denn oft ist zwar schon einiges an Nachdruck bei preiswerten Streaminglautsprechern vorhanden, dieser kommt aber ohne Frische und Lebendigkeit irgendwie "synthetisch" zum Zuhörer. 

"The Unforgiven II" von Metallica: Letzes Jahr noch Live in München bewundert, dürfen James, Kirk, Robert und natürlich der Ausnahme-Drummer Lars Ulrich ihre Ballade "The Unvorgiven" auf dem Citation One wiedergeben. Dass uns dieser Track auf dem Citation überzeugen kann, ist einmal mehr höchst erstaunlich, denn eigentlich benötigt man hier für eine charismatische Darstellung schon ein leistungsstarkes Lautsprecher-Setup. Aber: James' Stimme klingt sehr natürlich und unverfälscht - gerade diese erstaunliche tonale Neutralität müssen wir immer wieder aufs Neue erwähnen, da sie wirklich selten anzutreffen ist bei einem aktiven Streaming-Lautsprecher der 200 EUR-Liga. Schon bei angenehmer Zimmerlautstärke gibt der kleine Spross den Song mit genug Nachdruck wieder, und er vermittelt geschickt den Eindruck, man hätte einen deutlich größeren Lautsprecher vor sich stehen.

Konkurrenzvergleich


Als erstes möchten wir in unserem Konkurrenzvergleich den Magnat Prime One ins Rennen schicken. Der Prime One ist sehr schick sowie edel verarbeitet und kostet im Moment bei Magnat 249 EUR. Er ist allerdings ein reiner Bluetooth Lautsprecher. Wer diese ganze Google Einbindung beziehungsweise ein Streaming-Modul nicht braucht, der kann auch gerne zum Magnat greifen. Der Magnat Prime One besticht durch seine dicke Aluminiumplatte und hat noch etwas mehr Leistungsreserven als der Citation One, was in Anbetracht des deutlich größeren Gehäuses auch klar sein dürfte. Bei der Bedienungsfreundlichkeit sind wir aber wieder eher beim Citation One, dieser kann einfachst via App gestartet und komfortabel bedient werden.


Wer gerne etwas mobiler und es auch gerne etwas "extremer" mag, für den hat JBL den Xtreme 2 im Angebot. Warum wir den Xtreme 2, der nur über Bluetooth verfügt, in der Vergleich nehmen? Ganz einfach, der Xtreme 2 findet auch beim Tester häufige Verwendung und überzeugt mit seiner nachdrücklichen Wiedergabe immer wieder. Der JBL ist natürlich nicht so edel und fügt sich nicht so harmonisch ins Wohn- oder Esszimmer Bild ein wie der Citation One. Trotzdem ist der Xtreme 2 vom Sound her noch das Maß aller Dinge, was er schon des öfteren beweisen musste. Preislich spielt er mittlerweile in der selben Liga wie der Citation und ist im Moment für 199 EUR bei JBL erhältlich.

Der Yamaha MusicCast 20 ist auch vom Funktionsumfang her (Bluetooth plus Streaming-Modul) ein direkter Konkurrent des Harman Kardon Citation One Mk2. Er klingt recht harmonisch, aber weniger detailreich, die Verarbeitung ist gut, allerdings wirkt der MusicCast 20 insgesamt etwas einfacher. Mit Marktpreisen ab 160 EUR ist er allerdings auch günstiger und stellt zum kleinen Preis ein gutes Angebot dar. 

Fazit

Der unauffällige und trotzdem gleichzeitig hochwertige Citation One gefällt uns sehr gut im Testbetrieb. Die kinderleichte Einbindung und Bedienung kann hier ebenso punkten wie die klanglichen Qualitäten: Denn er kleine aktive Lautsprecher überzeugt durch einen kultivierten Klang und überraschende Leistungsreserven. Auch die Wiedergabe seiner Lieblingsradioapp nur via Bluetooth ist problemlos möglich. Fazit #stayatmyhome!

Formschöner, klanglich starker Streaming-Aktivlautsprecher zum günstigen Kaufpreis

Streaming-Lautsprecher bis 200 EUR
Test 19. April 2020

Test und Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 19. April 2020

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